Hallo Leute !!!

Nachdem Ihr nun nach der Null-Nummer die Nr. 1 der radikalen Zeiten in Händel haltet, weisen wir Euch an dieser Stelle auf eine wirklich lohnenswerte weiterführende Lektüre hin. Diese Lektüre ist zu beziehen über:

nur im doppelten Umschlag:

äußerer Umschlag: NN, Van Ostadestraat 233 n, NL-1073 TN Amsterdam.

Auf den inneren Umschlag: ZK. (Bitte keine Schablonenschrift auf dem Umschlag, keine Münzen, keine Schecks.

Für die Beantwortung eines Briefes oder einer Bestellung braucht die radikal bis zu 3/4 Monate).

Und viele von Euch ahnen es jetzt schon; es gibt eine aktuelle Doppel-Ausgabe der radikal. (Nr. 153 / Nov. 95)

Im folgenden zitieren wir aus dem Intro der neuen radikal einige uns wichtig erscheinende Punkte:

(...) "Natürlich ist die BAW-Aktion gegen uns auch ein Angriff auf eine der letzten bundesweiten, verdeckten Strukturen. Wir sind quasi der ´lebende Beweis´ dafür, daß es möglich ist, sich unkontrolliert zu vernetzten. Und wir schaffen es trotz der notgedrungen klandestinen Arbeitsweise, vielen, die nicht zum Kern der linksradikalen Szene gehören, einen Platz zu schaffen, an dem auch sie sich in die Struktur einklinken können. (na, ob das wohl stimmt, d. S.). Sei es durch das Weitergeben von Zeitungen, sei es, indem sie Artikel schreiben, sei es... Vom Inhalt kann mensch aber diese Struktur nicht trennen." (...) "Wir bitten alle KritikerInnen, formuliert Eure Kritik, schreibt uns, veröffentlicht Eure Vorstellungen einer unkrontollierbaren Widerstandspresse. Kritik ist der Motor für Veränderung, und ehrlich gesagt, lechzen wir danach, daß uns andere mal die Meinung geigen. Die radikal ist keine Zeitung, die nur dazu dient, konsumiert zu werden, und sie kann natürlich Diskussion nicht ersetzen, die woanders nicht geführt werden. Ob und wie die radikal längerfristig weitermachen wird, hängt nicht von der BAW und ihren Sokos ab, sondern davon, ob diese Zeitung gebraucht und unterstützt wird. Eine Solidarität, nur durch die Repression zustandegekommen, wird, davon müssen wir ausgehen, spätestens dann zusammenbrechen, wenn der Druck nachläßt." (...) "Wir legen nicht zufällig großen Wert auf die Mischung von Handlungsanweisungen, Erklärungen militanter Gruppen, Vermittlung von Antifa-Aktionen, linksradikaler und feministischer Diskussion, sowie Erarbeitung von recht theorethischen Analysen zur Entwicklung patriarchaler und kapitalistischer Verhältnisse. Durch diese Mischung werden ganz verschiedene Kreise der Linken auf Themen gestoßen, mit denen sie sich innerhalb ihrer alltäglichen Wahrnehmung schon kaum mehr auseinandersetzen." (...) "Wir machen Diskussionen der militanten Gruppen transparent, d.h. auch für Außenstehende nachvollziehbar. Schon diese Formulierung drückt aus, daß wir als Medium für linksradikale Politik nicht besser sein können, als die Politik selbst. Militante Ansätze können heutzutage nur noch von denen wahrgenommen werden, die sich explizit damit beschäftigen, um eine breitere Vermittlung wird sich kaum noch bemüht." (...) " Der Terrain der Pressefreiheit freiwillig aufzugeben, schränkt die Medienarbeit der Linken sehr stark ein. Immer wieder werden linksradikale Medienprojekte gezwungen sein, sich dem staatlichen Zugriff zu entziehen, und vielleicht wird dieser Zustand eines Tages wieder, wie im NS-Faschismus, Realität für alle kritischen Zeitungen, Radiosendungen..., trotzdem solte der noch existente Freiraum solang wie möglich verteidigt werden." (...) "Um nicht mißverstanden zu werden, natürlich ist die `Pressefreiheit`hier in Deutschland eine Farce. Besser betitelt könnte sie auch lauten, die Freiheit des Geldes `Worte und Bilder zu Waren werden zu lassen`. Wenn wir also meinen, es ist wichtig Pressefreiheit nicht einfach zu ignorieren, so haben wir damit eigentlich die Thematisierung der heutigen Medienlandschaft im Kopf, in der alle Ansätze emanzipatorischer Politik in einem seichten Unterhaltungsfilm von Nebensächlichkeiten untergeht." (...)

So das war`s erstmal mit dem Vorgeschmack auf die neue Ausgabe, die Ihr Euch eventuell ja noch besorgen wollt. Wir wünschen Euch auch mit der Nr.1 der radikalen Zeiten viel Anregung zum denken, diskutieren, kritisieren, LeserInnenbriefeschreiben und Teilnahme an Soliaktionen. Wir haben das Format der Zeitung gewechselt, weil das neue billiger ist und die Spenden spärlich fließen. Die nächsten beiden Ausgaben werden die Schwerpunkte Exil und radikal haben. Und zum Nikolaus wünschen wir uns viele Zuckis. (Dominosteine schickt ruhig an die Interim).

See you in Hamburg am 16.12. - Eure Redaktion, 18.11.95

V.i.S.d.P.: Sepp Oerter - Bahnhofstr. 129 - 16909 Zaatzke