Editorial TATblatt Nr. +204 - Oktober 2004.
Während wir die Redaktionsarbeiten für diese Ausgabe langsam zu einem Abschluss bringen, beschlossen die EisenbahnerInnen das, was eigentlich kaum wer in Österreich für möglich gehalten hatte: einen unbefristeten Streik. Geträumt haben davon vielleicht schon manche, auch wir, wie wir beim Wühlen in unseren Archiven feststellen durften, als wir eine Zeichnung mit kämpfenden EisenbahnerInnen fanden, die zirka zehn Jahre alt sein dürfte. Keine Ahnung, was uns damals zu diesem Bilderl bewogen hat. Diesmal - am Titelblatt dieser Ausgabe - verstehen wir es als eine Art Grußbotschaft an die Streikenden: Gebt euch nicht mit einem Prellbock zufrieden! Nehmt euch die ganze Bahn! Die Stellwerke denen, die dort arbeiten! Lokomotiven für alle! Regierung aufs Abstellgleis! Einen Bericht dazu können wir auf die Schnelle leider nicht mehr beisteuern. Wir werden das aber gerne im nächsten TATblatt nachholen, wenn sich die Streiks dann sicher schon auf alle anderen Sektoren der Wirtschaft ausgeweitet haben und alle Menschen von Anarchie und Chaos beseelt sind.
Schluss mit Träumen. Unangenehmerweise wird uns gerade mal wieder das Dach unter den Füßen weggezogen. Die Anzeichen verdichten sich, dass die KPÖ das EKH verkaufen und alle darin befindlichen Projekte und Menschen auf die Straße setzen will, so auch das TATblatt. In dieser Ausgabe versuchen wir mal, ein bisserl Klarheit zu schaffen über all das, was in den letzten Tagen angekündigt, gedroht oder versprochen wurde. Und wir wollen klarstellen, dass wir uns nicht so einfach vertreiben lassen wollen. Mehr dazu irgendwo auf den folgenden Seiten.
Wir bleiben!
Liebe, Kraft und Zugausfälle!
Eure TATblattlerInnen.