Diejenigen, die sich der dunklen Seite der Vergangenheit nicht stellen, können auch keine ehrenhafte Zukunft aufbauen

Die Massengräber öffnen – das Schweigen brechen!

Pressekonferenz des IHD Diyarbakır zu den Ergebnissen seiner Untersuchungen, 11.02.2011

Werte Pressevertreter und Pressevertreterinnen,

Wir sind heute zusammengekommen, um die Öffentlichkeit über die Ergebnisse unserer Bemühungen bezüglich der Massengräber zu informieren, die in ihrer ganzen Grauenhaftigkeit in unser Leben getreten sind; dabei wollen wir die Öffentlichkeit auch über die beharrliche Weigerung der türkischen Eliten seit der Gründung der Republik Türkei bis zum heutigen Tage in Kenntnis setzen, die Kurdenfrage einer Lösung zuzuführen, und die Öffentlichkeit über die schreck­lichen Folgen eben dieser vorsätzlichen Indifferenz aufklären.

Wie allseits bekannt, wurde das Kurdenproblem als tiefgreifendstes Problem unseres Landes permanent absichtlich unter den Teppich gekehrt bzw. man verfolgte eine Strategie der Gewalt, die das Problem gar nicht erst einer politischen Lösung zuführen wollte, sondern es durch Ableugnung oder aber auf der Sicherheitsschiene durch massive militärische Vernichtung zu lösen trachtete. Bei den im Lauf der Geschichte oftmals auftretenden Aufständen der Kurden hat man immer versucht, diese unter Anwendung extremer Gewalt unter Inkaufnahme der Abschlachtung tausender Menschen zu unterdrücken. Jedoch zeigt der Krieg, der nunmehr bereits dreißig Jahre andauert, dass dieser bis heute verfolgte Weg zu keiner Lösung geführt hat; die bisherige Strategie hat lediglich zum Entstehen Hunderter von Massengräbern geführt, ob nun in der Vergangenheit bei den Vorfällen im Tal Zilan Deresi oder aber gegenwärtig im Tal von Newala Qasaba.

Die Existenz von Massengräbern in der Region kam erstmals im Jahr 1989 an die Öffentlichkeit. Damals hatte der Journalist Günay Aslan eine flächendeckende Recherche in der gesamten Region durchgeführt und dabei festgestellt, dass es in Newala Qasaba (= Kasaplar Deresi) in der Provinz Siirt eine Vielzahl von Leichen geben müsse. Aslan war im Zuge seiner Recherchen auf die Namen von 73 Personen gestoßen, unter denen sich neben Mahsum Korkmaz (Pseudonym Agit), der zu den militärischen Führern der PKK gehört hatte und auf dem Gabar-Berg bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommen war, viele weitere PKK-Kämpfer befanden, die ebenfalls bei bewaffneten Auseinandersetzungen umgekommen waren. Aslan hatte am 20. Juni 1989 über die Staatsanwaltschaft im Landkreis Özalp einen Antrag an die türkische Generalstaatsanwaltschaft in der Provinz Siirt gestellt und darin eine Untersuchung der Vorkommnisse gefordert, auf die er bei seinen Recherchen gestoßen war. In dem Dossier, das er seinem Antrag beifügte, befand sich auch die Liste der Namen der 73 Personen, deren Leichen in das Tal von Newala Qasaba geworfen worden waren. Behauptungen zufolge soll die Anzahl der Personen, deren sterbliche Überreste sich in diesen Massengräbern im gleichlautenden Tal Kasaplar Deresi befinden, allerdings noch weitaus höher als 73 sein.
Auf die Behauptung hin, dass Massengräber existierten, wurde damals auf Betreiben der Vertreter bestimmter politischer Parteien eine Grabung im Tal von Kasaplar Deresi durchgeführt; als Ergebnis dieser Grabung stieß man auf ein Grab, in dem sich die sterblichen Überreste von acht Personen befanden. Ekrem Bilek, der ehemalige Bürgermeister von Siirt, der einer der engsten Zeitzeugen der damaligen Ereignisse war, bestätigt in einer Erklärung gegenüber der Nachrichtenagentur Dicle die damals dort durchgeführte Grabung. So ist er denn gestern auch zur Staatsanwaltschaft gegangen und hat eine Aussage über die Grabung gemacht, deren Zeuge er damals war.

Dass es auch Massengräber gibt, deren Entstehung in die Jahre nach 1989 datiert, war stets bekannt. Wegen der von gewaltsamen Auseinandersetzungen bestimmten politischen Atmosphäre in den 90er Jahren war es jedoch lediglich zur Entstehung von immer weiteren Massengräbern gekommen; diese Massengräber etwa öffnen zu lassen, stand jedoch nie zur Debatte; auch die Umstände, die zur Existenz dieser Massengräber geführt hatten, wurden politisch nie thematisiert.

Im Jahr 2000 wiederum sah sich die Türkei mit einem weiteren furchtbaren Fund konfrontiert, dem der Name „Häuser des Todes“ gegeben wurde. Verantwortlich für den entsetzlichen Anblick, der sich hierbei dem Betrachter bot, war die Hizbullah-Organisation, die in der betreffenden Region unter der Bezeichnung Hizbul-Kontra bekannt ist und viele Jahre lang daran beteiligt war, Hunderte von Menschen zu verschleppen und anschließend zu ermorden. Im Rahmen einer Durchsuchungsoperation bezüglich dieser „Häuser des Todes“, die die Hizbullah an zehn Stellen errichtet hatte, stieß man auf die Leichen von 54 mit sogenannten „Schweineknoten“1 gefesselten Personen, die verschleppt und anschließend ermordet worden waren.

Letztlich drangen die Massengräber allerdings erst in den Jahren 2003, 2004, 2005 und in den Folgejahren massiv ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Im Jahr 2003 wurden in der Provinz Diyarbakır/Kreis Kulp im zum Dorf Bağcılar gehörigen Weiler Düzpelit Mezrası die Knochen von 8 Zivilisten, im Jahr 2004 wiederum in der Provinz Diyarbakır/Kreis Kulp im zum Dorf Alacaköy gehörigen Weiler Kepre Mezrası die Knochen von 11 Dorfbewohnern aus Massengräbern zutage gefördert; außerdem führten die als Folge der Bekenntnisse von Abdulkadir Aygan2 in Silopi an bestimmten Stellen durchgeführten Grabungsarbeiten und die dabei gefundenen Gebeine von Zivilpersonen allseits vor Augen, was für einer furchtbaren Realität unsere Region gegenübersteht. Von diesem Zeitpunkt an setzte nunmehr ein stetiger Zufluss an Informationen über Dutzende von Massengräbern ein, sei es an unseren Verein, sei es an Presseorganisationen oder andere Medien.

Werte Pressevertreter und Pressevertreterinnen,

Als İHD [Menschenrechtsverein], Zweigstelle Diyarbakır, haben wir bis jetzt Hunderte von Anträgen in Zusammenhang mit Massengräbern erhalten und haben auf unser Betreiben hin erreicht, dass ein Teil dieser Massengräber geöffnet wurde. Diejenigen, deren sterbliche Überreste sich in diesen Massengräbern befanden, sind die Kinder der Mütter, deren Herz voller Gram ist und deren Augen voller Tränen sind, und der Väter, die noch nicht einmal ihren Schmerz voll ausleben konnten und deren Seele auch infolgedessen tief verwundet ist. Zu vergessen, dass auch diejenigen, deren Leichen irgendwo in den Bergen verscharrt bzw. kollektiv einfach auf einer Müllhalde des Militärs vergraben wurden, Bürger dieses Landes waren, würde bedeuten, alles erdenkliche Unrecht, das ihnen angetan worden ist, noch im Nachhinein zu billigen.
Angesichts dessen, dass nun mittlerweile in der Region Dutzende von Massengräbern aufgedeckt worden sind und bekannt ist, von wem alle diese Massaker verübt wurden, finden wir das Schweigen der Regierung zu diesen Vorfällen ebenso wie die diesbezügliche Indifferenz der Justiz umso beunruhigender. Will man nun, da eigentlich die Aufdeckung und öffentliche Aufarbeitung der Massengräber anstünde, seitens der dafür zuständigen, verantwortlichen und dienstlich befassten Personen und Institutionen etwa erreichen, dass die Körper in den Massengräbern einfach unter der Erde verrotten und sie so dem Vergessen anheimgeben? Man sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass eine derartige Haltung nicht nur besagte Körper unter der Erde verrotten lässt, sondern zugleich auch das Recht, die Justiz, die Gerechtigkeit, das Gewissen, die Moral und letztlich die Menschlichkeit per se über der Erde verrotten ließe.

Die Türkei muss sich nunmehr der Existenz der in der Region existierenden Massengräber stellen, und die zuständigen Stellen müssen bezüglich der Öffnung dieser Massengräber unverzüglich aktiv werden. Dies ist allerdings nicht damit getan, dass man vereinzelt ein paar gutwillige Staatsanwälte mit dieser Angelegenheit betraut. Erforderlich wäre vielmehr der ernsthafte politische Wille, die Massengräber öffnen zu lassen und in diesem Zusammenhang alle zur Verfügung stehenden Daten sowohl von Seiten der militärisch Zuständigen als auch der zivilen Stellen der Öffentlichkeit und darüber hinaus auch der Staatsanwaltschaft zugänglich zu machen. Um die Menschen, deren sterbliche Überreste sich in den zu öffnenden Massengräbern befinden, verlässlich identifizieren zu können, müsste mit der Maßgabe einer Nutzung ausschließlich für diesen Zweck eine DNA-Datenbank eingerichtet werden; diese Daten müssten dann mit Gewebeproben, die den Angehörigen aller Vermissten zu entnehmen wären, in fundierter Form abgeglichen werden. Anders ist ein seriöses Ergebnis nicht zu erzielen.

Sie werden in dem Bericht über die Massengräber, den wir Ihnen heute zugänglich machen, bestürzende Daten und Ergebnisse finden. Wir sind der Überzeugung, dass allein schon die große Zahl der Massengräber, die bei der Erstellung dieses Berichtes auch bei uns Entsetzen hervorrief, für sich spricht. Nun ist die Zeit gekommen zu handeln! Nun ist die Zeit gekommen, den tiefen Schmerz der Hinterbliebenen, und sei es auch nur um ein Quäntchen, zu lindern! Nun ist es an der Zeit, diese Massengräber einer öffentlichen Aufarbeitung zuzuführen! Damit dies geschehen kann, rufen wir in allererster Linie die politisch und von Amts wegen Zuständigen und daneben alle dem Thema gegenüber sensiblen Kreise, die Intellektuellen, die Presseorganisationen und übrigen Medien und die Organisationen der Zivilgesellschaft dazu auf, sich der Realität der Massengräber zu stellen und ihre bisherige Haltung des Schweigens zu diesem Thema aufzugeben.

MENSCHENRECHTSVEREIN Zweigstelle Diyarbakır
Diyarbakır Branch of HUMAN RIGHTS ASSOCIATION
Ali Emiri 1. Sok., Yılmaz 2004 Apt. Nr. 1/3,
Yenişehir/Diyarbakır
Tel.: 0.412.223 30 33, 229 58 66
Fax: 0.412.223 57 37
E-Mail: diyarbakir@ihd.org.tr

Fußnoten:
1 Anm. d. Übers.: Art der Fesselung, die durch unfreiwillige allmähliche Selbststrangulation des Gefesselten zu dessen Tod führt
2 ehemaliger Überläufer von der PKK, dann Informant und Mitarbeiter des JITEM-Nachrichtendienstes, machte später viele Fakten über seine Aktivitäten in Memoiren öffentlich


Bericht über die Massengräber

Basierend auf den Daten, die als Ergebnis der Untersuchungen des Menschenrechtsvereins (İHD), Zweigstelle Diyarbakır, erzielt wurden, ergibt sich folgende Liste von Massengräbern, deren Existenz behauptet wird, und von denen ein Teil auch bereits geöffnet worden ist:


Massengräber, deren Existenz behauptet wird:

Provinz Siirt

* 1989 – Siirt-Zentrum, Newala Qasaba (Kasaplar-Deresi-Tal) – 73 Personen, die mehrheitlich PKK-Kämpfer waren. (Es liegen Informationen darüber vor, dass die Zahl der Personen in diesem Grab möglicherweise höher liegt).

* September 1990 – Kreis Eruh – Die Leichen von 9 bei bewaffneten Auseinandersetzungen auf der Brache hinter der Ortsgrenze des Dorfes Eynê ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern wurden in einem Massengrab auf dem Friedhof im Zentrum von Eruh begraben.

* 1991 – Kreis Şirvan, Brache hinter der Ortsgrenze des Dorfes Tawan – Dorffriedhof, auf dem 8 von 10 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommene PKK-Kämpfer kollektiv in einem Massengrab, die beiden anderen PKK-Kämpfer in einem anderen Massengrab begraben wurden.

* 1991 – Brache hinter der Ortsgrenze des Dorfes Şawiran – Massengrab mit 3 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 1992–93 – Kreis Baykan/Dorf Çevirimtepe (Girdika)/Weiler Taxik – 2 Massengräber am Bachufer im Weiler Taxik mit 13 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen und in zwei Gruppen begrabenen PKK-Kämpfern.

* 1992 – Kreis Şirvan/Dorf Komik (Banerxan), Brache hinter der Dorfgrenze – Massengrab mit 17 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen und von Soldaten an einer Stelle dicht hinter dem Dorf begrabenen PKK-Kämpfern.

* 1993 – Kreis Eruh/Dorf Ergüven (Baluka)/Ortsteil Koza – Massengrab mit 4 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen und von Soldaten begrabenen PKK-Kämpfern.

* 1993 – Kreis Baykan/Dorf Kikan – Grab mit 2 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen und von Soldaten begrabenen PKK-Kämpfern.

* 1993 – Kreis Kurtalan/Dorf Yeşilkonak (Kadîya), Brache hinter der Dorfgrenze – Massengrab mit 7 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen und im unteren Teil des Dorfes begrabenen PKK-Kämpfern.

* 1994 – Kreis Şirvan/Dorf Harat, Brache hinter der Dorfgrenze – Massengrab mit 6 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen und von durch Soldaten dazu gezwungenen Dorfbewohnern an einer Stelle dicht hinter dem Dorf begrabenen PKK-Kämpfern.

* 1994 – Siirt-Zentrum/Dorf Ekmekçiler (Binêve), Garten der Gendarmeriestation – 2 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommene und von Soldaten im Garten der Gendarmeriestation begrabene PKK-Kämpfer.

* 1999 – Kreis Kurtalan/Ortschaft Gözpınar, Bachbett im Ortsteils Toytepe – Massengrab mit 10 in einem militärischen Hinterhalt ums Leben gekommenen und von Soldaten begrabenen PKK-Kämpfern.

* Kreis Eruh/Dorf Yelkesen (Basixrê) – Massengrab mit 7 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* Kreis Eruh/Dorf Bozatlı (Basnê) – Massengrab mit 3 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern und 5 von Soldaten getöteten zivilen Einwohnern des Dorfes Bozatlı.

* Es wird außerdem behauptet, es gebe innerhalb der Gebietsgrenzen des Kreises Pervari 7 weitere Massengräber mit den Leichen von annähernd 30 PKK-Kämpfern.

Summe der Gräber in der Provinz Siirt: 15 Gräber/206 Personen


Provinz Bitlis

* 1994 – Kreis Hizan, Brache hinter der Kreisgrenze – Massengrab mit 8 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 1994 – Kreis Mutki/Gegend von Arsan Deresi (Newala Warê Hiro) – Massengrab mit 6 von insgesamt 7 in einem militärischen Hinterhalt ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 1994 – Kreis Tatvan/Dorf Kokarsu (Arpêt)/Gegend von Gelîye Karoka – Massengrab mit 33 PKK-Kämpfern.

* 1994 – Kreis Tatvan, Gipfel des gegenüber dem Kender-Berg gelegenen Bındaki-Berges – Massengrab mit 19 PKK-Kämpfern.

* 1994 – Kreis Tatvan/Weiler Komik/Gegend von Wâre Mahmut – Massengrab mit annähernd 30 Personen in Zivilkleidung.

* 1995 – Kreis Mutki/Dorf Çakalsöğüt (Xaştax) – Massengrab mit 4 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 1995 – Bitlis-Zentrum/Gegend von Hora Şêxan und Hora Kurmanca – Massengrab mit 17 bei bewaffneten Auseinandersetzungen in der Schlucht im Şêxcuma-Vadisi-Tal ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 1996 – Dorf Cengiz, Tal oberhalb der Brücke – Massengrab mit 18 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* Juni 1996 – Kreis Tatvan/Dorf Pıhok – Massengrab mit 17 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 12. Mai 1997 – Bergalm Duav Yaylası – Massengrab mit 28 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* April 1997 – Kreis Güroymak/Gegend namens „Wasserdepot“ – Massengrab mit 27 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* Kreis Mutki, Garten der Gendarmerie-Kommandantur – Massengrab im Garten der Kreis-Gendarmerie-Kommandantur mit 3 bei bewaffneten Auseinandersetzungen im Brachland hinter dem Dorf Salman (Kıznu)/Kreis Mutki ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern und einem lebend ergriffenen und anschließend exekutierten PKK-Kämpfers.

* Ortschaft Dikilitaş, zwischen Bitlis und dem Kreis Baykan gelegen – Massengrab mit ungefähr 40 in einem militärischen Hinterhalt ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

Summe der Gräber in der Provinz Bitlis: 13 Gräber/251 Personen


Provinz Diyarbakır

* 1992–93 – Kreis Kulp, Brachland außerhalb des Dorfes Goderné – Massengrab mit 14 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 1993–94 – Kreis Lice, Brachland außerhalb des Dorfes Zera – Massengrab mit annähernd 30 zu unterschiedlichen Zeiten bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 1994 – Kreis Lice/Dorf Üçdamlar (Bawerd), östlich der Garage der Polizeistation Üçdamlar – Massengrab mit den Überresten von 10 Leichen, angeblich von PKK-Kämpfern und Zivilisten.

* 1994 – Kreis Kulp, Stelle in der Umgebung von Kaniya Reş, wo sich Çemê Sorun und Çemê Zirey vereinigen – Massengrab mit 14 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 1995 – Zentralfriedhof des Kreises Dicle – Massengrab mit 31 von 33 bei einer Militäroperation im Berggebiet zwischen den Dörfern Boğaz Köyü (Gozel) und Kelekçi Köyü (Kelkom) mittels Gift getöteten bzw. standrechtlich erschossenen PKK-Kämpfern, darunter zwei Frauen.

* Oktober 1995 – Kreis Silvan, Brachland außerhalb des Dorfes Erkenci – Grab mit 2 von insgesamt 4 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 1995–96 – Bezirksfriedhof Kreis Hani – Massengrab mit 5 bei bewaffneten Auseinandersetzungen auf dem Brachland außerhalb des Dorfes Yukarı Turalı (Şel)/Kreis Hani ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 1997 – Kreis Silvan, Brachland außerhalb des Dorfes Erkencik (Şawo) – Massengrab mit 3 von 7 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 1997 – Kreis Kulp, Brachland am Andok-Berg – Massengrab mit 8 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 4. November 1998 – Kreis Kulp/Dorf Karabulak (Nırçık)/Weiler Kepezkaya (Koçıkan) – Massengrab mit 15 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 1998 – Kreis Kulp, Brachland außerhalb des Dorfes Koşka – Massengrab mit 17 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 1998 – Kreis Lice/Dorf Yünlice/Weiler Dalitê/Ortsteil Goma Hecî Xenî – Grab mit 2 bei verschiedenen bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 21. September 1998 – Brachland im Kreis Kulp – Von Soldaten gegrabenes Massengrab für 9 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommene PKK-Kämpfer.

* Kreis Lice, Abhang der Anhöhe Boğa (Kili) Tepesi hinter dem Dorf Sipenin Köyü – Massengrab mit 17 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* Zentralfriedhof des Kreises Dicle – Massengrab mit 23 bei verschiedenen bewaffneten Auseinandersetzungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten ums Leben gekommenen und jeweils in Dreier- bzw. Fünfergruppen beerdigten PKK-Kämpfern.

* Kreis Dicle, Brache außerhalb des Dorfes Boğaz (Gozel) – Massengrab mit 3 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* Kreis Dicle, Brache außerhalb des Dorfes Değirmenci (Zığrê) – Grab mit 2 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* Kreis Dicle/Dorf Kurşunlu (Pirejman)/Deştek-Feld – Massengrab mit 4 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* Kreis Dicle/Dorf Kırkpınar (Herîdan) hinter dem Weiler Turnaqraq – Massengrab mit 7 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

Summe der Gräber in der Provinz Diyarbakır: 19 Gräber/216 Personen


Provinz Van

* Juni 1993 – Kreis Erciş, Friedhof Seyit Muhammet – Massengrab mit 4 bei bewaffneten Auseinandersetzungen im Brachland außerhalb des Dorfes Zilan/Kreis Erçis ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern (drei Männer, eine Frau).

* 1994 – Kreis Özalp, Brachland außerhalb des Dorfes Kırkçalı – Massengrab mit 10 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern, die von Soldaten an einer Stelle in der Nähe des Dorfes kollektiv vergraben wurden.

* 1994 – Kreis Gürpınar/Dorf Yalınca (Dim) – Massengrab mit 42 bei bewaffneten Auseinandersetzungen im oberen Teil des Dorfes Tüzek/Kreis Gürpınar und im zwischen Hakkari, Şırnak und Van gelegenen Gebiet Çiyareşk ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern (darunter eine Frau); außerdem mit den Leichen von 3 bei einer anderen bewaffneten Auseinandersetzung ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 1995 – Kreis Gürpınar, Brachland außerhalb des Dorfes Taşraca – Massengrab mit 45 infolge Flugzeug-Bombardements und aus der Luft abgeworfener Giftgas-Bomben zu Tode gekommenen PKK-Kämpfern, deren Leichen übereinander in eine von Soldaten ausgehobene und dann mit Erde zugeschüttete Grube geworfen wurden.

* 1995 – Kreis Özalp, Friedhof des Dorfes Kırkçalı (Hezaré) – Massengrab mit 5 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 1997 – Kreis Bahçesaray, Anhöhe Kirapet – Grab eines bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfers.

* November 1997 – Kreis Başkale/Dorf Akçalı (Sewkan) – Massengrab mit 7 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 12. Oktober 1998 – Dorf Gevaş Atalan (Ertelan), links vom Eingang des Dorffriedhofs – Massengrab mit 6 bei bewaffneten Auseinandersetzungen in der Steppe des Grenzgebiets der Kreise Gevaş, Bahçesaray und Çatak ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 12. Oktober 1998 – Steppe des Grenzgebiets der Kreise Gevaş, Bahçesaray und Çatak – Massengrab mit 26 bei bewaffneten Auseinandersetzungen in demselben Gebiet ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

Summe der Gräber in der Provinz Van: 9 Gräber/149 Personen


Provinz Batman

* Juli 1993 – Höhle in dem zwischen den Kreisen Sason und Kozluk gelegenen Berg Halqis – Massengrab mit 11 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern, wobei diese durch bei diesen bewaffneten Auseinandersetzungen eingesetztes Giftgas getötet worden sein sollen.

* 1995 – Kreis Gercüş, Brachland hinter dem Dorf Behiva – Massengrab mit 13 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern (darunter 3 Frauen), deren Leichen in eine von Soldaten ausgehobene und dann mit Erde zugeschüttete Grube geworfen wurden.

* 1998 – Kreis Kozluk/Dorf Yanıkkaya (İsmailka) – Massengrab mit 10 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern (darunter 3 Frauen).

* 1998 – Kreis Sason, Brachland hinter den Dörfern Balbaşı (Heribê) und Sergawê – Massengrab mit 18 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen und von Soldaten kollektiv begrabenen PKK-Kämpfern.

* 22. August 1998 – Kreis Kozluk/Gemeinde Bekirhan, Brachland hinter dem Dorf Bınuniyê – Massengrab mit 11 mehrheitlich unbewaffneten PKK-Kämpfern.

* Februar 1999 – Kreis Sason, Tal zwischen den Dörfern Tanzê und Heribê – Massengrab mit 17 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen, mehrheitlich unbewaffneten PKK-Kämpfern und 2 Hirtenjungen (9- und 11-jährig) aus dem Dorf Tanzê.

* 23. Februar 1999 – Batman-Zentrum, Brachland hinter dem Dorf Çayüstü (Bedâ) – Massengrab mit drei bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 11. März 1999 – Kreis Sason/Gebietsabschnitt Golav – Massengrab mit 17 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

Summe der Gräber in der Provinz Batman: 8 Gräber/102 Personen


Provinz Hakkari

* 1993 – Wegrand im Gebiet Büyükçiftçilık vor der Ortseinfahrt zur Stadt Hakkari – Massengrab mit 5 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 1993 – Kreis Şemdinli, Bataillon Derecik – Massengrab mit 30 bei einem Angriff auf das Bataillon Derecik ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern, deren Leichen kollektiv im Garten des Bataillons begraben wurden.

* 1994 – Kreis Şemdinli, Garten des Bataillons für Innere Sicherheit Derecik – Massengrab mit 14 standrechtlich erschossenen Personen, darunter 12 Dorfschützer, die zuvor im Dorf Ormancık festgenommen worden waren und anschließend spurlos verschwunden blieben.

* 1998 – Brachland außerhalb des Dorfes Demirli – Massengrab mit 8 von 12 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* Dorf Çaltıkuru (Sêvîn)/Gebietsabschnitt Gola Gewro – Massengrab mit 3 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* Kreis Şemdinli, oberer Teil des Dorfes Örencik (Bênavok) – Massengrab mit 8 bei einer bewaffneten Auseinandersetzung getöteten PKK-Kämpfern, die dadurch ums Leben gekommen sein sollen, dass sie in Brand gesteckt wurden.

Summe der Gräber in der Provinz Hakkari: 6 Gräber/68 Personen


Provinz Bingöl

* 1996 – Kreis Genç, Zusammenfluss von zwei durch den unteren Teil des Dorfes Büyükçağ (Hegaderê) fließenden Bächen – Massengrab mit 3 bei der Militäroperation Atmaca ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 6. März 1998 – Kreis Yedisu – Massengrab mit 30 bei bewaffneten Auseinandersetzungen im Weiler Tuzluca des Dorfes Akımlı (Dînik)/Kreis Yedisu ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 24. September 2000 – Kreis Yedisu/Weiler Goma Kotan, Garten der Kommandostelle der Gendarmerie-Kommandantur Yedisu – Grab mit 4 von ursprünglich 5 PKK-Kämpfern, die von den Soldaten lebend ergriffen und anschließend getötet worden waren, bevor sie später von Soldaten im Garten der Kommandostelle begraben wurden.

* Berg Seli, zwischen den Kreisen Lice und Hani (beide in der Provinz Diyarbakır) und dem Kreis Genç (in Bingöl) gelegen – Massengrab mit 8 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* Brachland zwischen dem Kreis Genç und dem Kreis Lice (Provinz Diyarbakır) – Massengrab mit insgesamt 12 Personen, davon 4 Zivilisten und 8 PKK-Kämpfer.

Summe der Gräber in der Provinz Bingöl: 5 Gräber/57 Personen


Provinz Şırnak

* 6. März 1994: Şırnak-Zentrum/Dorf Giver (Kuşkonar) – Nach einem Luftangriff mit Giftgas-Bomben auf das Dorf waren 24 Dorfbewohner, darunter 6 Babys, ums Leben gekommen; der Angriff war mit der Begründung erfolgt, im Dorf befänden sich PKKler. Die Leichen der Dorfbewohner wurden auf Druck des Militärs in einem Massengrab begraben.

* 1993 – Kreis Silopi/Dorf Görümlü, Garten des Bataillons Görümlü – Massengrab mit 6 getöteten Dorfbewohnern, die 1993 im Dorf Görümlu von Soldaten festgenommen und zur Polizeistation gebracht worden waren, woraufhin sie ohne ein weiteres Lebenszeichen verschwunden blieben.

* Friedhof des Kreises Silopi – Massengrab mit annähernd 50 in den 90er Jahren verschleppten und anschließend getöteten Zivilisten.

* Kreis Silopi, Anlagen der Firma BOTAŞ, Gruben des JİTEM-Stabshauptquartiers – Massengrab mit Dutzenden von verschleppten Zivilisten und bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.
(Genaue Zahl der im Massengrab befindlichen Leichen unbekannt)

Summe der Gräber in der Provinz Şırnak: 4 Gräber/80 Personen


Provinz Mardin

* 1990 – Friedhof der Stadt Mardin – Massengrab mit 11 bei bewaffneten Auseinandersetzungen im Brachland des Kreises Savur ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 1994 – Kreis Nusaybin/Berg Bagok/Weiler Üçköy – Massengrab mit 4 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 1994 – Kreis Nusaybin/Berg Bagok – Massengrab mit 17 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

* 1993 – Kreis Derik, Friedhof für Tote ohne Angehörige – Massengrab mit 3 von der JİTEM verschleppten und festgehaltenen und danach spurlos verschwunden gebliebenen Zivilisten.

Summe der Gräber in der Provinz Mardin: 4 Gräber/35 Personen


Provinz Elazığ

* Zwischen 1993 und 2010 – Elazığ, Asri-Friedhof – Massengrab mit annähernd 50 bei bewaffneten Auseinandersetzungen im Brachland von Karakoçan, Kovancılar, Maden, Arıcak, Pertek und Dersim ums Leben gekommenen Personen.

Summe der Gräber in der Provinz Elazığ: 1 Grab/50 Personen


Provinz Ağrı

* 1989–1994 – Kreis Diyadin – Massengrab mit 36 bei verschiedenen bewaffneten Auseinandersetzungen im Brachland des Tendürek-Berges ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern und mit 5 Zivilisten.

Summe der Gräber in der Provinz Ağrı: 1 Grab/41 Personen


Provinz Dersim

* April 1997 – Brachland des Kreises Çemişgezek – Massengrab mit 19 bei bewaffneten Auseinandersetzungen im Weiler Aliboğazı ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

Summe der Gräber in der Provinz Dersim: 1 Grab/19 Personen


Provinz Iğdır

* 1994 – Kreis Tuzluca, Friedhof von Tuzla – Massengrab mit 14 bei bewaffneten Auseinandersetzungen im Güzeldere-Tal (Kreis Kağızman/Provinz Kars) ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern, darunter 4 Frauen; die Gruppe bestand ursprünglich aus 16 PKK-Kämpfern.

Summe der Gräber in der Provinz Iğdır: 1 Grab/14 Personen


Provinz Gaziantep

* 15. August 1994 – Kreis İslahiye, Friedhof der Stadt – Massengrab mit 10 bei bewaffneten Auseinandersetzungen im Gebiet zwischen İslahiye und Kilis ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern.

Summe der Gräber in der Provinz Gaziantep: 1 Grab/10 Personen

Summe der Gräber insgesamt: 88 Gräber/1298 Personen

Gefundene Massengräber:

* 1989 – Provinz Siirt, Zentrum/Newala Qasaba (Kasaplar Deresi) – Als Ergebnis einer von der Staatsanwaltschaft durchgeführten Grabung stieß man auf die sterblichen Überreste von 8 Personen.

* 1993 – Provinz Diyarbakır/Kreis Kulp/Dorf Alacaköy/Weiler Kepre – Das Massengrab mit 11 nach ihrer Festnahme vom Militär ermordeten Dorfbewohnern wurde auf Betreiben des Menschenrechtsvereins İHD am 4. November 2004 von der Staatsanwaltschaft geöffnet.

* 1994 – Provinz Diyarbakır/Kreis Kulp/Dorf Bağcılar/Weiler Düzpelit/Ortsteil Kevrêkok – Das Massengrab mit 8 Zivilisten wurde am 9. Mai 2003 gefunden.

* 10. Juni 1994 – Provinz Şırnak/Kreis Silopi/Dorf Çukurca (Kortûk)/Bozamir-Tal – Der Leichnam des von der JİTEM entführten und seitdem verschwundenen Murat Aslan wurde auf Betreiben des İHD nach dem Bekenntnis von Abdulkadir Aygan und seiner Beschreibung der Lage des Grabes im April 2004 gefunden und ausgegraben.

* 28. Mai 1994 – Provinz Diyarbakır/Kreis Lice/Dorf Yalımlı (Xosar) – Die Gebeine des von Sicherheitskräften verschleppten Bahri Budak (61) und seines Enkels Metin Budak (14) wurden als Ergebnis des Betreibens des İHD im Mai 2005 ausgegraben.

* Provinz Şırnak/Kreis Silopi, Friedhof von Silopi – Als Ergebnis einer Grabung wurden die Leichen von 4 von annähernd 50 in den 90er Jahren verschleppten und umgebrachten Zivilisten gefunden.

* 3. Juni 1994 – Provinz Urfa/Kreis Suruç/Dorf Bilgen/Weiler Akdoğan (Xeremsar) – Die sterblichen Überreste des nach seiner Festnahme spurlos verschwunden gebliebenen Mustafa Saygı wurden am 11. Dezember 2009 zufällig von Schatzsuchern auf ihrer Suche gefunden.

* 21. Juni 1995 – Provinz Mardin, Kalkgrube in der Ortschaft Dereiçi zwischen den Kreisen Savur und Midyat – Auf Betreiben der Anwaltskammer Diyarbakır wurde die Kalkgrube, in der die Leichen von 7 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern begraben waren, geöffnet und die Knochen in die Gerichtsmedizin überführt.

* 1995 – Provinz Batman/Kreis Gerçüş/Dorf Yayladüzü/Ortsteil Bahavi – Das Massengrab mit 13 bei bewaffneten Auseinandersetzungen im Jahr 1995 ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern wurde auf Betreiben des Menschenrechtsvereins İHD am 9. Juni 2010 von der Staatsanwaltschaft geöffnet, wobei man auf die Gebeine von 11 Personen stieß.

* 1995 – Elazığ, Friedhof für Tote ohne Angehörige – Auf Betreiben des Menschenrechtsvereins İHD wurden die sterblichen Überreste von Hasan Ergül, der im Kreis Silopi/Provinz Şırnak von der JİTEM verschleppt worden war und seither als vermisst galt, im April 2009 in einem Grab für Tote ohne Angehörige gefunden.

* 1997 – Provinz Diyarbakır/Kreis Lice/Dorf Dibek – Als Ergebnis einer auf Betreiben des Menschenrechtsvereins İHD von der Staatsanwaltschaft durchgeführten Grabung wurden im Juli 2009 die sterblichen Überreste von Sadık Ulumaskan und seines Sohnes Seyithan Ulumaskan gefunden, die von Angehörigen der JİTEM festgenommen worden waren und seither als vermisst galten.

* 26. Dezember 1997 – Provinz Diyarbakır, Friedhof des Dorfes Bismil Kefnecal (Alabal) – In einem Grab, das aufgrund der Behauptung geöffnet wurde, in ihm befinde sich die Leiche des verschleppten und seither als vermisst geltenden Mehmet Özdemir, wurden die Gebeine einer Person gefunden.

* Diyarbakır, Mardınkapı-Friedhof – Zur Klärung des Verbleibs von 7 verschleppten und seither als vermisst geltenden Personen wurden auf Betreiben des Menschenrechtsvereins İHD bei von der Staatsanwaltschaft durchgeführten Grabungen die Gebeine von 4 Personen gefunden.

* 1988–1997 – Provinz Bingöl/Kreis Genç – Auf Betreiben des Menschenrechtsvereins İHD wurden bei einer von der Staatsanwaltschaft durchgeführten Grabung am 11. Oktober 2009 die Leichen von 38 bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern gefunden.

* Provinz Bitlis/Kreis Mutki, Militär-Müllhalde – Auf Betreiben des Menschenrechtsvereins İHD wurde die Müllhalde, die angeblich die vergrabenen Leichen von 36 bei verschiedenen bewaffneten Auseinandersetzungen in den 90er Jahren ums Leben gekommenen PKK-Kämpfern enthalten sollte, von der Staatsanwaltschaft aufgegraben, wobei man in zwei Massengräbern auf die Gebeine von 18 Personen stieß.

* 90er Jahre – Istanbul, Diyarbakır, Tarsus, Konya, Ankara, Batman, Cizre – In von der Hizbullah an 10 verschiedenen Stellen errichteten sogenannten „Häusern des Todes“ stieß man im Jahr 2000 auf die Leichen von 54 Personen.

Summe der gefundenen Gräber: 26 Gräber/171 Personen


Zusammenfassende Übersicht der Massengräber

Massengräber, deren Existenz behauptet wird:

ORT DATUM MASSENGRAB ZIVILISTEN /
PKK-KÄMPFER
SİİRT 1989–1999 15 Massengräber 5 Zivilisten
201 PKK-Kämpfer
BİTLİS 1994–1999 13 Massengräber 30 Zivilisten
221 PKK-Kämpfer
DİYARBAKIR 1992–1999 19 Massengräber 10 Zivilisten
206 PKK-Kämpfer
VAN 1993–1999 9 Massengräber 149 PKK-Kämpfer
BATMAN 1993–1999 8 Massengräber 2 Zivilisten
100 PKK-Kämpfer
(6 Frauen – 11 Unbewaffnete)
HAKKARİ 1993–1999 6 Massengräber 2 Personen
12 Dorfschützer
54 PKK-Kämpfer
BİNGÖL 1996–2000 5 Massengräber 4 Zivilisten
53 PKK-Kämpfer
ŞIRNAK 1994 4 Massengräber 80 Zivilisten (6 Babys)
Dutzende PKK-Kämpfer (Gruben der Firma Botaş)
MARDİN 1990 4 Massengräber 3 Zivilisten
35 PKK-Kämpfer
ELAZIĞ 1993–2010 1 Massengrab 50 PKK-Kämpfer
AĞRI 1989–1994 1 Massengrab 5 Zivilisten
36 PKK-Kämpfer
DERSİM 1997 1 Massengrab 19 PKK-Kämpfer
IĞDIR 1994 1 Massengrab 16 PKK-Kämpfer (4 Frauen)
GAZİANTEP 1994 1 Massengrab 10 PKK-Kämpfer
SUMME   88 Massengräber 1298 PERSONEN
136 Zivilisten, 1150 PKK-Kämpfer, 12 Dorfschützer)


Gefundene und bereits geöffnete Massengräber:

  DATUM DER ÖFFNUNG ZAHL DER GRÄBER DARIN BEFINDLICHE PERSONEN
1989 - 2010 2003–2010 26 Gräber 171 PERSONEN
(89 Zivilisten, 82 PKK-Kämpfer
)