Operationspläne von Türkei und Iran

Während die Angriffe der iranischen und türkischen Armee im Grenzgebiet auf Südkurdistan anhalten, scheinen die Vorbereitungen für eine gemeinsame umfassende grenzüberschreitende Militäroperation abgeschlossen zu sein. Wie das „Strategische Forschungszentrum Kurdistan“ auf seiner Internetseite (www.lekolin.org) bekannt gab, hat der Iran schwere Waffen im Grenzgebiet stationiert. Zehntausende iranische Soldaten und Dorfschützer sollen für eine Operation in den Gebieten Haci Umran, Xakurkê, Xinere, Kandil, Berdenaz, Xirpape, Dola Ayşe und Dola Koke bereit stehen.

Aus der Türkei sind 150 bis 200 Offiziere ins Operationsgebiet im Iran entsendet worden. Vor dem Beginn einer Bodenoperation sollen in Van stationierte Kobra-Hubschrauber zeitgleich mit Kobras aus den ostkurdischen Städten Piransehir und Serdest das Operationsgebiet in Südkurdistan bombardieren. Parallel zur iranischen Operation wird die Türkei im Grenzgebiet um Sirnak, Hakkari und Van eine umfassende Operation starten. Am 18. August sollen Offiziere beider Länder im ostkurdischen Urmiye zusammen getroffen sein, um die Einzelheiten zu diskutieren.

Die Operation wird vom Iran seit langer Zeit geplant. Mitte Juni fand ein Besuch einer Abordnung des türkischen Außenministeriums, des Generalstabs und des Geheimdienstes MIT im Iran statt, bei dem über die Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern und den gemeinsamen Kampf gegen die PKK gesprochen wurde. Am 16. Juli fand ein Gegenbesuch des iranischen Ölministers in Begleitung von Mitarbeitern des Außenministeriums, des Militärs und des Geheimdienstes in der Türkei statt.

Die irakische Regierung wurde bei einem Besuch des irakischen Außenministers Zebari in Ankara über die Pläne informiert und die Genehmigung für eine Nutzung des irakischen Luftraums erteilt. Nach Angaben eines hochrangigen iranischen Militärs soll der Operation der Anschein gegeben werden, dass sie sich ausschließlich gegen die PKK und die PJAK richtet. Gleichzeitig soll jedoch eine Pufferzone im iranisch-irakischen Grenzgebiet errichtet werden.

Auch die PUK soll nach Aussage des iranischen Militärs über die Operation informiert sein. Bei einem Treffen zwischen Mitarbeitern der Geheimdienste des Iran und der PUK soll der Iran angeboten haben, für eine offene oder verdeckte Unterstützung der Operation werde die PUK die von der PKK gehaltenen Gebiete Asos, Şehit Harun, Şehit Ayhan, Kandil u.a. erhalten.

Quelle: ÖP, 23.08.2007, ISKU

Übersetzung aus dem Türkischen
ISKU | Informationsstelle Kurdistan