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Ein Jäger wurde Anfang Dezember bei einer Treibjagd in Aurolzmünster in Oberösterreich von einer Schrotladung seines Freundes verletzt. Den Unfall dürfte ein "Querschläger" verursacht haben. Beim Schuss auf einen Feldhasen dürften die Kugeln am Boden abgeprallt sein und den 40-jährigen am Kopf getroffen haben, vermutete die Gendarmerie.

Erstmals sollte der in Österreich ausgestorbene Habichtskauz wieder in freier Wildbahn leben. Im Mühlviertel in Oberösterreich war zu diesem Zwecke ein Pärchen angesiedelt worden. Vergangenen Dienstag wurde das Männchen "Artus" jedoch erschossen aufgefunden. Mit dem Abschuss des Vogels - mutmaßlich während einer Treibjagd – ist nun eine im Sommer gestartete Wiederansiedelung in weite Ferne gerückt.

Einer der Gründe für das Aussterben des Habichtskauz vor über 80 Jahren war schon damals seine einfache Bejagbarkeit: Die Vögel sind eher gemütliche ZeitgenossInnen, nicht besonders scheu und können auch tagsüber beobachtet werden. Eine knappe Million Schilling (72.673 Euro) waren daher vom Land Oberösterreich, dem WWF und dem Umweltministerium in Aufzucht und Freilassung des Habichtskauzpärchens "Artus" und "Merlin" investiert worden.

Der nunmehrige Vorfall sei als trauriger Höhepunkt von Fehlleistungen zu sehen, die oft im Zusammenhang mit Treibjagden geschehen, bedauerte der WWF den Vorfall. Immer wieder würden nach derartigen Veranstaltungen irrtümlich geschossene oder liegen gebliebene Tiere gefunden. Jetzt sei daher auch die Zeit gekommen dem Unfug in diesem Zusammenhang "ein für alle Mal ein Ende zu bereiten".

aus TATblatt Nr. +179 vom 14. Dezember 2001

 
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