tatblatt.net    
Während erste Bagger für Vorarbeiten zum Bau der B301 im Süden Wiens bei Schwechat bereits herumbuddeln, obwohl auf der Trasse vermutlich steinzeitliche Funde schlummern, wurde im Mai der Verfassungsgerichtshof mit Einsprüchen bemüht. Die Einsprüche richten sich dagegen, daß bei der Umweltverträglichkeitsprüfung weder die Anschlußstücke bzw. Auf- und Abfahrten, noch die daran anschließend geplante Donauquerung durch die Lobau mit einbezogen wurde.
Wirtschaftsministerin Forstinger gibt sich optimistisch, schließlich "habe man den Rat bester Juristen eingeholt". Mit besten Juristen hatten F-MinisterInnen allerdings schon öfter Probleme.
Erstaunlich ist, daß die Betonlobby ziemlich kleinlaut ist. Außer im Kurier, wo der notorische Trommler Bina schon seit Jahren quengelt und es auch diesmal nicht lassen kann, ist in den Medien Funkstille. Kein Jubel über den Baubeginn.
Auch die Investoren sind offensichtlich nicht sehr überzeugt. Die Handelskette Spar wird ihren Großumschlagplatz nun doch nicht in Inzersdorf an der Trasse der B301 errichten, nachdem die Stadt Wien Spar kein Garantie geben konnte, daß die Autobahn binnen drei Jahren fertig ist. Alles in allem keine gmahte Wiesn.
  Ein niederländischer Agrarkonzern will in Kooperation mit der Regierung von Quebec, Kanada, demnächst genmanipulierte Kühe, denen ein menschliches Gen zur Leistungssteigerung eingepflanzt wurde, auf einer Farm in Betrieb nehmen.
  Die Konzernleitung verurteilt den versuchten Brandanschlag der Earth Liberation Front gegen ein Fabrikgeschäft in Minneapolis, Minnesota. In einer Aussendung behauptet die Firma, "offen für Debatten und für Prüfung auf allen Ebenen zu sein", aber Gewalt würde nur den Angestellten schaden.
Als Reaktion darauf veranstaltete die Polizei eine Hausdurchsuchung im Pressebüro der ELF, obwohl bekannt ist, daß das Pressebüro nur anonym eingegangene Nachrichten und Schreiben weiterverbreitet.
Wie weit die Dialogfähigkeit von Nike ist, zeigte der Versuch eines US-Amerikaners. Nike wirbt in den USA damit, daß jede/r KundIn eine selbst entworfene Bezeichnung auf die Schuhe drucken lassen kann. Einer wählte "sweatshop", also Ausbeuterbetrieb, was die Konzernleitung ablehnte, obwohl diese Bezeichnung nicht gegen die von Nike aufgestellten Regeln für Bezeichnungen verstoßen hatte.
Infos zur ELF: >>>www.earthliberationfront.com
  Thailand hat im April alle weiteren Freisetzungsversuche mit genmanipulierten Pflanzen untersagt. Bisher gab es zwei Feldversuche, beide von Monsanto. Kommerzieller Genanbau war schon bisher verboten.
 

aus TATblatt Nr. +166 vom 24. Mai 2001
 
 
>>TATblatt-Inhaltsverzeichnis

©TATblatt, 2001
Alle Rechte vorbehalten
Nachdruck, auch auszugsweise, nur in linken alternativen Medien ohne weiteres gestattet (Quellenangabe und Belegexemplar erbeten)!
In allen anderen Fällen Nachdruck nur mit Genehmigung der Medieninhaberin (siehe Impressum)