Gezielte Eskalation

Göttingen. Seit Beendigung des sog. "Deeskalationskonzepts" verschärft sich der Polizeiterror in Göttingen von Monat zu Monat. DNA-Analysen, Hausdurchsuchungen, Angriffe auf Demos, ständig hohe Bullenpräsenz usw. usf. – all dies hat in den letzten Monaten eine erhöhte Aufmerksamkeit in der Göttingern Linken erhalten. Nur am Rande oder wenig bewußt wahrgenommen worden, ist ein offensichtlich gezielt erhöhter Repressionsdruck gegen linke Jugendliche. Offenbar ist auch der politischen Polizei aufgefallen, daß Jugendliche verstärkt aktiv werden und sich antifaschistisch organisieren. Allen voran die wieder zu alter Stärke erwachte Antifa Jugendfront (AJF) und neu gegründete Antifaschistische Jugend Aktion (AJA). Unübersehbar prägen jugendliche Antifas und Punks immer mehr die Situation an Göttingens Schulen, zunächst als Reaktion auf stärkeres Auftreten von Rechten, dann jetzt selber in der antifaschistischen Offensive.

Die Reaktion der Polizei ist primitiv, aber effektiv. Nach Informationen der Roten Hilfe Göttingen flattern Jugendlichen vermehrt Vorladungen mit teilweise erheblichen Vorwürfen ("schwerer Raub", "versuchte schwere Körperverletzung") ins Haus, deren Hintergründe zwar völlig haltlos sind, die aber einen ganz bestimmten Zweck verfolgen, nämlich Einschüchterung und Streß mit den Eltern. In eine ähnliche Richtung sind wohl auch die wiederholten Angriffe auf den Jugendblock bei den drei letzten großen Demos in Göttingen zu bewerten. Mit Repressionsdruck und Knüppel aus dem Sack sollen die jugendlichen Antifas wieder entpolitisiert werden, weil sie einen zu hohen Preis für ihr politisches Engagement zahlen sollen. Doch diesen Gefallen werden die Göttinger Jugendantifas Frey und Konsorten sicherlich nicht tun. Ihr Widerstand scheint bis jetzt ungebrochen und geht hoffentlich organisiert weiter.

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