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Die deutsche Türkeipolitik und ihre Auswirkungen auf Kurdistan

vier Aufsätze und über 400 Seiten Dokumente zur deutschen Türkei- und Kurdistan-Politik

Beiträge von Lord Avebury, Rudolf Bürgel, Serdar Çelik, Sabine Skubsch.
Vorwort von Hans Otto Wiebus, IG Medien und Yasar Kaya.

Aus dem Vorwort der Herausgeber:

Die Vorgeschichte dieses Buches geht zehn Jahre zurück. Damals traf die erste große Verfolgungswelle deutscher Behörden die kurdische Bewegung in der Bundesrepublik Deutschland, begleitet von einer Desinformationskampagne in den Medien. Systematisch sollten Sympathien mit der antikolonialen kurdischen Bewegung zerstört, zumindest aber Zweifel gesät werden. Morde und Mordanschläge sollte sie begangen haben, darunter den Mord an dem schwedischen Ministerpräsidenten Olaf Palme und den Anschlag auf den Papst. In der Bundesrepublik Deutschland resultierte aus dieser Kampagne der erste sogenannte „PKK-Prozeß". Damals waren mehr als zwanzig kurdische Politikerinnen und Politiker in der Bundesrepublik verhaftet worden. Gegen zwanzig erhob die Bundesanwaltschaft aus Karlsruhe vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf Anklage nach dem berüchtigten „Terrorismus"paragraphen 129a. Der Prozeß begann 1989, die Angeklagten saßen bis dahin schon vier Jahre unter Isolationsbedingungen im Gefängnis.
Im Jahre 1989 erschien dann eine Broschüre über die deutsch-türkischen Beziehungen. Schon damals hatten die Kurdistan-Solidaritätsgruppen beschlossen, eine umfassende Dokumentation der deutsch-türkischen Beziehungen zur Aufhellung der Hintergründe der deutschen Unterstützungspolitik für den Völkermord in Kurdistan zu erstellen.
Wesentlich beteiligt daran war der auch in Düsseldorf Angeklagte kurdische Politiker Hüseyin Çelebi, der einen großen Anteil daran hatte, in der Bundesrepublik Deutschland eine kurdische Solidaritätsbewegung aufzubauen. Hüseyin Çelebi zog einer Karriere, die ihm in der Bundesrepublik Deutschland offengestanden hätte, die Teilnahme an der Befreiungsbewegung ausgebeuteter und unterdrückter Menschen vor. Seine Bindung an die kurdische Befreiungsbewegung ging zusammen mit einem weiten Blick für die Möglichkeiten und Notwendigkeiten internationalistischer Zusammenarbeit. Er verstand es trotz seiner Jugend, zwischen Menschen und Kulturen Verständnis zu säen. 1991 ging er nach der Einstellung seines Verfahrens in Düsseldorf nach Kurdistan, um sich an der kurdischen Emanzipationsbewegung zu beteiligen. Er wurde ein Kommandant der Volksbefreiungsarmee Kurdistans ARGK. In Südkurdistan wurde er 1992 von mit der türkischen Armee kooperierenden KDP-Einheiten ermordet.
Bei der Aufarbeitung der deutsch-türkischen Geschichte und der deutschen Türkeipolitik enschlossen wir uns dann, die wenig zugänglich und sehr verstreuten Verträge, Dokumente, Gesprächsnotizen, Berichte und Memoranden zu veröffentlichen. Diese ausgesuchten umfangreichen Texte stellen einen, wie wir denken, repräsentativen Ausschnitt aus mehreren tausend Seiten zu diesem Thema dar und sollen so einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Einer früheren Veröffentlichung kam das Verbot der kurdischen Vereine und das Betätigungsverbot für PKK und ERNK in der Bundesrepublik dazwischen. So erscheint jetzt das Buch mit Verspätung. Verschiedene Beiträge wurden Anfang 1994 fertiggestellt, so beispielsweise der Aufsatz von Serdar Çelik. Mit der Vervollständigung der Dokumente und einer Zeitliste über die Verfolgung der kurdischen Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland haben wir versucht, einen Rahmen bis 1996 zu spannen. (...).

556 Seiten, ISBN 3-9805441-0-9
Preis: 39,80 DM

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Badeweg 1
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