Antifaschistische Nachrichten Nr. 3/95, 9.2.1995 -----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Wichtig! Bitte beachten Copyright ========= Archiv-Version der Antifaschistischen Nachrichten ================================================= Da mich immer wieder Anfragen nach älteren Ausgaben der Antifaschistischen Nachrichten erreichen, stelle ich die gesammelten älteren Ausgaben im Archiv der Nadeshda zum Download zur Verfügung. Bitte beachten Sie, daß das Copyright der Texte bestehen bleibt. Die Nutzung der elektronischen Ausgabe ist auf private Zwecke beschränkt. Im Zweifelsfall wenden Sie sich bitte an die Redaktion. ™ŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽœ Diese Datei darf nicht verändert werden. Zur Sicherung ist sie mit einem elektronischen Schutzumschlag versehen. Zur  Überprüfung brauchen Sie das Programm PGP und meinen  öffentlichen Schlüssel (bitte per e-mail oder per Diskette mit frankiertem Rückumschlag bei mir anfordern).  ÓŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽ® Die Verbreitung durch rechtsextreme Mailboxen, insbesondere des sog. Thule-Netzes, ist ausdrücklich untersagt. Sie erhalten die gesammelten Ausgaben der AN über den Fileserver der NAD-MEER. Er ist über das Internet weltweit erreichbar. Bitte senden sie eine elektronische Nachricht mit dem Inhalt HELP an: Inform@Nad-Meer.gun.de Online erreichen Sie uns unter den Nummern: 0211-212494 Nadeshda 02159-81961 Nad-Meer - ---------------------------------------------------------------- Meine Netzadressen: Internet, CL, Z-Netz M.DIETZSCH@nadeshda.gun.de Fido Martin Dietzsch 2:2440/225.27 Die AN-Redaktion ist zu erreichen unter dem Account J.DETJEN@link-k.cl.sub.de Martin Dietzsch (Stand: 12. Oktober 1994) - ---------------------------------------------------------------- Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN, /CL/ANTIFA/MAGAZINE Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9503* Neue Literatur über den Widerstand Datum : So 12.02.95, 00:00 (erhalten: 12.02.95) Groesse : 6089 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elektronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln E-mail: J.DETJEN@LINK-K.cl.sub.de Fileserver: INFORM@NAD-MEER.gun.de ***************************************************************** Karl Heinz Jahnke: - ------------------ Antifaschisten - -------------- 1994 sind in der Bundesrepublik so viele Bücher zum Widerstand gegen das NS-Regime erschienen, wie in keinem Jahr zuvor. In großer Eile findet das "Umschreiben" dieses Teils der Geschichte des 20. Jahrhunderts statt, die Verdrängung und Ausgrenzung des Arbeiterwiderstandes, der Frauen und Männer, die aus den "Hütten des armen Mannes" (Ernst Wichert) kamen. Das Buch des Rostocker Historikers Prof. Karl Heinz Jahnke (Jg. 1934) paßt nicht in diesen Trend. Seit dreieinhalb Jahrzehnten forscht und lehrt der international geschätzte Wissenschaftler über die Geschichte des deutschen und europäischen antifaschistischen Widerstandes. Im Zentrum des Buches stehen biographische Skizzen von 14 Frauen und Männern aus Großbritannien, Italien, Österreich, Polen, der Sowjetunion, der Tschechoslowakei und Deutschland, die zwischen 1933 und 1945 Widerstand gegen den Hitlerfaschismus und seine Verbündeten leisteten und deshalb im Dritten Reich verfolgt wurden. Das besondere besteht darin, daß alle Personen den Zweiten Weltkrieg überlebten und sich dafür einsetzten, daß von Deutschland nie wieder Krieg und Faschismus, Unglück und Leid für andere Völker ausgehen. Mit der Publikation wird nicht nur ein Beitrag zur umfassenden Erforschung des Widerstandes ohne Ausgrenzungen, sondern auch zur Geschichte des Antifaschismus in beiden deutschen Staaten unter Beachtung des Erreichten und der Grenzen in Ost und West geleistet. Karl Heinz Jahnke: Antifaschisten. Unbequeme Zeugen des 20. Jahrhunderts. Pahl-Rugenstein Nachfolger, 1994, ISBN 3-89144-203-3, 230 Seiten, 29,90 DM Käte Niederkirchner - ------------------- Eine biographische Erzählung - ---------------------------- Das Buch über Käte Niederkirchner schrieb Eberhard Panitz vor vierzig Jahren nach Berichten und Aufzeichnungen ihrer Schwester Mia. Kurz vor der Befreiung des Frauen-KZ Ravensbrück, in der Nacht vom 27. zum 28. September 1944, war Käte dort von den Nazis ermordet worden. Als Kommunistin mit ihren Eltern und Geschwistern 1934 aus Berlin verjagt, war sie in die Sowjetunion geflüchtet und 1943 mit dem Fallschirm hinter der deutschen Frontlinie abgesprungen, um in der letzten Etappe des Krieges am Widerstandskampf in ihrer Heimat teilzunehmen. Das Buch ist in zahlreichen Auflagen erschienen und von mehreren Generationen der DDR-Jugend gelesen worden. Der Neudruck wird durch Fotos, Briefe, Aussagen, Dokumente und Berichte von Zeugen, die bei der Niederschrift der biographischen Erzählung dem Autor nicht zugänglich waren, ergänzt. Darunter sind handschriftliche Notizen und Briefe Wilhelm Piecks an Dimitroff, ein Bericht der Tochter Wilhelm Piecks über den Absprung, an dem ihr Mann teilgenommen hatte, ein Brief Kätes von der Koninternschule in Kuschnarenko aus dem Jahre 1942 an ihre Familie - all dies zum ersten Mal veröffentlicht. Eberhard Panitz: Käthe Niederkirchner ISBN 3-929994-27-5, 160 Seiten, 19,80 DM GNN-Verlag Sachsen, Badeweg 1, 04435 Schkeuditz, Tel. 034204 / 6 57 11, Fax 6 85 93 Josef Tihanyi: - -------------- Der Rosche - ---------- Lebensgeschichte und Ansichten eines ungarischen Antifaschisten, Einblick in 75 Jahre ungarische Geschichte Josef Tihanyi beschreibt im ersten Teil des Buches seine soziale und politische Biographie. Besonders gut gelingt es ihm, den LeserInnen einen Einblick in das Milieu zu geben, in dem er aufgewachsen ist, in einer detailgenauen Beschreibung der damaligen Situation stellt er die allgemeine gesellschaftliche und politische Situation dar. Tihanyi wächst während der klerikal-faschistischen Regierung von Horthy auf. Im Jahre 1941 wird er Mitglied der SZDP, der Sozialdemokratischen Partei Ungarns, die eine klassenkämpferische Partei war, und geht 1944, nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Ungarn, in die Illegalität. Ende 1944 wird er verhaftet und im KZ Buchenwald inhaftiert. Nach der Selbstbefreiung des KZ Buchenwald arbeitet er im ungarischen Komitee mit. Nach seiner Rückkehr nach Ungarn arbeitet er wieder als Journalist. Nach der Fusion der sozialdemokratischen und der kommunistischen Partei, gegen die er sich ausspricht, verliert er seine Arbeitsstelle und sein Status als antifaschistischer Widerstandskämpfer wird ihm aberkannt. Den >Ungarn-Aufstand< schätzt er als Konterrevolution ein und tritt infolgedessen in die "Arbeiterwehr zur Abwehr der Konterrevolution" ein. Sein faktisch bestehendes Berufsverbot wird in den nächsten Jahren aufgehoben und er arbeitet bis zu seiner Pensionierung als Redakteur vieler Zeitschriften und Einzelartikel. Der zweite Teil des Buches besteht aus Interviews zum Thema "Ungarn, DDR und BRD, die neue Verelendung" und "Der gewesene >Sozialismus< und das kapitalistische System". Beide sind interessant und können hilfreich sein, um die aktuelle Situation in Ungarn, die innerhalb großer Teile der deutschen Linken nach wie vor ein fast völlig unbeschriebenes Blatt ist, besser zu verstehen. Der dritte und letzte Teil besteht unter anderem aus einer Zeittafel, Dokumenten aus dem politischen Leben Tihanyis und zwei kurzen Hintergrundartikeln zur ungarischen Räterepublik und zum Horthy-Regime. Ein lesenswertes und interessantes Buch. - -- (Die Rezension entnahmen wir den Antifaschistischen Saar Nr. 21, Jan / Feb. 95) Josef Tihanyi, Der Rosche, Blattlaus Verlag Saarbrücken, ISBN 3-930771-00-4, 24,80 DM. ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN, /CL/ANTIFA/MAGAZINE Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9503* Rechtsextremismus gemeinnützig Datum : So 12.02.95, 00:00 (erhalten: 12.02.95) Groesse : 2616 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elektronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln E-mail: J.DETJEN@LINK-K.cl.sub.de Fileserver: INFORM@NAD-MEER.gun.de ***************************************************************** Rechtsextreme Gruppen und die Gemeinnützigkeit - ---------------------------------------------- Bonn. "Bekanntlich haben sich eine ganze Reihe von rechtsextremen Gruppierungen bzw. Gruppierungen der sogenannten Neuen Rechten als eingetragene Vereine einschreiben lassen und genießen Gemeinnützigkeit", heißt es in einer Kleinen Anfrage der Bundestagsabgeordneten der PDS, Ulla Jelpke, die jetzt von der Bundesregierung beantwortet wurde. Als Beispiele sind in der Anfrage u.a. genannt: der "Förderverein zur Wiederherstellung Deutschlands Unitas Germanica e.V." - der Herausgeberverein der neurechten Zeitung "Junge Freiheit"; das "Nationaleuropäische Jugendwerk e.V.", das die Zeitung "Zeitenwende herausgibt; der "Freundeskreis Ulrich von Hutten e.V.", zu dessen Mitbegründern Otto Ernst Remer gehört; der "Bund heimattreuer Jugend - Der Freibund e.V."; der "Heide Heim e.V.", der die rechtsextreme Tagungs- und Schulungsstätte in Hetendorf / Niedersachsen unterhält; der "Asgard Bund e.V.", zu dem das "Hauptschulungsamt Wotans Volk" um den Berliner Neofaschisten Arnulf Priem gehört; die "Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige e.V." sowie das "Internationale Hilfskomitee für nationale politisch Verfolgte und deren Angehörige e.V." des Neofaschisten Ernst Tag. In ihrer Antwort verweist die Bundesregierung auf das Steuergeheimnis des @ 30 Abgabenordnung. Von daher könne sich die Bundesregierung nicht äußern, ob die genannten Organisationen als "gemeinnützig" behandelt werden. Zuständig seien die Finanzbehörden der Länder, die den gemeinnützigen Zweck prüfen müssen. Mit andern Worten: man hat nicht vor, irgendwie tätig zu werden, die steuerliche Begünstigung rechtsextremistischer Aktivitäten kann weiter vonstatten gehen. Wie üblich wird auch diesmal nicht darauf verzichtet, darauf hinzuweisen, daß auch "Gruppierungen aus dem Bereich des Linksextremismus" versuchen, "als gemeinnützig anerkannt zu werden und die Vorzüge des Steuerrechts auszunutzen." - -- (BT-Drucksache 13 / 110 - u.b.) ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN, /CL/ANTIFA/MAGAZINE Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9503* Diskussion zum Deckert-Urteil Datum : So 12.02.95, 00:00 (erhalten: 12.02.95) Groesse : 7910 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elektronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln E-mail: J.DETJEN@LINK-K.cl.sub.de Fileserver: INFORM@NAD-MEER.gun.de ***************************************************************** Diskussion zum Deckert-Urteil - ----------------------------- Richterdisziplinierung versus richterliche Unabhängigkeit Annähernd 300 Personen füllten den Ludwigshafener Rathaussaal bei der Podiumsdiskussion über das Dekkert-Urteil. Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Juristinnen und Juristen des Bezirks Pfalz hatte dazu den Ankläger im Deckert-Prozeß, Staatsanwalt Hans-Heiko Klein für das Podium gewonnen, Jürgen Kühling, Richter beim Bundesverfassungsgericht, außerdem den Grafiker und Rechtsanwalt Klaus Staeck sowie Michael Reisenberger vom Süddeutschen Rundfunk in Karlsruhe, der sich in Kommentierungen häufig mit BVG-Urteilen befaßt. Im Mittelpunkt der Diskussion standen juristische Überlegungen, mit welchen Konsequenzen ein Richter, der ein derartiges Urteil verfaßt und "Sympathie mit einem notorischen Antisemiten gezeigt" zeigte (höhnisches Gelächter vom ebenfalls anwesenden NPD-Vorsitzenden Deckert), zu rechnen haben müßte, bzw., ob richterliche Unabhängigkeit überhaupt Konsequenzen erlaubt. Reisenberger kritisierte das "Wagenburgdenken" in Richterkreisen, das für ihn zum Beispiel dadurch zutage tritt, daß das Mannheimer Landgericht die 6. Kammer nicht umbesetzte und bereits jetzt bei zahlreichen Richtern eine "vorauseilende Wehleidigkeit" wegen der Folgen des Urteils und der öffentlich Kritik zu bemerken sei. Er plädierte stark dafür, erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik den Art. 98 GG, der eine Richteranklage ermöglicht, anzuwenden. Eine solche Anklage schien ihm jetzt auch deshalb angebracht, weil Tabubrüche zugunsten des Faschismus immer häufiger an der Tagesordnung seien. Es "schaukle sich etwas auf, was die Gesellschaft immer intoleranter werden" lasse. An bestimmten Ecken komme auch er mit seiner Toleranz ans Ende, bekannte er, und somit zu Forderungen nach Maßnahmen gegen diese Entwicklung. Der Journalist äußerte im Verlaufe der Diskussion auch starkes Befremden darüber, daß immer noch per Standardkommentar auf den Richtertischen hartgesottene Größen der Nazizeit paradieren, wie z.B. Parland und Schlegelberger für die Sozialgesetzgebung; letzterer war einer der Initiatoren der Wannseekonferenz. Der Grafiker Klaus Staeck verwies auf die Nazivergangenheit vieler Richter, die bis heute nicht belangt wurden, und - soweit sie noch leben - Pensionen beziehen. Freisler gar wurde posthum befördert. Dieser Berufsstand habe sich selber freigesprochen und zugleich das Bewußtsein aufgebaut, daß einem Richter nichts passieren kann. Adenauer gab mit der Berufung eines Globke zum Staatssekretär das politische Signal, daß die Parteinahme des Richterstandes für den Faschismus gar nicht so schlimm gewesen sei. Genau wie Reisenberger zeigte Staeck Besorgnis wegen des allgemeinen, immer mehr salonfähig werdenden rechten Gedankenguts wie z.B. das eines Gauweiler oder auch der unglaubliche Vorgang, daß sich der renommierte Staatsrechtler Maunz als Berater des DVU-Frey entpuppt hat. Fraglich, ob man sich "im Ernstfall" auf eine solche Justiz verlassen kann. Der im Publikum anwesende Vorsitzende der Richtervereinigung von Rheinland-Pfalz ging noch weiter. Er hält das Deckert-Urteil gar für symptomatisch für die "sehr konservative" deutsche Justiz. Sie repräsentiere nicht den Pluralismus dieser Gesellschaft. Er sieht wie Staeck, die Ursache in der bis heute unterbliebenen Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit. Zugleich hielt er allerdings den Art.98 GG für ungeeigi2net und "zu wertvoll" für den Fall Orlet. BVG-Richter Kühling gab durchaus zu, daß durch die persönliche und sachliche Unabhängigkeit der Richter die Dienstaufsicht eingeschränkt, zusätzlich mit dem Schutz durch das Beamtenrecht die Macht eines Richters nahezu unkontrollierbar sei - ein hoher, aber notwendiger Preis für die richterliche Unabhängigkeit seiner Ansicht nach. Korrekturmöglichkeiten bestünden lediglich durch die Medien, die öffentliche Meinung. Er plädierte für eine Reform der Justiz, die sich verständlicher ausdrücken und eine "Servicekultur" pflegen sollte, sprich kundenfreundlicher werden, und z.B. auf die Terminwünsche der Bürger eingehen sollte - etwas recht Neues für denjenigen, der bereits einmal mit deutschen Gerichten zu tun hatte. Auch er war nicht für die Anwendung des Art. 98 GG. Das Orlet-Urteil selber biete keine Handhabe für ein Dienstaufsichtsverfahren. Gegen dieses Urteil als Dokument sei "kein Kraut gewachsen". Staatsanwalt Klein zog Zitate heran, z.B. jenes, daß die richterliche Unabhängigkeit benützt wird zur Kaschierung von Borniertheit, Faulheit und Voreingenommenheit. Die richterliche Unabhängigkeit hält er zwar für unverzichtbar, sie mache allerdings nicht unfehlbar. Sichtlich verärgert war er über die zwar regen Aufsätze aus den Reihen des Richterbundes zum Urteil von Orlet, die jedoch alle einer Diskussion der Konsequenzen ausweichen. Offensichtlich ungehalten war er darüber, daß dem Landgericht Mannheim Leuchter (pseudowissenschaftlicher Leugner des Holocaust) trotz seiner eindringlichen Warnungen entkommen konnte. Die Anklage lag vor. Durch die "Blauäugigkeit" des Gerichts (der Mann wird freiwillig zum Gerichtstermin erscheinen) entkam der Mann in die USA. Trotz allem hält er die heutige Justiz nicht für blind auf dem rechten Auge. Auch BVG-Richter Kühling verwahrte sich gegen diese Vorstellung. Man habe umgedacht. So sei heute völlig klar, daß die Berufsverbote eine "Fehlentwicklung" waren und inzwischen "völlig überholt" seien. Fraglich, ob er mit dieser Einschätzung richtig liegt, betrachtet man die Vernichtungspraxis im Osten gegen einzelne PDS- oder ehemalige SED-Mitglieder. Deutlich wurde in der Diskussion, daß sich die am Landgericht Mannheim tätigen Richter durch die öffentliche Diskussion zu Unrecht in eine rechte Ecke gedrängt sehen. Einer davon äußerte sein Unverständnis darüber, daß gegen Orlet bis heute kein Disziplinarverfahren initiiert wurde; deshalb habe die Diskussion etwas heuchlerisches. Längst hätte man durch den Justizminister einen entsprechenden Antrag an das Richterdienstgericht stellen können. Disziplinarfähig war nach Ansicht mehrerer Anwesenden die von Orlet in einem Interview nachträglich gezeigte Identifizierung und Sympathiekundgebung mit Deckert, z.B. hatte er geäußert, er könne sich vorstellen, mit Deckert persönlich befreundet zu sein. Reisenberger regte an, frühere Urteile von Orlet zu überprüfen. Auf breite Sympathie stieß die Weigerung der Schöffen, mit dieser Kammer fortan zusammenzuarbeiten. Weshalb aber, warf jemand ein, seien seine Richterkollegen bis heute nicht auf diese Idee gekommen. Die SPD als große Koalitionspartei in Baden- Württemberg konnte sich hier nicht ganz aus der Verantwortung stehlen. Der Antrag für eine Richteranklage gegen Orlet müßte nämlich per Mehrheitsbeschluß im Landtag entstehen und dann an das Bundesverfassungsgericht eingereicht werden, wobei ein solches Verfahren keineswegs in einer Absetzung Orlets als Richter münden muß, es könnte auch nur eine Versetzung zur Folge haben. Bloß, wohin soll man ihn denn versetzen, stellte jemand die Frage. Auch der Antrag an das Richterdienstgericht müßte vom Dienstherr, dem Minister, ausgehen. Wie verlautet, sei die SPD in Baden-Württemberg in der Angelegenheit noch tätig. -- (frr) ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN, /CL/ANTIFA/MAGAZINE Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9503* Kongreß "Rassismus und Menschenrechte" - Abschlußerkläru Datum : So 12.02.95, 00:00 (erhalten: 12.02.95) Groesse : 4347 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elektronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln E-mail: J.DETJEN@LINK-K.cl.sub.de Fileserver: INFORM@NAD-MEER.gun.de ***************************************************************** Abschlußerklärung des Kongresses "Rassismus und Menschenrechte" - --------------------------------------------------------------- Gesellschaftlicher Auftrag der Hochschulen In einem 3-tägigen Kongreß haben sich Studierende, Lehrende und andere Angehörige der Hochschulen aus dem gesamten Bundesgebiet mit Fragen des Rassismus und der Menschenrechte auseinandergesetzt. In Podiumsdiskussionen und zahlreichen Workshops wurde die Situation ausländischer und behinderter Studierender, die Ausbreitung rassistischer und diskriminierender Vorfälle und die gesellschaftliche Verantwortung der Hochschulen diskutiert. Als Teil der Gesellschaft sind auch Hochschul- und Wissenschaftsbetrieb dafür verantwortlich, für gesellschaftliche Bedingungen und ein Klima mitzusorgen, in dem Rassismus, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit keine Chance haben. In dieser Gesellschaft wird die Staatsangehörigkeit nach völkischen Gesichtspunkten vergeben, ist das Asylrecht de facto abgeschafft worden, schreibt das Ausländerrecht die rechtliche Ungleichheit der BewohnerInnen fest. Wir fordern die Hochschulangehörigen auf, gegen rassistische und fremdenfeindich motivierte Äußerungen und Handlungen wirksam und sofort vorzugehen. Um unmittelbare erste Schritte sicherzustellen, halten wir es für unerläßlich, daß sich die RektorInnen, PräsidentInnen, DekanInnen und FachbereichsleiterInnen aufgrund ihrer Verantwortung für die Gleichberechtigung aller Studierenden einsetzen. Dies bedeutet insbesondere auch, dafür Sorge zu tragen, daß niemand Rassismus, Sexismus oder Behindertendiskriminierung an Hochschulen ausgesetzt ist. Wir schlagen deshalb vor, daß - - ausländische Studierende vor dem oder während des Studiums die Möglichkeit erhalten, an den Hochschulen kostenlose Intensivsprachkurse zu besuchen, - - ausländische Studierende durch die Universitätsleitung an deutschen Hochschulen willkommmen geheißen werden und sich durch Einführungs- und Orientierungsveranstaltungen mit den Gegebenheiten an Hochschule und Hochschulort vertraut machen können, - - von ausländischen Studierenden gewählte/r SprecherInnen das Recht haben, die besonderen Belange der ausländischen Studierenden der Hochschulleitung und in Hochschulgremien vorzutragen und dann gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Diese Person/en muß/müssen personell und finanziell ausreichend ausgestattet werden. Außerdem halten wir es für unerläßlich, daß in Lehre und Forschung, einschließlich der konkreten Studiengestaltung, die Auseinandersetzung mit Rassismus, Sexismus und Behindertendiskriminierung stattfindet. Wir schlagen deshalb vor, daß 1. alle Fachgebiete ihre Geschichte hinsichtlich des spezifischen Beitrags ihrer Wissenschaft zur rassistischen Theorie und Praxis aufarbeiten, 2. die verschiedenen Fachbereiche einen aktiven Beitrag zur Aufklärung über und Zurückdrängung von Rassismus in jeder Form leisten, 3. Studienmöglicheiten und Stellen zur Rassismusforschung eingerichtet und im Rahmen der institutionalisierten Forschungförderung, Schwerpunkte zur Rassismusforschung eingeführt werden, 4. die Studienordnungen Raum lassen für fächerübergreifende Bildungsangebote. Die Kultus- und WissenschaftsministerInnen der Länder werden aufgefordert, sich für die rechtliche Gleichstellung aller Studierender einzusetzen. Wir rufen alle Studierenden und Studienvertretungen auf, sich für die Einlösung dieser Forderungen an ihrer Hochschule aktiv einzusetzen und allen Anzeichen von Rassismus, Sexismus und Diskriminierung entgegenzutreten. - -Abschlußerklärung Kongress "Rassismus und Menschenrechte - Gesellschaftlicher Auftrag der Hochschulen - Weitere Informationen über Informationszentrum für Rassismusforschung D.I.R., Postfach 1221, 35002 Marburg. ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN, /CL/ANTIFA/MAGAZINE Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9503* Landeshauptmann bewirbt rechten Verlag Datum : So 12.02.95, 00:00 (erhalten: 12.02.95) Groesse : 2066 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elektronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln E-mail: J.DETJEN@LINK-K.cl.sub.de Fileserver: INFORM@NAD-MEER.gun.de ***************************************************************** Krainer bewirbt rechten Verlag - ------------------------------ Österreich. Josef Krainer II., steirischer Landeshauptmann, ließ es sich nicht nehmen, dem Grazer Stocker- Verlag Räumlichkeiten der Grazer Burg zur Präsentation seiner Verlagsproduktionen zur Verfügung zu stellen. Höchstpersönlich nahm Krainer im November an der Präsentation des Buches "Naturkundliche Besonderheiten in den Steirischen Gemeinden" teil. Der Stocker-Verlag, der sich auf sogenannte "revisionistische Literatur" spezialisiert hat, hat einen festen Platz in der rechtsextremen Szene Österreichs. In ihrem Verlag erschienen Bücher des britischen "Revisionisten" und Gaskammer-Leugners David Irving. Bei Stocker publiziert etwa auch Theodor Mayer, Obmann des "Vereins für die Heimkehrergedenkstätte Ulnchsberg" in Kärnten. Dieser Verein organisiert jährliche Treffen ehemaliger Waffen- SS-Angehöriger. Bei diesen Treffen sollen nach Ansicht der Staatspolizei in den vergangenen zwei Jahren Jahren Vorbereitungshandlungen zu den Briefbomben-Attentaten besprochen und durchgeführt worden sein. Die Wertschätzung der Arbeit llse Dvorak-Stockers in rechtsextremen Kreisen ist derart hoch, daß ihr der "Verein Dichterstein Offenshausen" (OÖ), der sich der Pflege und Huldigung "deutschen Kulturschaffens" in Veranstaltungen mit Referaten bekannter Rechtsextremistlnnen (etwa Ewald Althans, Eva Klotz oder Andreas Mölzer) verschrieben hat, im Jahr 1985 den "Joseph Hieß-Gedenkpreis" verlieh. - -- (TATblatt / akin 18. 1. 1995) ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN, /CL/ANTIFA/MAGAZINE Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9503* Kurzmeldungen Datum : So 12.02.95, 00:00 (erhalten: 12.02.95) Groesse : 11783 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elektronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln E-mail: J.DETJEN@LINK-K.cl.sub.de Fileserver: INFORM@NAD-MEER.gun.de ***************************************************************** Deckerts Liste - --------------- Weimar. Der Bundesvorsitzende der neofaschistischen NPD, Günter Dekkert, hat dem Leiter der Gedenkstätte des ehemaligen KZ Buchenwald, Volkhard Knigge, mit Verfolgung für die Zeit nach einem "Machtwechsel" gedroht. Deckert droht Knigge, nach einer faschistischen Machtübernahme "wären Sie auf der Liste mit Ihrem ganzen Vermögen, unter Aberkennung aller Rentenansprüche". Knigge hatte im November einen geplanten "politischen Spaziergang" Deckerts im ehemaligen KZ Buchenwald verhindert, indem er dem NPD-Vorsitzenden Hausverbot erteilt hatte. Als Deckert dennoch versuchte, in die Gedenkstätte zu gelangen, wurde er am 20. November von der Polizei vorübergehend festgenommen. In dem Brief droht Deckert weiter, Knigge sei jetzt im "Nationalen Salzgitter- Brighton" erfaßt. In diesem Datenspeicher im britischen Seebad Brighton sammeln Neofaschisten nach Angaben des konservativen "Focus" Informationen über "deutschfeindliche Kräfte". Im britischen Brighton hat auch der Verlag "Cromwell-Press" seinen Sitz, der u.a. die "Remer-Depesche" und den "Deutschland-Report" vertreibt. Der Brief Deckerts sei nicht das erste Schreiben dieser Art, so Gedenkstättenmitarbeiterin Seidel. Sie wisse von zumindest einem weiteren Brief aus NPD- Kreisen, in dem der Direktor beschimpft worden sei. - -- (SZ 30. u. 31. 1. 95 - peb) Polizeiaktion gegen NPD-Deckert - ------------------------------- Weinheim. Polizei und Staatsanwaltschaft haben am 27. 1. 95 sowohl das Haus des NPD-Vorsitzenden Günter Deckert als auch drei weitere Wohnungen in Weinheim, die NPD-Bundesgeschäftsstelle in Stuttgart sowie 10 weitere Objekte im süd- und südwestdeutschen Raum durchsucht. Wie die Staatsanwaltschaft Mannheim und die Polizeidirektion Heidelberg mitteilten, wurde dabei umfangreiches rechtsradikales Beweismaterial beschlagnahmt. Nach den Ermittlungen der Behörden steht Deckert im Verdacht, "verschiedene Ton- und Bildmaterialien mit volksverhetzerischem Inhalt auf Bestellung vertrieben zu haben". Der Großteil der beschlagnahmten Gegenstände wurde in der Wohnung des NPD-Vorsitzenden gefunden. Dabei handelt es sich unter anderem um den sogenannten "Leuchter-Report", der den Massenmord an den Juden im Dritten Reich leugnet, sowie Nachdrucke des Hitler-Buches "Mein Kampf". Auch wurde bei Deckert ein Kleinkalibergewehr sichergestellt, für das keine Waffenbesitzkarte vorlag. Die Aktion richtete sich auch gegen Empfänger der rechtsextremistischen Produkte. So wurden die Beamten bei Durchsuchungen von Kontaktadressen im südhessischen Viernheim und im pfälzischen Ramstein fündig. -- (Mannheimer Morgen, junge Welt, 28. 1. 95) "Mein Kampf" in Schweden - ------------------------ Schweden. Der schwedische Schriftstellerverband hat in Stockholm gegen deutsche Versuche protestiert, die Herausgabe von Adolf Hitlers Buch "Mein Kampf" in dem skandinavischen Land zu verhindern. Das Bundesland Bayern, das aufgrund besatzungsrechtlicher Vorschriften nach dem Zweiten Weltkrieg die Urheber- und Verlagsrechte an dem antisemitischen Werk erhielt, hat über die deutsche Botschaft in Stockholm eine einstweilige Verfügung gegen den schwedischen Verlag Hägglund erwirkt und die Restauflage der Neuausgabe aus dem Jahre 1993 beschlagnahmen lassen. Im März soll vor einem Stockholmer Gericht in einem Strafverfahren auf Antrag Bayerns gegen Hägglund wegen "Verletzung des Urheberrechtes" verhandelt werden. -- (RP 25. 1. 95 - peb) NS-Liedgut bei Burschenschaftler-Treffen - ---------------------------------------- Heidelberg. Fünfzig Polizeibeamte haben bei einer Durchsuchung in den Räumen der "Europa-Burschenschaft Arminia zu Zürich" in Heidelberg NS- Material in vielfältiger Form sichergestellt. Als die Polizei bei der Burschenschaft ohne Vorwarnung erschien, war eine 47jährige Buchhändlerin aus Balingen im Zollernalbkreis zu Gast. Gegen die Frau sowie ihren Sohn führen die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Landeskriminalamt bereits seit Monaten ein Ermittlungsverfahren. Ihnen wird die Verbreitung von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen zur Last gelegt. In den Räumen der Burschenschaft stellte die Polizei u.a. "Lieder der Hitlerjugend", SS- Liederbücher und ein "Liederbuch der NSDAP" sicher. Die Nazi-Literatur lag in einem Nebenraum zum Verkauf bereit. Bei Eintreffen der Polizei befanden sich etwa 40 Personen in den Räumen der Burschenschaft. Nach Angaben der Polizei ist die Buchhändlerin seit Jahren in der neofaschistischen Szene "außerordentlich aktiv". Sie sei in jüngster Zeit bei Razzien an Treffpunkten von Neofaschisten wiederholt beobachtet worden. Ein Sprecher der Burschenschaft sagte der Polizei, man habe der Buchhändlerin Gastrecht gewährt und im einzelnen "nicht gewußt", welche Gegenstände zum Verkauf angeboten würden. Die "Europa-Burschenschaft Arminia Zürich zu Heidelberg" war zuletzt im Oktober 1994 mit einer Veranstaltung mit dem Geschichtsrevisionisten Germar Rudolf (nach seiner Heirat nun Germar Scheerer) aufgefallen. - -- (FAZ 24. 1. 95 - peb) Propaganda im Radio - ------------------- Siegerland. "Spektakuläre Aktionen" kündigte am 19. Januar ein "Aktionsbündnis Nationaler Widerstand" über das "Morgenmagazin" des WDR-Studios in Siegen an. Laut der Presseerklärung der "FAP" Olpe, die dreimal hintereinander unkommentiert über den Regionalsender verbreitet wurde, haben sich 16 verschiedene Vereine, Freundeskreise und Parteien, darunter die "NPD" aus Siegen, Olpe und dem Sauerlandkreis sowie die "Deutsche Liga" Siegerland zu diesem südwestfälischen "Aktionsbündnis" zusammengeschlossen. Eine Veranstaltung mit einem Vortrag zur "Rassenlehre" am 28. Januar in einer Gaststätte im Westerwald platzte allerdings. Wie die Polizei in Siegen berichtete, erteilte der Gastwirt den etwa 80 Neofaschisten ein Hausverbot. Daraufhin verfolgten etwa 70 Polizisten die Neofaschisten zu fünf weiteren Gaststätten in Rheinland-Pfalz, Hessen und NRW. Erst am späten Samstagabend endete die Verfolgungsjagd, als die Mitglieder der Gruppe, darunter eine 84jährige Frau, wieder in ihre Wohnorte fuhren. Nach Polizeiangaben gab es keine Festnahmen. -- (taz 20. 1. 95, SZ 30. 1. 95 - peb) Der Orden ist weg - ----------------- Engelsbrand. Dem Industriellen Manfred Dreher aus Engelsbrand (Enzkreis) bei Pforzheim ist das 1989 auf Vorschlag des damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Max Streibl (CSU) verliehene Bundesverdienstkreuz Erster Klasse wieder aberkannt worden. Der Unternehmer, der in der Rüstungstechnik tätig ist und für seine "Verdienste um die bayerische Industrie" das Bundesverdienstkreue erhalten hatte, organisierte 1991 eine Veranstaltung für den britischen Holocaust-Leugner und DVU-Festredner David Irving. Gegen Dreher, 1992 Vizepräsident der "Vereinigung der mittelständischen Unternehmer", hatte der CDU-Kreisverband Pforzheim-Enzkreis nach öffentlichen Protesten einen Ausschlußantrag gestellt. Drehers Fall ging durch alle Instanzen bis zum CDU-Bundesparteigericht. Dreher ist nach Informationen des Südwestfunks und des Süddeutschen Rundfunks noch weiterhin Mitglied der CDU. -- (SZ 30. 1. 95 - peb) Landtag Ba-Wü verzichtet auf Pfändung der NPD-Villa - --------------------------------------------------- Stuttgart. Der Präsident des baden- württembergischen Landtags, der Jurist Fritz Hopmeier (CDU) hat darauf verzichtet, die vom Landtag beschlossene Pfändungsverfügung für eine Villa der NPD vollziehen zu lassen, obwohl die NPD dem Land 425 000 Mark schuldet. In Erwartung eines günstigen Wahlergebnisses bei der Landtagswahl 1992 hatte sich die NPD viel Geld als Wahlkampfkosten-Vorauszahlung geben lassen, war aber zur Rückzahlung nicht fähig, weil sie nur auf 0,9 % der Stimmen kam. Vor kurzem hat nun die NPD eine Villa in Eningen geerbt (wir berichteten), in deren Pfändung der Landtag eine Möglichkeit gesehen hatte, an das geschuldete Geld zu kommen. Hopmeier begründet die Aussetzung der Pfändung damit, die Villa habe der Bundesverband der NPD geerbt. Zumindest habe Deckert mit dieser Begründung die Pfändungsverfügung zurückgewiesen, aber er habe zugesichert, daß der Bundesverband für den Landesverband hafte und daß das Land "bei der Verwertung der Grundstücke vorrangig befriedigt werde". Einer "charakterfesten Persönlichkeit" wie Deckert kann man das ja glauben .... Tatsache allerdings ist, daß auch der Bund Erstattungsansprüche in Höhe von 800 000 DM gegen die NPD hat. -- (FAZ 12. 1. 1995 - u.b.) Neuer REP-Vorstand in Bayern - Hüttl abgewählt - ---------------------------------------------- Bonn. Der Landesverband Bayern der Repunlikaner hat auf seinem Landesparteitag am 20. 1. 95 in Ingolstadt Alexander Hausmann zum neuen Landesvorsitzenden gewählt. Hüttl, der schon bei den Wahlen zum neuen Bundesvorstand gescheitert war, trat nicht mehr an. Stellvertretende Landesvorsitzende wurden: Bärbel Bannert (Ingolstadt), Hans Gärtner (Bezirksvorsitzender Schwaben), Richard Graupner (Kreisvorsitzender Schweinfurt) und Gernot Jellinek (Bezirksvorsitzender Oberbayern). - -- (REP-Pressemitteilung 21. 1. 95 - u.b.) JF wirbt in der FAZ - ------------------- In der Wochenendausgabe der FAZ vom 21. Januar 1995 wirbt die Junge Freiheit ("die konservative Wochenzeitung aus Potsdam") auf der letzten Seite des politischen Teils (S.10) mit einer Anzeige unter der Überschrift "Pankraz und Kirche, Militär und Medien" für ihr Blättchen. Ein 4-Wochen-Gratis-Abo wird angeboten. Günter Zehm (alias Pankraz - vorher publizistisch bei der "Welt" und dem "Rheinischen-Merkur" tätig) schreibt jetzt in der JF. Zehm ist Philosophieprofessor in Jena und wird von der JF als "Synonym für das Genre der scharfsinnigen, brillanten Glosse" charakterisiert. Zehm ist Unterzeichner des "Berliner Appells" und einer Solidaritätskampagne für den umstrittenen Historiker Rainer Zitelmann. Im "Deutschland Magazin" (4 / 94) beklagte Zehm, dessen Gedanken auch schon in den "Staatsbriefen" zu lesen waren, wie die "Welt" auf einen "linken Kurs" getrimmt würde. -- (CL-Netz, blick nach rechts Nr. 2 v. 24. 1. 95) REPs aktuell: Krauß und Krause - ------------------------------ Wie der SPIEGEL bereits am 29. 12. 1994 meldete, hat sich der neue stellvertretende Bundesvorsitzende der REPs Rudolf Krause (ehemals CDU / "Deutschland-Forum") bereits mehrmals mit dem NPD-Präsidiumsmitglied Winfried Krauß getroffen. Darüber hinaus verlautet aus dem Süden Deutschlands, Rudolf Krause habe sich mit Jürgen Schützinger (Villingen), ehemals Landesvorsitzender der NPD, danach einer von drei Bundessprechern der "Deutschen Liga für Volk und Heimat", getroffen; in Villingen besteht auch bereits eine gemeinsame Fraktion aus REPs und "Deutsche Liga". Damit setzt Rudolf Krause das in die Praxis um, was seit den Ruhstorfer Parteitagsbeschlüssen vom Juli 1990 "unvereinbar" mit der REP-Politik wawr, jedoch durch Schönhuber am Ende seiner Amtszeit als "rechte Abwehrfront gegen die linke Volksfront" angedacht wurde. Abzuwarten ist, ob und wie der Rest der Partei sich dazu verhalten wird. -- (BhS) ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN, /CL/ANTIFA/MAGAZINE Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9503* Freispruch für Neonazis Datum : So 12.02.95, 00:00 (erhalten: 12.02.95) Groesse : 1965 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elektronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln E-mail: J.DETJEN@LINK-K.cl.sub.de Fileserver: INFORM@NAD-MEER.gun.de ***************************************************************** Freispruch für Neonazis - ----------------------- Hamburg. Die Betreiber des Nationalen Infotelefons (NIT) in Hamburg André Goertz und Jens Siefert, wurdem am 2. 2. vom Amtsgericht Hamburg freigesprochen. Sie waren der gemeinschaftlichen Volksverhetzung, Verleumdung und Verunglimpfung Verstorbener sowie Leugnung der systematischen Ermordung von Juden angeklagt. Im März '94 hatte die Polizei den Anrufbeantworter des NIT beschlagnahmt. André Goertz, städtische FAP- Größe, ist Jura-Student und wohnte zeitweilig im Haus der rechtsextremistischen Burschenschaft "Germania". Sein Bruder Glen war in der mittlerweile geschlossenen Bundesgeschäftsstelle der FAP in Hamburg-Halstenbeck beschäftigt. Dort war auch das "Nationale Infotelefon" installiert. In der Hauptverhandlung forderte der Staatsanwalt sechs Monate Haft auf Bewährung für die von Nazi-Anwalt Rieger verteidigten Angeklagten. Das Gericht sprach die Neonazis in allen Anklagepunkten frei. Die Staatsanwaltschaft will in Berufung gehen. Auf dem Band des Info-Telefons hatten die Neonazis erklärt, daß deutsche Schulkinder gezwungen würden, die "Hollywood-Seifenoper" "Schindlers Liste" zu sehen und damit der "Auschwitzmythos" aufrechterhalten werde. Seit Mittwochabend laufen auf verschiedenen Natinalen Infotelefonen Meldungen, die das Urteil als Sieg für die "Nationale Bewegung" feiern. -- (aus junge Welt, 3. Februar 1995) ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN, /CL/ANTIFA/MAGAZINE Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9503* Ostlandritter Datum : So 12.02.95, 00:00 (erhalten: 12.02.95) Groesse : 2996 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elektronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln E-mail: J.DETJEN@LINK-K.cl.sub.de Fileserver: INFORM@NAD-MEER.gun.de ***************************************************************** Ostlandritter - ------------- Deutscher Ostdienst Nr. 1 + 2 / 95 Für die "deutschen Volkgruppen" im Osten will die Bundesregierung 1995 115 Millionen Mark ausgeben, meldet der Ostdienst. "50 Jahre Vertreibung"-Kampagne. Alfred Theisen greift tief in die rechte Kiste: "Auch wenn der von Hitler und Stalin gemeinsam vom Zaun gebrochene Zweite Weltkrieg eine der Ursachen für die spätere Vertreibung der Deutschen darstellt, muß das an den Ost-, Südost- und Sudetendeutschen seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs begangene Völkerverbrechen völlig losgelöst von Hitlers Schandtaten historisch analysiert und dargestellt werden." Erstens war das faschistische Deutsche Reich mit Hitler der Aggressor, Kriegsauslöser und der Eroberer, zweitens war die UdSSR mit Stalin die Hauptkraft der Verteidiger, des schnellstmöglichen Friedens und der internationalen Allianz der Befreiung. Es handelt sich bei der Umsiedlung und der Aussiedlung nach dem Zweiten Weltkrieg keineswegs um ein "völlig losgelöstes Völkerverbrechen", sondern um eine dem Gemeinwohl der Menschheit verpflichtete soziale Maßnahme und um Notwendigkeit aus bitterer Erfahrung, um sich das kriegslüsterne Deutsche Reich auf lange Zeit vom Halse zu halten. Schon nach dem ersten Weltkrieg konnte das Deutsche Reich seine Niederlage nicht verwinden, und bereitete, auch gestützt auf die "deutschen Volksgruppen" erst in der Weimarer Republik und dann verschärft im Faschismus, die Zerstörung und Beherrschung der östlichen Nachbarstaaten und Österreichs vor. Auch heute ist die Wühlarbeit des BdV gefährlich für den Frieden und von langfristiger kolonialer Strategie getragen. Als zentrale Veranstaltungen plant der BdV am 28. 5. 95 eine feierliche Gedenkstunde in der Frankfurter Paulskirche und am 5. 8. 95 die Charta-Feier in Stuttgart-Cannstatt. Der politische Standort der Landsmannschaft Schlesien (ohne Verfasser) umreißt taktische Schritte: "Wie auch immer die Oder-Neiße-Linie, die eine von Josef Stalin gezogene Demarkationslinie ist, zu beurteilen ist, die Oder-Neiße-Linie ist eine offene Grenze... Unsere Vision lautet: Deutsche und Polen müssen gemeinsam als freie Europäer Schlesien aufbauen und in einen Zustand versetzen, der auf jeden Fall höher und besser sein muß als die heutige Situation. Wir nehmen den Regionalismus als Bauelement eines künftigen Europa sehr ernst." - -Deutscher Ostdienst Nr. 1 + 2 / 95- (rab) ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN, /CL/ANTIFA/MAGAZINE Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9503* Aus der faschistischen Presse Datum : So 12.02.95, 00:00 (erhalten: 12.02.95) Groesse : 5801 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elektronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln E-mail: J.DETJEN@LINK-K.cl.sub.de Fileserver: INFORM@NAD-MEER.gun.de ***************************************************************** Aus der faschistischen Presse ============================= Selbstbespiegelung - ------------------ Junge Freiheit Nr. 4 / 95 Die PDS gibt der JF mal wieder den Anlaß für den Leitartikel. Thorsten Hinz behauptet, eine "linke Republik" sei im Kommen: "Einem Linkskartell, bestehend aus einer prinzipienlos gewordenen SPD, fundamentalistischen Grünen …a la Trittin und einer sich antistalinistisch gebärdenden PDS, vestärkt noch durch dezidiziert linksliberale Kräfte, steht ein zerfasertes, unentschlossenes Unionslager gegenüber, dessen Kohäsionskräfte nach Kohls Abgang noch rapider abnehmen dürften." Und dann stehe der doppelten Staatsbürgerschaft und der Drogenfreigabe nichts mehr entgegen. Im Interview auf Seite 3 beschäftigt sich die JF mal wieder mit sich selbst: Ein Jahr Wochenzeitung. Chefredakteur Dieter Stein räumt dort gewisse Schwierigkeiten mit der Auflagenentwicklung ein: "Unsere Abonnentenzahl hat sich wie schon die Jahre zuvor nahezu verdoppelt. Zweifellos aber ist der Verkauf an den Kiosken nicht zufriedenstellend. Hier haben wir es jedoch mit einem bundesweit geführten Boykott-Kampf linksextremer Gruppen zu tun, der vor allem in den Großstädten, wo unsere Hauptkäuferschicht ist, dafür gesorgt hat, daß die JF aus den Angeboten verschwunden oder zur nachzufragendenden >Bückware< geworden ist." Dennoch reklamiert die JF für sich, die "Konservative Revolution" wieder in die Diskussion eingeführt zu haben und für die entsprechenden Uni-Seminare gesorgt zu haben. Hetze gegen 2 + 4-Vertrag - ------------------------- Der Schlesier Nr. 4+5 / 95 Eigentlich berichten wir in dieser Kolumne nicht über dieses Blatt. Aber ein bekannter Neonazi, früher Republikaner, dann Deutsche Liga (war auch im Europaparlament), Prof. Emil Schlee schrieb einen langen Aufsatz zum Thema "50 Jahre Flucht und Vertreibung" über zwei Ausgaben. Der Zweck ist klar, Lügen und Hetze zu verbreiten. Die ganze Argumentation zielt dann darauf ab, die Forderung nach einem Friedensvertrag neu zu stellen. Er hetzt gegen das bestehende Völkerrecht und gegen den 2 + 4-Vertrag: "Kein Vertrag, den die Bundesregierung in ihrer bisher eingeschränkten Rechtsposition geschlossen hat, kann einen Friedensvertrag ersetzen ! Es grenzt an Verrat, politischerseits immer wieder zu behaupten, daß ein Friedensvertrag nicht mehr nötig ist ! Auch der >Zwei-Plus- Vier-Vertrag< ersetzt keinen Friedensvertrag !" Gerold Bernert bezeichnet den 2 + 4- Vertrag in einem langen Aufsatz als einen "Knebelungsvertrag" er sei "sittenwidrig": "Und Deutschland ist heute auch dann noch in wichtigen Teilen besetzt, wie etwa Schlesien, Pommern, Ostpreußen, den Sudetenland". Freys "Schlächterbarrikade" - --------------------------- Europa Vorn Nr. 80 / 95 Die Ausgabe kommt einige Wochen verspätet. Der Herausgeber schreibt: "Grund ist der Umstand, daß dem Verlag Mitte Januar kurzfristig druch eine politisch motivierte fristlose Kündigung ein Umzug aufgezwungen wurde." Unter der Überschrift "Vergangenheitsbewältigung" polemisiert Herausgeber M. Rouhs gegen die Gedenkveranstaltungen zum 8. Mai: "Einiges spricht indessen dafür, daß die Jahrtausendwende einen Schnitt bringen wird. Wer will 2005 die Öffentlichkeit für Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Befreiung Deutschland vom faschistischen Joch mobilisieren ? Die Zeit raubt unseren Gegnern die Themen. Gönnen wir ihnen die Freude, sich in diesem Jahr noch einmal richtig austoben zu können. Noch beherrschen sie die Vergangenheit. Aber die Zukunft wird uns gehören." Hans Rustemeyer beschwört die Ökologie im Rahmen ihrer Strategiedebatte: "44 Prozent von Schönhubers Parteigängern aber äußerten in der Umweltpolitik ihre Übereinstimmung mit den Grünen", zitiert der Autor eine Inftratest-Untersuchung und schreibt dann: "Gerade die naturpolitische Wende der Rechten macht - als Möglichkeit - der Linken Sorge. Daß ein ganzes Buch darüber geschrieben worden ist, beweist die Sorge, ja Angst mit der nötigen Deutlichkeit. Allerdings gibt >Ökologie von rechts< der Linken auch Hoffnung, nicht ohne Hohn wird auf Unkenntnis und Gleichgültigkeit verwiesen, lediglich der ÖDP Sachverstand bescheinigt." Wolfgang Strauss greift in einem Artikel den Überfall Rußlands auf Tschetschenien, und die Politik Jelzins an und setzt sich dann mit Dr. Freys Nationalzeitung auseinander, die über den Überfall nicht berichtet: "Woraus sich die Frage ergibt: Steht auch ein Gerhard Frey, Herausgeber der gesammelten Propagandawerke des Deutschenfeindes Schirinowskij, hinter Jelzin, dem Schlächter der Tschetschenen ? ... Es dämmert herauf ein befreiungsnationalistischer Guerillakrieg, den Moskau niemals gewinnen kann ... An Freiwilligenbataillionen fehlt es nicht. Sie strömen heraus aus ganz Eurasien, Esten, Ukrainer, Aseris, Afghanen, Araber, Pakistanis, ... Nur das deutsche Freikorps fehlt. Dr. Gerhard Frey aus Pasing kann und will eine Tschetschenen- Hilfe nicht mobilisieren, steht doch dieser Publizist auf der Schlächterbarrikade der Jelzin, Koyyrjew, Gratschow, Schirinowskij. Dort, wo das Selbstbestimmungsrecht eines kleinen Volkes mit Panzerketten in den Blutschlamm gewalzt wird." - -- (uld, jöd) ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN, /CL/ANTIFA/MAGAZINE Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9503* Harry Radegeis und die "Mystik im Harz" Datum : So 12.02.95, 00:00 (erhalten: 12.02.95) Groesse : 4698 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elektronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln E-mail: J.DETJEN@LINK-K.cl.sub.de Fileserver: INFORM@NAD-MEER.gun.de ***************************************************************** Faschistische Tarnveranstaltung mußte ausfallen - ----------------------------------------------- Harry Radegeis und die "Mystik im Harz" Am 19. 1. 1995 wollte der faschistische Esoteriker Harry Radegeis in Braunschweig einen Diavortrag über die "Mystik im Harz" halten. Doch schon das Veranstaltungsplakat zeigte, wohin die mystische Reise gehen sollte: Auf einem Berg stand ein Holzkreuz mit Eichenkranz, und wer politisch nicht ganz unbeschlagen ist, konnte darin das germanische Sonnenrad erkennen, den mystischen Vorgänger des Hakenkreuzes. Harry Radegeis ist kein Unbekannter: Mit bürgerlichem Namen Harry Schmidt startete er in den 70er Jahren seine faschistische Karriere in der AIJD (Aktionsgemeinschaft unabhängiger Deutscher). Später trat er dem Armanen-Orden bei, in dem er es bis zum "Großmeister" brachte. In den 80er Jahren trat er u.a. als führendes Mitglied der Braunschweiger "Gruppe 33" auf, die vor allem durch großflächige rassistische Schmierereien im gesamten Stadtgebiet auffiel. Neben solchen klar als faschistisch zu erkennenden Gruppen gründete Harry Radegeis auch Gruppen, die zunächst genauso harmlos wie die "Mystik im Harz" erscheinen, so die Thors-Wikinger, eine Gruppe, die folkloristisch anmutende Wikingerkämpfe nachspielt und z.B. bei Stadtjubiläen auftritt. Inhaltlich werden aber auch solche Gruppen von Radegeis' völkischer Ideologie bestimmt. Deutlich wird dies u.a. an der Berliner Zeitung "Heidenspaß", deren Mitherausgeber er von 1981 bis 1985 war. Dabei bekam er auch Kontakte zu Arnulf Priem. Im "Heidenspaß" wurde z.B. von der "Bewußtwerdung der Rassenfrage" gesprochen oder positiv über die "Bürgerinitiative Ausländerstop" berichtet. In seiner Broschüre "Esoterik und Geheimpolitik" beschönigt Radegeis den Hitlerfaschismus. Hier behauptet er, daß Deutschland nur einen Präventivkrieg geführt habe und ausschließlich Länder mit deutscher Bevölkerung annektiert habe, die seit 1918 vom Reich getrennt gewesen seien. Er stellt den Massenmord in den Konzentrationslagern als nicht bewiesen dar und stellt sich damit in eine Reihe mit dem NPD- Chef Deckert und dem Münchener Nazi Althans. Heute hält Radegeis häufig Vorträge über das "Neugermanische Heidentum", zum Beispiel beim Armanen-Orden oder bei der Artgemeinschaft. Auch im Nazizentrum Hetendorf hielt er bei der sogenannten "Hetendorfer Tagungswoche" 1993 einen Vortrag über "die germanische Seele des Deutschen an Hand von Geschichtsbeispielen". Bis wenige Tage vor der Braunschweiger Veranstaltung war Radegeis an der Tür des "Tramp + Globetrotter Laden" am Rebenring als Inhaber angegeben. Nun behaupten Mitarbeiter des Ladens, daß er dort "nur" als freier Mitarbeiter tätig sei. Der Laden unterstützte seine Veranstaltung jedoch auch als Werbeträger. In der Öffentlichkeit hält sich Radegeis mit offen faschistischen Äußerungen zurück. Über Naturverbundenheit und Esoterik versucht er, Menschen anzusprechen, die für diese Themen empfänglich sind. Dabei ist das von ihm propagierte "Neugermanische Heidentum" nichts weiter als die esoterisch verpackte Variante der völkischen Ideologie von einer "germanischen Rasse" und des faschistischen "Herrenmenschentums". Nachdem das Antifaschistische Plenum, die Jugend Antifa Aktion (JAA), die Antifa West und die Naturfreundejugend gegen seine Veranstaltung mobilisiert hatten, kündigte das städtische FBZ einen Tag vorher den Nutzungsvertrag mit Radegeis, so daß die Veranstaltung ausfallen mußte. Trotzdem kamen noch etwa 100 AntifaschistInnen zu der Kundgebung. Neun vereinzelte VeranstaltungsteilnehmerInnen konnten an diesem Abend noch darüber informiert werden, was sich hinter der Mystik des Harry Radegeis versteckt. In einem österreichischen Verlag ist für dieses Jahr ein neues Buch von Radegeis angekündigt. Daher ist zu vermuten, daß der ausgefallene Diavortrag auch eine Werbeveranstaltung für sein Buch darstellen sollte. Vermutlich wird er in den kommenden Monaten versuchen, weitere Veranstaltungen dieser Art durchzuführen, insbesondere in der Region des Harzes. Antifaschistisches Plenum, Braunschweig ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN, /CL/ANTIFA/MAGAZINE Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9503* Türkische Faschisten in Augsburg Datum : So 12.02.95, 00:00 (erhalten: 12.02.95) Groesse : 7185 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- Faschisten - gleich welcher Nationalität - sind gefährlich - ---------------------------------------------------------- Türkische Faschisten und Fundamentalisten in Augsburg In den letzten Monaten wurden verstärkt von faschistischen Gruppen in Augsburg Aleviten und Assyrer (religiöse Gruppen, die in der Türkei unterdrückt werden) angegriffen. Aber auch deutsche Antifa-Jugendliche oder Jugendliche, die sich nur in Discotheken aufhielten, wurden von türkischen Jungfaschisten angepöbelt, rausgezogen, zusammengeschlagen. Für die Angriffe auf die alevitische Hochzeitsgesellschaft im "Schwabenhaus" wurde die Sammlung und die Aktion über einen Funkverein koordiniert. Demokraten und Linke, deren Freunde und Verwandte, werden durch Verfolgung und Morddrohungen eingeschüchtert. Und immer wieder zetteln türkische Jungfaschisten Schlägereien an, wobei sie auch zunehmend die Öffentlichkeit (z.B. am Königsplatz) nicht scheuen. Ihr Gruß, ausgestreckter Arm mit Wolfskopfhand, war vielfach auch auf der Solingen-Demonstration in Augsburg zu sehen. Ebenso Fahnen und Embleme mit den 3 Mondsicheln und/oder dem heulenden Wolf. - Diese Auftritte sind nicht Spinnereien von einzelnen, sondern haben eine Ideologie, eine Organisation und feste Strukturen im Hintergrund. Strukturen in Augsburg Es gibt auch in Augsburg Moscheen, die unter dem direkten Einfluß von Faschisten geführt werden (z.B. in Göggingen und am Königsplatz). Die Moscheen in Deutschland, also die Gebetshäuser und die sich darin versammelnden Religionsgemeinschaften, haben untereinander oft nur eine lose Verbindung ganz anders als der feste organisatorische Zusammenhang der Kirchengemeinden der großen Christenreligionen in der BRD. Der Geistliche, der Imam, hat die geistliche und politische Führung in der Moschee. Alle Moscheen arbeiten eng mit der türkischen Botschaft in München zusammen. Aber nicht nur das: Die Zeitung Focus (16/94) veröffentlichte Recherchen, die die direkte Verbindung von Fundamentalisten und dem türkischen Geheimdienst MIT aufdeckten. Die Zentrale des DITIB (Türkisch- islamische Union der Anstalt für Religion e.V.) und deren Moschee und die Zentrale des MIT in Deutschland sitzen im selben Haus in Köln. Die Faschisten bilden über die Moscheen oder auch selbständig Jugendorganisationen, Sportvereine, Kampfsportschulen usw. In der Augsburger Zentrale in der Depotstraße (Göggingen) haben sie eine Kampfsportschule, einen Funkerverein (ERGENOKON) und eine Moschee installiert. Ihre Jugendgruppen nennen sich GÖKTÜRKLER (Himmelstürken, nach einem türkischen Urstamm) oder HUKUMDALAR (die Herrschenden) oder INTIKAMCILAR (die Rächer) bzw. AKINCILAR (Stürmer, nach Truppen des Osmanischen Reiches). Sie machen Taekwando-Kurse, geben Hausaufgabenhilfe und führen Computerkurse durch. Am Theodor-Heuß-Platz gibt es ein Wohnheim für türkische Studenten, das dem starken Einfluß der Faschisten zugerechnet wird. Bei der letzten Wahl des Ausländerbeirates in Augsburg haben sich Faschisten für Landsleute offen zur Wahl gestellt und sind auch gewählt worden. Wie erklärt sich das Auftreten der Faschisten, warum bekommen sie Zulauf und warum werden sie speziell von Kurden besonders gefürchtet? Islam und türkischer Staat Auch nach der Gründung der türkischen Republik unter Atatürk wird die Religion zum Zweck der Politik eingesetzt, obwohl offiziell der Laizismus (die Trennung von Kirche und Staat) die Staatsform sein soll. Seit der Gründung der türkischen Republik, die ja dem Zusammenbruch des großen Osmanischen Reiches folgte, wird immer wieder der reaktionäre Traum von der "Vereinigung aller Turkstämme" - ein neues großtürkisches Reich - beschworen. Um überhaupt an die Macht zu bekommen, hatte Atatürk möglichst viele Strömungen in der Gesellschaft vereinigen wollen. Die Religion wollte er aber nur unter staatlicher Kontrolle abzeptieren. Es wurde das heute noch existierende "Ministerium für religiöse Angelegenheiten" gegründet. Der Islam jedoch fordert mit dem Religionsgesetz "Scharia" den ganzen Gehorsam des Menschen. Die "Scharia" sollte aber Atatürks Ziel, dem Kapitalismus in der Türkei zur Macht zu verhelfen, nicht behindern. Das Ergebnis ist die sogenannte "Türkisch-Islamische Synthese". Die politischen Eliten des Landes sind in der "Türk-Aydinlar-Ocagi" ("Zentrale türkischer Gebildeter") zusammengeschlossen. Zu deren Mitgliedern gehören ebenso Türkes (Chef der faschistischen "Grauen Wölfe") wie der inzwischen verstorbene Staatspräsident Özal. Mit dem Putsch des Militärs 1980 wurde die Religionspflicht für alle Schulen installiert. Die Religionslehrer sind fast durchweg Fundamentalisten. Ziel ist inzwischen, den Islam zur Durchsetzung der Parteien- und Staatsziele einzusetzen. Das gemeinsame Staatsziel der politischen Eliten ist, auch wenn sie sich mal politisch bekämpfen, die innen- und außenpolitische Stärkung des Staates bis hin zur Gründung eines großtürkischen Reiches. Insbesondere durch den Kampf der Kurden für Unabhängigkeit wird die nationalistische Losung "Alle Einwohner der Türkei sind Türken" (Atatürk) so sehr in Frage gestellt, daß die Eliten ein Auseinanderbrechen des Staates befürchten. Daher ihr Kurdenhaß. Islamischer Einfluß in der BRD Die Arbeitsemigranten, die aus der Türkei nach Deutschland kamen, waren meiste Arme und Arbeitslose, die voller Hoffnungen auf ein besseres Leben hierher kamen. Für sie war der Umzug nach Deutschland verbunden mit dem Wechsel von einer Kultur in eine andere, zu neuen Wertvorstellungen und in eine andere Sprache. Ihre gesellschaftliche Unterdrückung und Einstufung als niedrigste aller Arbeiterinnen und Arbeiter hat viele für den Einfluß durch die Islamisten aufgeschlossen. Diese versuchen mit massiver Propaganda (Videos, Zeitungen usw.) die Menschen noch weiter von ihrer deutschen Umwelt zu isolieren und sie auf das "eigentliche" Islamische und Türkische zu konzentrieren. Bereits in den 70er Jahren hatten die "Grauen Wölfe", deren Führer nach wie vor Alparslan Türkes ist, an Einfluß in der BRD gewonnen, der jedoch Anfang der 80er zurückging. Mit den Brandanschlägen deutscher Faschisten auch auf von Türken bewohnte Häuser und insbesondere nach denen von Mölln und Solingen, wo mehrere Menschen ermordet wurden, treten die Faschisten mit gestärktem Selbstbewußtsein öffentlich auf den Plan. Sie stellen sich dar als die Heilsbringer für die Menschen, die Verteidiger der türkischen und islamischen Interessen. Antifaschistische Gegenstrategie Gegen dieses gefährliche Spiel haben sich auch in Augsburg deutsche und türkische Antifaschisten zusammengesetzt. Z.B. wurde dieser Artikel nach Diskussion erstellt. Weitere Treffen, die eventuell zu einer öffentlichen Flugblattaktion führen sollen, sind geplant. Als Diskussionshilfe wurde eine 28seitige Broschüre verwendet mit dem Titel "Graue Wölfe, Islam und türkischer Staat", die von türkischen, kurdischen und deutschen Verfassern aus dem Raum Köln verfaßt wurde, die für 5 DM beim GNN-Verlag, Zülpicher Str., 50674 Köln gibt. -- (jol) ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN, /CL/ANTIFA/MAGAZINE Absender : M.DIETZSCH@NADESHDA.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN9503* Aboschnipsel Datum : So 12.02.95, 00:00 (erhalten: 12.02.95) Groesse : 2514 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************************** Antifaschistische Nachrichten ***************************** Wir erscheinen alle zwei Wochen mit: - - Nachrichten, Berichten und Dokumenten über antifaschistische Aktionen - - Meldungen und Hintergrundinformationen über faschistische Organisationen - - regelmäßiger Beobachtung der faschistischen Presse - - Informationen zur Asyl- und Ausländerpolitik, zu Revanchismus und Militarismus Die Antifaschistischen Nachrichten kann man im Abonnement beziehen. Eine Auswahl der Artikel wird in das CL-Netz (unter /CL/Antifa/Magazine) und das FIDO-Netz (Antifa.ger) eingegeben. Nachdruck bitte mit Quellenangabe und Belegexemplar. Vorteile eines Abonnements der Papierausgabe: - - Die elektronische Ausgabe erscheint aus technischen Gründen mit einigen Tagen Verspätung und enthält nur etwa die Hälfte aller Artikel. - - Abonnenten der Papierausgabe erhalten Jahresregister, die für Archivzwecke gut geeignet sind. - - Nur durch möglichst zahlreiche Abonnements kann das Erscheinen der AN auch in Zukunft gesichert werden. Wir freuen uns über Zuschriften. Redaktionsschluß: alle ungeraden Wochen freitags. Redaktion und Herausgabekreis sind zu erreichen über: GNN-Verlag, Postfach 260226, 50674 Köln, Tel.: (0221) 211658, Fax: 215373, Mailbox: J.Detjen@Link-K.cl.sub.de Schülerabo - ---------- Ab sofort können Schülerinnen und Schüler ein Jahresabonnement der Antifaschistischen Nachrichten zum ermäßigten Preis von 54,- DM beziehen. - ---------------------------------------------------------------- Hiermit bestelle ich ... Stück pro Ausgabe der Antifaschistischen Nachrichten o 1 Halbjahres-Abo (13 Hefte = 36,40 DM incl. Porto) o 1 Halbjahres-Förder-Abo (13 Hefte = 45,50 DM incl. Porto) o 1 Jahres-Abo (26 Hefte = 72,80 DM incl. Porto) o 1 Jahres-Förder-Abo (26 Hefte = 91 DM incl. Porto) o 1 Jahres-Schüler-Abo (26 Hefte = 54,- DM incl. Porto - gegen Nachweis) o 1 Probeheft der Antifaschistischen Nachrichten o 1 Einzugsermächtigung: Ich ermächtige den GNN-Verlag widerruflich, den Rechnungsbetrag zu Lasten meines Girokontos abzubuchen (ansonsten gegen Rechnung). Name Straße PLZ/Ort Konto-Nr./BLZ Datum/1. Unterschrift Ich habe davon Kenntnis erhalten, daß ich diese Abonnement-Bestellung innerhalb von 14 Tagen schriftlich widerrufen kann (Datum des Poststempels). Datum/2. Unterschrift ## CrossPoint v3.02 R ## -----BEGIN PGP SIGNATURE----- Version: 2.6 iQCVAgUBLz4dDXugUuenT591AQGIiAP8C7RsqF2utoU+o73bsuJdp9wZSXJ0mbHN HoPrjAa5tNrKh/IXFT/Yb4YrFPMKRp9hZJ5qNjYCdEGthNlMQ31vWJkZz7M6v7IP A7JGkNfvIAFpYRyYwDS2tVNltLwUtwIItwQR730Y9zb0IaiJ3DuZk6LPiz13DIfv 8nXLhx9YUWk= =CqXy -----END PGP SIGNATURE-----