Der Kanzler und die Siemens-Brille

SiemensWelt

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Polizei und Proteste

Grün bezeichnete ein Münchner Boulevard-Blatt als die dominierende Farbe vor dem Berliner Congress-Centrum, in dem die diesjährige Hauptversammlung stattfand. Grund für dieses Polizei-Großaufgebot waren Hinweise, daß die radikale ,berliner Szene" größere Kontingente an Eintrittskarten besitzen w0rde und Störaktionen geplant habe. Also handelte die Polizei nach dem Motto: Sicherheit geht vor. Friedliche Protestaktionen, vor allem von Gegnern der Atomenergie, gab es dennoch. Außerdem demonstrierten Schüler mit Transparenten gegen die Zwangsarbeit bei Siemens in der Zeit des III. Reiches. Die Fragen, warum unser Unternehmen für dieses Untecht bisher keine Entschädigungen bezahlt hat, beantwortete Finanzchef Dr. Baumann:

Das Thema Zwangsarbeit sei ein dunkles deutsches Kapitel, das auch Siemens betrifft. Die Rechtsgrund-lage für Entschädigungszahlungen sei eindeutig: Forderungen können nicht gegen Unternehmen, sondern nur auf staatlicher Ebene geltend gemacht werden. Dafür gibt es das Bundesent-schädigungsgesetz oder ähnliche Gesetze in anderen Ländern. Dessen ungeachtet hat Siemens aber bereits in den sechziger Jahren der Jewish Claims Conference in New York aus humanitären Gründen eine größere Summe überwiesen.,Wir bedauern, daß Menschen in Siemens-Betrieben von denen mißbraucht oder mißhandelt worden sind, die auch das Unternehmen und seine Mitarbeiter damals gezwungen haben, in diesem unmenschlichen System eine unrühmliche Rolle zu spielen."

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