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Fragwürdiges zum Tod eines Asylwerbers durch eine Handgranate am Sonntag in Wien-Favoriten

Über die mysteriösen Umstände des durch eine Handgranate verursachten Todes eines 17-jährigen Asylwerbers am Sonntag in Wien-Favoriten konnten die AktivistInnen von "Gemeinsam gegen Rassismus", die gleich nach Bekanntwerden des Vorfalls zu recherchieren begonnen hatten, freilich bislang auch nichts näheres in Erfahrung bringen. Vieles stellt sich ihnen aber höchst fragwürdig dar.

So wurde die in den Medien verbreitete Behauptung, dass im Leichnam Suchtgiftkugeln gefunden worden seien, bereits zu einem Zeitpunkt im ORF-Text veröffentlicht, als noch gar kein Obduktionsergebnis vorgelegen sein konnte.

Weiters erfuhren die AktivistInnen, dass die Polizei nach ihrem Eintreffen nur zuerst Frauen und Kinder sowie wenig später auch weiße Männer evakuierte, hingegen Afrikaner im Haus bleiben mussten, während die BeamtInnen nach weiteren Sprengkörpern suchte.

Drei Mitbewohner des Getöteten wurden festgenommen - zwei Afrikaner und ein Flüchtling aus Afghanistan. Dies erinnere, so "Gemeinsam gegen Rassismus", an die Morde an vier Roma 1995 in Oberwart, als die Polizei als Erstes Hausdurchsuchungen bei FreundInnen und Verwandten der Opfer durchgeführt hatte ...

Unklar ist derzeit, ob sich die drei Männer noch in Haft befinden.

Von Polizeiübergriffen beim Einsatz nach der Explosion wurde bislang nichts bekannt.

aus TATblatt Nr. +177 vom 15. November 2001

 
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