Iranische Angriffe treffen Zivilbevölkerung in Südkurdistan

Im Rahmen gemeinsamer Militäroperationen mit der Türkei beschießt die iranische Armee seit mehreren Tagen ununterbrochen südkurdisches Gebiet. Die Angriffe gelten der PJAK (Partei für ein freies Leben Kurdistan), betroffen sind aber vor allem kurdische Zivilisten. Nach Angaben des für die südkurdischen Peschmerga verantwortliche Ministers Cabar Yaver sind bereits 200 Familien aus ihren Dörfern geflüchtet, zwei Frauen wurden verletzt. Gärten, Felder und Nutztiere wurden durch den Artilleriebeschuss zerstört und getötet. Yaver teilte weiter mit, dass sich in dem unter Beschuss gesetzten Gebiet keine Lager der PKK oder PJAK befinden.

In den vergangenen Monaten sind die an der iranisch-irakischen Grenze lebenden Menschen, die von Viehwirtschaft und Schmuggel leben, zur Zielscheibe der iranischen Armee geworden. Mehrere Menschen wurden getötet, es kam zu einer Vielzahl von Festnahmen.

Die KDP hat unterdessen die Bevölkerung des Gebietes Xakurke dazu aufgerufen, die von den iranischen Angriffen betroffene Region zu verlassen.

Zwischen der PJAK und der iranischen Armee finden in den ostkurdischen Gebieten Serdest und Piransehir heftige Gefechte statt. Wie die PJAK bekannt gab, seien zwei Militärhubschrauber abgeschossen und mindestens 30 Soldaten ums Leben gekommen. An der Grenze zum Irak finde eine Truppenkonzentration statt, die als Vorbereitung für eine umfassende grenzüberschreitende Militäroperation auf irakischem Territorium gewertet wird.

In einem Artikel in der britischen Tageszeitung The Guardian wird die PJAK als die am schnellsten wachsende Widerstandsgruppe des Iran bezeichnet. Sie verfüge über 3000 in den Bergen bewaffnete Guerillakämpfer und Zehntausende Mitglieder im iranischen Kurdistan. Insbesondere junge Frauen sympathisierten mit der Partei, weil diese für Frauenrechte eintrete. 45 Prozent der bewaffneten Kämpfer seien Frauen. Entgegen der Behauptungen des Iran, die PJAK werde von den USA unterstützt, habe ein PJAK-Kommandant erklärt, es bestünden keine Beziehungen zu den USA.

Quelle: ÖP/ANF, 20.08.2007, ISKU

Übersetzung aus dem Türkischen
ISKU | Informationsstelle Kurdistan