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EU-Gipfel
Auszüge aus dem Aufruf zum internationalen/europäischen Diskussions- und Widerstandskongreß zum Anlaß des EU-Gipfels am 3. Und 4.Juni in Köln
(...) Die ökonomische, politische und militärische Vereinheitlichung der Westeuropäischen Staaten als kapitalistisches und imperialistisches Projekt bedeutet die Aufrechterhaltung und Verschärfung der herrschenden Zustände; Hunger, Verelendung, Verfolgung, Folter, Krieg und blutige Unterdrückung in den Ländern des Trikont und Osteuropa. Und in Europa selbst: das Schüren des Rassismus und die Illegalisierung von zigtausenden von MigrantInnen, die verstärkte Ausbeutung der Frauen, die Verarmung, Obdachlosigkeit, Erwerbslosigkeit, die Ausbreitung ungeschützter und entgarantierter Arbeitsverhältnisse, Marginalisierung, und die verschärfte Ausbeutung in den Betrieben und Fabriken. (...)
Die Herausbildung des Herrschaftskomplexes EU geht einher mit der Verschärfung der repressiven Politik gegen Flüchtlinge und ImmigrantInnen , die ökonomisch und rassistisch legitimiert wird Militärische Abschottung an den Außengrenzen der EU, Abschiebungs- und Internierungslager, massenhafte Abschiebungen in Elends- und Kriegsregionen, Illegalisierung von in Europa lebenden ImmigrantInnen und die Verschärfung von kontrollen und Überwachung werden gemeinsam von westeuropäischen Staaten im Rahmen des Schengener Abkommens geplant und durchgeführt. (...)
Wir schlagen weder eine Reform der EU vor noch die Rückkehr zu einem Europa der Einzelstaaten, sondern die Zerschlagung der EU als imperialistisches Projekt, und die Schaffung einer solidarischen und klassenlosen Gesellschaft, frei von patriarchaler, rassistischer und kapitalistischer Herrschaft und Ausbeutung.
Die Idee eines europäischen und internationalistischen Gegenkongresses anläßlich des EU Gipfels im Juni 1999 in Köln ist mit der Vorstellung verbunden,eine Grundlage für die europaweite Organisierung von antifaschistischen, antirassistischen, linksradikalen, feministischen und autonomen Gruppen und Bewegungen zu schaffen, die sich in den politischen und sozialen Auseinandersetzungen der kommenden Jahre als handlungsfähige Bezugsstruktur etablieren soll. (...)
Der Kongreß soll Raum bieten, eine internationale Diskussion über das imperialistische Projekt Europa zu führen, denn ein überstaatliches Projekt wie die EU läßt sich nur unter Berücksichtigung aller seiner Aspekte begreifen, kritisieren und angreifen. Zu diesem Zweck ist es notwendig sowohl die diversen Politiken der Herrschenden in Europa und seinen Mitgliedsstaaten konkret zu benennen und zu bewerten, als auch über die unterschiedlichen Widerstandsprozesse und Erfahrungen in Europa zu diskutieren. Wir halten dies für notwendig um Widersprüche nicht einfach zuzudecken, sondern zuspitzen zu können, denn die Politiken der europäischen Herrschaften sind nicht linear und widerspruchsfrei, sondern ein Prozeß mit vielen Verwerfungen - sei es aufgrund der Konkurrenz untereinander, sei es aufgrund von Kämpfen gegen einzelne Aspekte europäischer Politik oder das Projekt selbst. Und auch der Widerstand in Europa gegen diese Politiken ist heterogen und widersprüchlich. (...)
Ausgehend von dieser Diskussion wollen wir die Frage eines gemeinsamen Kampfes gegen das Europa der Herrschenden an alle stellen, die diesem Ausbeutungs- und Unterdrückungssystem Widerstand entgegensetzen. Wie können wir uns besser koordinieren, gemeinsam kämpfen, uns zusammen organisieren? Wie können die unterschiedlichen Kämpfe aufeinander Bezug nehmen und sich stärken? (...)
Viele Fragen werden sicherlich im Verlauf des Kongresses nur angesprochen werden können. Die hier skizzierten Zielsetzungen werden sich außerhalb des Kongresses weiter entwickeln müssen. Ein Überwinden der kampagnenartigen Auseinandersetzung mit Europa und damit eine kontinuierlich arbeitende Struktur ist von uns angestrebt. Der skizzierte inhaltliche4 Rahmen könnte in 7 Foren erarbeitet werden, die alle inhaltlich an vielen Punkten miteinander verbunden sind: (...)
Forum 1 Ökölogie
Forum 2 Rassismus
Forum 3 EU-Imperialismus / Kolonialismus
Forum 4 Antifaschismus
Forum 5 Repression/Konterrevolutuion
Forum 6 Ökologie und (Neue) Technologie(n)
Forum 7 Patriarchat, Sexismus und Bevölkerungspolitik


Faschistische Demo gegen Doppelte Staatsbürgerschaft durchs Schanzenviertel
Am Montag den 22. 2. sollte nach Berichten aus der Presse in Hamburg eine Demonstration gegen die Doppelte Staatsbürgerschaft stattfinden. Aus uns nicht bekannten Gründen fand diese jedoch nicht statt und soll auf eine Woche später (Mo. 29.2.) verschoben worden sein. Wir sind gespannt, ob der Aufmarsch durch das Schanzenviertel wirklich stattfindet und hoffen für diesen Fall, daß die untenstehenden Parolen aus dem nachfolgenden Aufrufflugblatt gegen diesen Aufmarsch dann in konkrete und effektive Handlungen umgesetzt werden können.
Mit diesem Aufmarsch soll an eine Demo in Berlin vom letzten Montag angeknüpft werden. Dort demonstrierten etwa 40 Deutschnationale und Rechtskonservative unter dem Leitspruch "Doppel-Pass-Nein". Aufgerufen hatten Mitglieder des "Bund Freier Bürger" (ein deutscher Parteiableger des österreichischen Neofaschisten Jörg Haider) und der ehemalige Linke und heutige Nationalist Horst Mahler. Mahler ist ein ehemaliger SDS-Aktivist, war Anfang der 70er kurzzeitig Mitglied der RAF und saß dafür auch im Knast. Durch eine entführung des späteren Berliner CDU-Oberbürgermeisters Peter Lorenz sollte unter anderem auch Horst mahler aus dem Knast befreit werden. Dieser lehnte als einziger seine Befreiung ab. Seiner Meinung nach hatten lediglich die proletarischen Massen, nicht aber die "Bewegung 2. Juni", die Aufgabe, die politischen Gefangenen zu befreien. Da jedoch die Befreiung Mahlers durch das Proletariat ausblieb, rächt er sich heute am selbigen durch die Zusammenarbeit mit Rechtsradikalen. Bundesweit erregt er seit einiger Zeit Aufsehen durch Interviews z.B. im Focus aber auch in Nazi-Zeitungen wie der "Jungen Freieheit". Dort spricht er sich für eine Zusammenarbeit und Bündnisse mit faschisten aus. "Links" und "Rechts" seien heute nur noch Worthülsen. Auch der SDS und die RAF hätten die Nationale Frage thematisiert. Deutschland drohe die "Überfremdung" und das "deutsche Volk" sei "in Gefahr eine Minderheit zu werden": (Quelle: Taz 17.2.99, Junge Welt 16.2.99)
Wir wollen solche Nazischeiße nicht hinnehmen. Beantworten wir die Provokation von Mahler und seinen Weggefährten. Beantworten wir ihre Propaganda nach dem faschistischen Mord an Omar Ben Nuoi in Guben. Beantworten wir ihren Versuch, bewußt durch ein ein traditionell eher linkes Viertel, in dem viele MigrantInnen leben, eine rechte Demo durchzuführen. Verhindern wir, daß sich der rassistische Konsens hier weiter ausbreitet. Schmeißen wir den deutschnationalen Aufmarsch von der Straße und die rassistische CDU-Schweinebande, die diese Hetzkampagne überhaupt erst begonnen hat, am besten gleich hinterher!!
Verhindert den deutschnationalen Aufmarsch durchs Schanzenviertel!
Greift Nazis und Rassisten an !
Offene Grenzen und Bleiberecht für alle !
AnwohnerInnen aus dem Schanzenviertel



Bundesweite Demonstration gegen den Frauenabschiebeknast in Neuss am 12. Juni um 12 Uhr, Treffpunkt Bahnhof
In Neuss (NRW) befindet sich seit 1993 der bundesweit einzige Frauenabschiebeknast. Eingeführt unter einer SPD-Landesregierung, die in Sachen Abschiebung und Abschiebeknäste Vorbild für die anderen Bundesländer war, hat sich daran auch unter rot/grüner Herrschaft erwartungsgemäß nichts geändert. Der Knast befindet sich mitten in der Stadt Neuss, wenig spektakulär und unauffällig. Zwischen 70 und 90 Frauen sind hier in Zweier- und Sechserzellen eingesperrt, oft Frauen unterschiedlicher Herkunft in einer Zelle, so daß eine Verständigung schwierig ist. Die medizinische Versorgung ist unzulänglich und wird nur durch einen männlichen Sanitäter erbracht, die Frauen haben keinen freien Zugang zu Telefonen und Besuche sind stark eingeschränkt. Meist ohne Informationen über ihr Verfahren und ihre Rechte ist für sie die Dauer der Haft, an deren Ende in der Regel die Abschiebung steht, nicht absehbar. Zur Zeit sind überwiegend Frauen aus Osteuropa, zur Hälfte aus der ehemaligen Sowjetunion inhaftiert, aber auch aus einigen afrikanischen Ländern wie Ghana und Nigeria, aus Syrien, der Türkei und Tunesien, aus Thailand und Lateinamerika.
Aus eigenem Entschluß und/oder gezwungenermaßen haben sie ihr Zuhause, ihren Sprachraum und ihre Freunde und Familien verlassen. Sie sind geflohen vor Kriegen und geschlechtsspezifischer Armut, aber auch vor Verfolgung wegen politischer Aktivitäten und Widerstands. Sie haben Arbeit, ökonomische und politische Sicherheit gesucht. Sie sind als Ehefrauen deutscher oder in Deutschland aufenthaltsberechtigter Männer gekommen. Sie haben die Kraft und den Mut aufgebracht, sich gegen Angriffe auf ihre körperliche Unversehrtheit und ihr Selbstbestimmungsrecht als Frau, wie Zwangsheirat, Genitalverstümmelung, Lesbenverfolgung, Berufsverbote und Kleidervorschriften zu wehren und zu fliehen.
Doch auch hier ist das Leben vieler Migrantinnen durch ein spezifisches Zusammenwirken von Rassismus, Sexismus und Ausbeutung gekennzeichnet. Das beginnt damit, daß sie zunehmend gezwungen sind, illegal in die abgeschottete BRD einzureisen. Dabei sind sie auf Fluchthelfer angewiesen, mit dem Risiko, von diesen finanziell und auch sexuell ausgenutzt zu werden. Es setzt sich fort in einer Asylpraxis, die Frauen in der Regel nicht als asylberechtigt anerkennt, da ihre Fluchtgründe ignoriert und entpolitisiert werden. Kommen Migrantinnen als Ehefrauen, sind sie in höchstem Maße dem Ehemann ausgeliefert, da ihr Aufenthaltsrecht über Jahre von ihm abhängt. (...)
Wir fordern deshalb:

Eigenständiges Aufenthaltsrecht für Flüchtlingsfrauen und Migrantinnen
Anerkennung sexistischer Verfolgung und sexualisierter Gewalt als Asylgrund

(...) Die gemischtgeschlechtlichen antirassistischen Gruppen haben die spezifische Situation von Flüchtlingsfrauen und Migrantinnen bisher kaum wahrgenommen, wenn dann meist nur als politische Pflichtübung. "Erfolgreich" konnte so die ansonsten erforderliche Diskussion über das Zusammenwirken von staatlicher Gewalt, Rassismus und Sexismus vermieden werden. Im Kampf gegen Staat und agressiven Rassismus wurde die direkte und strukturelle Unterdrückung von Frauen wieder einmal ignoriert. Vor diesem Hintergrund fordern wir daher insbesondere von den Männern, sich in diese Auseinandersetzung zu begeben und daraus auch Konsequenzen für ihr Verhalten auf der Demo zu ziehen.
Wir rufen in diesem Jahr zu einer bundesweiten Demonstration gegen den Frauen-Abschiebeknast in Neuss auf, um Frauen dort unsere Solidarität und Verbundenheit zu zeigen. Wir rufen dazu auf, gegen die rassistischen und sexistischen Gewaltverhältnisse in Gesellschaft und Staat zu demonstrieren. Laut, entschieden und phantasievoll!!

Es wird auf der Demo einen Frauen/Lesben-Block geben.
Es ruft auf: Vorbereitungsplenum Demo Neuss
Um diese Auseinandersetzung schon im Vorfeld der Demo anzustoßen haben wir eine Broschüre zum Frauenabschiebeknast Neuss gemacht. (...) Sie kann bestellt werden bei: Infoladen Anschlag, Stichwort Neuss, Heeper Str. 132, 33607 Bielefeld (5 DM + 1.50 DM Porto in bar oder Briefmarken)



Erfolgreiche Antifa in Kiel
Für den 30.1.99 (66. Jahrestag der Machtübergabe an die NSDAP) hatte die NPD für Kiel eine Demonstration gegen die im dortigen Landeshaus ausgestellte Wehrmachtsausstellung angemeldet. Ein Demoverbot durch die Stadt Kiel hoben die Gerichte am 28.1. wieder auf.
1000 (!!) teilnehmende Nazis, vorwiegend aus den alten Bundesländern, konnten aufgrund von antifaschistischen Protestaktionen ihre Demo nicht wie geplant durchführen. Entlang der geplanten Route der Nazis wurden Müllcontainer angezündet und Barrikaden aus Autos errichtet. Die NPD-Demo wurde daraufhin in ihrer Route verkürzt.
Eine von den Grünen angemeldete Gegendemo mit 2500 TeilnehmerInnen zog nicht wie geplant zum Landeshaus, weitab der Nazi-Demoroute, sondern wurde nach halbem Weg von den VeranstalterInnen für beendet erklärt und zog danach den Nazis entgegen, blockierte deren Route, so daß die Nazis trotz massiver Polizeiunterstützung erneut kehrtmachen mußten. Am Rande der angemeldeten Antifa-Demo wurde die bekannte faschistische AntiAntifa-Aktivistin Thekla Kosche gesehen und ihr mit handfesten Argumenten ihre Unerwünschtheit klargemacht.
Einem Reisebus, mit dem Nazis angereist waren, wurden Scheiben eingeworfen ebenso wie einem Nazi-Klamottenladen.
59 Antifas wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen.
Fazit: Die Antifa-Aktivitäten waren ein voller Erfolg. Die NPD-Demo wurde massivst behindert und den politisch Verantwortlichen der Stadt Kiel nachdrücklich klargemacht, daß Nazi-Demos nicht hingenommen werden.
"Vor allem die perfektionierte Guerilla-Taktik der Autonomen stelle nicht speziell geschulte und ausgerüstete Polizisten vor wachsende Probleme, sagte (Innenminister) Wienholtz." (Kieler Nachrichten, 11.2.99)



Dokumentation
anschlag auf den faschistischen kriegsklotz in hamburg
heute nacht haben wir auf das sogenannte `76er denkmal am stephansplatz (besser bekannt als »kriegsklotz«) einen anschlag verübt. dieses denkmal ist einem infanterie-regiment, das am deutsch-französischen krieg 1870/71 und am 1. weltkrieg teilnahm, gewidmet.
das denkmal wurde 1936 mit einer pompösen propagandaveranstaltung der nazis ein-geweiht. das auf dem denkmal stehende gedichtzitat »deutschland muß leben und wenn wir sterben müssen« (aus »soldaten-abschied« von heinrich lersch) untermauerte die herrschende blut- und boden-ideologie des deutschen faschismus. der spruch suggeriert einerseits, daß deutsche morde und verbrechen im 1. weltkrieg nicht aggression gewesen, sondern allein zur verteidigung notwendig waren, und verfälscht somit die geschichte. andererseits wird deutschland als ein lebendes, höherstehendes wesen dargestellte, für dessen überleben eine räumliche expansion nach damaliger ideologie dringend erforderlich sei (die 3 jahre später bekanntlich auch stattfand). in kombination mit der neben dem denkmal angebrachten »großtaten der vergangenheit sind brückenpfeiler der zukunft« liest sich das gedichtzitat als aufforderung, auch heute noch für das »deutsche vaterland« - ein herrschaftslegitimierendes und ausgrenzendes konstrukt einer deutschen nation - zu marschieren, zu morden und zu sterben.
obwohl das denkmal seit 1945 umstritten ist, wurde es bisher nicht demontiert, sondern trägt - gut gepflegt - immer noch an einer exponierten stelle der stadt seine widerliche botschaft zur schau.
deutschland muß sterben damit wir leben können
unsere aktion ist kein akt blinder zerstörungswut, sondern richtet sich gegen diese militaristische und nationalistische ideologie, die auch heute noch in deutscher standortpolitik und in großteilen der deutschen gesellschaft präsent ist.
wir fordern euch alle auf, den von uns begonnenen abriss des gesamten faschis-tischen denkmals und der schrifttafeln fort-zusetzen.
schluß mit militaristischen und nationalistischen traditionen und ideologien!
keine völkisch-nationalen denkmäler in hamburg und anderswo!

diskussionkreis »eine starke truppe«



Food not Bombs - Essen umsonst und für alle!
Im Sommer »98 hat sich nach einer Infoveranstaltung zu Food not Bombs auch in Hamburg eine FnB — Gruppe gegründet.
Food not Bombs ist eine in den USA Anfang der 80er Jahre gegründete Organisation, die inzwischen aus über 100 autonomen Gruppen weltweit besteht. Auch in Deutschland gibt es inzwischen über 10 Gruppen, die stetig mehr werden.
Jede Gruppe sammelt Nahrungsmittel, die sonst weggeschmissen werden würden, bereitet daraus vegetarische bzw. vegane Mahlzeiten zu und serviert diese in zentralen Plätzen der Innenstädte - an alle Menschen, die Hunger haben. Sie kochen auch auf Protestkundgebungen und anderen Aktionen.
Wir haben uns für Hamburg vorgenommen, an diese Tradition anzuknüpfen. Bisher haben wir ca. acht Mal gekocht und das (vegane) Essen am Hbf verteilt. Dieser ist, wie in den meisten Städten, Zentrum der Vertreibungspolitik gegenüber nicht ins Stadtbild passenden Menschen, wie Obdachlosen und DrogengebraucherInnen.
Erfreulicherweise hat sich der Staatsschutz bisher noch nicht blicken lassen, was nach Erfahrungen in anderen Städten nicht selbstverständlich ist. In Köln wurden bereits Personalien festgestellt, von der Repression in den USA ganz zu schweigen. Hier werden Menschen von FnB regelmäßig verhaftet, das Essen wird weggeschmissen und die Töpfe konfisziert.
Es gibt jedes Mal einen enormen Andrang von Menschen, die etwas zu Essen wollen. Durch Bänke, auf denen sich die Menschen niederlassen können, soll eine entspannte Atmosphäre geschaffen werden, bei der sie reden können.
So kommt es zu einer Kommunikation, die sich in Zukunft hoffentlich noch vertiefen läßt. In den USA wird FnB bewußt als Anlaufpunkt genommen, bei dem man über Politik, Probleme und anderes offen diskutieren kann.
Neben dem Kochen wollen wir auch inhaltlich zu verschiedenen Themen wie Ausgrenzung und Vertreibung arbeiten. Dazu treffen wir uns alle zwei Wochen sonntags im LIZ. Leute, die Interesse haben mitzumachen, können gerne vorbeikommen. Nächste Treffen: 7. + 21. März, 4. April, 18.00
Nächstes Kochen: 14. April, 10.30 LIZ

In diesem Sinne,
Essen ist genug da!
Gegen die herrschende Vertreibungspolitik!

Food not Bombs Hamburg


Azubi-Diskussionsfrühstück in der Flora
Hallo,
wir wollen alle linken Azubis (das schreiben wir so vage, weil`s auch so vage gemeint ist, halt antikapitalistisch, usw., halt gegen Ausbeutung und Unterdrückung und für die klassenlose Gesellschaft) zu einem
Diskussionsfrühstück am 14. März 1999 um 12.00 in der Flora Vokü
einladen und das sind so die Sachen, die uns dazu eingefallen sind:
-In der Szene herrscht eine ziemliche Trennung zwischen der Politik, die wir machen und dem, wie wir an unser Geld kommen. Wenn wir also arbeiten gehen, blenden wir damit einen Teil unseres Lebens ziemlich aus; einen Teil der verdammt groß ist und in dem auch viele Konflikte sind, Auseinandersetzungen mit Meistern und Ausbildern, die schikanieren, Auseinandersetzungen um rassistische und sexistische Sprüche. Auf jeden Fall gilt meistens die Devise: Eigentlich seh ich das ja ganz anders, aber im Betrieb...
Wir haben das Ziel, auch im Betrieb politisch handlungsfähig zu sein. Die Möglichkeiten die wir da bisher ausgemacht haben, sind aber eher kläglich. Obwohl es wichtig ist als revolutionäre Linke da sichtbar und vor allem aktiv zu sein, um in die Konflikte, die sich da ja tatsächlich abspielen, einzugreifen.
Anderes Thema aus der Ecke: Gewerkschaftsarbeit. Die Probleme, die da auftauchen sind so anders als die, die wir sonst so kennen. Dazu ist Austausch wichtig. Denn, daß wir uns den Arsch aufreißen und hinterher auch nicht mehr wissen, als daß wir alle Gewerkschaftsbonzen an die Laternen wünschen, ist auch nicht Sinn der Sache.
-Der Bürger, an den wir uns in unserer Politik wenden, ist entweder Schüler - auf dem Weg zum Abi, oder Student oder was da halt ein paar Jahrzehnte später draus geworden ist. Unsere Kollegen, mit denen wir uns gezwungenermaßen acht Stunden am Tag beschäftigen, kommen darin auf jeden Fall nicht vor.
-Auch im Selbstbild der meisten Leute in der Szene ist Arbeiten nicht so richtig vorgesehen, auch wenn sich das in der letzten Zeit gezwungermaßen ändert, prägt diese Haltung die Art wie Politik gemacht wird doch ziemlich.
Wir sind uns klar darüber, daß Azubi nicht gleich Azubi ist und daß es ein riesen Unterschied ist, ob man in der Industrie oder in einem Handwerksbetrieb, oder im sozialen Bereich (davon haben die EinladerInnen nämlich gar keine Ahnung) eine Ausbildung macht. Aber wir denken, es geht nicht darum unsere Unterschiedlichkeiten aufzuzählen, sondern zu gucken ob wir nicht zu diesen Punkten was zusammen zu diskutieren haben.
Soweit eure EinladerInnen
Wir sind auch zu ereichen über:
Frühstück
c/o Schwarzmarkt
Kleiner Schäferkamp 46a
20357 Hamburg



Dokumentation
BEKENNERINNENSCHREIBEN
(Horch, was kommt von draußen rein)
Wir haben am Abend des 17.2.1999 gegen 20.20 Uhr in einer generalstabsmäßig geplanten Aktion das Lokal im Feuerwehrmuseum am Friedrichsgaber Weg mit Schneebällen bewaffnet betreten.
Dort hatte die Norderstedter CDU zu einer Diskussion über die doppelte Staatsangehörigkeit eingeladen.
Mutig und von der Richtigkeit unsere Tuns aus tiefstem Herzen überzeugt, setzten wir die berüchtigsten VordenkerInnen des lokalen Stammtischrassismus mit präzise ausgeführten Luftschlägen vorübergehend aus der Fassung.
Eine gezielte Attacke traf die Galeonsfigur der wertkonservativen TieffliegerInnen direkt unter dem Kinn und führte zu einer kurzfristigen Unterkühlung der Halsschlagader.
Auch der verzweifelte Ausfall eines konterrevolutionären Parteisoldaten konnte die empfindliche Niederlage der BlutRechts-ExtremistInnen nicht schmälern.

Mit unserer Aktion vom 17.2.1999 haben wir der Paschen-Bande mal kräftig Sand ins Getriebe bzw. Schnee ins Gesicht gestreut.

HA HO HE - RassistInnen brauchen Schnee!!

Na, nun mal im Ernst:
Alle RassistInnen sind Arschlöcher - Überall!!
Stoppen wir die rassistische Hetzkampagne der CDU!
Offene Grenzen und Bleiberecht für Alle!

KOMMANDO AUTONOMES SCHNEETREIBEN
Norderstedt, 17.2.1999



CDU-Unterschriftenliste
Am 23.1.99 führte die CDU in Hamburg die ersten öffentlichen Stände zur Unterschriftensammlung gegen die geplante Änderung des Staatsbürgerrechts durch.
Einige Menschen besuchten den Stand in Rahlstedt und bekundeten ihren Protest gegen diese rassistische Mobilisierung der "Volksgemeinschaft". Dabei ging u.a. der Tapetentisch der CDU zu Boden. Leider wimmelte die Gegend voller Zivilpolizisten, was sich erst jetzt, aber umso massiver, mit 5 Festnahmen offenbarte.
Eine Woche später sammelte die CDU am Herhard-Hauptmann-Platz in der Innenstadt Autogramme unter massivem Polizeischutz. Die PolizistInnen wiederum waren umzingelt von AntirassistInnen.
In den nachfolgenden Wochen fehlt uns leider der Überblick - und offensichtlich der lange Atem, der CDU-Aktion auf Dauer wirkungsvoll etwas entgegenzusetzen.


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