Antifaschistische Nachrichten 15/95 -----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Wichtig! Bitte beachten Copyright ========= Archiv-Version der Antifaschistischen Nachrichten ================================================= Da mich immer wieder Anfragen nach älteren Ausgaben der Antifaschistischen Nachrichten erreichen, stelle ich die gesammelten älteren Ausgaben im Archiv der Nadeshda zum Download zur Verfügung. Bitte beachten Sie, daß das Copyright der Texte bestehen bleibt. Die Nutzung der elektronischen Ausgabe ist auf private Zwecke beschränkt. Im Zweifelsfall wenden Sie sich bitte an die Redaktion. ™ŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽœ Diese Datei darf nicht verändert werden. Zur Sicherung ist sie mit einem elektronischen Schutzumschlag versehen. Zur  Überprüfung brauchen Sie das Programm PGP und meinen  öffentlichen Schlüssel (bitte per e-mail bei mir anfordern).  ÓŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽ® Die Verbreitung durch rechtsextreme Mailboxen, insbesondere des sog. Thule-Netzes, ist ausdrücklich untersagt. Die Spiegelung des Archivs auf anderen Servern ist gestattet. Ich bitte in diesem Fall um eine kurze Mitteilung. Sie erhalten die aktuelle Fasssung der gesammelten Ausgaben der AN über den Fileserver der NAD-MEER. Er ist über das Internet weltweit erreichbar. Bitte senden sie eine elektronische Nachricht mit dem Inhalt HELP an: Inform@Nad-Meer.gun.de Online erreichen Sie uns unter den Nummern: 0211-212494 Nadeshda 02159-81961 Nad-Meer - ---------------------------------------------------------------- Meine Netzadressen: Internet, CL, Z-Netz M.DIETZSCH@nadeshda.gun.de Fido Martin Dietzsch 2:2440/225.27 Die AN-Redaktion ist zu erreichen unter dem Account J.DETJEN@link-k.cl.sub.de Martin Dietzsch (Stand: 9. April 1995) - ---------------------------------------------------------------- Empfaenger : /CL/ANTIFA/MAGAZINE Antwort in : /CL/ANTIFA/DISKUSSION Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9515* Buchenwald-Auseinandersetzung geht weiter Datum : So 30.07.95, 00:00 (erhalten: 30.07.95) Groesse : 11710 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elektronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln E-mail: J.DETJEN@LINK-K.cl.gun.de Fileserver: INFORM@NAD-MEER.gun.de ***************************************************************** Besuch in Buchenwald - -------------------- Eine KZ-Gedenkstätte wird vom Antifaschismus befreit Der erste Satz mit Fragezeichen, der zweite ohne: "Was bleibt vom An- tifaschismus? Buchenwald - Befreiung von einer Legende". So der Titel einer Veranstaltung in Essen, wie es sie heute vielfach gibt. Und so etwas veranstalten sogar Gruppen wie die Grünen und die Humanistische Union. Nach der Befrei- ung vom Faschismus - nun die Befrei- ung vom Antifaschismus? Und Buchen- wald wird dabei zum Kulminations- punkt für alle Fragen der Geschichte und der Politik mit Geschichte. Wenn die Mitarbeiter der Gedenkstät- te Buchenwald danach gefragt werden, dann stimmen sie alle zu. Ja, die Aus- stellung über das KZ Buchenwald, so wie sie bis 1989 bestand, war in Ord- nung. Warum hat man dann nicht die bisherige, vielleicht etwas ergänzte Ausstellung behalten? Die Antwort deutet der 1994 einge- setzte Gedenkstättenleiter Dr. Volkhard Knigge im Titel seines Standardrefera- tes an, das er bisweilen vorträgt: "Vom Mythos zum Museum: Zur Neukonzep- tion der Gedenkstättenarbeit in Buchen- wald". Knigge meidet dabei die Diskussion mit Antifaschisten. Als Aachener VVN- BdA-Mitglieder anläßlich der Muse- umseinweihung in Buchenwald ein er- gänzendes Exponat über Dr. Globke vor und nach 1945 überreichen wollten, hat- te Knigge ihnen zwar das Gespräch an- geboten. Zum verabredeten Termin am Rande der Gedenkveranstaltung vom 9. April erschien jedoch nur die Polizei, um das unerwünschte Stück deutscher Geschichte - die Beschreibung des An- teils des Herrn Globke sowohl an der Füllung der KZ-Lager als auch an der Politik Adenauers bis 1963 - zu be- schlagnahmen. Neun Wochen später reisten VVN- BdA-Mitglieder erneut nach Buchen- wald. Von Vertrrtern der Gedenkstätten- leitung erfuhren sie: Die neue Ausstel- lung mußte her, weil es galt, "Mythen" vom Widerstand zu zerstören, vor- nehmlich vom kommunistischen. Es geht um die Darstellung der Verbre- chen, nicht des Widerstandes, der nicht als traditionsbildend gesehen wird, weil heute andere Zeiten sind. Buchenwald soll heute die Opfer und die Täter be- nennen - allerdings nicht die Schreib- tischtäter samt ökonomischem Hinter- grund. Kaum benannt werden sollen die Kämpfer gegen den Faschismus. Wer einst in Buchenwald schwor, den Nazis- mus mit der Wurzel zu beseitigen, der soll heute in diesem Lande nichts mehr gelten, wo die Wurzeln wieder vielfach Triebe hervorbrachten. Im Gespräch mit dem Künstler Horst Hoheisel aus Kassel waren Intentionen der neuen Gedenkstättenleitung zu er- fahren. Hoheisel hatte die Aufgabe, den "sinnlosen Tod" zu zeigen und die To- ten aller Nationen mit einem neuen Denkmal auf dem Appellplatz von Bu- chenwald zu würdigen. Wo der Tod des Opfers sinnlos wird, wird da nicht auch sein Leben, auch sein Kampf völlig sinnlos? In Buchenwald hörten wir es immer wieder: Es gilt, den Heldenmy- thos zu zerstören. Warum eigentlich? Warum keine Vorbilder? Warum dies in einem Land, in dem jedes Dorf einen Friedhof mit den toten Helden von 1914 bis 1918 und 1939 bis 1945 hat? Und diese sind wirklich sinn- los gestorben. Vorbilder aus dem antifa- schistischen Widerstand hatte und hat Deutschland jedoch nötig - gerade für die Jugend. Denn zu den hoffnungsvoll stimmenden Beobachtungen und Erleb- nissen im Buchenwald unserer Tage ge- hört der Besuch der dortigen Jugendbe- gegnungsstätte. Dr. Rook, auch Mit- glied der Leitung der Gedenkstätte Bu- chenwald, schilderte uns die freiwillige Arbeit von Jugendgruppen und ganzen Schulklassen an Projekten wie die Wie- derherstellung des Lagerbahnhofs, die Würdigung Dietrich Bonhoeffers, die Wiederentdeckung auch von Opfern aus dem Bereich des 20. Juli. Hier wurden die Erfahrungen der Gedenkstätte Neu- engamme aufgegriffen und zugleich auch die Erfahrungen aus der Jugend- arbeit zu DDR-Zeiten nicht einfach be- seite gelegt. Ganz anders ist es in der neuen Aus- stellung. Wissenschaftlicher Leiter ist Dr. Stein, der das neue Konzept ver- teidigt. Sofort sind wir beim Thema der "roten Kapos". Kommunisten, so Stein, machten das Korps der "Funk- tionshäftlinge" aus, und sie "standen zwischen der SS und den übrigen Häft- lingen", wenn sie nicht sogar mitschul- dig wurden. In der Ausstellung selbst werden die organisierten Kommunisten fast nur in ihrer für sie angeblich so nützlichen Beziehung zur SS darge- stellt. "Der einzelne Häftling war dieser bürokratischen Maschine (bestehend aus SS und Kapos, U.S.) ausgeliefert," schreibt Stein in seinem Heft. Er legt im übrigen Wert darauf, das KZ als Mikro- kosmos darzustellen, so bizarr auto- nom, daß es nicht oder nur kaum zur fa- schistischen Umwelt in Beziehung zu setzen ist. So werden dann in der Ausstellung die Firmen benannt, die an den Häftlin- gen verdienten, nicht aber die Firmen, die von Hitler und seinem System und Krieg insgesamt profitierten und die fa- schistische Herrschaft erst möglich machten. Es wird der Versuch unter- nommen, die in der bisherigen antifa- schistischen Geschichtsschreibung zu kurz gekommenen Häftlingsgruppen der unpolitischen "Nur-Opfer" an ihren richtigen Platz zu setzen. Aber auch dies gechieht ohne Bezugnahme auf die gesamtgesellschaftliche Ent- wicklung. Warum gab es eigentlich die zigtausenden Unangepaßten und Aso- zialen, die "Arbeitsscheuen", die Ende der dreißiger Jahre plötzlich in Buchen- wald eingeliefert wurden? Das wird nicht geklärt. Waren sie nicht vielleicht ungeeignet für den bevorstehenden Krieg? Die Krisenbewältigung des Ka- pitalismus - sowohl damals in ihrer fa- schistischen Form wie heute in ihrer marktwirtschaftlichen - benötigt doch das Vorgehen gegen "Unangepaßte", die sich "eigennützig" gegen die "Ge- meinschaft" stellen. Heute werden Ar- beitsdienste und Mittelkürzungen für sie ersonnen, damals kam es schlimmer. Das wird in der Ausstellung nicht be- handelt. Nur ja keine Vergleiche anstellen, außer solche mit der realsozialisti- schen Gesellschaft, und allenfalls in an- titotalitärer Absicht. Die Gleichheits- zeichen Kommunismus = Faschismus sollen als "Totalitarismus" belegbar gemacht werden. So bei der Gleichset- zung des Internierungslagers nach 1945 und des Konzentrationslagers vor 1945 unter dem Dach der gemeinsamen "Ge- denkstätte Buchenwald". Gegen den Willen des Europaparlaments, der Häft- lingsorganisationen, ja auch gegen die Aussagen der Historikerkommission wurden entsprechende gemeinsame Schilder aufgestellt, wurde auf dem KZ- Gelände der Grundstein für die "Opfer des Stalinismus" gelegt, die bis 1950 in dem Internierungslager auf dem Etters- berg saßen und unter denen Schuldige wie Unschuldige waren. Schuldige wie Unschuldige saßen auch in Internie- rungslagern anderer Alliierter, ohne daß auch nur ein Spatenstich in Neuen- gamme, Bergen-Belsen oder Dachau gemacht worden wäre. Die Teilnehmer der Fahrt wollen wei- termachen. Sie haben vorgeschlagen, die alte Ausstellung, die bis 1993 hier stand, auf eine Rundreise zu schicken. Sie regten an, einen alternativen Mu- seumsführer für Buchenwald zu schaf- fen. Zunächst wollen sie das Globke- Exponat einsetzen. Der 60. Jahrestag der Rassengesetze von Nürnberg bietet dafür Gelegenheit. - - (Volker Adam/Ulrich Sander - Geschäftsfüh- render Landesausschuß der VVN-BdA NRW) Auseinandersetzung um Buchenwald geht weiter - -------------------------------------------- Auf unsere Warnung an die Besucher der jetzigen Buchenwald-Ausstellung, sich nicht durch Manipulationen und Beweisunterschlagungen irreführen zu lassen (Glocke vom Ettersberg II/95, S. 9, Antifasch. Nachrichten 13/95) hat die Leitung der Gedenkstätte mit der Versendung von "Ergänzungen" rea- giert, die offenbar als Dementi gedacht sind. Die durch unseren Kameraden Albert Fischer ("Glocke", S. 8) angeprangerte Fälschung in der offiziellen "Jahres- information 1994" der Gedenkstätte (dort wird ein Gruppenfoto der ehemali- gen Häftlinge aus Württemberg als an- gebliches Foto von "Funktionshäftlin- gen", in guter Kleidung und mit Hund (!) gezeigt) wird nicht einmal erwähnt! Die Leitung der Gedenkstätte hat ihre staatliche Position seit Jahren dazu ge- nutzt, Verleumdungen gegen tote Wi- derstandskämpfer aus Buchenwald zu verbreiten, jede Äußerung von unserer Seite aber totzuschweigen. Wir werden den Herren auf dieser Li- nie nicht folgen: wir geben hiermit die "Ergänzungen" unverändert bekannt. Wir überlassen es den Besuchern unse- res ehemaligen Konzentrationslagers, selbst zu prüfen und sich selbst ein Ur- teil zu bilden. Wir bitten, uns die Eindrücke vom Besuch der Gedenkstätte mitzuteilen; wir werden sie in der "Glocke vom Et- tersberg" veröffentlichen. Emil Carlebach 1. Vizepräsident des Internatiolen Komitees Bu- chenwald-Dora und Kommandos Hier die "Notwendigen Ergänzungen zur >notwendigen< Warnung": Die Themen, Dokumente und Biogra- phien, die angeblich "völlig weggelas- sen oder nur ... zu erraten" sind, fin- den sich in der Ausstellung an folgenden Stellen: Internationale Solidarität: 5 Vitrinen im Abschnitt 3.4. (Exponate: Ring1/ Holzpferd/Rot-Kreuz-Paket/Decke) organisierter Widerstand: 10 Vitrinen im Abschnitt 3.4. + Vitrinen in 5.2. (Exponate: siehe intern. Solidarität + Radioempfänger, Handgranaten, religi- öse Gegenstände, Sender, Fahne der französischen Befreiungsbrigade) Internationales Lagerkomitee: 1 Vitri- ne im Abschnitt 3.4. + Vitrine im Ab- schnitt 5.2. Militärorganisation: 1 Vitrine im Ab- schnitt 3.4. + 1 Vitrine im Abschnitt 5.2. Befreiung von innen: Abschnitt 5.2. Kinder: Abschnitt 3.4. dort auch die Biographie von W. Ham- mann + Foto! Frauen: 4 Vitrinen Abschnitt 4.2. Schwur: als Dokument in 5.2. Dokument amerik. Militärarchiv (sog. G2-Bericht): in 5.2. als Abschrift Rolle der deutschen Industrie: Ab- schnitte 2.1. (Siemens-Aggregat, Firma Rosenthal), 4.1. (Krupp-Dokument), 4.2. (Außenkommandos + Firmenkata- log, Hasag, Brabag, Dora), 4.4. (IG Farben), 4.5. (Gustloff-Konzern) Es gibt die Literatur des Widerstandes von Bruno Apitz über Hans Fallada bis zu Anna Seghers, um nur einige Auto- ren zu nennen, - aber es gibt keine ver- gleichbare dokumentarisch belegte und nüchternst, ja fast leidenschaftslos auf- geschriebene Reportage des Grauens, wie sie Emil Carlebach mit diesem zweiten Band seiner Erinnerungen vor- legt. Struktur und Geschichte der Kon- zentrationslager von Anbeginn der fa- schistischen Herrschaft bis zur barbari- schen Menschenvernichtungsindustrie werden ebenso enthüllt wie die Psyche der verschiedenen Häftlinge und die sich verändernden Strukturen in den Lagern Dachau und Buchenwald, die der Häftling Nummer 4186 Emil Carle- bach acht Jahre durchstand. - (me) Emil Carlebach: Tote auf Urlaub, Kommunist in Deutschland, Dachau und Buchenwald 1937 bis 1945; Pahl-Rugenstein Nachf. Bonn, 29,90 DM - --- *straighten zee nicht mit einem duetschen venn zee mewden sint* ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/MAGAZINE Antwort in : /CL/ANTIFA/DISKUSSION Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9515* "DMZ" mit Gruß von der Hardthöhe Datum : So 30.07.95, 00:00 (erhalten: 30.07.95) Groesse : 2329 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elektronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln E-mail: J.DETJEN@LINK-K.cl.gun.de Fileserver: INFORM@NAD-MEER.gun.de ***************************************************************** "DMZ" mit Gruß von der Hardthöhe - -------------------------------- Brühl. Im Brühler "DMZ"-Verlag um den Witikonen Harald Thomas ist nun die zweite Ausgabe der "Deutschen Mi- litärzeitschrift" erschienen. Mit Beiträ- gen vertreten sind diesmal u.a. der ehe- malige Europaabgeordnete der "Repu- blikaner", Emil Schlee, mit einem Arti- kel über "die Ehre des deutschen Solda- ten", die Kriegsautoren und ehemaligen Wehrmachtsangehörigen Franz Ku- rowski und Alex Buchner sowie Bert Nawrzinek, 1990 zum stellvertretenden Vorsitzenden des "Sachsenbund" ge- wählt, mit einem Artikel über den Reichswehr-Offizier Georg Maercker. Mit ganzseitigen Anzeigen in der "DMZ" vertreten sind diesmal erneut das "Deutschland-Magazin", sowie die Buchverlage Ullstein-Langen-Müller, der "MTM"-Versand aus Schlüchtern, der "Hohenrain-verlag" und der "Ver- lag Kienesberger-Buchdienst Südtirol". Unter der Rubrik "Soldatentreffen" lädt u.a. ein "Freundeskreis Paul Stei- necke" von der 3. Panzer-Division "Totenkopf" zum nächsten Treffen und unter der Überschrift "Kameradensu- che" forscht der Belgier Ralf van den Haute-Cyrys vom "revolutionär-kon- servativen" Magazin "Europe Nou- velles", nach seinem Großvater, der bis 1939 "im Stab Hess (Braunes Haus)" tätig gewesen sein soll. Auf den Leser- briefseiten findet sich neben manchem "alten Kameraden" auch der Abdruck eines Briefes des Bundeswehr-General- majors Schultze-Rhonhof, Befehlsha- ber im Wehrbereich II und Komman- deur der 1. Panzerdivision, der sich für den Artikel über seine Neujahrsanspra- che in der ersten "DMZ"-Ausgabe be- dankt und bekundet, daß viele "DMZ"- Artikel für seine "kriegsgeschichtli- chen Studien" interessant sind. - (hma) - --- *straighten zee nicht mit einem duetschen venn zee mewden sint* ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/MAGAZINE Antwort in : /CL/ANTIFA/DISKUSSION Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9515* Fleissner und Schönhuber Datum : So 30.07.95, 00:00 (erhalten: 30.07.95) Groesse : 2556 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elektronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln E-mail: J.DETJEN@LINK-K.cl.gun.de Fileserver: INFORM@NAD-MEER.gun.de ***************************************************************** Fleissner und Schönhuber - ------------------------ Berlin. "Ein zeitgeschichtliches Doku- ment erster Ordnung", das "sicherlich ein verlegerischer Erfolg" wird, schrieb der Mitinhaber der Buchverlage "Ullstein-Langen-Müller" und 50-Pro- zent-Partner des Berliner Springer-Ver- lages, Herbert Fleissner, noch am 7. April 1995 seinem Hausautor, dem be- kennenden Waffen-SS-Mann und ehe- maligen Bundesvorsitzenden der soge- nannten "Republikaner", Franz Schön- huber. Nun mußte sich dieser einen an- deren Verleger, nämlich den Chef der "Verlagsgemeinschaft Berg", Gerd Sudholt, langjähriger Funktionär der neofaschistischen "Gesellschaft für freie Publizisitik", als Herausgeber seines neuen Buches mit dem Titel "In Acht und Bann" suchen, für das Schönhuber in einem Interview in der Frey'schen "Deutschen Wochenzeitung" bereits die Werbetrommel schlug. Ullstein- Chef Fleissner scheint nach den Ausein- andersetzungen um den Schwilk- Schacht'schen "Bockgesang" und den "nationalliberalen" Autorenflügel in seinem Verlag kalte Füße bekomen zu haben, wenn er nun in seiner Absage an Schönhuber formuliert, der "Zustand des Meinungsklimas in unserem Lan- de" und eine "realistische Einschätzung der heutigen Gegebenheiten über die Möglichkeiten meiner Buchverlags- gruppe" seien der Grund dafür, "daß ich in diesem Jahr das Manuskript nicht veröffentlichen will". Er habe seinem Partner Jürgen Richter bewußt "die Frage der Veröffentlichung Deines Ma- nuskripts nicht vorgelegt, um mir nicht eine Absage einzuhandeln, da eben im Augenblick kein Meinungsklima für eine Zustimmung von dieser Seite zu erwarten ist". Nachdem Schönhuber vergeblich versucht hatte, eine verbind- liche Auskunft von Fleissner darüber zu bekommen, ob sein neues Buch im nächsten Jahr "verbindlich" veröffent- licht würde, erklärte dieser am 21. April seinem Freund Fleissner den Abschied aus dessen Verlagsgruppe. - - (SZ 14.7.95 - hma) - --- *straighten zee nicht mit einem duetschen venn zee mewden sint* ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/MAGAZINE Antwort in : /CL/ANTIFA/DISKUSSION Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9515* Kurzmeldungen Datum : So 30.07.95, 00:00 (erhalten: 30.07.95) Groesse : 6644 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elektronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln E-mail: J.DETJEN@LINK-K.cl.gun.de Fileserver: INFORM@NAD-MEER.gun.de ***************************************************************** Leitung frei - ------------ Berlin. Besuch von der Polizei bekam das Nationale Infotelefon in Berlin. Wegen Verleumdung war der Betreiber angezeigt worden. Der Betreiber hatte behauptet, der britische Geheimdienst sei für den Tod des Hitlerstellvertreters Rudolf Heß verantwortlich. Die Polizei beschlagnahmte den Anrufbeantworter. Noch am selben Abend ging das NIT Berlin wieder ans Netz. Zwei Tage spä- ter wurde auch das Ersatzgerät be- schlagnahmt. Die Vorwürfe gegen das NIT Berlin sind juristisch unhaltbar. Und was für Blöde: die Polizei kann auf ihre Statistik stringenter Handlungen verweisen, die Nazis haben ihren Hase- Igel-Effekt, keiner tut sich weh, und ein Anrufbeantworter kostet 49,90 DM. Hauptsache der Bürger glaubt, das was passiert. Auf das Ende des Ermittlungs- verfahrens darf man jetzt schon nicht gespannt sein. - (d.h.) Ochensbergers Verschwörungstheorien - ----------------------------------- Österreich/Wolfurt. Nachdem sich der ehemalige Herausgeber der Zeitschrift "SIEG", Walter Ochensberger, bereits im Mai mit einem Pamphlet unter dem Titel "Die Dritte Republik" publizi- stisch zurückgemeldet hatte (s. AN 11- 95), ist nun eine neue Zeitschrift von ihm unter dem Titel "TOP SECRET" erschienen. In den "Hintergrundnach- richten für kritisch denkende Staatsbür- ger" läßt sich Ochensberger umfassend über den angeblichen Terror von Links und die angebliche "Mossad-BND-Sta- si-connection" aus, die angeblich hinter den Brandanschlägen von Solingen, auf das Wohnhaus von Ernst Zündel usw. usf. stehen. Sogar die Briefbomben- attentäter hat Ochensberger ausge- macht. Der Abdruck eines umfangrei- chen Auszuges aus einem Bekenner- brief der "Bajuwarischen Befreiungs- armee" wird von Ochensberger kom- mentiert als ein "ähnlich klingendes Vokabular" von "Profil", Purtscheller und DÖW, wobei, so Ochensberger, "ein Einsatz von Sprengstoffen ... gern von der linken Szene (siehe RAF, Rote Brigaden) oder aber Geheimdien- sten forciert" wird. Für Unterstützung wirbt Ochensberger bei seinen Gesin- nungsgenossen für eine "Nationalfrei- heitliche Projekt- und Ideenwerkstatt" mit Postfach in Wolfurt und das "Natio- nalfreiheitliche Pressearchiv" in Si- bratsgfäll. Nachdem Ochensbergers Frau das Konto bei der GiroCredit Bank, Filiale Bregenz, kurzfristig ge- kündigt wurde ("übelster Akt", "Sip- penhaftung"), ist dieser nun bei der Fi- liale Lindau der Deutschen Bank unter- gekommen. - (hma) "Deutsches Kolleg" zum 20. Juli - ------------------------------- Berlin. Im März hatte das "Deutsche Kolleg" in Berlin einen Schulungszy- klus zur "Neuordnung Deutschlands" mit dem Hamburger "DESG-Vater" Dr. Reinhold Oberlercher als Referen- ten begonnen. Nun gibt das "Deutsche Kolleg" den Aufbau in Schulungsgrup- pen in den Städten, Hamburg, Kiel, Bie- lefeld, Nürnberg/Würzburg, Mün- chen, Stuttgart, Köln, Düsseldorf und Hannover bekannt. Während die Schu- lungsleiter vor Ort die Veranstaltungen organisieren und durchführen, stellt das Berliner "Kolleg" Schulungsunterla- gen und vermittelt Referenten. Das "Deutsche Kolleg" ist auch Mitorgani- sator der im August stattfindenden 5-tä- gigen "Freien Deutschen Sommeruni- versität" zum Thema "Großraum Euro- pa", die in der Tradition der "JF-Som- meruniversität" steht. Am 20. Juli ehrte das "Deutsche Kolleg" den "nationalen Widerstand im Reich" um Oberst Stauf- fenberg, der - so das "Kolleg" - "heute als verfassungsfeindlich einge- stuft werden würde", mit einer Kranz- niederlegung. "Es ist an der Zeit", so das "Kolleg", "dieses Erbe endlich der herrschenden politischen Klasse zu ent- reißen, die völlig zu Unrecht die Tradi- tion des 20. Juli für sich vereinnahmt. Für uns sollte es Aufgabe sein, die Ziele und Visionen des nationalen Widerstan- des von damals in den nationalen Wider- stand von heute einzubringen." - (hma) Banken sollen Konten von KZ-Opfern freigeben - -------------------------------------------- Zürich. Schweizer Banken sollen Gel- der von Holocaust-Opfern an die recht- mäßigen Besitzer herausgeben. Die Schweizerische Bankiervereinigung setzte eine Arbeitsgruppe ein, die prü- fen soll, wie Erben von Verstorbenen oder Verschollenen geholfen werden kann. Geplant sind bankinterne Emp- fehlungen und eine Anlaufstelle. Die Anliegen der Angehörigen von Personen, die unter der Nazi-Herrschaft getötet wurden, sollen mit besonderer Sorgfalt behandelt werden. Eine zentra- le Anlaufstelle soll Nachkommen von KZ-Opfern bei ihren Nachforschungen über Konten oder Depots bei Schweizer Banken helfen. In der Presse reichten Schätzungen über herrenlose Geldwerte aus der Na- zi-Zeit auf Schweizer Banken von zehn Millionen bis zu Milliarden Dollar. Die Bankiervereinigung hält dies für über- trieben. Bleibt die Frage, weshalb erst jetzt eine solche Initiative gestartet wird und welchen Zinssatz die Bankiers zahlen werden, für all das "herrenlose" Geld, das ihnen bisher zur Verfügung stand. - - (FR 12.7.95 - u.b.) Klarsfeld klagt französische Behörden an - ---------------------------------------- Paris. Die französischen Behörden ha- ben nach Angaben des Rechtsanwalts Serge Klarsfeld nach Kriegsende nicht den beschlagnahmten Besitz von mehre- ren tausend deportierten Juden zurück- erstattet. Nach der Razzia vom 16. und 17. Juli 1942 in Paris, bei der etwa 13000 Juden von der Polizei zusam- mengetrieben worden waren, seien den Juden Bargeld,Wertpapiere, Schmuck und Uhren abgenommen worden, dafür seien zwar Quittungen ausgestellt wor- den, doch sei nie eine Rückerstattung an die Deportierten oder deren Erben ge- leistet worden. Rund 10000 Quittungen würden im jüdischen Dokumentations- zentrum in Paris aufbewahrt. Profitiert hätten von den Werten unter anderem die Banque de France, die Pariser Poli- zeipräfektur und der französische Fis- kus. Nach Recherchen des Anwalts wurde nur 208 Deportierten ihr Besitz ersetzt. - (FR 17.7.1995) - --- *straighten zee nicht mit einem duetschen venn zee mewden sint* ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/MAGAZINE Antwort in : /CL/ANTIFA/DISKUSSION Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9515* Ostlandritter Datum : So 30.07.95, 00:00 (erhalten: 30.07.95) Groesse : 3029 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elektronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln E-mail: J.DETJEN@LINK-K.cl.gun.de Fileserver: INFORM@NAD-MEER.gun.de ***************************************************************** Ostlandritter - ------------- Deutscher Ostdienst Nr. 27/95 Stärkeres Engagement der Jugend bei Wiederbelegung der Heimat- gebiete so titelt das Blatt über die Bun- desversammlung des Bundes der Ver- triebenen (BdV) Anfang Juli in Berlin. Dr. Fritz Wittmann, Präsident des BdV, forderte "ganz besonders die Einbezie- hung der jüngeren Generation". "Mit zunehmendem Abtreten der Erlebnisge- neration verlagere sich die Verantwor- tung auf die sogenannte >Bekenntnisge- neration<." Für was Wittmann diese Leute braucht, sagt er auch: Die Deut- schen seien "ein wichtiges Aufbauele- ment" für die osteuropäischen Staaten: "Dies hätten viele Staaten noch nicht mit der nötigen Deutlichkeit erkannt und daraus die Konsequenzen gezo- gen." Wittmann will diese neue >Auf- bau-Generation< belohnen. Und ver- langt von Bund und Ländern "großzü- gig Siedlungsgebiete zur Verfügung zu stellen" und wozu? "Um vielen Ver- triebenen wieder Eigentum zu ermög- lichen", erklärt er und forderte Bauge- nossenschaften und "speziell für Ver- triebene wieder günstige Kredite." Daß der BdV auch weiterhin gegen interna- tionale Verträge hetzen und verstoßen will, bewies er in seiner Abschlußreso- lution: "Sie (die Vertriebenen, d. Red.) werden deshalb ihr Ringen um eine ge- rechte Lösung für die Oder-Neiße-Ge- biete auf der Grundlage von historischer Wahrheit und Recht fortsetzen und sich politisch dafür einsetzen, daß die deutsch-polnischen Verträge im Wege eines friedlichen Wandels verbessert werden." Bedenken gegen die EU-Osterweite- rung erhebt in einem Aufsatz Alfred Theisen. Die Vertriebenenfunktionäre fürchten anscheinend um ihre Privile- gien. Mit seiner eigenen Meinung hält er ziemlich hinter dem Berg, ihm geht es aber darum, Stimmung gegen die Oster- weiterung zu machen, zumindestens Kohl zu unterstützen, der beim Polen- besuch gesagt hatte, daß eine EU-Mit- gliedschaft hart erarbeitet werden müs- se: "Wieder einmal ist das weitere Schicksal der Europäischen Union mit der Zahlungsbereitschaft der Deutschen verbunden, wobei dem finanzpoliti- schen Handlungsspielraum der Bundes- regierung angesichts einer Fülle von weiteren innen- und außenpolitischen Herausforderungen noch nie so enge Grenzen gesetzt waren." Mit seiner Stimmungsmache unterscheidet er sich wenig von der Agitation von Republika- nern und DVU gegen die EU. - - (DOD, Nr. 27/95 - jöd) - --- *straighten zee nicht mit einem duetschen venn zee mewden sint* ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/MAGAZINE Antwort in : /CL/ANTIFA/DISKUSSION Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9515* Aus der faschistischen Presse Datum : So 30.07.95, 00:00 (erhalten: 30.07.95) Groesse : 6131 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elektronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln E-mail: J.DETJEN@LINK-K.cl.gun.de Fileserver: INFORM@NAD-MEER.gun.de ***************************************************************** Sommerzeit, NE light - -------------------- Nation+Europa 7/8-95 Der Sommer gibt zeitschriftenmäßig nichts her. NE weiß Rat: Zwar macht auch in Coburg die Redaktion Ferien und deshalb muß es eine Ausgabe für zwei Monate auch tun, zu berichten gibt es ohnehin nichts Interessantes. Aber war da nicht noch was? Hiroshima? Fünfzigster Jahrestag? Immerhin mal wieder eine gute Gelegenheit, nachzu- weisen, daß die Verbrechen der Nazis eben nicht singulär waren, denn schließ- lich haben doch auch die Amerikaner ... Schon ist es gefunden, das Sommer- lochdoppelhefttitelthema. Aber was tun, wenn fast alle Redakteure schon in der Ferne weilen? In einem solchen Fall braucht Karl Richter nur einen Titel und zwei Seiten für das Editorial, um das Thema ausreichend abzuhandeln. Zwar kommt NE damit das Verdienst zu, als erste Zeitung ein Schwerpunktthema auf der Titelseite und im Vorwort ange- kündigt zu haben, das dann im Heft nicht vorkam - den Opfern der beiden US-Atombomben aber bleibt immerhin erspart, von deutschen Neofaschisten mißbraucht zu werden. Nicht erspart bleiben uns dagegen: Franz Schönhuber schießt gegen die Republikaner, Harald Neubauer warnt vor rechtem Engagement in der FDP (schließlich ist auch ihm das Hemd nä- her als die Jacke), Theo Retiker, Johan- na Grund und Yvon Blot (FN) bemühen einmal wieder das Thema EU und An- dreas Molau widmet knappe zwei Seiten dem neuen Grass-Roman, dessen Er- scheinungstermin im September sein wird. Der Rest ist Schweigen. Konservative Kirchenpolitik - --------------------------- criticon, Nr. 146, April/Mai/Juni 1995 Schwerpunkt dieses Heftes ist "Reli- gion und Politik". Die Artikelschreiber treten auf gegen innerkirchliche Bestre- bungen nach Einwirkungsmöglichkei- ten der Mitglieder, gegen feste Bindun- gen der Kirchen an demokratische Ge- sellschaftsformen und dagegen, daß die Kirchen sich für soziale Forderungen der abhängig Arbeitenden einsetzen. K. Motschmann wiederholt zum xten Mal seine These: "Entmythologisie- rung des Christentums - Mythologisie- rung des Sozialismus". Er meint: "Ein großes Sozialismus-Recycling ist in der evangelischen Kirche in vollem Gan- ge." Der Kirchenhistoriker G. Besier, der sich bekanntmachte mit einem Buch über das seiner Ansicht nach verwerfli- che Handeln von Kirchenfunktionären in der früheren DDR, wiederholt noch einmal Motschmanns Meinung: die Kir- che schwor "1989 ihrer >Linksorientie- rung" nicht ab, sondern beharrte auf ihrem >Traum< einer demokratisch so- zialistischen Gesellschaft links von der Bundesrepublik und ein wenig rechts von der ehemaligen DDR". Gegen Mitgliederforderungen in der katholischen Kirche wendet sich W. Hoernes. Er sieht einen "Aufstand ge- gen Gottes Monarchie" und preist die "monarchischen Tugenden der Demut, der Ehrfurcht und dankbaren Hinnahme all dessen, was uns zuteil wird ..." Hoernes wendet sich dagegen, "die Kir- che zu einer egalitären Demokratie um- zufunktionieren und ihr obendrein noch die Weltanschauung dieses egalitären Demokratismus aufzuzwingen" und kritisiert "die auf allen Ebenen einge- führte Rätedemokratie, die von der Diö- zesanversammlung bis zur Pfarrge- meinde nunmehr etabliert ist. Bar jeder Sachkompetenz (...) verlangen die neuen Gremien naturgemäß nach immer mehr Mitbestimmung, und genau die ist ihnen verwehrt, solange sich die Kirche noch einigermaßen als das behauptet, was sie ist: als Hierarchie." F. Lilie, Pfarrer in Oberrosphe bei Marburg, möchte der Kirche solidari- sches Handeln mit Unterdrückten aus- treiben. Er fragt im Titel seiner Veröf- fentlichung: "Solidarität als Begriff christlicher Sozialethik. Solidarität, ein ursprünglich sozialistischer Begriff, der die Kampfmoral der Unterprivilegier- ten bezeichnet, ist in die christliche So- zialethik eingezogen. Doch ist er dort nicht an der falschen Stelle?" Lilies Antwort: Aber natürlich hat die Solida- rität mit den Unterdrückten in der Kir- che nichts zu suchen. Sein Grund, den er angibt? Dann würden ja die Unter- drücker ausgegrenzt und wo käme die Kirche da hin! Lilie: "Solidarität will zwar das Wohl der anderen, aber nur bestimmter anderer, zu denen eine Ver- bindung aus einer gemeinsamen Situa- tion besteht. Um der einen willen wer- den die anderen ausgeschlossen. Solida- riät kann darum kein Äquivalent für Nächstenliebe werden, weil ihr ent- scheidendes Moment immer die Ver- wirklichung der Gerechtigkeit für eine Gruppe auf Kosten einer anderen bleibt (...) In seiner Menschwerdung ist Gott in die Zwiespältigkeit der Welt einge- treten; wir werden nicht sagen können, daß er sich auf eine bestimmte soziale Seite geschlagen hat." Mit seinem Aufruf an die Gläubigen, die jeweils Herrschenden gewährenzu- lassen und ihnen nicht in den Arm zu fal- len, steht dieser Lilie in bester Staatskir- chentradition, die die Religion als Aus- druck eines Protestes gegen die unter- drückenden Verhältnisse ablehnte. Daß er dazu mindestens die Hälfte der bibli- schen Aussagen unter den Tisch kehren muß, ist das eine. Lilie schreibt zum Schluß: "Die Liebe zum Nächsten ent- deckt im Bedürftigen die Person, das In- dividuum. Sie schaut auf seine Würde, nicht auf seine Stellung im Sozialgefü- ge." So blind, wie Lilie die Liebe ma- chen möchte, ist diese aber nicht. Leicht ist zu erkennen, daß die Bedürftigkeit von ihrem Grund, dem Sozialgefüge, nicht zu trennen ist. Die sozialen Seiten sind änderbar. - (tri, gba) - --- *straighten zee nicht mit einem duetschen venn zee mewden sint* ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/MAGAZINE Antwort in : /CL/ANTIFA/DISKUSSION Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9515* Remer-Vereine tagten in Sachsen Datum : So 30.07.95, 00:00 (erhalten: 30.07.95) Groesse : 15865 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elektronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln E-mail: J.DETJEN@LINK-K.cl.gun.de Fileserver: INFORM@NAD-MEER.gun.de ***************************************************************** Remer-Vereine tagten doch - in Sachsen - -------------------------------------- Das im Thüriger Hotel "Luisental" im gleichnamigen Dorf geplante, dort aber verhinderte Treffen des "Freundeskreis Ulrich von Hutten" fand dennoch statt, in Altenberg am Fuße des Erzgebirges im Großraum Dresden. Wirt Gimser (NPD) vom Gasthaus Knappensaal er- klärte gegenüber den Behörden, er hätte die Lage im Griff, besondere Maßnah- men seien nicht erforderlich und ein Verbot erfolgte aus diesem Grunde nicht, vielleicht schon ein Handeln im Heitmannschen Sinn in Sachsen nach Eggerts Abschuß?! Aus Thüringen konnten die Nazis dank hervorragender Antifa-Arbeit ver- trieben werden. So gelang die Koordi- nation sowohl mit verschiedenen örtli- chen Antifagruppen als auch mit den zu- ständigen Behörden und intensive Pres- searbeit führte wenigstens zu ein wenig Resonanz, so daß besonders über den Rundfunk die Öffentlichkeit informiert und mobilisiert werden konnte. Die Ko- ordination vor Ort lag bei der HBV Thü- ringen. Das Innenministerium Thürin- gens reagierte schnell und das dortige LKA zeigte Einsatz- und Kooperations- bereitschaft, die Bevölkerung wurde auch aufgrund der Initiative des dorti- gen Pfarrers aktiv. Der CDU-Landrat des Kreises Gotha Reinhold versuchte zu mauern und beleidigte einen Ge- werkschaftsfunktionär öffentlich. Der Besitzer des Hotels, die Treuhand- Nachfolgegesellschaft >Fünf neue Bun- desländer<, konnte ermittelt werden und machte Druck auf den Pächter, kündigte schließlich seinen Vertrag vorzeitig aus diesem Anlaß für September und auch ohne formales Verbot mußten die Nazis den Veranstaltungsort aufgeben und die Tagung an den vorgesehenen Aus- weichort im Raum Dresden verlegen. Der Wirt des Hotels Reinhard ist of- fensichtlich selbst Mitglied der Nazis und so übernahm er es, die Teilnehmer nach Sachsen umzudirigieren, indem er ihnen die Funktelefonnummern nannte, unter der die Origanisatorin Golitsch er- reichbar blieb. Über einen dieser An- schlüsse konnte in das Funk-Telefon- netz der Nazis eingedrungen werden, das der jugendliche Anti-Antifa-Akti- vist Bieler koordinierte und der neue Tagungsort ausfindig gemacht werden. Sich selbst als Anti-Antifa-Aktivisten bezeichnende Jugendliche waren als Saalschutz und Schlägertruppe zahl- reich anwesend, im Hintergrund tätig blieben Worch und Remer. Es war äußerst schwierig, in Sachsen KoordinatorInnen zu finden. Schließ- lich fanden sich wieder Gewerkschaf- terInnen bereit, nahmen Kontakte zu Behörden und LKA auf, organisierten innerhalb eines Tages eine Gegendemo, was aber erfolglos blieb. Die Nazis ver- legten nochmals an einen Nachbarort, so daß vor leerem Gasthaus demon- striert wurde. Die Veranstaltung konnte nicht mehr verhindert werden und die Nazis triumphierten, stolz erstattete noch am Samstag Bieler Christian Worch Bericht. Die Dresdner waren in dieser Arbeit zu unerfahren und verfüg- ten kaum über Verbindungen zu den wenigen dort existierenden Antifa- Gruppen. Wäre es gelungen, mehr Druck auf die zuständigen PolitikerIn- nen auszuüben, hätte sich ein Verbot oder Abbruch der Veranstaltung auf an- dere Weise auch in Sachsen durchsetzen lassen. Dies wäre wichtig gewesen, tagte doch hier eine der Kerngruppen (neben der HNG und auf engste mit dieser ver- flochten) deutsch-österreichischer Neo- nazis, um die Strategie 1995/96 für alle Gruppierungen verbindlich festzule- gen. "Waren die Briefbombenattentate richtig, sollen sie fortgeführt werden, gegen welche Personen sollen sich künf- tige Anschläge und Terror richten?", waren einige der Kernfragen der Ta- gung, wie ein sich als Teilnehmer ein- geschlichener Journalist vertraulich be- richtete. Wegen der Gefährlichkeit die- ser braunen Kriminellen und Terrori- sten erscheint es wichtig, sich einmal näher mit diesen Leuten zu beschäfti- gen: Der Freundeskreis Ulrich von Hutten als Teil der NSDAP "Adolf Hitlers Kampf galt der Wieder- herstellung des Lebensrechtes des deut- schen Volkes ... Diesem Ziel hat er mit vollem Einsatz gedient unter Bereitstel- lung aller genialen Fähigkeiten seiner Persönlichkeit", schrieb BdM-Gau-Un- terführerin Lisbeth Grolitsch, Graz, nicht im Jahre 1940 oder 1945, sondern 1989 in der von ihr herausgegebenen Zeitschrift >Huttenbriefe< 2/89. Als Vorsitzende der Vereine >Freundes- kreis Ulrich von Hutten<, Starnberg, >Notgemeinschaft für Volkstum und Kultur e.V.<, Villingen-Schwennigen (Geschäftsführer Rechtsanwalt Dr. Hu- ber, München), >Deutsche Kulturge- meinschaft< (DKG) u.a. führt Grolitsch die verbotene NSDAP fort. Ziele, Ak- tionen und MitgliederInnen dieser Ver- eine sind weitgehend identisch. Weitergeführt wurde die verbotene NSDAP/alt über Deutsche Reichspartei (DRP, gegründet Okt. 1946), die von Otto Ernst Remer Okt. 1949 gegründete radikalere >Sozialistische Reichspartei< (SRP) und dazu die >Deutsche Gemein- schaft< (DG) über das 1959 vom NS- Dichter Dr. Herbert Böhme gegründete >Deutsche(s) Kulturwerk Europäischen Geistes< DKEG, bis zum heutigen >Freundeskreis Ulrich von Hutten<. Maßgeblichen Anteil hatte der erheb- lich vorbestrafte Kriminelle Otto Ernst Remer, (verurteilt u.a. wegen Verun- glimpfung der Widerstandskämpfer des 20. Juli, 1952, 3 Monate, Disziplinar- verfahren und Aberkennung der Pen- sion, dazwischen auf der Flucht wegen drohender Strafverfahren, Antrag beim Bundesverfassungsgericht auf Aber- kennung der bürgerlichen Ehrenrechte; 1992, 22 Monate ohne Bewährung we- gen Volksverhetzung, z.Z. Ausliefe- rung von Spanien beantragt wegen >Au- schwitzgutachten< und zahlreiche ande- re Verfahren und Verurteilungen). Re- mer ist die Schlüsselfigur für die Ver- netzung alter und neuer deutscher Nazis und Rechtsextremer. Die von Golitsch geführten Vereine sind dabei die Spinne im Netz, eine >legale< deutsche NSDAP im Kleinen. Zahlreiche MitgliederInnen von DRP, SRP, DG, DKEG und nach ihrem Verbot der SRP (1952), DG (1953) und Selbstauflösung der DRP (1965) sowie der daraus hervorgegangenen NPD schreckten vor kriminellen Taten nicht zurück und wurden verurteilt (so z.B. schon 1957 allein Friedrich Lenz, 2 Jah- re, Erwin Schönborn, 8 Monate, Dr. Fritz Dorls, 14 Monate). 1977/78 spaltete sich dann die >Deut- sche Kulturgemeinschaft< (DKG) von der DKEG als radikalerer Flügel ab, ohne die sehr engen Verbindungen und personellen Verflechtungen zu dieser aufzugeben, und nach Gründung der mit der NSDAP/AO eng verflochtenen >Hilfsorganisation für nationale politi- sche Gefangene und deren Angehöri- ge<, HNG, unter Führung der Nazi- Müllers, Mainz, engen Freunden von Rechtsanwalt Rieger, Hamburg, Gott- fried Küssel, Österreich (z.Zt. 10 Jahre Haft absitzend wegen Wiederbetätigung für die NSDAP) und anderer prominen- ter Nazis, gründete Otto Ernst Remer im Februar 1982 den >Freundeskreis Ulrich von Hutten<. Bereits 1 Jahr spä- ter am 1.4.83 ging daraus wieder unter Vorsitz Remers der aus taktischen Gründen scheinbar selbständige Verein >Deutsche Freiheitsbewegung< (DDF) hervor, Vorsitzer heute ist Georg Albert Bosse, Wolfsburg. Trotz formaler Unabhängigkeit arbei- ten diese und andere harte Nazigruppen aufs engste zusammen und sind perso- nell vielfältig miteinander verflochten, wie nachfolgendes Beispiel zeigt: Die Berliner Vorsitzende der DKG Ursula Schaffer organisierte 1991 den berüchtigten Naziaufmarsch in Halbe (ca. 700 TeilnehmerInnen) zusammen mit Priem (>Wotans Volk<, kürzlich verurteilt), JN (NPD), NA (Nationale Alternative, verboten), Wiking-Jugend (verboten), FAP (verboten), DA (ver- boten), FMJ (>Direkte Aktion Mittel- deutschland<, Enno Gehrmann, verbo- ten), der DFF und der von Althans (zur Zeit vor Gericht wegen Auschwitzlüge) geleiteten und von Remer gegründeten >Bismarck-Jugend< sowie weiteren Gruppen des harten Kerns. Ebenfalls mitgewirkt haben >Freundeskreis U.- v.-Hutten< und DKG beim Revisioni- stenkongreß am 21.4.1990 im Münche- ner Löwenbräukeller mit 800 Teilneh- merInnen und als Redner u.a. Irving, Kühnen, Remer, Küssel und Stäglich. Mit dabei waren MitgliederInnen der DKG beim Fuldaer Aufmarsch, organi- siert u.a. vom >Freundeskreis Erich Zündel< (Vorsitzender Althans), Natio- nale Liste Hamburg (NL, verboten), de- ren >Führer< Christian Worch (mehr- fach verurteilt) gemeinsam mit Dirk Winkel, FAP-Kassel, deswegen in Ful- da angeklagt ist, JN (NPD), FAP, Wolf- gang Juchem, Vorsitzender der >Aktion freies Deutschland< (AfD), Hess. Lich- tenau u.a. MitgliederInnen der verbotenen NF nahmen regelmäßig an den Tagungen sowohl der DKRG, der DKG und des >Freundeskreises U.-v.-Hutten< als auch an denen des Thule-Seminars (Pierre Krebs, Kassel) teil, Rieger, Re- mer und Deckert waren wechselseitig Referenten. DKEG-Vorstandsmitglied Herbert Schweiger war neben Pierre Krebs 1992 Referent bei der NF des Meinolf Schönborn, Detmold, auch ein enger Freund von Rechtsanwalt Rieger, Hamburg. Engste Verbindungen gibt es auch zu dem mit Haftbefehl gesuchten sich selbst als Nationalsozialisten be- zeichnenden Auschwitz-Leugner, Thies Christophersen, der wiederum eng mit Exterrorist Manfred Roeder, Schwalm- stadt, Roy Armstrong, Giserberg, Ku- Klux-Klan Vertreter in Hessen, und Wolfgang Juchem verbunden ist. So schließt sich einer der Kreise der engen Vernetzungen der radikalsten und härtesten Nazigruppen in Deutsch- land und Österreich mit ihren weltwei- ten Verbindungen bis hin zur NSDAP/ AO des US-Amerikaners Gerry Lauck (z.Zt. in Auslieferungshaft in Däne- mark), zum Ku-Klux-Klan, der spani- schen CEDADE, der Front National, Frankreich, eine weltumspannende ter- roristische kriminelle Vereinigung die heutige NDSAP. Das Tagungsprogramm bietet (ver- steckte) Hinweise, wo die Schwerpunk- te nationalsozialistischer Aktivitäten im kommenden Jahr liegen sollen - - Mitgliederversammlung der >Notge- meinschaft für Volkstum und Kultur< (Geldbeschaffung, Kontakte mit bür- gerlichen Konservativen, Veranstaltun- gen und Publikationen, Unterstützung von geflüchteten und unter Strafverfol- gung stehenden Straftätern) - - Die notwendige Strategie der Rech- ten (Terroristische Anschläge ja oder nein, gegen wen, einschleichen in de- mokratische Strukturen (z.B. Parteien, wie bei den GRÜNEN bekannt gewor- den, Geldbeschaffung, Waffenbeschaf- fung, Zusammenarbeit mit dem Aus- land, Ausbau der Mailboxen, Anti-An- tifa-Arbeit, Publikationen, Veranstal- tungen) - - Evolution des Wissens - Revolution der Politik (Marsch durch die Institutio- nen, Unterwanderung demokratischer Strukturen oder bewaffneter Kampf, die Nazis sind sich über die richtige Strate- gie noch nicht einig.) - - Falsches Geschichtsbild durch politi- sche Manipulation - Wissen vom Vol- ke, Geschichtsbewußtsein und Politik. (Rassismus, Antisemitismus, Revisio- nismus und seine Verbreitung, Arbeit der Neuen Rechten). - In Klammern jeweils die Interpretation der Tagesord- nungspunkte aus antifaschistischer Sicht. Revolutionäre Strategien, Anti-Anti- fa (Einblick), konservative Revolution und Geschichtsrevisionismus, diese Themen verkörpern das ganze Spek- trum heutiger rechtsextremer und neo- nazistischer Ideologie. Daneben wur- den die Strategien illegaler und >legaler< >politischer Arbeit< festgelegt. Die Teil- nahme von Jugendlichen wird von die- sen Nazis besonders gegrüßt und geför- dert, zahlreiche jugendliche Neonazika- der nahmen teil, der Sicherheitsdienst lag in den Händen, des Thüringer Anti- Antifa-Führers und jugendlichen Ge- walttäters Bieler und seiner Mitschlä- ger. "Besonders die zahlreich vertrete- ne Jugend findet hier ihre politischen Richtweiser für die Zukunft, Es wird wegen des Andranges baldige Anmel- dung empfohlen.", schreibt Grolitsch in der Einladung. Vom 23. bis 30. September findet eine weitere Veranstaltung im Erzgebirge statt, die es zu verhindern gilt! Referenten sind neben Grolitsch, Wolfram Nahrath (Wiking-Jugend), Udo Walendy, Johann Peter Ney, Dipl. Volkswirt Karl Bassler, Sepp Biber, Helmut Brückmann, Lisbeth Grolitsch, Dr. Peter Koch (s.u.), Ernst Günter Kögel, Klaus Christoph Marloh, Her- bert Schweiger, Dipl. Ing. Hartmut Wilhelm, Gerd Zikelt, alle AutorInnen der Huttenbriefe und durch zahlreiche nazistische Publikationen und Aktionen bekannt, viele auch vorbestraft. Veran- stalter ist die >DEUTSCHE KULTUR- GEMEINSCHAFT e.v.<, die Vereins- konten werden bei der Postbank und einer bayerischen Sparkasse unterhal- ten. Veranstaltungsort ist sicher nach dem jetzigen Erfolg wieder Altenberg, doch bleibt genügend Zeit, in einer ge- meinsamen Aktion aller demokrati- schen und antifaschistischen Kräfte, wenigstens dieses Treffen zu verhin- dern. Mehr gefordert sind diesmal alle sächsischen AntifaschistInnen. Die Zeitschrift des Vereins >Huttenbriefe< Mai/Juni 1995 befaßt sich mit dem The- ma "8. Mai - Besetztes Deutschland - Volk in fremder Hand." Sitz von Ver- ein und Redaktion ist Stockstadt, Schriftleiter ist Hans Köhler, Darm- stadt, Drucker J. Schlager, Fürth. Mit "Heil unserem Deutschland" unter- schreibt Golitsch ihre Einladung und >heilig< sind diesen Nazis die >Verhal- tensweisen<, "die das Leben der Grup- pe, des Stammes oder Volks bis heute geleitet und erhalten, die also Heil ge- bracht haben" (S. 6), so wie Hitler, Kohl ist für sie der Kanzler der Chaoten, die >Deutschland verrecke< rufen, sich dazu der >Rassenvermischung< bedie- nen, eine neue deutsche Rasse züchten wollen, "... ein schon dreister Appell zur Rassenvermischung," (aus einem, d. Verf.) "ein Neger, ein Asiate und der Dritte im Bunde schon so etwas vom Verschnitt der Zukunft, gelbbräunlich mit absonderlich runden Gesichtszügen ... geradezu ein Werbeklima für das Abartige, das Krankhafte...." (S. 7, 9 Huttenbriefe Mai/Juni 95) Koch, veröffentlichte im Juli 93 auch in der "Deutschen Rundschau" (Liga) "Gedenken woran und wofür? Überle- gungen zur kultischen Dimension des Holocaust", der Titel sagt genug, und er war bis zu deren Einstellung 94 dort Au- tor. Auch weitere Zitate in seinem Bei- trag in den Huttenbriefen 5/6/95 sind strafrechtlich relevant: "... die Feuer im KL Sachenhausen, die Toten von Mölln sind der Treibstoff, sie rechtferti- gen die moralische Gebärde für die Fortsetzung dieses Wirtschaftskrieges gegen Deutschland..."; Die BRD sei "Augurias-Stall dieser Heucheldemo- kratie"; "Auschwitz und Kriegsschuld haben die deutsche Seele vergiftet und das sollte dieser Zwilling ja auch. Am 8. Mai 1945 haben wir aber nicht den Krieg, sondern eine Serie von Schlach- ten gewonnen, wie wir heute wissen, denn der Krieg geht weiter..."; "600000 Fremde jährlich ... als Asyl- schwindler, sie graben unserem Wald das Wasser ab, und sie graben unserem Wald nicht nur das Wasser ab, sie unter- graben unser Volk-Sein..."; "...die- se Frau Mitscherlich. Sie betreibt geisti- gen Völkermord..."; "... Vielleicht wird sich die Justiz bei der Verurteilung der ausgesuchten Attentäter von Mölln noch furchbar die Finger verbrennen ...". - (B.F.) - --- *straighten zee nicht mit einem duetschen venn zee mewden sint* ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/MAGAZINE Antwort in : /CL/ANTIFA/DISKUSSION Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9515* Prozeß gegen Germar Rudolf-Scherer Datum : So 30.07.95, 00:00 (erhalten: 30.07.95) Groesse : 3708 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elektronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln E-mail: J.DETJEN@LINK-K.cl.gun.de Fileserver: INFORM@NAD-MEER.gun.de ***************************************************************** Prozeß gegen Revisionist - ------------------------ Leugnung des Holocaust Zu 14 Monaten Haft ohne Bewährung ist der 30jährige Chemiker Germar Scheerer vom Stuttgarter Landgericht am 23.6. verurteilt worden. Bevor er letztes Jahr geheiratet und den Namen seiner Frau angenommen hat, hieß er Rudolf. Ihm war Aufstachelung zum Rassenhaß und Volksverhetzung vorge- worfen worden. Er stellt sich selbst gern als Intellek- tuellen und "Einser-Kandidaten" beim Studium vor. Überhaupt ist ihm nicht ganz klar, wie er in die Geschichte rein- gerutscht ist. Angeklagt ist Germar Scheerer wegen eines Deliktes, das er noch unter seinem alten Namen Rudolf begangen hat. Er hatte damals das Brief- papier seines einstigen Arbeitgebers, des Max-Plank-Instituts, benutzt, um ein Gutachten bei einem chemischen In- stitut zu bestellen. Er ließ von den Che- mikern Steinproben auf Blausäurever- bindungen untersuchen, die er während eines Aufenthaltes in Auschwitz dort entwendet hatte. Sofort nach Bekannt- werden trennte sich das Max-Plank-In- stitut von Rudolf und die Universität Stuttgart hat seine im Juli 1993 einge- reichte Doktorarbeit bis heute nicht an- genommen. Die "Erkenntnisse", die der ange- hende Chemiker gewann, hat er in ei- nem "Gutachten über die Bildung und Nachweisbarkeit von Cyanidverbindun- gen in den Gaskammern von Ausch- witz" zu Papier gebracht und mittler- weile in einer dritten Auflage verbreitet. In dieser Schrift kommt Rudolf zu dem Schluß, daß die "bezeugten Massenver- gasungen mit Blausäure in den angebli- chen >Gaskammern< in Auschwitz nicht stattgefunden haben." Scheerer stellt sich damit in eine Reihe mit Alt- und Neonazis, die seit langem den Holo- caust leugnen. Obwohl Scheerer vor Gericht ver- sucht hat, den Anschein eines Unwis- senden zu erwecken, spricht einiges da- gegen. Die dritte Auflage seines "Gut- achtens" war an verschiedene Persön- lichkeiten des öffentlichen Lebens, u.a. an die Oberlandesgerichtspräsidenten, die Generalstaatsanwaltschaften, die Fraktionen der Grünen und PDS, ein- zelne Bundestagsabgeordnete und ver- schiedene Professoren für anorganische Chemie verschickt worden. Versehen war die Post mit einem begleitenden Vor- und Nachwort des Altnazis Otto Ernst Remer. Scheerers Verteidiger, der durch viele Neonazi-Prozesse be- kannte Anwalt Günter Herzogenrath- Amelung, behauptet, sein Mandant ha- be weder von Remers Begleitschreiben noch von dessen Postaktion etwas ge- wußt. Auftraggeber für das Gutachten war der Rechtsanwalt Hajo Hermann, der Remer vertritt und die Schrift zu dessen Verteidigung nehmen wollte. Außerdem mußte Scheerer zugeben, mindestens zweimal Remer getroffen zu haben. Im Februar 1991 besuchte er ihn in seiner Wohnung und auch nach dem Besuch in Auschwitz ist er, wie er vor Gericht aussagte, "kurz bei Remer vor- beigesprungen". Ein Blick in die Ver- gangenheit zeigt, daß Scheerer schon länger zu den Rechten gehört. Im Im- pressum der Jungen Freiheit war er bei- spielsweise 1989 als verantwortlicher Redakteur verzeichnet. - (J.K.) - --- *straighten zee nicht mit einem duetschen venn zee mewden sint* ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/MAGAZINE Antwort in : /CL/ANTIFA/DISKUSSION Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9515* Schönhuber vor dem Comeback ? Datum : So 30.07.95, 00:00 (erhalten: 30.07.95) Groesse : 16323 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elektronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln E-mail: J.DETJEN@LINK-K.cl.gun.de Fileserver: INFORM@NAD-MEER.gun.de ***************************************************************** They never come back!? - ---------------------- Schönhuber auf Tournee durch die Parteigliederungen Daß sie nie wieder zurückkehren, heißt es von Boxern, die auf dem Gipfelpunkt ihre Karriere entthront werden. In der Tat gelang nur sehr we- nigen von ihnen, den ganz großen wie Muhammed Ali, die Rückkehr an die Spitze. Anwendbar ist dieses Sprich- wort auch für Politiker. Erst einmal an- gezählt und in Bedrängnis, folgt bald der K.O. und mit diesem der Abtritt von der Bühne. Franz Schönhuber gehört zu dieser Kategorie. 1990 hatte ihn in Ruhstorf fast der K.O. ereilt, 1994 in Sindelfingen dann endgültig. Doch er zeigt Nehmerqualitäten und setzt gegen- wärtig alles daran, nachzuweisen, daß dieses "They never come back" für ihn nicht gilt, er ebensfall zu den seltenen Ausnahmen gehört. Noch zu Jahresbe- ginn, nach seiner Entthronung beim Parteitag der Republikaner in Sindelfin- gen im Dezember 1994, hieß es von ihm, er habe sich an den Tegernsee zu- rückgezogen, um ein neues Buch über die Ausgrenzung der europäischen Rechten zu verfassen. Der Winterschlaf ist beendet, und seit dem Frühjahr be- findet sich Schönhuber auf einer Tour- nee zu regionalen und lokalen Gliede- rungen der Republikaner. Fast stets be- findet er sich dabei im Gefolge des neu- en Chefs und seines ehemaligen Nach- folgefavoriten Rolf Schlierer, so zuletzt bei den Landesparteitagen in Thüringen und in Sachsen. Schlierer weiß, daß angesichts des Wahlergebnisses von Sindelfingen, wo er nur knapp über den ehemaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Rudolf Krause gesiegt hatte, und der katastro- phalen Resultate bei den letzten Land- tagswahlen mit 0,27% in Bremen und 0,8% in NRW, die die miserable finan- zielle Lage der Partei noch verschärfen, seine Position alles andere als gesichert ist. Er hofft, daß der demonstrative Schulterschluß mit seinem Vorgänger Schönhuber ihm Vorteile gegenüber Dr. Rudolf Krause verschaffen wird, der beim letzten Parteitag die offen neo- faschistisch orientierte Fraktion der Re- publikaner hinter sich scharen konnte. Er weiß, daß dessen Anhängerschaft be- sonders in der ehemaligen DDR stark ist. Und er weiß auch, daß der Mythos Schönhuber bei den Neofaschisten im Osten noch immer nahezu ungebrochen ist. Das bei den dortigen Landesverbän- den anhaltende Personalkarussell macht eine Konsolidierung dringend notwen- dig. Schlierer glaubt, Schönhuber als Hilfskrücke einsetzen zu können. Schönhuber dagegen sieht sich nicht nur als Dekorationsfigur. Selbstbewußt erklärt er, sich zukünftig vorzugsweise um die ostdeutschen Landesverbände kümmern zu wollen. Jeweils einstim- mig wurde er in Sachsen und Thüringen zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Er nimmt es dabei in Kauf, vorläufig im Schatten von Schlierer zu stehen, denn die entscheidenden Auseinandersetzun- gen sieht er erst in der Zukunft. Ent- scheidendes Datum in seiner Zukunfts- planung dürften die Landtagswahlen in Baden-Württemberg 1996 sein. Dort befindet sich die letzte verbliebene par- lamentarische Bastion der Republika- ner, dort war das beste Ergebnis erzielt worden, das jemals eine neofaschisti- sche Partei auf Landesebene für sich ve- rbuchen konnte. Noch nie ist einer neo- faschistischen Partei in der Geschichte der Bundesrepublik der Wiedereinzug in ein Landesparlament gelungen. Be- stätigt sich diese Serie auch 1996, dann dürften die Tage Schlierers als Partei- vorsitzender gezählt sein. Aber auch eine parlamentarische Bestätigung bei deutlichen Stimmenverlusten dürfte Schlierers Position ins Wanken bringen und seine Pläne zu einer programmati- schen Reformation der Republikaner obsolet werden lassen. Das einträchtige Auftreten Schönhu- bers und Schlierers ist also in Wirklichkeit das Vorfeldgefecht eines anstehenden Duells. In diesem Duell geht es selbstverständlich nicht nur um persönliche Eitelkeiten, sondern vor allem um die künftige Ausrichtung der Republikaner. Beide Seiten wissen da- bei, daß die Republikaner in ihrem jetzi- gen personellen und programmatischen Erscheinungsbild kein Erfolgsmodell mit Zukunftsaussichten darstellen. Ver- bündete werden gebraucht und neue Zielgruppen. Schlierer sieht diese vor allem im nationalliberalen Spektrum zwischen Zitelmann/von Stahl-FDP und dem gescheiterten Bund Freier Bür- ger von Manfred Brunner und das publi- zistische Sprachrohr dieser Strömung, die abermals gewendete "Junge Frei- heit". Schönhuber dagegen setzt auf die Einheitsfront der neofaschistischen Or- ganisationen als Basis für eine spätere Erweiterung. In seinem programmatischen Aufsatz "Hat die deutsche Rechte eine Chance? Die Republikaner und das rechte Spek- trum - Versuch einer Zustandsbe- schreibung" (Deutsche Annalen 1995, S. 193-206; daraus alle folgenden Zi- tate) bezeichnet Schönhuber die von ihm selbst betriebenen Abgrenzungsbe- schlüsse gegenüber den anderen neofa- schistischen Parteien des Parteitages in Ruhstorf 1990 als Fehler. Es sei daran erinnert, daß der damalige Sieg des fast schon entmachteten Schönhuber über seinen Konkurrenten Harald Neubauer zugleich die Abspaltung des radikalen Flügels der Republikaner und letztlich die Gründung der Deutschen Liga zur Folge hatte. Heute erklärt Schönhuber die damali- gen Distanzierungen mit dem notwendi- gen Schutz für die verbeamteten Mit- glieder der Republikaner. Spätestens die Aufnahme der Republikaner in die diversen Verfassungsschutzberichte des Bundes und der Länder habe solche Schutzmaßnahmen sinnlos gemacht. Die Anpassungsversuche seien durch die Herrschenden nicht belohnt worden. Schönhubers Bilanz: "Wenn man davon ausgeht, daß heute alle rechten Parteien auch die >braveren< wie die Republika- ner, sich bereits als Geächtete in den Verfassungsschutzberichten >vereint< wiederfinden, kann eine weitere Verfol- gung der Ausgrenzungsstrategie, wie von der jetzigen Rep-Führung zumin- dest öffentlich betrieben, nur noch vom höhnischen Gelächter der etablierten Parteien begleitet werden." Er beklagt den "politischen Striptease", den seine Partei mit dem Versuch vollzogen habe, sich den Kriterien der Verfassungskon- formität anzupassen. "Dabei wurde in Kauf genommen, daß uns beispielswei- se in Fragen der Asyl- und Ausländer- politik, der inneren Sicherheit, auch der nationalen Bekenntnisse CSU und Teile der CDU rechts überholten und sich pa- triotische Tarnmäntelchen umhingen." Eine Analyse Schönhubers, die nicht der Wahrheit entbehrt. Schönhuber weiter: "Aber neben den Republikanern gibt es ein sogenanntes nationales Lager, zu dem diese Partei nicht gehören will, oder genauer gesagt, die derzeitige Spitze. Die Meinungen an der Basis sind regional höchst unter- schiedlich." Der ex-Führer der Repu- blikaner vermeidet den direkten Angriff auf seinen farblosen Nachfolger Schlie- rer, weist jedoch dezent darauf hin, daß diejenige Personengruppe, auf die die- ser setzt, nämlich das bunte Gemisch aus Schriftstellern, Journalisten und Po- litikern, das unter der Selbstetikettie- rung als "89er" auftritt, für Parteipoli- tik wenig geeignet und unzuverlässig ist. "Ihr kokettes >Sich-in-Szene-set- zen< wird an dem Punkt enden, an dem ihnen das Establishment die Fleischtöp- fe entzieht. Wenn die Luft eisenhaltig, zeitgemäßer gesagt, eierhaltiger wird, ziehen sich die meisten der Professoren und Schriftsteller wieder in ihre elfen- beinernen Türmchen zurück und verlas- sen sie höchstens zu gut dotierten Vor- trägen in Stiftungen und industriellen Vereinigungen." Die offene Verach- tung des self-made-Mannes für die In- tellektuellen dürfte noch immer publi- kumswirksam sein. Deutlich erteilt Schönhuber jegli- chem national-liberalen Outfit für die Republikaner eine Absage. Dieses sei ein Zeichen von "absoluten Reali- tätsverlust". Zustimmend zitiert er den Satz von Franz Josef Strauß "Wer je- dermanns Darling sein will, endet als jedermanns Depp." und ergänzt: "Das heißt Lächerlichkeit, und die ist be- kanntlich tödlich." So stellt sich auch für Schönhuber die berühmte Frage "Was tun?". Er konstatiert die finan- zielle und personelle Ausblutung der Republikaner, der in der ehemaligen DDR bis zur zunehmenden Auflösung bestehender Organisationen gehe. Die kämpferische Einstellung fehle in der Partei. "Im Funktionärskader über- wiegt nicht mehr der kämpferische Ci- toyen, sondern der bequem gewordene ängstliche Bourgeois. Die Partei ist teil- weise zu einem Mandatserhaltungsver- ein degeneriert." Der Ausweg aus der Krise könne nicht die Verschmelzung bestehender Organisationen sein, sondern eine Sammlung von Personen sei nach einem Einigungsprozeß notwendig. Implizit stellt Schönhuber hier die Republikaner als Partei zur Disposition. Stamm der neuen "rechten Abwehrkraft" werden nach seiner Vorstellung nicht Aktivisten der heute bestehenden Rechtsgruppie- rungen sein, sondern Bürger "aus der Masse der enttäuschten Nichtwähler". Ausdrücklich erwähnt er die Erweite- rung der FPÖ Haiders zur Bürgerbewe- gung als Vorbild. Schönhuber deutet in seinem programmatischen Aufsatz auch Änderungen in der Ideologie an, die er für notwendig erachtet. So legt er Wert darauf, die Republikaner als "sozial- patriotische" Bewegung zu sehen. Eine deutliche Absage erteilt er der wirt- schaftsliberalen Orientierung der rech- ten Strömung um Manfred Brunner. Nachdrücklich warnt er: "Jeder Flirt mit den Liberalen birgt das Risiko des Todeskusses." Schönhuber ergänzt, daß er zwar Brunners Ablehnung der gegenwärtigen Organisationsform der EU teile, ihm aber die "Europafeind- lichkeit in unserer Partei Bauchschmer- zen bereitet". Er scheut nicht zurück, die Waffen-SS, die zur Hälfte aus Nicht- Deutschen bestand, als Vorbild darzu- stellen. Sie sei allerdings "politisch mißbraucht und militärisch verheizt" worden. Wenn Schönhuber Sammlung sagt, dann meint er auch Sammlung. Eine umfassende Sammlung aller auch nur potentiellen Kräfte. So betont er, daß die Jugendlichen der neonazisti- schen Gruppen ernst genommen werden müßten. Sie seien zuweilen auf der "Suche nach der blauen Blume der Ro- mantik". Auf weiteren Zulauf aus den Unionsparteien könne dagegen nicht gehofft werden. "Wer auf wertkonser- vative Unterstützung hofft, verwechselt einen Tiger mit einem Papiertiger, ei- nen Wolfshund mit einem Schoßhund. Wo verteidigen diese Konservativen denn ihre Werte? Sie dürfen zwar zu- weilen auf Stiftungen und dergleichen Gassi gehen, landen aber sofort wieder im Käfig der Parteidisziplin, wenn sie allzu patriotisch bellen." Gegen diese Konservativen hebt sich für Schönhuber sogar ein Gerhard Frey noch positiv ab. "Auch wenn einem Aufmachung und Argumentationsstil bestimmter nationa- ler Zeitungen nicht unbedingt zusagen, allein die Tatsache, daß sie für unser Land entlastendes Material publizieren, legitimiert ihre Existenz. Naserümpfen ist kein Argument." Programmatisch würden sich die Inhalte einzelner Rechtsparteien "nicht allzusehr vonein- ander unterscheiden". Notwendig sei eine Fundamentalopposition. Als ersten Schritt schlägt er einen Waffenstillstand zwischen den verschiedenen Gruppen vor. Dem soll ein "Runder Tisch" folgen. Was hat Rolf Schlierer dem entgegen- zusetzen? Nicht viel. In einem Brief an die Partei droht er mit seinem Rücktritt, falls die Republikaner Schönhuber in dessen Vorstellungen der Kooperation mit den anderen Rechtsparteien folgen sollten. (Spiegel 18/95, S.15) Bereits unmittelbar nach seiner Wahl zum Vor- sitzenden hatte er klargestellt, daß er Schönhubers Orientierung auf eine "so- zial-patriotische" Politik nicht teilt: "Uns wählen nicht die sozial Entwur- zelten und angeblichen Modernisie- rungsverlierer, sondern diejenigen, die etwas zu verlieren haben." (Nation+ Europa 2/95, S.22) Eben, wird Schön- huber antworten, deshalb sind unsere Wahlergebnisse auch so schlecht. In diesem Bereich ist die Konkurrenz so groß, daß keine erfolgreiche Profilie- rung mehr möglich ist. Gerade die so- zial Deklassierten in der ehemaligen DDR würden dagegen bisher nur von der PDS vertreten. Hier bestünde die Chance, sich als "nationale Alternati- ve" zu präsentieren. Bei den bisherigen Bündnispartnern Schlierers, den Yup- pie-Rechten und Möchtegern-Intellek- tuellen um die "Junge Freiheit", sinkt sein Stern ebenfalls unaufhaltsam. Stand das Interview mit ihm in der Nr. 17 dieser Zeitung noch unter der Über- schrift "Totgesagte leben länger", so fragte Redakteur Michael Wiesberg in JF Nr. 21 "Republikaner am Ende?" Während FDP-Politiker aus der drit- ten Reihe wie Heiner Kappel, integristi- sche katholische Priester oder das öko- faschistische Urgestein Baldur Spring- mann in der "Jungen Freiheit" ihre Po- sitionen auf voller Seitenlänge ausbrei- ten dürfen, bleibt für Schlierer nur ein verschämter Platz auf der Gemischtwa- ren-Seite 4. Dort distanziert er sich von Schönhubers Position, hat als Alternati- ve jedoch nur einen Spagat anzubieten, der sowohl die Zusammenarbeit mit an- deren Rechtsparteien, als auch die "An- biederung an eine Union, die ihr Rück- grat in der Bonner Garderobe zurückge- lassen hat", ausschließt. Ein solcher Spagat zerreißt in der Regel die Hose. Programmatische Aussagen in diesem Interview: Fehlanzeige. Insofern stellt das gemeinsame Auf- treten von Schönhuber und Schlierer bei Parteiversammlungen und Landes- parteitagen bereits einen Defensiv- schritt Schlierers dar. Schlierer hat nur das auferstandene Parteiorgan "Repu- blikaner" als Verlautbarungsorgan hin- ter sich, das vorläufig allerdings aus Geldmangel nur alle zwei Monate er- scheinen wird. Schönhuber kann dage- gen darauf bauen, daß jede seiner Pres- seerklärungen in der neofaschistischen Presse verbreitet wird. Sein vorgeschla- gener Kurs einer neofaschistischen Ei- nigung scheint der einzige Ausweg für die (noch) konkurrierenden Parteien in der gegenwärtigen politischen Situation zu sein. Bei der Führung der "Deut- schen Liga" dürfte er offene Türen ein- rennen, zumal er bei Neubauer & Co. praktisch mit dem Eingeständnis Abbit- te geleistet hat, daß die Parteiausschlüs- se des Jahres 1990 teilweise die besten Kader getroffen hätten. Den geforder- ten "Waffenstillstand" hat Schönhuber mit dem egozentrischen Gerhard Frey praktisch bereits getroffen. Die Gesprä- che zwischen beiden 1994 hatten zur Entmachtung Schönhubers geführt. Die NPD wiederum ist eigenständig kaum noch in der Lage, Wahlkämpfe zu be- streiten. Zumindest der traditionelle Flügel der NPD, der nationalrevolutio- nären Experimenten kritisch gegen- übersteht, dürfte sich einem gemein- samen Liebeswerben von Schönhuber, Frey, Neubauer und Mußgnug kaum verschließen. Zum "Runden Tisch" fehlen dann eigentlich nur noch die er- folglosen Kleingruppen wie Aufbruch '94, die ins Sektendasein schlingernde DSU oder der Bund für Gesamtdeutsch- land. Schönhubers Strategie zielt fak- tisch auf die Wiederholung einer neofa- schistischen Sammlungsbewegung, wie sie 1964 zur Gründung der NPD geführt hatte. Der damals erweckte Eindruck der Geschlossenheit und Stärke des neo- faschistischen Lagers war der Grund- stein des späteren Erfolges gewesen. Tatsächlich scheint Schönhubers An- satz der einzige erfolgversprechende für die Republikaner und das neofaschisti- sche Lager in absehbarer Zeit zu sein, wenn die Option auf parlamentarische Vertretung weiterhin gewahrt werden soll. Ob diese Strategie wird greifen können, wird nächstes Jahr entschie- den. In Baden-Württemberg. - - (Jean Cremet) - --- *straighten zee nicht mit einem duetschen venn zee mewden sint* ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/MAGAZINE Antwort in : /CL/ANTIFA/DISKUSSION Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9515* Rechtsextremistische Terroraktivitäten Datum : So 30.07.95, 00:00 (erhalten: 30.07.95) Groesse : 7576 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elektronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln E-mail: J.DETJEN@LINK-K.cl.gun.de Fileserver: INFORM@NAD-MEER.gun.de ***************************************************************** Keine rechtsextremistischen Terror- - ----------------------------------- aktivitäten in diesem Land!? - ---------------------------- Bundesdeutsche Sicherheitsbehörden machtlos Das Bundesministerium des Innern leg- te mit Datum vom 14.6.95 dem Innen- ausschuß des Deutschen Bundestages einen Bericht über die Ermittlungen bundesdeutscher Sicherheitsbehörden gegen rechtsterroristische Gruppierun- gen vor. Dieser Bericht ist ein erschüt- terndes Dokument über die Untätigkeit oder Unwilligkeit der Sicherheitsbehör- den, rechtsterroristische Aktivitäten in diesem Land überhaupt nur wahrzuneh- men, geschweige denn, zu verfolgen. Trotz der seit Jahrzehnten hohen Ge- waltbereitschaft neofaschistischer Täter und Täterkreise und einem weiteren ex- plosionsartigen Ansteigen der neofa- schistischen Gewalttaten seit 1990 in diesem Lande, kommen die Sicherheits- behörden in ihrem Bericht zu folgendem Ergebnis: "Seit Anfang der 80er Jahre liegen nach Ermittlung und Zerschlagung der letzten rechtsterroristischen Vereini- gung (Hepp/Kexel) mehrere Jahre lang keine polizeilichen Erkenntnisse über die Existenz rechtsterroristischer Struk- turen vor." In diesem vom BMI beschriebenen Zeitraum von 1980 bis 1990, hat es nach offiziellen Angaben über 30 Tote durch Morde rechter Täter gegeben. Diejeni- gen, die diese Morde verübten, waren weiß Gott keine Einzeltäter. Sie waren und sind in rechtsterrorristischen Grup- pierungen und Strukturen organisiert, die nicht nur Menschen umbrachten. sondern die auch Sprengstoff- und Brandanschläge durchführten, "Schwarze Listen" über den politi- schen Gegner und linke Journalisten an- legten usw. Einige dieser Gruppierungen aus dem genannten Zeitraum, die das BMI "ver- gessen" hatte zu erwähnen, waren u.a. der "Völkische Bund", das "EK 1" aus Hannover, "Freies Deutschland", "Wehrwölfe" usw. Daneben gab es na- türlich immer noch die militante Nazi- Szene, die in ihrem Umfeld rechtsterro- ristische Strukturen hatte, wie die NSDAP/AO, die ANS/NA, die FAP, die "Nationalistische Front", die "Wi- king-Jugend". Vergessen werden darf nicht, daß aus den sogenannten legalen rechtsextre- men Gruppierungen wie der NPD und deren Jugendorganisation, der JN, rechtsterroristische Strukturen hervor- gegangen sind. Das BMI führt dann seine katastro- phale Verharmlosung konsequent wei- ter fort: "Mehrere Hinweise auf Gründungen terroristischer Gruppierungen führten in den Folgejahren zur Einleitung von Ermittlungsverfahren; die daraufhin ge- führten Ermittlungen konnten jedoch die Existenz rechtsterroristischer Vereini- gungen nicht bestätigen." Ganze sechs Fälle - seit Anfang der 90er Jahre - führt das BMI dann auf, bei denen es zu Ermittlungen wegen des Verdachts der Bildung einer rechtster- roristischen Vereinigung gekommen ist. Und immer wurden die Ermittlun- gen eingestellt. So gegen: - - Mitglieder des Ku Klux Klan", die Einstellung der Ermittlungen "erfolgte (...) im Jahre 1993" - - das "Nationale Einsatzkommando" (NEK); "gegen insgesamt 28 Beschul- digte wurde im Verlaufe des Jahres 1993 (...) durch den GBA (General- bundesanwalt, Anm. U. Jelpke) einge- stellt" - - die "Kameradschaft Kremmen", "der Anfangsverdacht, der sich aus der Auswertung von Erkenntnissen aus an- deren Ermittlungsverfahren (so u.a. aus NEK-Verfahren) ergab, konnte nicht erhärtet werden; das Verfahren wurde im Jahre 1994 (°°© eingestellt" - - die Hersteller und Verbreiter der Zeitschrift "Der Einblick" wegen des Verdachts der Bildung einer kriminel- len Vereinigung; "dieser Verdacht ließ sich nicht belegen, das Verfahren wurde bzgl. dieses Tatvorwurfes im Jahre 1994 (...) eingestellt" - - die "Wehrsportgruppe 1. Wehrwolf- Jagdeinheit-Senftenberg" wegen des Verdachts der Bildung einer kriminel- len Vereinigung "wurde dieser Tatvor- wurf gem. @129 StGB im Laufe der Er- mittlungen fallengelassen" - - die "Sozialrevolutionären Nationali- sten" (SrN) wegen des Verdachts der Bildung einer terroristischen Vereini- gung; das "Verfahren wegen des Vor- wurfs @129a StGB wurde im Dezember eingestellt." Noch nicht abgeschlossen, also noch nicht eingestellt, (so ist wohl zu vermu- ten) ist - - das Verfahren aus dem Jahre 1992 "Eine Bewegung in Waffen", die Druckschriften verfaßte, in denen sie zum Aufbau von "Wehrwolf-Gruppen" und zu Sabotageaktionen, Attentaten und Geiselnahmen aufriefen; außerdem lieferten sie ausführliche Beschreibun- gen zur Herstellung von Brand- und Sprengstoffvorrichtungen; - - das Verfahren gegen die NSDAP/ AO - Gary Rex Lauck (alle Zitate aus dem Bericht des BMI vom 14.6.95). So sieht die Bilanz der "entschiede- nen Bekämpfung" des rechten Terrors durch das BMI aus. Die Bilanz des rech- ten Terros als Erinnerung: Nach offiziellen Angaben hat es in der Zeit von Oktober 1990 bis Ende 1993 35 Morde von rechts gegeben (die- se Zahlen sind geschönt, antifaschisti- sche Recherchen ergaben eine Zahl von 79 Morden). Rechtsextreme Gewalttaten nach An- gaben des Bundesamtes für Verfas- sungsschutz 1990 306 rechtsextreme Gewalttaten 1991 1489 rechtsextreme Gewalttaten 1992 2639 rechtsextreme Gewalttaten 1993 1609 rechtsextreme Gewalttaten 1994 1489 rechtsextreme Gewalttaten Der ehemalige Generalbundesanwalt Alexander von Stahl, der heute selber im Dunstkreis der sogenannten neuen Rechten aktiv ist, hatte in der Hochpha- se des neofaschistischen Terrors gegen Asylsuchende erklärt, daß die eigentli- che Gefahr in diesem Land von Links ausgeht. An dieser Ausrichtung der Si- cherheitsbehörden hat sich - wie die Fakten zeigen - bis heute nichts geän- dert. Unwille, Unlust und fast schon Protektion im Vorgehen gegen rechts ist das durchgängige Verhaltensmuster. - - (Ulla Jelpke, MdB PDS) Bilanz rechtsextremistischer Straftaten der ersten 5 Monate dieses Jahres (alles offizielle BMI-Zahlen: Antisemitische Straftaten (1. Quartal 1995) - ------------------------------------------- Körperverletzungen 2 Brandanschläge 1 Schändungen jüdischer Friedhöfe 8 Sachbeschädigungen 12 Propagandadelikte 41 Bedrohungen 7 andere Straftaten 214 Summe: 285 antisemitische Straftaten Ausländerfeindliche Straftaten: - ------------------------------- Januar 132 davon: Brandanschläge 3 Angriffe gegen Personen 24 sonstige Straftaten 105 Februar 130 davon: Brandanschläge 4 Angriffe gegen Personen 25 sonstige Straftaten 101 März 187 davon: Brandanschläge 2 Angriffe gegen Personen (darunter 1 versuchtes Tötungsdelikt) 20 sonstige Straftaten 165 April 177 davon: Brandanschläge 2 Angriffe gegen Personen 29 sonstige Straftaten 146 Mai 148 davon: Brandanschläge 4 Angriffe gegen Personen (darunter 1 versuchtes Tötungsdelikt) 30 sonstige Straftaten 114 Insgesamt: 1059 Straftaten - --- *straighten zee nicht mit einem duetschen venn zee mewden sint* ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/MAGAZINE Antwort in : /CL/ANTIFA/DISKUSSION Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9515* Ausstellung: Neofaschismus in der BRD Datum : So 30.07.95, 00:00 (erhalten: 30.07.95) Groesse : 1998 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elektronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln E-mail: J.DETJEN@LINK-K.cl.gun.de Fileserver: INFORM@NAD-MEER.gun.de ***************************************************************** Neofaschismus in der BRD - ------------------------ Eine Ausstellung der VVN und der GEW Hamburg Bereits 1985 veröffentlichte die VVN- Bund der Antifaschisten die erste Ver- sion einer Ausstellung, um aktiv in die Auseinanderstzung um den Neofaschis- mus einzugreifen und zur Meinungsbil- dung durch Kenntnisvermittlung und Argumente beizutragen. Zum 1. Sep- tember 1995 liegt diese Ausstellung nun in einer dritten aktualisierten und über- arbeiteten Fassung als Ausstellung der VVN-Bund der Antifaschisten und der GEW Hamburg vor. Auf 24 Tafeln wer- den in allgemeinverständlicher Weise die politisch-ideologischen Haupt- kriterien des Neofaschismus seine wichtigsten Erscheinungsformen die Rahmenbedingungen, unter denen sich Neofaschismus in der Bundesrepublik entwickelt und antifaschistische Gegenwehr dargestellt. Das Schwergewicht liegt dabei auf der Darstellung der Ideologie des Neofaschismus Die Ausstellung ist in den Formaten DIN A1 (250,- DM) und DIN A3 (90,- DM) sowie als DIN A4-Katalog mit Vorwort und Literaturverzeichnis (12,- DM) zu erstehen. Bei Vorbestellung bis zum 30.9.1995 verringern sich die Preise für die Großformate auf 200,- DM bzw. 80,- DM. Bei Abnahme von mindestens 10 Exemplaren des Katalogs gibt es Mengenrabatt. Bestellungen an: Curio-Verlag Rothenbaumchaussee 19a, 20148 Hamburg Tel. 040/4106886, Fax 040/440877 - --- *straighten zee nicht mit einem duetschen venn zee mewden sint* ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/MAGAZINE Antwort in : /CL/ANTIFA/DISKUSSION Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9515* Aboschnipsel Datum : So 30.07.95, 00:00 (erhalten: 30.07.95) Groesse : 2553 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************************** Antifaschistische Nachrichten ***************************** Wir erscheinen alle zwei Wochen mit: - - Nachrichten, Berichten und Dokumenten über antifaschistische Aktionen - - Meldungen und Hintergrundinformationen über faschistische Organisationen - - regelmäßiger Beobachtung der faschistischen Presse - - Informationen zur Asyl- und Ausländerpolitik, zu Revanchismus und Militarismus Die Antifaschistischen Nachrichten kann man im Abonnement beziehen. 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