Keine Zusammenarbeit mit SpitzelInnen und DenunziantInnen! Setzt Zeichen!

Gestern, am 21.11.95 fand die Offenlegung einer geplanten, bzw. laufenden Observierung der Sozialistischen Selbsthilfe Köln (SSK) statt.

Über die geplante Maßnahme erfuhr die SSK durch eine vertrauliche Information aus der Nachbarschaft. Demnach wurde bei einer Nachbarin von der Polizei angefragt, eine auf den Eingangsbereich der SSK gerichtete Kamera aufzustellen.

Die SSK entstand Anfang der 70er Jahre. Organisiert als Selbsthilfekollektiv, nahm sie immer öffentlich Stellung zu verschiedenen Themen und versuchte die staatliche Politik der Ausgrenzung zu bekämpfen. Beispiele dafür sind der Anti-Psychatrie-Kampf in den 70er Jahren und heute der Kampf gegen die staatliche rassistische (Abschiebe-) Politik gegen Flüchtlinge. Sie war und ist Treffpunkt für verschiedenste Gruppierungen, die ihre Räumlichkeiten nutzen.

Die geplante Observierung stellt einen erneuten Versuch dar, linke Projekte mundtot zu machen und staatlicher Reppression auszusetzen. Um dieser Bespitzelung entgegenzutreten, versammelten sich ca. 50 Leute, die mit Transparenten und Flugblättern die Nachbarschaft informierten.

Gleichzeitig wurde die Nachbarin zur Rede gestellt. Sie gab zu, daß sie von einem befreundeten MEK-Polizisten (Werner) aufgefordert wurde ihre Räumlichkeiten für eine Kamerainstallierung zur Verfügung zu stellen. Sie behauptete allerdings sich geweigert zu haben. Dies ist jedoch wenig glaubwürdig vor dem Hintergrund, daß es detallierte Informationen über Dauer und Art der Observierung gibt.

Auch in Zukunft wird es immer wieder Bespitzelungsversuche seitens des Staates geben.

Macht diese öffentlich, isoliert diejenigen, die mitmachen; stärkt die, die sich verweigern.

Für Köln sind alle solidarischen und interessierten Leute eingeladen, die SSK in ihrem Cafe täglich ab 11:00 Uhr zu besuchen und zu unterstützen.

Kontakt:

SSK Liebigstraße 25,
50823 Köln,
Tel.: 0221/556189