Buchankündigung:

20 Jahre radikal

-Geschichte und Perspektiven autonomer Medien-

Die HerausgeberInnen geben bekannt:

1976 erscheint die erste radikal - sozialistische zeitung für westberlin. 1980 wird sie zur radikal - zeitung für unkontrollierbare bewegungen. Seit 1982 wird sie massiv verfolgt und ein legales Erscheinen verhindert. Der Grund dafür ist, daß die radikal Texte von illegalen Gruppen und Erklärungen zu militanten Aktionen unzensiert abdruckt.

1983 wurden angebliche Herausgeber vor Gericht gestellt, 1986 zahlreiche Buchläden und Vertreiber angeklagt und verurteilt, seit Sommer 1995 sind mehrere Menschen verhaftet (inzwischen gegen Kaution von 20 Mille draußen, Anm. der Redaktion) oder werden gesucht, die der Herstellung der radikal beschuldigt werden. Im Buch werden die verschiedenen Phasen und Brüche in der Geschichte der radikal geschildert, dokumentiert und ”historisch-kritisch” kommentiert (selbstverständlich mit einer Chronik). Die Rolle von Frauen wird eigenständig thematisierrt. Ausgewählte Artikel aus 20 Jahren - die ihre Bedeutung bis heute nicht verloren haben - werden im Faksimile* wiedergegeben. Ein Plakat mit verschiedenen radikal-Titelblkättern liegt bei (nicht zuletzt, um dem Klischee der ”linken Häßlichkeit” den Boden zu entziehen...).

20 Jahre radikal nimmt das Buch zum Anlaß, einige Fragen in Bezug auf die Geschichte und Perspektiven autonomer (?) Medien zu stellen. Verschiedenen Beiträge befassen sich mit dem gegenwärtigen Stand und Zustand der autonomen (?) Zeitungslandschaft, drohender Zensur, Knast und Exil, Problemen und Chancen offener und verdeckter Erscheinungsweise, sowie Ästhetik und Sprache. In einem Ausblick soll versucht werden, Wunschvorstellungen und Realisierbarkeit künftiger autonomer (?) Medien und Kommunikation(stechniken) darzustellen.

Etwa zeitgleich entstandene Pläne zu einer solchen oder ähnlichen Veröffentlichung haben sich in diesem Buch zusammengefunden, welches nunmehr von mehreren Verlagen in einer Gemeinschaftsausgabe veröffentlicht wird.

Eine Vielzahl von MitherausgeberInnen ist sowohl ein Ausdruck der Solidarität, als auch des breiten Interesses an der Diskussion um das Projekt radikal.

Das Buch wird im Früjahr 1996 erscheinen, ca. 180 Seiten A 4 dick sein, ca. 29 Taler kosten

und zusätzlich ein vierfarbiges Plakat im A 1 Format haben.

Unrast Verlag, Verlag Libertäre Assoziation, Verlag der Buchläden Schwarze Risse und Rote Straße, Edition ID-Archiv

Vorläufige Adresse für Anfragen und Vorbestellungen:

Redaktionsgruppe c/o Schwarze Risse, Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin (Fax: 030- 691 94 63)