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In den Wind geschlatzt

Unter dem Titel "Diabolische Verse – Die schärfsten Sprüche & Unveröffentlichtes aus Wolf Martins Giftschränkchen" luden die Freiheitliche Akademie und der Leopold Stocker Verlag Ende November zu einem "wahrhaft teuflischen" (so zumindest war es auf der Einladung zu lesen) Abend. Einleitende Worte wurden vom "Kreuzritter" gegen "political Correctness" und "Gutmenschentum", FPÖ-Parteihistoriker Lothar Höbelt dargeboten.

Sowohl die Freiheitliche Akademie als auch der Leopold Stocker Verlag, Teilhaber am rechtsextremen Wochenblatt "Zur Zeit", sind dabei einschlägig bekannt für ihre Verbindungen ins rechtsextreme Lager.

Aber auch Wolf Martin ist bekannterweise kein "Guter". Neben makaberen Heils-Offenbarungen, die Martin schon mal auch am 20. April entrutschten, wurde der "Journalist" erst im Sommer des Jahres vom Presserat verurteilt. Der Presserat hielt dabei Anfang August fest, dass der "Kronereimer" die "Berufspflicht der Presse verletzt" hatte. In seiner Kolumne "In den Wind gereimt" hatte Martin die KolporteurInnen der Obdachlosen-Zeitschrift "Augustin", die einen Teil des Verkaufspreises der Zeitschrift als Honorar erhalten, als "lästig wie die Läus und Wanzen" bezeichnet. Diese Charakterisierung der "Augustin"-Verkäufer stelle "eine Pauschalverunglimpfung und Diskriminierung" dar, befand der Presserat damals.

Angesichts des alltäglichen Geschlatzes von Martin bzw. der politischen Ausrichtung der VeranstalterInnen, konnte die Ankündigung "Der schärfsten & unveröffentlichten Sprüche" Martins eigentlich nur als Drohung aufgefasst werden.

aus TATblatt Nr. +179 vom 14. Dezember 2001

 
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