Hallo Leute

Hier ist sie, die Nr. 6 der radikalen Zeiten mit der Danksagung des Monats, die diesmal an die RAZZ in Hannover geht.

Wenn die Post, die Bullen und die finanzielle Situation, die nach wie vor besch....... ist mitspielen, haben wir den sechwöchentlichen Erscheinungsrythmus den wir uns vorgenommen haben wieder zu fassen.

Nach der Verschickung der Nr. 5 hat es einiges an Reaktionen Eurerseits gegeben. In der Hauptsache habt Ihr Euch gemeldet und uns vermittelt, wie lange die letzten beiden Nummern gebraucht haben, bis sie Euch erreichten. (es wäre gut, wenn uns Rückmeldungen auch weiterhin zugehen)

Es scheint mittlerweile klar zu sein, daß die bundesdeutschen Staatsanwaltschaften die radikalen Zeiten als so interessant einstufen, daß sie sogar bei einem Gefangenen im Knast eine Zellenrazzia durchführten. Es ist auch klar, daß eine Reihe von Gefangenen die Zeitungen, die wir an sie verschickt haben, nicht ausgehändigt bekommen haben, ihnen nicht einmal mitgeteilt wurde, daß die Zeitungen beschlagnahmt wurden.

Da wir dies erst nach der Verschickung der Nr. 5 erfahren haben und zwar auch nur auf Umwegen, haben wir noch mal an alle Gefangenen, die in unserem Verteiler sind, die komplette Ausgabe (Nr. 0-5) verschickt.

Wenn Ihr also hört, daß die Zeitung irgendwo nicht angekommen ist und Ihr voraussetzt, daß wir sie eigentlich an diese oder jene Adresse verschickt haben müßten, meldet Euch doch mal bei uns.

radikale Zeiten im Knast:

wir haben seit einiger Zeit zu Peter Wagner, einem Gefangenen im Knast - Willich, Kontakt.
Er war es auch, der uns mitteilte, daß bei ihm am 03.06.96 eine mit "Gefahr im Verzug” begründete Zellenrazzia stattgefunden hat. Als Grund für die Durchsuchung/Sicherstellung wurde Verdacht des Werbens für eine terroristische Vereinigung nach §129a StGB angegeben. Bei dieser Razzia wurden ausschließlich die Ausgaben der radikalen Zeiten Nr.1 - 4 beschlagnahmt. Von Peter wurde daraufhin Einspruch gegen die Razzia eingelegt und er fordert die beschlagnahmten Zeitungen zurück. Die Staatsanwaltschaft Krefeld teilte ihm auf seine Beschwerde mit, daß die Ermittlungen hinsichtlich der sichergestellten Zeitschriften noch nicht abgeschlossen sind. Das Verfahren sei an die Staatsanwaltschaft Kiel abgegeben worden und von dort würde er gegebenenfalls Bescheid bekommen.


Peter Wagner bat uns einen Aufruf den er verfaßt hat in der Zeitung zu veröffentlichen. -----bild------
In Erinnerung an all die, die durch staatlich geförderte Mörder ums Leben kamen!
Die Mörder von Wolfgang Grams müssen benannt werden!
Die Lügen, die von staatlicher Seite aus verbreitet werden, nehmen wir nicht hin!!
Der Kampf geht weiter!!

Gemeinsam:

- gegen § 129a Verfahren
- für die Freiheit aller politischen Gefangenen
- Abschaffung des § 129a
- gegen kapitalistische Ausbeutung, Unterdrückung, Rassismus
- gegen Patriarchat und gegen den imperialistischen Krieg - weltweit
Nur gemeinsam sind wir stark !!


In der letzten Ausgabe sind zwei Texte aufgetaucht die zusätzlich und ohne Absprache mit der Gesamtredaktion in den Inhalt der Zeitung aufgenommen wurden. Insbesondere von dem Text auf der Rückseite der Zeitung (Ausriß aus der SLINGSHOT) distanziert sich der Großteil der Redaktion. Auf Gründe und Hintergründe werden wir nicht weiter eingehen. Zum einen weil die Angelegenheit innerhalb der Gesamtredaktion geklärt ist und zum anderen weil wir nicht anfangen wollen an diesem Text eine Diskussion vom Zaum zu brechen.

Zum Schwerpunkt in der nächsten Ausgabe der radikalen Zeiten:

Wir denken es wird Zeit, daß sich in der Solibewegung intensiver mit der Frage der Prozeßstrategie auseinandergesetzt wird. Wir haben darum vor, in der Nr. 7 der radikalen Zeiten alle Diskussionen die an dieser Frage in den verschiedenen Gruppen geführt werden und die Diskussionsstände zu veröffentlichen. Wir denken, daß dies auch gut in den zeitlichen Rahmen der nächsten 2-3 Monate hineinpaßt. Das nächste bundesweite Soligruppentreffen findet Mitte Sept. statt. Auf diesem Treffen werden dann hoffentlich die ersten Diskussionsstände aus den einzelnen Städten vermittelt und gemeinsam diskutiert. Das Ergebnis und die weitergehenden Diskussionen wollen wir in der Zeitung zusammenfassen. Diese Ausgabe, die Nr. 7 wird Euch dann vor dem übernächsten bundesweiten Soligruppentreffen vorliegen und somit haben viele die Möglichkeit an den mit großer Wahrscheinlichkeit unterschiedlichen Ansätzen und Diskussionsständen mitzudiskutieren. Ziel ist es nach wie vor, eine gemeinsame Prozeßstrategie zu entwickeln.

Einen Haken hat die ganze Sache allerdings:

Wir sind darauf angewiesen, daß Ihr uns mit allem was Ihr diskutiert und von dem Ihr wollt das andere es erfahren eindeckt und wenn dieses eindecken dann noch in Form von Disketten passiert, erspart Ihr uns eine ganze Menge Schreibkram.