Der Verein Meya-Der stellt sich vor

Mesopotamischer Solidaritäts- und Kulturverein für die Familien, die Angehörige verloren haben

Aufgrund des seit 30 Jahren in Kurdistan herrschenden Krieges hat unser Volk großes Leid erlebt: Viele Menschen sind zu Opfern geworden; manche haben ihre Kinder, manche ihre Ehepartner, manche einen Teil ihres Körpers verloren. Um die Solidarität zwischen den Familien zu stärken und für Hilfe zu sorgen, war die Gründung einer Organisation erforderlich. In diesem Sinne sind die Familien zur Gründung des Mesopotamischen Solidaritäts- und Kulturvereins für die Familien, die Angehörige verloren haben (Meya-Der) zusammengekommen.

Grundpfeiler der Arbeiten sind:
– den Verbleib von Menschen zu erforschen, die in bewaffneten Auseinandersetzungen, durch Folter, Festnahmen und Morde sog. unbekannter Täter gestorben sind, und die Hintergründe zu klären;
– sich mit den Familien und Angehörigen solcher Familien zu solidarisieren und Unterstützung zu leisten;
– Kontakte mit zivilgesellschaftlichen Organisationen aufzubauen und weiterzuentwickeln; diese Beziehungen in Solidarität mit den und Unterstützung für die betroffenen Familien umzuwandeln;
– Forschungen für eine Statistik über die Verstorbenen, Behinderten, Verwundeten, Verschwundenen und deren Verbleib durchzuführen und diesbezüglich Kontakte zu entsprechenden Organisationen und Institutionen aufzubauen;
– soziale und wirtschaftliche Unterstützung für die Verwundeten und die erforderliche Arbeit für die Eingliederung dieser Menschen in die Gesellschaft zu leisten;
– für die Familien der Verstorbenen oder Verschwundenen Hilfseinrichtungen und für die Verwundeten und Behinderten Rehabilitationszentren aufzubauen;
– die Angehörigen von Verschwundenen, Getöteten, Verwundeten zu unterstützen;
– für die Etablierung des gesellschaftlichen Friedens im Inland und Ausland zu arbeiten.
Meya-Der hat vier grundlegende Arbeitsbereiche: die Feststellung der Familien von Gefallenen, Forschungen über Verbleib und Hintergründe sogenannter Verschwundener, die Einrichtung der Gräber von Gefallenen und die Nachforschungen nach Massengräbern.

Unser Verein wurde von acht Personen gegründet. Am 15.08.08 beantragten wir die Eintragung ins Vereinsregister und am 01.03.09 führten wir unseren ersten Kongress durch. Die Zentrale befindet sich in Amed, aber unsere Arbeit wird landesweit über unseren Rat geführt. In nahezu jeder Stadt haben wir Vertreter.
Seit unserer Gründung haben wir 12 000 Familien von Gefallenen erfassen können. Zudem haben wir bei 400 von 2 000 Menschen ihren unklaren Verbleib aufklären können. Wir bemühen uns weiterhin im Rahmen unserer Möglichkeiten, die Gräber der Gefallenen zu pflegen. Auch die Arbeit bezüglich der Massengräber geht weiter.
Im Rahmen der Aktionen stellten wir Friedenszelte in vielen Metropolen auf (Amed, Batman, Hakkari, Van, Mardin, Siirt, Istanbul). Wir trafen uns mit der Zentrale des Solidaritätsvereins der Familien von Verwundeten und Gefallenen Ohal. Am 25.09.09 wird es ein Treffen aller Familien von Gefallenen geben; hierbei wird auch eine Demonstration stattfinden.

Für die Zukunft sieht Meya-Der folgende Projekte vor: die Gründung von Stiftungen, Kooperationen sowie Rehabilitations- und Gesundheitszentren. Zudem sollen die Bildung von Kindern gefördert und für die Hinterbliebenen Arbeitsmöglichkeiten geschaffen werden.