Erdogan: PKK-Koordinatoren erfolglos

Auf seiner Reise in den Libanon hat der türkische Ministerpräsident Erdogan im Flugzeug gegenüber Journalisten erklärt, er sei unzufrieden mit der Unterstützung der USA. Auch das System der „PKK-Koordinatoren“ – das auf Wunsch der Türkei mit jeweils einem Koordinator des Kampfes gegen die PKK der Türkei, der USA und des Irak eingerichtet wurde – habe zu keinen Ergebnissen geführt. Es seien keine konkreten Schritte eingeleitet, um der Existenz der PKK in Südkurdistan ein Ende zu setzen und damit den Erwartungen nicht entsprochen worden. Die PKK-Büros im Irak seien lediglich vorübergehend geschlossen worden.

Erdogan fällt in jüngster Zeit mit interessanten Kommentaren zur kurdischen Frage auf. Während eines USA-Besuches Ende vergangenen Jahres hatte er erklärt, Kurden in der Türkei hätten keinerlei rechtliche Probleme. Dabei verwies er auf seine aus Siirt stammende Ehefrau, mit der er seit Jahren glücklich verheiratet sei. Anlässlich eines Feiertagsbesuches bei der Bereitschaftspolizei führte er aus: „Der Vergleich der PKK mit ETA und IRA ist falsch. Die Medien machen unentgeltliche Propaganda für die PKK. Wir können gewisse Techniken anwenden, um sie zum schweigen zu bringen.“

Der türkische PKK-Koordinator Edip Baser hatte in einem Interview mit dem Fernsehsender NTV am 23. Dezember erklärt, man nähere sich mit den USA zum Thema Kampf gegen die PKK konkreten Punkten an, und auf ein Treffen mit seinem US-amerikanischen Kollegen Joseph Ralston in Deutschland verwiesen. Ein weiteres Treffen sei für Januar geplant. Hierbei sollten die nächsten Schritte festgelegt und darüber entschieden werden, ob das Koordinatorensystem fortgesetzt werden solle.

Quelle: ÖP, 04.01.2007, ISKU

Übersetzung aus dem Türkischen
ISKU | Informationsstelle Kurdistan