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1. bis 3. Juni, Evian:
G8 wird blockiert.

     
   

TATblatt.

     

Nach Genua findet nun wieder ein G8-Gipfel in Zentraleuropa statt. Dieses Jahr treffen sich die 8 mächtigsten Industrienationen Anfang Juni in Frankreich, Evian, nahe der Schweizer Grenze.





In der Schweiz wurden in den letzten Jahren sehr viele Erfahrungen mit der Mobilisierung gegen das Weltwirtschaftsforum in Davos (WEF) gemacht, die massiv mit repressiven Maßnahmen beantwortet wurden.

 

Unvergessen sind die Ereignisse von Genua, Carlo, der von Italienischen Repressionskräften erschossen wurde, die unzähligen Zusammengeschlagenen und Verhafteten, die Scuola Diaz... Noch immer werden Prozesse wegen des G8 Gipfels in Genua geführt.
Auch gegen den G8-Gipfel in Evian wird breit mobilisiert und es werden vielfältige Aktionen stattfinden.

Die Staaten des G8 bilden zugleich die Basis der WTO, des IWF und der WB. Dieses Jahr sind einig "gute SchülerInnen" eingeladen, um eine inexistente "Offenheit" des Gipfels zu demonstrieren. Unter diesen Eingeladenen befinden sich u.a. Ägypten, Algerien, Nigeria, Senegal, Mexico, Saudi-Arabien und China.
Seit Jahren gibt es enorme Mobilisierungen, um die Machtausübung solcher und anderer Institutionen und Gipfel zu stören: Herrschaft über andere soll generell als illegitim denunziert werden. Die Herrschenden reagieren mit einer Doppelstrategie: einerseits massive Repression, und andererseits Einbinden von möglichst vielen - als legitimer erscheinenden - Kräften. Während dem Gipfel werden alle sensiblen Zonen von einem Polizei- und Militär-Regime besetzt." (‚G8 versenken')

Evian ist ein kleiner Badeort am Genfer See, nur ein Teil der für den G8-Gipfel notwendigen Logistik wird daher im Ort selber bereitgestellt werden können. Die nächsten größeren Städte werden daher eine zentrale Rolle spielen, es sind dies Genf und Lausanne, die beide in der Schweiz liegen. So wird z.B. der Genfer Flughafen wichtigster Ankunftsort für die Delegierten sein, und in Genf und Lausanne wird auch ein Großteil der Delegierten, der ReporterInnen und des Personals inklusive der Sicherheitskräfte untergebracht sein. Stargast des Gipfels wird der amerikanische Präsident Bush sein, er und die anderen wichtigsten Staatenlenker werden vermutlich in Evian selber nächtigen.
Die "rote Zone" wird sich auch über Teile dieser beiden Städte erstrecken.
Müßig zu erwähnen, dass über 20.000 französische und Schweizer Repressionsorgane erwartet werden, das Schengener Abkommen wieder außer Kraft gesetzt wird und es verschiedenste Restriktionszonen geben wird.
Zumindest in Genf wird es ein großes Convergence Center geben.
Im Süden der Stadt (im Park "am Ende der Welt") soll ein Camp und Informationsstände errichtet werden. Gleichzeitig soll eine eigene Währung eingeführt werden.
In Annemasse, in Frankreich, werden zwei Camps entstehen. Darüber hinaus sind weitere Camps, Convergence Center, ein Indymedia Center, ein Infoladen sowie ein PiratInnensender in Planung. Einige kleinere Gemeinden im Umland werden die Proteste unterstützen, vermutlich auch durch Infrastruktur wie Hallen und Campingmöglichkeiten.
Die verschiedenen Aktivitäten werden bereits lange vor dem eigentlichen Gipfel beginnen. Es wird Fahrradkarawanen aus Deutschland und Italien geben sowie mehrere Demonstrationen (etwa im Genfer Institutionenviertel zu den Sitzen von IOM (siehe TATblatt +197), UNO und WTO.

Am 1. Juni werden mehrere Großdemonstrationen stattfinden, die sich vereinigen und den Gipfel effektiv blockieren sollen.
Inhaltlich werden die Proteste auch bedingt durch die grenznahe Lage unter anderem Bewegungsfreiheit/offene Grenzen einfordern.

Für Genaues und Aktuelles:
www.gipfelsturm.net
www.indymedia.org
www.claaacg8.org

     

aus TATblatt Nr. +199 Mai 2003.

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