nadir start
 
initiativ periodika archiv adressbuch kampagnen aktuell

Hamburg/Berlin: Den Naziaufmarsch am 31.01.04 in Hamburg zum Desaster machen!

aanb
° Den Naziaufmarsch am 31.01.04 in HH zum Desaster machen!

In der Hansestadt Hamburg gastiert in diesem Jahr die
Wanderausstellung „Verbrechen der Wehrmacht - Dimensionen des
Vernichtungskrieges 1941 - 1944" und beendet damit ihre Tour durch
die Bundesrepublik. Dass ist Anlass für scharenweise Alt- und
Neonazis aus ganz Deutschland gegen diese Schmähung der Helden von
einst zu marschieren.

„Ihr Aufmarsch gehört verhindert, weil das offene Bekenntnis zum
Nationalsozialismus das offensivste Bekenntnis zu Deutschland und
gegen die Menschheit ist." (bad weather)

Dem schließen wir uns an und mobilisieren zu Gegenaktionen zu diesem
gruseligen Aufmarsch. Wir stellen dafür einen Bustransfer von Berlin
nach Hamburg zur Verfügung, der mit 10 Euro pro Ticket auch
erschwinglich sein dürfte.

Unsere Kritik erschöpft sich allerdings nicht am braunen Mob auf der
Straße sondern dringt tiefer ins deutsche (Un-)Wesen vor, weshalb wir
im Anschluss an den Mobilisierungsteil in der Veranstaltung etwas
allgemeiner auf deutsche Erinnerungskultur und -politik zu sprechen
kommen werden. Kernpunkt dieses Teils ist es, die seit Antritt der
rot/grünen Bundesregierung eingetretenen Veränderungen im Umgang mit
den Verbrechen der Vergangenheit, den Kontinuitäten zur Gegenwart und
den Konsequenzen für die Zukunft zu beleuchten und an Beispielen
deutlich zu machen. Punkte hierbei wären z.B. der penetrant
vorgetragene Opfermythos oder die Relativierung der deutschen
Verbrechen durch Thematisierung des „eigenen Leides".
Eindrucksvoll in Erscheinung tretend am Volkstrauertag oder im
Februar, wenn in Dresden wieder tausende von Bürgern zusammenen mit
ihrer Jugend den Neonazis - vor der wiedererbauten Frauenkirche
rumflennen und jene anklagen, welche die Menschheit vom
Nationalsozialismus befreit haben - und zwar mit Bomben. Auch die
Erscheinungen in der Literatur von Grass („Im Krebsgang") über
Schlink („Der Vorleser") zu Friedrich („Der Brand") und Walser („Tod
eines Kritikers") sprechen diese Sprache. Neben der Formierung nach
Innen hat sich jedoch auch die Linie der Außenpolitik verändert.
Deutschland führt nun wieder Kriege und das nicht trotz sondern wegen
des Menschheitsverbrechens Auschwitz, welches einfach als
„Qualitätssiegel" der historischen Erfahrung und Verantwortung dem
„geschichtslosen Amerikaner" entgegengehalten wird.
Auch bleibt hierbei die Diskussion um die Benes-Dekrete oder das
Zentrum gegen Vertreibung zu erwähnen. Dem allen wollen wir uns am
31. Januar auf der Straße entgegenstellen und unsere Vorstellung
eines vernünftigen, menschlichen Zusammenlebens artikulieren, in
einem Satz:


// Gegen Deutschland, für den Kommunismus! >> Autonome Antifa Nordost
Berlin [AANO]*


// Mobilisierungsveranstaltung in Berlin:

> Mit der Mitte in die Zukunft - ist Tradition PUR
Deutsche Vergangenheitsbewältigung mit rot/grün

Samstag, 24.01.2004 // 19 Uhr // Humboldt Universität Hauptgebäude
Raum 2002 // Unter den Linden 6

Referentinnen:
Ralf Schröder [jour fixe „zivilisatorische Restposten”, Journalist]
Samuel Laster [Herausgeber von www.juedische.at]

sowie VertreterInnen von:
bad weather - antifaschistische Gruppe Hamburg
und der Autonome Antifa Nordost Berlin [AANO]

> organisiert von: der HUmmel Antifa und der Autonomen Antifa Nordost
[AANO]

* aktuelle Informationen unter: www.antifanews.de oder
www.antifa-hamburg.com

 

19.01.2004
Autonome Antifa Nordost Berlin [AANO]   [Aktuelles zum Thema: Antifaschismus]  Zurück zur Übersicht

Zurück zur Übersicht