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Bolzenschneider in Strausberg Jugendzentrum Horte durchsucht

Pünktlich zur Fortsetzung der Verhandlungen mit der Stadt uber die Zukunft des Horte durchsuchten Beamte des BKAs und des Brandenburger LKAs die Raume des Jugendzentrums. Sic waren auf der Suche nach Hakenkrallen fiir Bahnanschlage und Gerätschaften zu deren Herstellung. In der Werkstatt des Hauses fanden sich - welch ein Wunder – diverse Werkzeuge, die gleich beschlagnahmt burden, unter anderem ein Bolzenschneider. Festgenommen warde niemand. Die Verhandlungen gehen weiter.

Bundesadler geklaut

Nach Polizeiangaben stahlen unbekannte Diebe den massiven Bundesadler am neuen Bundestagsbürogebaude Unter den Linden. Sie entfernten den Vogel fachgerecht aus seiner Verankerung und verschwanden. Tag und Uhrzeit waren selbst der Polizei unbekannt. Nach einem leider kaum leserlichen BekennerInnenschreibcn an die Interim richtete sich diese direkte Aktion gegen den im Gang befindlichen Hauptstadtumzug und die deutschen Großmachtpläne.

Proteste von Punks im ehemaligen Cafe Westphal

Sieben Jahre lang war das Cafe Westphal am Kollmtzplatz in Prenzlauer Berg eine Institution. Seit September ist es geschlossen, Der Eigentümer wollte mehr Miete und der Betreiber nicht mehr so richtig kämpfen, Statt dessen komplettiert nun ein griechisches Restaurant das Yuppie-Touristen-Kneipen-Einerlei rund um den Platz. Zur Eröffnung des „Istoria“ am Sonnabend. den 22. November, kam zunachst ungeladenes Publikum. Elva 50 Punks waren dern Aufruf auf einem Flugblatt gefolgt und forderten lauthals Freibier. Statt dessen kam die Polizei.

Übrigens: Um die Jahreswende 89/90 kamen die „linksalternativen“ BetreiberInnen des Cafe Westphal gerade noch rechtzeitig, um die Besetzung der Räume durch autonome und linksradikale DDR-BurgerInnen zu verhindern.

Uber 1000 DemonstrantInnen auf Antifa-Demo

Zum Gedenken an den ermordeten von Neonazis ermordeten Silvio Meier Von Lichtenberg nach Friedrichshain zogen die meist sehr jungen Demon-strantInnen hinter dern Transparent „get up. stand up ... - Antifa heißt Angriff' mit dern bekannten B-Null-Emblem. Die Demo richtete sich unter anderem gegen den Tattooshop „Asgard". der Neonazis als cine wichtige Kommunikationsstelle

Antifa-Demo in Frankfurt/Oder 60 Festnahmen wegen angeblichen Ladendiebstahls

800 Menschen demonstrierten am Sonnabend, den 6. Dezember, gegen die andauernden Naziübergriffe in der Stadt und gegen die sich verfestigenden Strukturen der dortigen,.Jungen Nationaldemokraten“ (JN). Obwohl fast die gesamte geplante Route van der Polizei verboten wurde und massives Polizeispalier die DemonstrantInnen bedrangte, konnte die Demonstration auf den zugewiesenen Stra0en ruhig stattfinden.

Eine abschließende Party in einem Ju-gendzentrum in einem rechts dominierten Stadtteil wurde von einem großen Polizeiaufgebot gestiirmt. Der Vomurf lautete „Plünderung“, weil einige Personen bei Lidl ihre Einkäufe nicht bezahlt hatten. Diese Personen waren zu der Party gegangen, auf der sie Stunden spater festgenommen inuden. Bilanz: 60 Festnahmen, 17 Verfahren wegen Landfriedensbruch, ein Berliner Antifaschist muß im Frankfurter Knast bleiben.

Razzia bei linker Zeitung Kölner Büro van Kurtulus durchsucht

Am 25. 11. um 9.30 Uhr iiberfielen 30 Bullen mit einem Staatsanwalt das Informationszentrum fiir freie Volker e. V. in Koln. Unter rassistischen und sexistischen Beschimpfungen nahmen sic alle Computer, 700 Ausgaben der Zeitung Kurtulus (auf deutsch: Befreiung) und 6.000 DM mit. Grundlage der Durchsuchung ist die Beschuldigung, nach der Kurtulus ein Organ der DHKP-C (Revolutionare Volksbefreiungsfront) sei, die wiederum Nachfolgeorganisation der seit 1983 in der BRD verbotenen Devrimci Sol (Revolutionare Linke) sein soll. Bereits var einem Vierteljahr wurden 300 Ausgaben beschlagnahmt, die in der Tiirkei noch legal vertrieben werden. Am 10. Dezember beginnt dort ein Prozeß gegen die Redaktionsleiterin dieser Zeitung, der vorgeworfen wird, diese Aufgabe von der DHKP-C zuge-wiesen bekommen zu haben. Aufs Dach der EG-Botschaft Anti-AKW-AktivistInnen in Moskau

Am 18. November bestiegen zwei De-monstrantlnncn das Dach der Moskauer EG-Botschaft aus Protest gegen die Zuarbeit der EG fur das russische Atomprogramm. Sic ivendctcn sich gegen Darlehen, die fiir den 'A'eit.'rbau des AKWs Kalinin 3 beivilligt vurdcn. Kontakt iiber e-mail: a im kreis glas.apc.org oder http://cci. glasnet. ru/Anti nuclear. html. Tel.: 007-095-298-3087

Atomwaffen aus München? Veranstaltung zum „Forschungsreaktor" Garching

Am Mittwoch. den 17. Dezember, findet eine Veranstaltung zum Garchinger Reaktor FRM-II statt, in dern mit atomwaffentauglichem Material gearbeitet werden soll. Warum besteht die BRD so hartnackig auf der Verwendung von waffenfahigem Uran, so daß sie als einziger Staat neben Libyen und der VR China gegen die Vereinbarung zur Achtung dieses Stoffes verstößt?

Vortrag und Diskussion mit Matthias Kiintzcl und der AG „FRM-II - Nic“. Ort: Miinchen, Seidlvilla, Nikolaiplatz lb, 17. 12., 20 Uhr

Kein ruhiges Hinterland NPD-Wahlkongreß in Passau

Am 7. Februar will die NPD den „Tag des nationalen Widerstandes“ in der Passauer Nibelungenhalle abhalten, wo sich sonst alljahrlich schon die DVU trifft. Antifas wollen dies verhindern, wahrend biirgerliche Parteien vornehme Zuriickhaltung iiben.

Aus diesem Anlaß wird cine bundesweite Mobilisierung angestrebt. Kontakt: Antifaschistische Aktion Passau, Große Metzgergasse 8, 94032 Passau, Scall: 01681/995 87 94

Bewaffnete Propaganda Renato Curcio im Interview

Das Gründungsmitglied der Roten Brigaden Italiens hat in einem Interview, das nun auch als deutsches Buch erschienen ist, versucht. die Grüde des Scheiterns zu analysieren. Von der Erfolgen der bewaffneten Propaganda zur politisch-militarischen Auseinandersetzung. Renato Curcio: „Mit offenem Blick“, ID-Verlag, Berlin 1997. 32 DM


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