-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Wichtig! Bitte beachten Copyright ========= Archiv-Version der Antifaschistischen Nachrichten ================================================= Da mich immer wieder Anfragen nach älteren Ausgaben der Antifaschistischen Nachrichten erreichen, stelle ich die gesammelten älteren Ausgaben im Archiv der Nadeshda zum Download zur Verfügung. Bitte beachten Sie, daß das Copyright der Texte bestehen bleibt. Die Nutzung der elektronischen Ausgabe ist auf private Zwecke beschränkt. Im Zweifelsfall wenden Sie sich bitte an die Redaktion. ™ŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽœ Diese Datei darf nicht verändert werden. Zur Sicherung ist sie mit einem elektronischen Schutzumschlag versehen. Zur  Überprüfung brauchen Sie das Programm PGP und meinen  öffentlichen Schlüssel (bitte per e-mail oder per Diskette mit frankiertem Rückumschlag bei mir anfordern).  ÓŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽ® Die Verbreitung durch rechtsextreme Mailboxen, insbesondere des sog. Thule-Netzes, ist ausdrücklich untersagt. Sie erhalten die gesammelten Ausgaben der AN über den Fileserver der NAD-MEER. Er ist über das Internet weltweit erreichbar. Bitte senden sie eine elektronische Nachricht mit dem Inhalt HELP an: Inform@Nad-Meer.gun.de Online erreichen Sie uns unter den Nummern: 0211-212494 Nadeshda 02159-81961 Nad-Meer - ---------------------------------------------------------------- Meine Netzadressen: Internet, CL, Z-Netz M.DIETZSCH@nadeshda.gun.de Fido Martin Dietzsch 2:2440/225.27 Die AN-Redaktion ist zu erreichen unter dem Account J.DETJEN@link-k.cl.sub.de Martin Dietzsch (Stand: 12. Oktober 1994) - ---------------------------------------------------------------- Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN8* Proteste gegen Deckert in Karlsruhe Datum : Fr 22.04.94, 00:00 (erhalten: 22.04.94) Groesse : 3351 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Antifaschistische Proteste gegen Deckert-Auftritt in Karlsruhe - -------------------------------------------------------------- Karlsruhe. Mehrere hundert Leute haben gegen den Auftritt des NPD-Bundesvorsitzenden bei der Kandidatenvorstellung zur Oberbürgermeisterwahl protestiert. Deckerts faschistische Propaganda ging im Protest der anwesenden Antifaschisten unter. Knapp die Hälfte der Veranstaltungsbesucher war dem Aufruf des OB-Kandidaten Lüppo Cramer von der Karlsruher Liste gefolgt, bei Deckerts Rede den Saal zu verlassen. Bis auf wenige, waren die im Saal verbliebenen Besucher entschlossen, Deckert keine Möglichkeit zu geben, seine faschistische Hetze zu verbreiten. Nach einer Viertelstunde konnte er seine Rede immer noch nicht wie geplant beginnen. Auch die mehrmalige Drohung des Veranstaltungsleiters, Bürgermeister Fenrich, den Saal räumen zu lassen, blieb erfolglos. Völlig unnötig ließ Fenrich Polizei im Saal aufmarschieren und einen Teil der vor dem Podium protestierenden Antifaschisten aus dem Saal drängen. Erst am Mittwoch, 13. 4. teilte die Verwaltung der Stadt mit, daß gegen die 19 vorläufig festgenommene Antifaschisten kein Strafantrag wegen Hausfriedensbruch gestellt wird. In einer Initiative der VVN erklärten Karlsruher Antifaschisten: "Spätestens als Deckert die Veranstaltungsteilnehmer als "Abschaum der Gesellschaft" verunglimpfte, hätte der Versammlungsleiter, Bürgermeister Fenrich, den Neonazi stoppen können und müssen. Stattdessen wurde Deckert gestattet, seine Haßtiraden gegen AusländerInnen und alles "Undeutsche" fortzusetzen. Ein Teil der protestierenden Besucher hingegen, Jugendliche und Schüler, wurde festgenommen und stundenlang in Polizeigewahrsam gehalten. NPD, DVU, REP und andere neonazistische Organisationen und Parteien gehören verboten. Wer stattdessen der Meinung ist, man müsse sich mit dem Rechtsextremismus politisch auseinandersetzen, in der Praxis seine politischen und rechtlichen Möglichkeiten nicht ausschöpft und sogar Polizeischutz für Neonazis bereithält, dagegen Antifaschisten bestrafen will, macht sich nicht nur unglaubwürdig, sondern mitschuldig daran, daß junge Menschen das Vertrauen in die Demokratie verlieren. Er gießt Öl auf das Feuer der Neonazis." Die Grüne Liste erklärte nach den Protesten: "Es darf keine Kriminalisierung von Demonstranten geben, die in Deckert einen Politiker in der Tradition massenhaften Völkermords sehen und ihrer Empörung Ausdruck geben." Auch die GL kritisierte, daß die Polizei Deckert Polizeischutz gewährt und die Stadt gegen Demonstranten Strafanträge wegen Hausfriedensbruch angekündigt hatte. Strafanzeige müsse gegen Deckert gestellt werden, der die Veranstaltungsbesucher als "Abschaum der Gesellschaft" beleidigt habe. -- (map) # Internet: M.DIETZSCH@HOT.gun.de # # PGP-Key als Empfangsbestaetigung # ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN8* Deutschland-Forum Bundes-MV Datum : Fr 22.04.94, 00:00 (erhalten: 22.04.94) Groesse : 7789 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** "Das Klima ist wärmer geworden" - ------------------------------- Bundesweite Mitgliederversammlung des Deutschland-Forums Am Samstag, den 9. April 1994, hielt das "Christlich-Konservative Deutschland-Forum" (CKDF), eine Gruppe am rechten Rand der CDU, die eine Brücke zu den REPs darstellt, seine bundesweite Mitgliederversammlung im Hotel "Handelshof" in Mühlheim (Ruhr) ab. Rund 40 Anwesende, Durchschnittsalter über 50 (aber leider auch ein paar sehr junge Gesichter gerade in aktiven Positionen dabei) und Männeranteil um 85 %, vertraten derzeit 817 Mitglieder in 6 Landesverbänden (Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Bremen, NRW, Sachsen). Das "Deutschland-Forum" in Schleswig-Holstein hat sich mittlerweile aufgelöst. Die Mitgliederzahl sinkt derzeit aufgrund von CDU-Austritten bzw. Übertritten zu rechten Gruppierungen. Alle Mitglieder sind gleichzeitig Mitglieder der CDU oder CSU. Am Eingang liegen pfundweise Werbeexemplare der neofaschistischen Wochenzeitung "Junge Freiheit" aus. Das Interesse ist groß, der Stapel rasch vergriffen. Mir gegenüber höre ich ein Mitglied, bekennender Schlesier, die Ursachen des Zweiten Weltkriegs erklären: "Der Druck auf die Deutschen in Polen wäre allein schon ein Kriegsgrund gewesen, da brauchte es keine Diktatur dazu. Aber sowas wird ja heute meistens verschwiegen." Seit 5.45 Uhr darf zurückgeschossen werden... Bevor die Versammlung losschießt, wendet sich der örtliche Polizeichef mit einer persönlichen Ansprache an die Delegierten und entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten. Wegen einer gefundenen Bombenattrappe konnte die Versammlung erst mit über zweistündiger Verzögerung beginnen; die Polizei war solange so nett und kutschierte die Rechten im polizeieigenen Bus zur Stadtrundfahrt. Der Polizeichef beweist reges Interesse und hört mehrere Stunden lang aufmerksam der Versammlung zu. Nach einem theologischen Wort (Jesus sei kein Friedensprediger gewesen, wie es im 20. Jahrhundert schon zu viele gegeben habe) gibt es einen Vortrag von Erich Weber aus Bonn (1945 - 70 in der FDP, seither in der CDU) über Maastricht und Europapolitik. Der Vortrag leidet ziemlich unter Zusammenhanglosigkeit, doch wenn man schon mal dabei ist, dann müssen einige Dinge schon lange mal gesagt werden, auch wenn sie nichts mit dem Vortragsthema zu tun haben. Zum Beispiel, daß "Antifaschismus kommunistisch ist, niemals demokratisch war und ist; umso schlimmer, daß Parteifreunde unserer eigenen Partei jetzt unter dieser Fahne laufen". Starker Applaus. Lichterketten gegen Ausländerfeindlichkeit sind Unsinn, und sowieso helfen sie den Ausländern nicht gegen ihre wahre Bedrohung, nämlich "Schutzgelderpressung durch ihre eigenen Landsleute". Außerdem: was heiße hier Solidarität, niemand könne von uns Solidarität verlangen "für Drogenhändler aus Nigeria oder Senegal und kurdische Gewalttäter". Nach dem Synagogenbrand von Lübeck sei wieder kräftig manipuliert worden: auf den Demonstrationen sei "nicht nur das Judentum gepredigt, sondern die Rechte denunziert" worden. Dabei gebe es keinen Hinweis auf rechtsextreme Täter, "genausogut könnte es die konspirative Linke oder die konspirativen Palästinenser gewesen sein". Wären es Rechtsextreme gewesen, "hätte man schon längst eine Spur", denn harmlos-naiv wie die Neonazis sind, "können die nichts für sich behalten". Dann wird der "Überraschungsgast" präsentiert. Es ist Heinrich Lummer, seit langem Rechtsaußen-Scharfmacher der CDU. Lummer bezeichnet schon länger die "Republikaner" als koalitionsfähig, traf sich mit Schönhuber und schreibt für die "Junge Freiheit"; laut einem rechtsradikalen Konkurrenzblatt, den "Staatsbriefen", finanziert Lummer die rechtsextreme Wochenzeitung auch. Aus irgendeinem Grund ist Lummer aber schweigsam; als er das Wort hat, erklärt er nur, er habe nichts Neues zu sagen, und schweigt. 5 Minuten später ist er verschwunden. Dennoch wählt ihn die Versammlung später zum 2. Bundessprecher des "Deutschland- Forums". Bei einer Versammlung Ende 1992, die auf einem Rheinschiff bei Bonn stattfand (kein Hotel wollte an die Rechtsaußengruppe vermieten), wurde ein 3-köpfiger Sprecherrat gewählt. Einer davon, Rudolf Krause, ist mittlerweile zu den REPs übergetreten und deren Abgeordneter im Bundestag. Der zweite, Claus Jäger aus Göppingen bei Stuttgart, trat aus, weil er sich mit seiner Kritik an engen Kontakten zu Rechtsaußenparteien wie "Deutsche Partei" (DP) und DSU nicht durchsetzen konnte; entsprechende Ausschlußanträge von ihm fanden keine Mehrheit, wird auf der Versammlung erklärt. Bleibt nur der dritte im Bunde, Dr. Wolfgang Nowak aus Leipzig, der auch jetzt wiedergewählt wird. Dieser berichtet, bei einem Treffen am 16. Januar 94 mit dem CDU-Vorsitzenden Kohl sei es gelungen, "die totale Blockade uns gegenüber abzubauen; das Klima ist wärmer geworden". Im Jahr 1993 hätte eine deutliche Annäherung der CDU an konservative Positionen stattgefunden, dafür stünden die Personalentscheidungen Stoiber, Kanther und Heitmann. Derzeit habe das "Deutschland-Forum" in Sachsen alle von ihm präsentierten Kandidaten für die anstehenden Wahlen durchgebracht, anderswo sehe es nicht ganz so gut aus. "Außer uns gibt es noch anderswo vernünftige konservative Menschen, zum Beispiel unser Freund Alfred Dregger", dessen Ablehnung eines europäischen Bundesstaats gepriesen wird. Als Ziel formuliert einer der Redner, zunehmend enge Kontakte zu rechten Parteien wie dem "Bund freier Bürger" (BfB) des Manfred Brunner, "Deutsche Partei" oder "Aufbruch 94" des Ex- "Republikaners" Emil Schlee zu schaffen. Darüber solle "zwischen CDU und CSU und den sogenannten rechtsextremen Parteien Republikaner und DVU ein künftiger Koalitionspartner der CDU / CSU aufgebaut werden. Der ist dort vorhanden, das ist nicht nur Gerede." Viele ehemalige Mitglieder seien, enttäuscht über die CDU, bereits zu diesen Gruppierungen übergetreten; über diese bestünden enge Kontakte insbesondere zum BfB des Jörg Haider- Fans Manfred Brunner. Mit Schönhuber wiederum, fordert einer, müsse man sich geistig auseinandersetzen, nicht über Verbote; ein Punkt, an dem man diese geistige Auseinandersetzung führen könne, sei, daß Schönhuber "typisch deutsch", wie ironisch bemerkt wird, in seinen Schriften "seine Vorliebe für französische und russische Romane" bekenne. Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die deutscheste Partei im Land... Als die Versammlung mit dem gemeinsamen Absingen der Nationalhymne endet, muß ich dringend an die frische Luft. -- (Bernhard Schmid) Kandidaten zum Bundessprecherrat - -------------------------------- Gollowitsch, Peter; Jahrgang 1965; aus Bonn, studiert z.Zt. Geschichte in Köln; seit 1982 in der CDU; "war 2 Jahre im Vorstand des Unitas-Vereins" (Unitas Germanica ?) Dr. Heß, Wunsdorf bei Hannover, über 50, am 16. Januar 94 bei Gespräch mit Kohl mit dabei Weber, Erich; Bonn; laut eigener Aussage "über 65"; 1945 - 70 F.D.P., seither CDU Schweinert; etwa Mitte 40; aus "Landesverband Sachsen / Niederschlesien"; taucht laut eigener Aussage in Friedbert Pflügers Buch auf; war am 16. Januar 94 im Konrad-Adenauer-Haus mit dabei # Internet: M.DIETZSCH@HOT.gun.de # # PGP-Key als Empfangsbestaetigung # ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN8* Antifa-Woche in Duisburg Datum : Fr 22.04.94, 00:00 (erhalten: 22.04.94) Groesse : 1622 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Antifa-Aktionswoche in Duisburg - ------------------------------- Duisburg. In der Zeit vom 29. 4. bis 6. 5. findet an der Gesamthochschule Duisburg eine Antifa-Aktionswoche statt mit verschiedenen kulturellen und politischen Veranstaltungen: Ausstellung: "Revolutinäre Aufstände, Antifaschistische Wehrorganisationen, Antifaschistische Aktion", Antifaschistischer Widerstand in der Weimarer Republik, vom 29. 4. bis 6. 5. im Cafe Cultur, AStA Gesamthochschule Duisburg, Raum LF 030 Eröffnungsveranstaltung zur Ausstellung mit dem Titel "Antifa heißt Angriff" mit ReferentInnen der Autonomen Antifa (M), Göttingen, 29. 4. um 1930 Uhr im Cafe Cultur Theateraufführung Einpersonenstück "Dreck" von Robert Schneider, 4. 5., 19 Uhr im Cafe Cultur Edelweißpiraten erzählen über Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialismus, 5. 5., 16 Uhr, Cafe Cultur, Raum LF 030 Codfish Confratett, Rock ohne Gitarre, Quartett aus Düsseldorf, 5. 5. um 20.30 Uhr im Cafe Cultur. Nähere Informationen über AStA der GSH Duisburg, Tel. 0203 / 37 00 47, Fax 36 26 51 # Internet: M.DIETZSCH@HOT.gun.de # # PGP-Key als Empfangsbestaetigung # ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN8* Filmkritik Schindlers Liste Datum : Fr 22.04.94, 00:00 (erhalten: 22.04.94) Groesse : 8374 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** F I L M K R I T I K Oskar Schindler und die Endlösung - --------------------------------- Es ist in den unterschiedlichsten Medien viel über die wundersame Metamorphose des Oskar Schindler von einem Kriegsund Arisierungsgewinnler, Weiberhelden, Trinker, Spion und Bankrotteur zu einem guten Menschen gesagt und geschrieben worden. Auch die Leistungen von Regisseur und Schauspielern wurden bereits vielfach gewürdigt. Darüber hinaus haben manche Juden die Kritik geäußert, der nationalsozialistische Judenmord sei nicht in Form eines Spielfilms darstellbar. Vor allem Claude Lanzmann, der Ende der achtziger Jahre den Dokumentarfilm "Shoah" drehte, äußerte diese Kritik. Bei allem Respekt denke ich aber, daß das Unfaßbare, das Unvorstellbare von Auschwitz für viele Menschen durch "Schindlers Liste" ein wenig faßbarer, ein wenig vorstellbarer wird. Erklären kann das, was in den Vernichtungslagern geschah, ohnehin weder ein Spielfilm noch ein Dokumentarfilm, und sei er auch noch so dicht und aufklärend wie "Shoah". Es ist gut, daß "Schindlers Liste" gerade jetzt in die Kinos kommt, zu einer Zeit, in der eine aberwitzige Diskussion über die Strafbarkeit der sogenannten Auschwitzlüge geführt wird mit solch gespenstischen Begriffen wie den der "qualifizierten Auschwitzlüge", der unmittelbar dem Wörterbuch des Unmenschen entkrochen zu sein scheint. Der "Erfolg" des Films im Land der Täter widerlegt eindrucksvoll die häufig vertretene Meinung, die meisten Deutschen wollten von der schmachvollen Vergangenheit nichts mehr wissen. Ein nur wenig bekanntes Kapitel von Hitlers Terrorregime ist die Politik der "Arisierung", eine der Vorstufen auf dem Weg zur "Endlösung". Die ersten Jahre der Naziherrschaft waren zwar bestimmt von der Politik, die Juden zu diskriminieren und aus dem gesellschaftlichen Leben zu verdrängen, aber die Vorstellungen über ihr weiteres Schicksal waren noch nicht sehr ausgeprägt. Einen wesentlichen Bestandteil dieser Politik der Ausgrenzung stellen die Nürnberger Gesetze von 1935 dar. "Wir stoppen den ewigen Germanenzug nach dem Süden und Westen Europas und weisen den Blick nach dem Land im Osten." A. Hitler. Aber erst nach der Reichspogromnacht vollzog sich eine Abkehr von dem auf der Straße ausgetragenen "Radau-Antisemitismus". Die "Judenpolitik" wurde an staatliche Stellen delegiert. Experten unterschiedlicher Fachgebiete sollten nun das Schicksal der Juden in bürokratische Bahnen lenken. Diese Experten waren es, die aus den Plänen für die militärische Eroberung des Ostens ernährungs- und wirtschaftspolitische Strategien entwickelten, die die Massenvernichtung zum "Sachzwang" machten. Dabei kam ihnen die nationalsozialistische Ideologie entgegen, die die Menschen in höherwertige und minderwertige einteilte. Gemäß dieser Werteskala konnten nun Menschen privilegiert, versklavt oder "ausgemerzt" werden. Schon drei Tage nach der Reichspogromnacht, am 12.11.1938, wurden in einer von Göring einberufenen Sitzung, an der etwa 100 Minister und Experten teilnahmen, die Weichen gestellt, die Instrumente der "Endlösung" entworfen: Enteignung, gesteuerte Verarmung, Ghettoisierung, das Tragen des gelben Sterns, Hungerpolitik, Zwangsauswanderung, Zwangsarbeit. Und schon drei Jahre vor den ersten Vergasungen in Auschwitz sah Göring die Möglichkeit "einer großen Abrechnung". Die Politik der "Arisierung", von der sich auch Oskar Schindler eine goldene Zukunft versprach, bestand jedoch nicht in erster Linie in der Zwangsübereignung jüdischer Firmen an profitsüchtige "arische" Kapitalisten, sondern hauptsächlich in staatlich gesteuerter Stillegung und Rationalisierung. "Die Umwandlung von nicht lebensnotwendigen Produktionsstätten in lebenswichtige" (Göring) war der entscheidende Schritt, die deutsche Wirtschaft auf den kommenden Krieg einzustellen. Schon 1938 wurde für diese Zwangsmaßnahmen ein Wort gebraucht, das über 50 Jahre später das Aussondern von Hunderttausenden in die Arbeitslosigkeit und sozialen Abstieg bedeutete: abwickeln. Schon damals gab es Treuhandstellen, die eingesetzt wurden, diese wirtschaftspolitischen Raubzüge zu koordinieren und zu optimieren. Schon bald wurde jedoch deutlich, daß die Politik, den Juden die wirtschaftliche Grundlage zu entziehen, in eine Sackgasse führen würde. Schließlich wurden die Juden auf diese Weise zu einem Problem für den Sozialetat. Denn der Ertrag, den die Nazis aus den zur Zwangsarbeit gezwungenen Juden erzielten, brachte nur einen Bruchteil der Kosten herein, die für die Unterbringung und Verpflegung der Juden ausgegeben werden mußten. So wurde z.B. errechnet, daß allein für das Warschauer Ghetto ein Zuschuß von 55 Millionen Reichsmark erforderlich sei ("wenn man die Insassen des jüdischen Wohnbezirks am Leben erhalten will"), und das, obwohl die Eingesperrten nur Hungerrationen erhielten. Monatsration im Warschauer Ghetto: 1 Kilogramm Brot, 250 Gramm Zucker, 100 Gramm Marmelade, 50 Gramm Fett. Um die Produktivität der Zwangsarbeiter zu erhöhen, empfahlen Experten, die Ernährung im Ghetto auf Gefängniskostniveau zu erhöhen. "Der Wert der Gefängniskost liegt zwischen 0,40 und 0,50 Reichsmark. Er beträgt also das Doppelte des bisher für den Ghettobewohner aufgewendeten Betrages von 0,23 RM, durch den aber nicht nur die Ausgaben für Ernährung, sondern auch für sonstige notwendige Gegenstände des täglichen Bedarfs gedeckt worden sind." (Aus einem Gutachten des Reichsrechnungshofs) Die "arischen" Ghettoverwalter berechneten der jüdischen Gemeinde nicht nur die Kosten für den Bau der Ghettomauer, mit der man sie von der Außenwelt abriegelte, sondern machten auch entfallene Mieteinnahmen und den Wertverlust der Bausubstanz innerhalb des Ghettos geltend. Zwar wurden diese Summen von den Juden im Ghetto nicht in barer Münze eingefordert, aber sie gingen mit in die Rentabilitätskalkulationen ein. Und diese entschieden letztlich über das Existenzrecht der Eingeschlossenen. Die Experten des Todes erarbeiteten drei Alternativen: Entweder würden alle Ghettoinsassen ernährt oder nur diejenigen, die produktive Arbeit leisteten oder aber man ließ alle verhungern. Zunächst entschieden sich die Bürokraten für die zweite Alternative. "...ist die Ernährung der Juden in der jetzigen Form nicht mehr zu verantworten, weil andernfalls ein Absinken der Leistung zum Schaden der Wehrmacht eintreten würde. In den Werkstätten und Fabriken, in denen wegen Mangel an Fachkräften zwölfstündige Arbeitszeit eingeführt worden ist, brechen bereits die Arbeiter, insbesondere die, die eine stehende Tätigkeit ausüben, an ihren Werkplätzen zusammen." Hans Biebow, Ghettoverwaltung Lodz. Als mit den Vernichtungslagern eine Variante der dritten Alternative zur Verfügung stand, war die wirtschaftlich optimale Lösung des "Judenproblems" gefunden. Denn selbst bei absoluter Hungerpolitik war ein täglicher Warenumschlag von mehreren hundert Waggons zur Versorgung des Ghettos erforderlich, während der Transport der Menschen in den Tod nur einen einmaligen und viel geringeren Transportaufwand erforderte. "Wir müssen die Juden vernichten, wo immer wir sie treffen..." Generalgouverneur Hans Frank. "Aus dem Generalgouvernement werden jetzt ... die Juden nach dem Osten abgeschoben. Es wird hier ein ziemlich barbarisches und nicht näher zu beschreibendes Verfahren angewandt, und von den Juden selbst bleibt nicht mehr viel übrig." Joseph Goebbels. - - (dad) Quellen: Aly, Götz ; Heim, Susanne: Vordenker der Vernichtung: Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung. - Frankfurt/Main: Fischer, 1991. Schoenberner, Gerhard: Der gelbe Stern: die Judenvernichtung in Europa 1933 - 1945. Frankfurt/Main: Fischer, 1991. # Internet: M.DIETZSCH@HOT.gun.de # # PGP-Key als Empfangsbestaetigung # ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN8* Antifa-Infoblatt zum abgesagten Fussballspiel 20.4. Datum : Fr 22.04.94, 00:00 (erhalten: 22.04.94) Groesse : 2194 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Fußballänderspielam 20. 4. abgesagt ! - ------------------------------------- Berlin. Die Absage des Fußballländerspiels Deutschland-England am >Hitler- Geburtstag< ist ein Erfolg für Antifaschisten und echte Fußballfans. An erster Stelle muß betont werden, daß die Entscheidung, dieses Spiel ausgerechnet an diesem Datum auszutragen, ein Akt fehlender Sensibilität war, wenn nicht gar eine bewußte Entscheidung des DFB-Vorstandes. An dieser Entscheidung wirkten Politiker wie der CDU-Rechtsaußen Mayer-Vorfelder im DFB-Vorstand mit: Sie tragen die Verantwortung für die unsägliche Diskussion. Diejenigen, die heute die Absage des Spiels als einen >Sieg der Nazis< werten, sind die selben, die versucht haben, den Britischen Fußballverband auf plumpeste Art und Weise für deutsche Innenpolitik zu funktionalisieren. Hitler wurde nicht durch die Absage des Länderspiels zum Faktor deutscher Innenpolitik, sondern durch die Tolerierung und Funktionalisierung der faschistischen Mordbrennerei der letzten Jahre. Die deutsche Regierung wurde bereits vor der UNO wegen Vverstößen gegen die Menschenrechte angeklagt, mehrere tausend Anschläge und über 75 Morde, ausgeführt von Faschisten und ihrem Umfeld seit der deutschen Vereinigung, sprechen eine deutliche Sprache. Die Absage des Spiels ist Resultat gemeinsamer Anstrengungen von Berliner Fußballfans und dem britischen antifaschistischen Magazin Searchlight. Die Absage beweist, daß internationale Zusammenarbeit erfolgreich gegen den engstirnigen Nationalismus sein kann. - -- (Presseerklärung Antifaschistisches Infoblatt Berlin, Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin. # Internet: M.DIETZSCH@HOT.gun.de # # PGP-Key als Empfangsbestaetigung # ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN8* Komm-mit-Kalender im Zwielicht Datum : Fr 22.04.94, 00:00 (erhalten: 22.04.94) Groesse : 3659 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. 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"Ostdeutschland (Schlesien, Pommern, Ostpreußen) gehört völkerrechtlich nach wie vor zu Deutschland, unabhängig davon, ob die offizielle Politik sich daran orientiert", wird aus dem Jugendkalender zitiert. Es werde rechtsextreme Literatur empfohlen, wie z.B. das neofaschistische Theorieorgan Nation + Europa. Herausgeber des Kalenders ist seit bald 40 Jahren das in Münster ansässige "Christoferuswerk e.V.". Es versteht sich als "der 1. christliche Kibbuz in Deutschland" und gibt zudem die Monatszeitschrift "Komm Mit" heraus, in deren Beilagen und Artikeln u.a. für die "Zeitgeschichtliche Forschungsstelle" von Alfred Schickel, die IGFM, die Lebensrechts-Bewegung, die "Vereinigung für Kultur und Politik" und das PUR-Magazin geworben wird. Das "christliche Presse-Apostolat" wirbt dabei unter den meist jugendlichen Lesern auch um neue MitarbeiterInnen für die Arbeit im "Christoferuswerk" in Münster ("für einige Wochen, Monate oder ein Jahr für Christus"). Aktiv ist das Redaktionsteam des "Komm-Mit"-Verlages (in Verlagsgemeinschaft mit dem Junge-Welt-Verlag und dem Deutschen-Jugend-Verlag) aber auch in anderen Bereichen. So war das Redaktionsteam von Volkswirt Günter Stiff, Felizitas Küble und Martina Bremshey auch Mitgründer der Partei "Demokratie 2000 - Allianz für Freiheit und Grundgesetz" mit Sitz in Dortmund. "Demokratie 2000" will die "Zersplitterung und Uneinigkeit im christlichen, konservativen und national-orientierten Spektrum überwinden durch einen gemeinsamen programmatischen Konsens und gegenseitige Solidarität". In deren Programm heißt es u.a.: "Liberalismus und Materialismus führen zum Verfall der politischen Kultur" und "Lebensschutz und Umweltschutz müssen Schwerpunkte konservativen Denkens und Handelns sein." Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hat unterdessen jegliche Verantwortung für den Jugendkalender "Komm-Mit" abgelehnt. Der private Komm-Mit-Verlag erhalte laut Bischofskonferenz auch keine Unterstützung der Kirche. Der Kalender selbst versteht sich als der "meistgekaufteste christliche Taschenkalender" für "alle Jungen, Mädchen, Gruppen, Ministranten und Erwachsene". Großbestellern des Kalenders wurde 1990 "ein Abtreibungsbuch gratis" versprochen. Das Sekretariat der Bischofskonferenz hält es nicht für ausgeschlossen, daß auch "einzelne Pfarrer und Kapläne, teilweise sicher in Unkenntnis des genauen Inhaltes" diesen Kalender an Jugendliche weitergegeben hätten. -(RP 12. / 13. 4.94 - peb) # Internet: M.DIETZSCH@HOT.gun.de # # PGP-Key als Empfangsbestaetigung # ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN8* Kurzmeldungen Datum : Fr 22.04.94, 00:00 (erhalten: 22.04.94) Groesse : 4047 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** In den letzten Jahren fünf NPD-Parteitage in Essen - -------------------------------------------------- Essen. Mittlerweile steht es fest: Die NPD hat nicht nur in diesem Jahr, sondern auch in den vier Jahren vorher ihre Landesparteitage in Essen abgehalten. 1991 fand er im "Bürgertreff" in Überruhr statt, wie Schloß Borbeck eine städtische Einrichtung; damals allerdings hatte der Pächter die Stadt hintergangen, weswegen er später abgemahnt wurde. 1992 und 1993 traf sich die NPD im Hotel Arnolds in Rüttenscheid. Arnolds bestritt zwar, gewußt zu haben, wen er da im Hause hatte. Diese Aussage ist jedoch zumindest für die zweite Versammlung wenig glaubwürdig. Umso wichtiger ist der Bürgerantrag des Antifaschistischen Forums, unter den derzeit Unterschriften gesammelt werden. Darin heißt es: "Gerade heute ist es wichtig, daran festzuhalten, daß Faschismus nichts >Normales< ist." Der Bürgerantrag bekräftigt die 1987 verabschiedeten Ratsbeschlüsse gegen die Vergabe städtischer Räume an organisierte Faschisten und fordert die Verwaltung auf, in die Verträge mit Pächtern städtischer Liegenschaften entsprechende Klauseln aufzunehmen. In der nächsten Woche soll der Bürgerantrag eingereicht werden, rechtzeitig vor den Sitzungen des Hauptausschusses am 20. 4. und des Stadtrates am 27. 4. 1994. In beiden Sitzungen steht die Vermietung der städtischen Räume im Schloß Borbeck an die NPD auf der Tagesordnung. Auch SPD-Ratsfraktionsvorsitzender Nowack kündigte inzwischen Konsequenzen an. -- (wof) Nationales Infotelefon beschlagnahmt - ------------------------------------ Hamburg. Die Staatsanwaltschaft hat erstmals das Nationale Infotelefon Hamburg beschlagnahmt. Von einer Wohnung an der Eiffestrasse in Hamburg-Hamm aus verbreiteten rechtextremistische Kreise seit etwa einem halben Jahr über einen Anrufbeantworter ihre Parolen. Die Betreiber hatten auf dem Band vom "Auschwitz Mythos" gesprochen und damit die Vernichtung der Juden in dem Konzentrationslager bestreiten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Wohnungsinhaber sowie den Landesvorsitzenden der FAP Andre G., wegen übler Nachrede und Volksverhetzung. Andre G. soll den Anrufbeantworter besprochen haben. -(Antifa Walddoerfer, aktuelle Infos beim Antifa- Infotelefon: 04221 / 1 78 15) Aufbruch '94 kürte Kandidaten zur Europawahl - -------------------------------------------- Hannover. Auf ihrem ersten Bundesparteitag in Hannover kürte die am 16. Oktober 93 gegründete Partei "Aufbruch 94 - Deutscher freier Wählerbund", ein Sammelbecken abgehalfterter Rechtsaußen-Politiker, ihre Kandidaten zur Europawahl. Auf Platz 1 der Bundesliste kanididert die ehemalige Rep-Mandatsträgerin Johanna Grund (MdEP); auf dem Reserveplatz 1 findet sich Wolfdieter Graf Yorck von Wartenburg, bis 1988 für die EVP-Fraktion im Europaparlament tätig und dann im Dienst für J. Grund als juristischer Berater; Platz 2 hat Prof. Emil Schlee, einst Rep-Landesvorsitzender von Schleswig-Holstein (MdEP), inne; auf Platz 3 folgt Dr. Wolfgang Thüne, Autor in "Criticon" und ehemals Landesvorsitzender der Paneuropa-Union Rheinland-Pfalz. Mit von der Partie unter den ersten zehn auch Bertram Oertel und Joachim Weier von der Kölner Partei "Die Bürger", die am 25. November 1989 aus Reihen der ehemaligen "Deutschen Autofahrer-Interessengemeinschaft" (DAFIG), den Rep und weiteren nationalen Gruppierungen gegründet wurde. -- (aus blick nach rechts Nr. 8 vom 12. 4. 94) # Internet: M.DIETZSCH@HOT.gun.de # # PGP-Key als Empfangsbestaetigung # ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN8* Antifa-Aktionswoche Mainz Datum : Fr 22.04.94, 00:00 (erhalten: 22.04.94) Groesse : 1835 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Antifa-Aktionswoche an der Universität Mainz geplant - ---------------------------------------------------- Mainz. Der Fachschaftsrat Politikwissenschaft der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz plant eine antifaschistische Aktionswoche vom 20. 6. bis 24. 6. 1994. Hintergrund für die Wahl des Datums ist, daß am Wochenende 18. / 19. 6. die nächste versuchte Sonnwendfeier bei Nazi-Müllers in Mainz- Gonsenheim erwartet wird und am 23. 6. ist Jahrestag der Bücherverbrennung in Mainz. Im Rahmen der Aktionswoche sollen verschiedene Veranstaltungen mit Film und Diskussion stattfinden, eine antifaschistische Stadtrundfahrt ist geplant. Parallel wird die Herausgabe eines Readers mit dem Arbeitstitel "Rechtsextremismus / Rassismus" vorbereitet, der u.a. einen Überblick über Rechtsextremismus im Raum Mainz geben soll, sich mit (Neu)rechter Ideologie, Revisionismus, Nazipresse und -literatur beschäftigen wird, der Bücherverbrennung, der Gleichschaltung der Unis im Nationalsozialismus. Wer Material für einen solchen Reader hat, bitte zur Verfügung stellen ! Büchertische während der Aktionswoche sind möglich. Nähere Informationen über: FachSchaftsRat PolitikWissenschaft der JoGu-Universität Mainz, Postfach 39 80, 55099 Mainz, Welderweg 18, Tel. 06131 / 39 32 13 # Internet: M.DIETZSCH@HOT.gun.de # # PGP-Key als Empfangsbestaetigung # ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN8* Antisemitismus bei den REPs Datum : Fr 22.04.94, 00:00 (erhalten: 22.04.94) Groesse : 3490 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** REP-Kampagne gegen Juden - ------------------------ Der "Verfassungsschutz" hat Hinweise darauf, daß die Vorwürfe des Vorsitzenden der sog. "Republikaner", Franz Schönhuber, gegen den Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland, Bubis, Teil einer systematischen Kampagne sein könnten. Nach Aussagen des Chefs der NRW-Verfassungsschützer, Baumann, gegenüber dem Spiegel setzten die "Republikaner" derzeit auf antisemitische Hetze. Das Thema Ausländerpolitik tauge ihrer Meinung nach angesichts der neuen Asylgesetze nicht mehr zur Polarisierung in der Bevölkerung. Der Verfassungsschutz habe Kenntnis von Musterreden der "Republikaner", die "offensichtlich vom Bundesvorstand der Partei formuliert wurden", sagte Baumann. Darin würden Repräsentanten der deutschen Juden als "deutsche Oberhasser" verunglimpft. -- (aus RP 2. 4. 94 - peb) Staatsanwaltschaftlich garantiert: - ---------------------------------- weiße Weste für Schönhuber - -------------------------- Bonn. Zur Entscheidung der Staatsanwaltschaft Landshut, gegen den Republikaner-Chef Franz Schönhuber keine Anklage wegen Volksverhetzung zu erheben, erklärt Ludger Volmer, Sprecher im Bundesvorstand BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN: Am selben Tag, an dem in Israel der Millionen Opfer des Holocaust gedacht wird, verweigert die Staatsanwaltschaft eines deutschen Gerichts die Anklageerhebung gegen den Chef einer rechtsradikalen Partei, der den Vorsitzenden des Zentralrats der Juden als "einen der schlimmsten Volksverhetzer Deutschlands" verunglimpft hatte. Die Staatsanwaltschaft in Landshut hat sich mit der Entscheidung am Urteil des Bundesgerichtshofs orientiert, das in der Verleugnung der millionenfachen Morde der Nationalsozialisten keine Volksverhetzung erkennen mochte. Auch die Landshuter Juristen sind furchtbare Juristen, denn sie stufen die Beleidigung und Diskriminierung von Juden in Deutschland fünfzig Jahre nach dem Holocaust als Kavaliersdelikt ein. Die Sätze von Franz Schönhuber gegen Ignatz Bubis und Michael Friedmann richten sich gegen die Juden in Deutschland, gegen die Juden, die von Deutschen ermordet wurden und stehen damit in der Tradition Goebbelscher Propagandareden. Ignatz Bubis ist Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland, als solcher und nicht als Privatmann wurde er von Franz Schönhuber beschimpft. Wenn deutsche Juristen diese Zusammenhänge nicht begreifen wollen, machen sie sich mitschuldig an der Verharmlosung der rechten Gewalt in der Bundesrepublik. Ein großer Teil der deutschen Justiz hat offenbar immer noch nicht begriffen, welche Rolle deutsche Juristen bei der aktiven Unterstützung des Nationalsozialismus gespielt haben. Wenn der rechten Gefahr in der Bundesrepublik wirklich begegnet werden soll, ist auch die Aufarbeitung ihrer eigenen Geschichte eine der wichtigsten Voraussetzungen. -- (Pressemitteilung des Bundesvorstands Bündnis 90 / Die Grünen) # Internet: M.DIETZSCH@HOT.gun.de # # PGP-Key als Empfangsbestaetigung # ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN8* Antifa-Konferenz Unterfranken 28.5. Datum : Fr 22.04.94, 00:00 (erhalten: 22.04.94) Groesse : 2566 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Antifaschistische Konferenz Unterfranken am 28. Mai - --------------------------------------------------- Schweinfurt. Der Arbeitskreis "Rechtsparteien" und die BürgerInnenaktion "Solidarität statt Rassismus" schlagen eine Konferenz zum Thema "Rechtsentwicklung und antifaschistische Arbeit in der Region Unterfranken" für den 28. Mai 1994 in Schweinfurt vor. Ziel der Konferenz soll es sein, Informationen über Neofaschismus, Rechtsentwicklung und Strategien dagegen auszutauschen und das Zusammenwirken der unterschiedlichen antifaschistischen Strömungen zu stärken. Als inhaltliche Schwerpunkte der Konferenz werden vorgeschlagen: Kennenlernen der verschiedenen Initiativen und Arbeitszusammenhänge, Informationsaustausch über die Arbeit an den Orten 2. Zusammentragen von Inhalten und praktischer Politik der Alt- und Neofaschisten vor Ort, Arbeit und Stärke in den Stadträten und sonstigen Gremien, Zielrichtung, Strategien, Personen, Verbindungen. 3. Zusammenarbeit/-spiel von Konservativen und Neofaschisten. 4. Was tun im Wahljahr 1994, Strategie und Taktik gegen die Rechtsentwicklung, Diskussion von Beispielen für eine erfolgreiche Antifa-Arbeit und Strategien. Die Punkte 2 bis 4 sollen in Arbeitskreisen diskutiert werden. Zum Punkt 3 ist Bernhard Strasdeit als Referent angefragt. Alle Gruppen, Initiativen und aktiven Einzelpersonen der unterschiedlichsten antifaschistischen Richtungen werden um Beteiligung und Zuarbeit gebeten. Rückmeldungen sollen unter Angabe vom Namen der Gruppe, Arbeitsgebiet, Teilnehmeranzahl und der Arbeitsgruppe, an der man sich beteiligen will, bis zum 20. April 1994 erfolgen. Kontaktadresse: Kulturwerkstatt "Disharmonie", Gutermann Promenade 7, 97421 Schweinfurt, Telefon 09721 / 28895, FAX 186175 Falls interessante örtliche Materialien (Videos, Broschüren, Dokumentationen usw.) vorliegen, sollte das mitgeteilt werden. Für Samstagabend wird zur Entspannung eine kulturelle Veranstaltung geplant. # Internet: M.DIETZSCH@HOT.gun.de # # PGP-Key als Empfangsbestaetigung # ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN8* Kommentar zum VS-Bericht 93 Datum : Fr 22.04.94, 00:00 (erhalten: 22.04.94) Groesse : 3470 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Zwei links, eins rechts fünf fallenlassen - ----------------------------------------- Am 14. 4. stellte Bundesinnenminister Kanther den Verfassungsschutzbericht für 1993 vor. Dazu die innenpolitische Sprecherin der PDS / LL im Deutschen Bundestag, Ulla Jelpke: Angesichts der neuen Entwicklung im konservativen und neofaschistischen Bereich (Stichwort: Neue Rechte) tendiert der Informationswert des Verfassungsschutzberichts gegen Null. Wer, aufgeschreckt durch die Entwicklung in diesem Land, zu Informationszwecken auf diesen Bericht angewiesen ist, wird in die Irre geschickt. Kein Wunder, wenn man weiß, daß dieser Bericht unter Federführung eines Innenministers entstanden ist, der seine Politik an einer Zustimmung der REP-WählerInnen mißt und dessen Koalitionspartnerin die programmatische Übernahme rechter Wählerbedürfnisse verkündet hat. Zwei links, eins rechts, fünf fallenlassen, nach diesem eher traditionellen Strickmuster ist der neue Verfassungsschutzbericht für das Jahr 1993 geschrieben. Während Kanther die Bedrohung der inneren Sicherheit durch den Linksextremismus als "ernster" als im Vergleich zum Vorjahr ansieht, zeichnet er ein beruhigendes Bild des Rechtsextremismus: Die Zahl der rechtsextremen Gewalttaten sei >zurückgegangen<, die neonazistische Szene sei >verunsichert<, die Zahl der organisierten Rechtsextremisten habe sich gegenüber 1992 kaum "verändert". Zu einem derartig beruhigenden Ergebnis über die Gefahren des Rechtsextremismus kann der Bundesinnenminister nur kommen, indem er Brandanschläge gegen Unterkünfte von Asylsuchenden und ImmigrantInnen nicht als Tötungsdelikte einstuft die Reps (23 000 Mitglieder !) nach wie vor nicht als rechtsextrem einstuft beim Linksextremismus zwar die Kategorie der "beeinflußten Organisationen" einführt, dies aber beim Rechtsextremismus tunlichst unterläßt, und damit die Vorfeldorganisationen und Bündnisorganisationen (wie Revanchistenverbände, Militaristenverbände, rechte Studentenverbindungen etc.) ausklammert die gesamte "Neue Rechte" weiterhin nicht zur Kenntnis nimmt. Eine inhaltliche Darstellung der rechtsextremen Programmatik und der erfolgreichen Versuche des Rechtsextremismus, im konservativen Lager Fuß zu fassen, sowie die Beschreibung der gleichzeitigen Radikalisierung der konservativen Mitte unterbleibt. Über die inhaltlichen Stützen des Rechtsextremismus wie "Kriegsschuldlüge", "Kampf gegen die Umerzieher", "Überfremdung" und deren Übernahme durch Konservative erfährt man nichts. Wie auch, kann doch der parlamentarische Staatssekretär des Bundesinnenministeriums bis heute hierin keine rechtsextremen Thesen erkennen. Vor dem Hintergrund dieser politischen Ausrichtung erscheinen die Bemühungen des Hamburger Verfassungsschützers Uhrlau, vor einer "Intellektualisierung des Rechtsextremismus" zu warnen, eher als rührend. - -- (U. Jelpke) # Internet: M.DIETZSCH@HOT.gun.de # # PGP-Key als Empfangsbestaetigung # ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN8* Redaktions-Revolte bei der WELT Datum : Fr 22.04.94, 00:00 (erhalten: 22.04.94) Groesse : 3731 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Redaktions-Revolte wider den Rechtsruck bei der WELT - ---------------------------------------------------- Über den künftigen Kurs der Tageszeitung DIE WELT (Jahresverlust: 70 Millionen Mark) ist in der Redaktion ein heftiger Streit entbrannt. Den offenen Anlaß dazu lieferte der Autor und Filmregisseur Will Tremper. Dieser besprach am 28. Februar in seiner Filmkritik "Indiana Jones im Ghetto von Krakau" den Steven-Spielberg-Film "Schindlers Liste" und ernannte den SS-Reichsführer Heinrich Himmler zum wertfreien Zeitzeugen. Trempers Aussagen wie "Die Räumung des Ghettos kann so blutrünstig nicht verlaufen sein" oder die Krakauer Juden hätten "ihre Leidenszeit hier und da etwas dramatisiert" brachten in der WELT-Redaktion das schwelende Pulverfaß zur Explosion. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung stehen der neue Chef der "Geistigen Welt", Rainer Zitelmann, und die beiden ehemaligen Mitarbeiter der "Welt am Sonntag", der neue WELT- Ressortleiter Kultur, Heimo Schwilk, und der neue WELT-Kultur-Chefreporter Ulrich Schacht. Kopf der rechtskonservativen Verschwörung im Redaktionslager der WELT ist Rainer Zitelmann (37), dem es innerhalb von wenigen Monaten gelungen ist, führende revisionistische Historiker und Kritiker der "deutschen Westbindung" wie Karlheinz Weißmann, Mitglied der "Deutschen Hochschulgilde", um sich zu versammeln. Vor seiner Tätigkeit bei der WELT war der Historiker Zitelmann (Doktorarbeit: "Hitler-Selbstverständnis eines Revolutionärs"), den Karl Richter, Chefideologe der neonazistischen "Deutschen Liga für Volk und Heimat" (DL), im März 1992 in "Nation + Europa", dem bedeutendsten ideenpolitischen Organ bundesdeutscher Rechtsextremisten als "talentierten Nachwuchshistoriker" bezeichnet hatte, Cheflektor der Verlage Ullstein und Propyläen, die im Besitz von Herbert Fleissner sind. Fleissner, Alleingeschäftsführer der drittgrößten Buchverlagsgruppe (nach Bertelsmann und Holtzbrinck) in der Bundesrepublik, Ullstein-Langen-Müller-Herbig, ist Mitglied des revanchistischen "Witiko-Bundes" und Träger der Plakette für Verdienste um den deutschen Osten und das Selbstbestimmungsrecht, die vom "Bund der Vertriebenen" (BdV) gestiftet wird. Fleissner gehört auch zum engsten Unterstützerkreis der rechtintellektuellen "Jungen Freiheit" (JF), die im Januar ihre bisherige Erscheinungsweise als Monatszeitung wechselte und nun wöchentlich ihre LeserInnen beglückt. Kein Unbekannter im rechtskonservativen Lager ist Heimo Schwilk (42), langjähriger Autor in der Zeitschrift CRITICON, die sich selbst als "Kristallisationspunkt für konservative Intelligenz jenseits des niedergehenden Milieus der Unionsparteien" definiert und gemeinsam mit der JF an der Rekonstruktion eines "Konservatismus" rechts von CDU / CSU arbeitet. Ulrich Schacht (42) wiederum, der 1976 nach mehrjähriger Haft in der DDR in die Bundesrepublik kam, ist Buchautor ("Mein Wismar") in der von Schwilk, einst Redaktionsmitglied der rechtsextremen Postille "student", herausgegebenen Reihe "Autoren sehen ihre Stadt" bei Ullstein. - -- (Anton Maegerle, Ersterscheinung Jüdische Rundschau (Schweiz) v. 17. 3. 94, S. 11) # Internet: M.DIETZSCH@HOT.gun.de # # PGP-Key als Empfangsbestaetigung # ## CrossPoint v3.02 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN8* Niehuis: Auschwitz-Leugnern Rechte Datum : So 24.04.94, 00:00 (erhalten: 24.04.94) Groesse : 2068 Bytes Datei : 1530.msg, 22.04.94, 18:35:40 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Auschwitz-Leugner die Rechte entziehen ! - ---------------------------------------- Bonn. Zur immer wiederkehrenden Leugnung von "Auschwitz" hat die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Edith Niehuis, Vorsitzende des Bundestagssausschusses für Frauen und Jugend, erklärt: Da die Leugnung des Massenmords in deutschen Konzentrationslagern, also die Behauptung der sogenannten Auschwitz-Lüge, wieder zunimmt, Gerichte wie zuletzt der Bundesgerichtshof diese nicht stets als Volksverhetzung aburteilen, bedarf es dringend gesetzlicher Reaktionen. Zu Recht meint das Präsidiumsmitglied im Zentralrat der Juden, Michel Friedmann, es sei "unglaublich, daß es in Deutschland möglich sein soll, zu behaupten, Auschwitz habe es nicht gegeben, ohne den Tatbestand der Volksverhetzung zu erfüllen". Wer Auschwitz leugnet, widerspricht nicht nur gesicherten Erkenntnissen, sondern schadet auch auf Dauer dem inneren Frieden, dem gesellschaftlichen Konsens, dem Ansehen Deutschlands und übt einen verwerflichen Einfluß auf die Jugend aus. Wer Auschwitz leugnet, ist darum ungeeignet, unsere Gesellschaft mitzugestalten. Darum sollte das Strafgesetzbuch so geändert werden, daß die Behauptung der Auschwitz-Lüge ausnahmslos den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt und daß diesen Menschen, die die Massenmorde in deutschen Konzentrationslagern leugnen, die Bürgerlichen Ehrenrechte entzogen werden. Solch eine Änderung des @ 45 Strafgesetzbuch hätte zur Folge, daß solchen Volksverhetzern mit dem Entzug der Bürgerlichen Ehrenrechte zugleich das aktive und passive Wahlrecht entzogen würde. -- (aus SPD-Pressedienst) Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN8* Aboschnipsel (neu: Schuelerabo 54, Datum : So 24.04.94, 00:00 (erhalten: 24.04.94) Groesse : 2857 Bytes Datei : 6327.msg, 22.04.94, 18:32:56 - ---------------------------------------------------------------------- ***************************** Antifaschistische Nachrichten ***************************** Wir erscheinen alle zwei Wochen mit: - - Nachrichten, Berichten und Dokumenten über antifaschistische Aktionen - - Meldungen und Hintergrundinformationen über faschistische Organisationen - - regelmäßiger Beobachtung der faschistischen Presse - - Informationen zur Asyl- und Ausländerpolitik, zu Revanchismus und Militarismus Die Antifaschistischen Nachrichten kann man im Abonnement beziehen. Eine Auswahl der Artikel wird in das CL-Netz (unter /CL/Antifa/Allgemein) und das FIDO-Netz (Antifa.ger) eingegeben. Nachdruck bitte mit Quellenangabe und Belegexemplar. Vorteile eines Abonnements der Papierausgabe: - - Die elektronische Ausgabe erscheint aus technischen Gründen mit einigen Tagen Verspätung und enthält nur etwa die Hälfte aller Artikel. - - Abonnenten der Papierausgabe erhalten Jahresregister, die für Archivzwecke gut geeignet sind. - - Nur durch möglichst zahlreiche Abonnements kann das Erscheinen der AN auch in Zukunft gesichert werden. Wir freuen uns über Zuschriften. Redaktionsschluß: alle ungeraden Wochen freitags. Redaktion und Herausgabekreis sind zu erreichen über: GNN-Verlag, Postfach 260226, 50674 Köln, Tel.: (0221) 211658, Fax: 215373, Mailbox: J.Detjen@Link-K.ZER. Neu: Schülerabo ! - ----------------- Ab sofort können SchülerInnen ein Jahresabonnement der Antifaschistischen Nachrichten zum ermäßigten Preis von 54,- DM beziehen. - ---------------------------------------------------------------- Hiermit bestelle ich ... Stück pro Ausgabe der Antifaschistischen Nachrichten o 1 Halbjahres-Abo (13 Hefte = 36,40 DM incl. Porto) o 1 Halbjahres-Förder-Abo (13 Hefte = 39 DM incl. Porto) o 1 Jahres-Abo (26 Hefte = 72,80 DM incl. Porto) o 1 Jahres-Förder-Abo (26 Hefte = 78 DM incl. Porto) o 1 Jahres-Schüler-Abo (26 Hefte = 54,- DM incl. Porto - gegen Nachweis) o 1 Probeheft der Antifaschistischen Nachrichten o 1 Einzugsermächtigung: Ich ermächtige den GNN-Verlag widerruflich, den Rechnungsbetrag zu Lasten meines Girokontos abzubuchen (ansonsten gegen Rechnung). Name ........................................................... Straße ......................................................... PLZ/Ort ........................................................ Konto-Nr./BLZ .................................................. ................................................................ Datum/1. Unterschrift .......................................... Ich habe davon Kenntnis erhalten, daß ich diese Abonnement-Bestellung innerhalb von 14 Tagen schriftlich widerrufen kann (Datum des Poststempels). Datum/2. Unterschrift .......................................... Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN8* Aus der faschistischen Presse Datum : So 24.04.94, 00:00 (erhalten: 24.04.94) Groesse : 5547 Bytes Datei : 880.msg, 22.04.94, 18:32:02 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Aus der faschistischen Presse ============================= In 5 Jahren ... - --------------- Nationalzeitung, 8. 4. 94 Zum Wahlsieg der Rechten in Italien fragt das Blatt "Signal für Deutschland ?" und kommt zu der Meinung, daß die konservativen Deutschen noch länger, etwa fünf Jahre, brauchen. Deshalb seien die Bundestagswahlen in diesem Jahr nicht so entscheidend: "Die deutsche Rechte muß sich verstärkt der Belange der sogenannten >Unterschicht< annehmen ... Die Zeit bis zur übernächsten Bundestagswahl aber muß von allen verantwortungsbewußten Kräften der demokratischen Rechten genutzt werden, ein kräftiges Bündnis zu schmieden." Kritik an den Republikanern, aber keine Stellungnahme zur Kandidatur der DVU. Im Schlußpunkt vergleicht der Autor den italienischen Rechten und Medienzar Berlusconi mit Frey. Soweit sei er noch nicht. KZs für rechten Umsturz - ----------------------- Europa Vorn, Nr. 69, 15. 4. 94 Der Herausgeber des Blattes Manfred Rouhs schreibt einen Hetzartikel gegen Menschen in der BRD, die sich der Rechtsentwicklung widersetzen und droht ihnen mit dem "KZ": "Nach wie vor ist es in Deutschland unmöglich, eine wirklich historische Debatte über das NS-Regime zu führen, über Gaskammern in Konzentrationslagern beispielsweise ... Goethe sagt: man hat die Wahl, Hammer oder Amboß zu sein. 1933 waren Linke und Bürgerliche Amboß. Ihre Repräsentanten verschwanden von der Straße, kaum jemand weinte ihnen eine Träne nach ... Und dann holt Jörg Haider in Kärnten ein Drittel der Wählerstimmen, formieren sich überall im Land nonkonforme Kräfte, die die Machtposition der Linken und Bürgerlichen bedrohen. Vor deren Augen ziehen die alten Ungeister wieder auf. Sie schlagen um sich, weil sie Angst haben - Angst, die Macht zu verlieren, Angst, ins KZ gesteckt zu werden ... Zum ersten Mal in der Neuzeit tut sich die Chance auf, eine politische Revolution ohne allzugroße Reibungsverluste durchzuziehen." Wahldebatte hält an - ------------------- Junge Freiheit, Nr. 14 / 94 Die Diskussion um das Wahlergebnis in Niedersachsen hält an. Chefredakteur Dieter Stein und ein weiterer Redakteur interviewen auf S. 3 den Republikaner- Vorsitzenden Franz Schönhuber. Der verteidigt das relativ schlechte Abschneiden der Republikaner mit der demagogischen Behauptung: "Herr Schröder wird das sicher nicht gerne hören, aber er hat genau das vertreten, was unser Programm ist, die soziale Komponente, auch mit einem gewissen Patriotismus, der natürlich niedersächsischer Patriotismus war ..." Auch an anderer Stelle im Interview spielt Schönhuber auf die aktuelle wirtschaftspolitische Linie der Republikaner an: Er nennt sie "sozialen Patriotismus", legt aber nur fest, daß dieser auf keinen Fall wirtschaftsliberal sein soll. Gegen die Proteste der Kurden in der BRD hetzt Redakteur Oelmann und polemisiert gegen die Aufnahme von Flüchtlingen und Arbeitsmigranten: "Die jüngsten Ereignisse offenbaren das Dilemma, daß mit der Aufnahme ganzer Volksgruppen die bestehenden Konflikte ... importiert werden." In derselben Ausgabe kommentiert Kurt Helldorf , die Statt-Partei, die zu den EU-Wahlen antritt, könne dazu beitragen, daß ein Wahlerfolg der Linken besonders durchschlagend ausfalle durch die Zersplitterung der rechten Stimmen. Junge Freiheit, Nr. 15 / 94 Der Ausgang der Wahlen in Italien läßt das Blatt verhaltene Hoffnung schöpfen: Deutschland stehe leider noch drei Stufen vor der unabwendbaren italienischen Entwicklung, denn noch habe sich die rechte politische Partei, die ein solches Wahlergebnis schaffen könne, nicht herauskristallisiert. Junge Freiheit, Nr. 16 / 94 Der nationale, ehemalige ZDF-Redakteur Gerhard Löwenthal läßt sich interviewen und erklärt, die Demokratie sei stark genug, "eine Partei links von der Mitte zu ertragen, genauso wie sie stark genug sein muß, eine Rechtspartei zu ertragen." Löwenthal unterstützt die Brunner-Partei Bund Freier Bürger. In einem zweiseitigen Interview läßt das Blatt nationalistische Kurden gegen die PKK hetzen: Mustafa Barsani aus dem Irak, Malek Firat aus der Türkei und Ali Homam Ghasi aus dem Iran. Barsani behauptet: "Was die PKK macht, schadet uns allen." Das Blatt kommentiert in einer Bildunterschrift: "Schon vor 150 Jahren schrieb Helmuth von Moltke, der Kurde sei zum Krieg geboren." Massenzeitung der Reps - ---------------------- Republikaner, Sonderausgabe In einer Auflage von angeblich 9 Mio. haben die Republikaner eine Zeitung zu den Europawahlen herausgegeben. In einem Vorwort verkündet Schönhuber, daß er den "flügellahmen" Bundesadler wieder straffen wolle. An einer anderen Stelle wird prophezeit: "Wir halten es auch für denkbar, daß kurz vor der Europawahl eine gegen uns gerichtete >Propagandabombe< hochgeht, die erst nach dem Urnengang entschärft wird." An einer anderen Stelle wird gehetzt: "Offene Grenzen: Die Verbrecher kommen". Und in Sachen Deutschland lauten die Schlagzeilen: "Die Republikaner vertreten deutsche Sicherheits- Interessen in Europa". -- (jöd, uld) Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN8* Paneuropa-Jugend tagte in Mainz Datum : So 24.04.94, 00:00 (erhalten: 24.04.94) Groesse : 7206 Bytes Datei : 8140.msg, 22.04.94, 18:30:48 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Neue Rechte, etwas Neues ? - -------------------------- PanEuropa-Jugend tagt in Ulm Vom 22. 4. bis 24. 4. soll im Kongreßzentrum in Ulm die alljährliche Tagung der Paneuropa Jugend Deutschland (PEJ) stattfinden. Die Paneuropa Jugend ist wie ihre Mutterorganisation, die Paneuropa Union (PEU), mit der sie personell eng verbunden ist, ein überparteilicher Verband, der der CDU nahesteht. Was nicht so bekannt ist, ist, daß sie personell mit dem rechtskonservativen und faschistischen Lager in Europa eng verflochten ist und daß sie auch inhaltlich Teil der Neuen Rechten ist. Zur Geschichte der PEU: Die PEU wurde 1923 von dem Belgischen Nationalisten und Aristokraten Graf Coudenhoven-Kalergie gegründet. Und zwar als Sammlungsbewegung zur Propagierung einer imperialistischen Paneuropa-Idee. Die PEU propagierte damals die Thesen der Konservativen Revolution, die der Machtübernahme durch die NSDAP den ideologischen Boden bereitete. Coudenhoven- Kalergie war nicht für "Demokratie", sondern für die Herrschaft der "Besten", der "genialen Söhne des Volkes", die den "Mob" führen sollten. Die PEU blieb bis in die 60er Jahre hinein unbedeutend, erst mit der Übernahme der PEU durch den Multifunktionär im faschistischen europäischen Lager Otto von Habsburg 1973 gewann sie, besonders in den Vertriebenenverbänden und in der CDU / CSU an Bedeutung. Organisation Die PEU verfolgt nach eigenen Angaben als Ziel ein vereintes, christliches Europa der Vaterländer unter wirtschaftlicher Führung Deutschlands in den Grenzen von 1937. Otto Habsburg bezeichnet sich als "Großeuropäer" und meint: "Für uns ist die Linie, die im Februar in Jalta durch Nicht-Europäer quer durch unseren Erdteil gezogen wurde, keine gültige Grenze" (Wer mit wem, bunt-buch-verlag, 1981). Das Konzept der PEU ist es, nicht als Partei aufzutreten, sondern als überparteiliche Sammelorganisation. Mittlerweile sind über 80 Organisationen Kooperatives Mitglied der PEU, unter anderem der Witikobund, die Sudentendeutsche Landsmannschaft, CTIM, eine den italienischen Faschisten um die MSI nahestehende Gewerkschaft, die Stiftung für Europäische Publizistik, die die rechtsradikale Zeitschrift "Zeitbühne" herausgibt. Inhaltliche Ausrichtung Das inhaltliche Konzept der PEU, ein Europa der Regionen und Vaterländer, ist grundlegend identisch mit den programmatischen Erklärungen der Vordenker der Neuen Rechten wie z.B. Hennig Eichberg. Heimat, Volk und Nation werden als naturgegeben mystifiziert und jegliche soziale Bedingungen einfach nicht zur Kenntnis genommen. So werden Verlust- und Existenzängste der Bevölkerung für ein "Starkes Deutschland" mobilisiert. Bernd Posselt, Vizepräsident der PEU-Deutschland, gab auf dem Bundeskongreß der PEJ 1991 deutlich an, wohin der Weg geht: Jetzt geht es um nicht mehr und nicht weniger als um den dritten Versuch in diesem Jahrhundert, Europa neu zu ordnen. Ein Fehlschlag wäre eine entsetzliche Katastrophe" (aus PEU-Deutschland 4 / 91). Deutlicher läßt sich nicht ausdrücken, wes Geistes Kind die PEU ist. Das, was im >Programm< der PEU sehr allgemein gehalten wird, erfährt durch die Politik ihrer Mitglieder die konkrete und konsequente Umsetzung. Das Großeuropäische Konzept ist wie eine Klammer, die neokonservative und rechtsradikale Gruppen zusammenbringt und zusammenhält. Über kleine Zirkel bestehen Verbindungen zu zahlreichen renommierten europäischen Faschisten, die z.T. auch direkt in der PEU vertreten sind, so u.a. Manuel Fraga von der spanischen rechtsradikalen "Alianza Popular" und Senator Teschedi von der italienischen neofaschistischen "Democrazia Nationale". Enge Zusammenarbeit besteht zum Beispiel auch mit der DSAG, der Deutsch-Südafrikanischen Gesellschaft. Otto von Habsburg ist Kuratoriumsmitglied der DSAG und für die deutsche Apartheids-Lobby eine maßgebliche Kraft. Die DSAG hat gute Kontakte zur deutschen Wirtschaft und zum bewaffneten weißen Widerstand, den Faschisten in Südafrika. Die DSAG bezeichnet die jetzige südafrikanische Regierung, die Demokratiegespräche mit den Schwarzen-Organisationen führt, als Verräter. Otto Habsburg verteidigte die Apartheid in den 70iger Jahren folgendermaßen: "In der Tat gäbe es volle >Integration< (für die Schwarzen) bei dem gegenwärtigen freiwirtschaftlichen System im Südafrika, dann würde das praktisch bedeuten, daß die besser entwickelten Völker, ganz besonders die Inder, aber auch die Weißen und >Farbigen<, dank ihrer höheren Qualifikation alle Spitzenpositionen in Wirtschaft und handel besetzen. Die Schwarzen wären gezwungen, sich mit schlechteren Stellen abzufinden. Das System der >großen Apartheid< hingegen gibt auch Scharzen die Möglichkeit in Spitzenstellungen aufzusteigen..." (Die Zeitbühne 11 / 1977). Die DSAG fordet für Südafrika eine Monarchie, da dies der afrikanischen Mentalität am ehesten entspreche. Die Neue Rechte Die PEU ist Teil eines Netzwerks, das vielseitig, aber in sich nicht einheitlich ist. Dieses Netzwerk, die Neue Rechte, versucht seit Jahren die Durchdringung von Kultur, Wissenschaft und Publizistik mit ihrer Ideologie voranzutreiben. Ihre besondere Bemühung gilt dabei der Heranzüchtung einer intellektuellen "Elite", die mit dem Gewicht wissenschaftlicher Autorität die ideologischen Konstruktionen und den Machtanspruch der Faschisten zu stützen vermag. Ziel der Neuen Rechten ist die Schaffung eines großeuropäischen Reiches, mit den Kernländern Deutschland, Frankreich, England, wobei Deutschland die Führung zukommen soll ! Von dieser Nation Europa soll der Rest der Welt geordnet werden. Den Kongreß der PEJ unterbinden ! Das oben nur in Auszügen wiedergebene Material wurde von Ulmer AntifaschistInnen an die Presse, den Oberbürgermeister, die Stadtratsfraktionen und das Maritim als Veranstaltungsort gegeben, mit der Bitte, dem neokonservativen Treiben in Ulm keine Tribüne zu geben. Seit 1990 besteht in Ulm ein Kreisverband der Paneuropa Union mit ca. 40 Mitgliedern. Ihr Vorsitzender Ahnefeld ist Mitglied der CDU, und kandidiert auf Listenplatz 2 zur Kommunalwahl. Als Beisitzer fungiert der ehemalige Oberbürgermeister Ernst Ludwig. Bis jetzt ist vorgesehen, daß Oberbürgermeister Ivo Gönner von der SPD am Tag der Eröffnung ein Grußwort an den Kongreß richtet ! Bisher hat nur die FDP-Fraktion mitgeteilt, man könne nichts tun. Die Ulmer AntifaschistInnen, die sog. "Montagsgruppe", haben für den 15. April eine Informationsveranstaltung vorbereitet. Voraussichtlich findet am 23. April vormittags eine Demonstration statt. Nähere Informationen, Material zur Paneuropa Union über: Die Montagsgruppe c/0 VZF Postfach 4246 89032 Ulm Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN8* Nazis drohen Jugendzentrum Mannhei Datum : So 24.04.94, 00:00 (erhalten: 24.04.94) Groesse : 4775 Bytes Datei : 2923.msg, 22.04.94, 18:26:28 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Faschisten bedrohen JUZ in Mannheim - ----------------------------------- Zu einer Demonstrationsankündigung durch Neofaschisten und einer gleichzeitigen Flugblattaktion der "Republikaner" gegen das Jugendzentrum JUZ in Mannheim nahm das JUZ Ende letzter Woche Stellung: Am Mittwoch, dem 6. April wurde bekannt, daß von Aktivisten der sogenannten "Anti-Antifa" eine Demonstration am 10. April in Mannheim geplant ist. Dazu aufgerufen wird bundesweit durch das "Nationale Infotelefon Hamburg" (040 / 2195400), welches von Mitgliedern der neonazistischen FAP (Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei) betrieben wird. Der Aufmarsch sollte sich unmittelbar gegen das JUZ richten, angekündigter Treffpunkt ist am 10. April, um 15.00 Uhr unmittelbar vor dem JUZ in O4,³8. Das ganze unter dem Motto : "Keine Steuergelder für Linksextremisten". Am Donnerstag, dem 7. April wurde nunmehr durch das Ordnungsamt Mannheim die dort angemeldete Demonstration verboten. Darin sehen wir allerdings keine generelle Entwarnung; schließlich pflegen Neonazis sich an behördliche Anweisungen nicht unbedingt getreulich zu halten! Außerdem besteht für die Anmelder immer noch die Möglichkeit, gegen das Verbot gerichtlich Einspruch zu erheben. Ganz zu schweigen davon, daß Faschisten ja noch ganz andere "Aktionsformen" auf Lager haben, als eine reguläre Demonstration. Schon durch die Veröffentlichung der JUZ-Anschrift in der "Anti-Antifa"- Abschußliste "Einblick" war klar, wen sich regionale Nazi-Kader als Feindbild in Mannheim ausgesucht hatten. Mit der jüngsten Demonstrationsanmeldung wird diese Strategie konsequent fortgesetzt. Dies ist keineswegs eine neue Entwicklung, das JUZ war schon immer Angriffsziel militanter Neonazis, wie überhaupt neofaschistischer Terror in Mannheim so gegenwärtig ist wie überall in der BRD (siehe Anschläge auf Flüchtlingsheime, AusländerInnen, Obdachlose, etc.). Auch organisierte Neonazigruppen gibt es etliche, nur unsere Presse und die Mannheimer Stadtverwaltung scheinen diese unerfreuliche Realität gerne auszublenden. So ist z. B. die angeblich aufgelöste ANK (Aktionsfront Nationaler Kameraden) als "Freundeskreis der FAP" weiter aktiv. Als Anführer fungiert weiterhin der Mannheimer Neonazi Manfred Huck, der ebenfalls als Kontaktperson der "Anti-Antifa Rhein-Neckar" bereits in Erscheinung trat. Deshalb vermuten wir auch in Manfred Huck einen der Drahtzieher hinter der geplanten Demonstration. Zumal Huck bereits früher in Flugblättern und seiner Zeitschrift "Der Kampf" dazu aufgerufen hatte, das JUZ auszuspionieren und gegen uns vorzugehen. Aber auch Mainzer Neonazikreise scheinen an der Sache beteiligt zu sein, eine entsprechende Kontaktanschrift wurde beim Mannheimer Ordungsamt angegeben. Als äußerst merkwürdig empfinden wir in diesem Zusammenhang, daß nun auch just am 6. April durch den Kreisverband der Mannheimer Republikaner ein Flugblatt in der Mannheimer Innenstadt verteilt wurde, in dem ebenfalls gegen das JUZ gehetzt wird. Dies mit Formulierungen, mit denen auch die FAP-Faschisten um sich werfen. Das wirre Pamphlet trägt die Überschrift "Terror von Links angekündigt" (???), nach zwei Seiten zusammenhangloser Hetze ortet man schließlich als besonders gravierenden Fall von Steuergeldverschwendung das Mannheimer JUZ. Ist das zeitgleiche Erscheinen dieses Flugblattes und die Aufmarschankündigung der Stiefelfaschisten eigentlich noch als Zufall wertbar, oder probt hier die extreme Rechte schon mal den Schulterschluß im gemeinsamen Kampf gegen Andersdenkende ? Noch dazu wird mit teilweise identischen Formulierungen gearbeitet ! Wenn jedenfalls der jüngsten Hetze gegen AntifaschistInnen Taten folgen sollten, dann sind die geistigen Brandstifter nicht nur bei den Strategen der "Anti-Antifa" zu suchen ! Festzuhalten bleibt für uns die Gleichgültigkeit der Troika aus Medien / Stadtverwaltung/ und bürgerlichen Parteien gegenüber den sich immer weiter formierenden faschistischen Kräften in dieser Region. Wir werden uns jedenfalls nicht einschüchtern lassen und weiterhin konsequent gegen Rassismus und Neofaschismus Position beziehen ! In diesem Sinne : Kein Fußbreit den Faschisten hier und anderswo!!! Bleibt nachzutragen: Die Aktion der Faschisten fand nicht statt.-(Red) Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN8* Ev. Probst referiert bei "Jungen K Datum : So 24.04.94, 00:00 (erhalten: 24.04.94) Groesse : 2880 Bytes Datei : 370.msg, 22.04.94, 18:20:14 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Evang. Probst als Redner bei "Jungen Konservativen" ? - ----------------------------------------------------- Braunschweig. Am 11. 4. protestierten mit der Besetzung des Büros des "Landeskirchenamtes der ev.-luth. Landeskirche" AntifaschistInnen aus Braunschweig gegen den geplanten Auftritt von Probst Arnim Kraft als Redner beim "Arbeitskreis Junger Konservativer" am 13. April zum Thema "Wie kann die Kirche vor linker Ideologisierung geschützt werden ?" Der "Arbeitskreis Junger Konservativer" gründete sich aus einem Leserkreis der faschistischen Wochenzeitung "Junge Freiheit". Er hat es sich zum Ziel gesetzt, völkische und rassistische Gedanken einem "akademischen" Publikum nahezubringen. Um faschistische Inhalte gesellschaftsfähig zu machen, werden vorzugsweise Personen aus dem öffentlichen Leben als Referenten eingeladen. So sprachen bisher folgende Personen auf Veranstaltungen des AJK: Joachim Clemens (MdB CDU) über die Änderung des Asylrechts ("Es kommen immer noch zu viele"), Joachim Hosang (stellvertretender Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung) über den politischen Einfluß der Medien, Wilfried Hasselmann (CDU, Ex-Innenminister) über konservative Positionen im Spannungsfeld praktischer Politik. Eine weitere Taktik des AJK ist es, bestehende Organisationen zu unterwandern. So befindet sich mittlerweile die Braunschweiger Gruppe des RCDS fest in der Hand des AJK, mit Flugblättern wird versucht, an der Uni Einfluß zu gewinnen. Es bestehen auch Verbindungen zu den Burschenschaften. So fand die letzte Veranstaltung des AJK bei der Burschenschaft Thuringia statt, der am offensten faschistisch auftretenden Burschenschaft in Braunschweig. Bei einer antifaschistischen Kundgebung gegen den AJK schlich ein Schlägertrupp dieser Burschenschaft durchs Univiertel, ein Antifaschist wurde durch einen Steinwurf verletzt. Dem Treiben des AJK wollen die Braunschweiger AntifaschistInnen ein Ende setzen. Erste Erfolge dabei sind schon zu sehen. So scheut sich mittlerweile die Braunschweiger Zeitung über Veranstaltungen des AJK zu berichten, bei den Wahlen zum Senat der TU Braunschweig im Januar verlor die Tarnorganisation des AJK, der RCDS, einen Sitz. Angestellte der TU lehnten eine Zusammenarbeit mit dem Sprecher des AJK, Frank Bötzkes, im Wahlausschuß ab. - -- (aus Flugblatt und Pressemitteilung des Antifaschistischen Plenums BS & Jugend Antifa Aktion - JAA) Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN8* Seminar Anthroposophie Datum : So 24.04.94, 00:00 (erhalten: 24.04.94) Groesse : 2975 Bytes Datei : 4657.msg, 22.04.94, 18:17:22 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Seminar zur Auseinandersetzung mit dem Weltbild der - --------------------------------------------------- Anthroposophie - -------------- Am Pfingstwochenende, von Fr., den 20. 5. bis So., den 22. 5. 94, veranstaltet das AKE-Bildungswerk in Vlotho / NRW ein Wochenendseminar zum Thema: Gefahr von rechts - durch anthroposophische Volksgeister und Wurzelrassenlehre ?. Im Zentrum des Seminars soll es um das Weltbild der Anthroposophie bezüglich Nationalismus und Rassismus gehen. Dabei soll die jüngst stattfindende Diskussion über die Grundlagen der Weltanschauung der anthroposophischen Bewegung und ihren rassistischen und nationalistischen Gehalt erörtert und weitergeführt werden. Gleichfalls sollen die bisherigen Reaktionen von anthroposophischer Seite untersucht werden. Im Seminar wird es auch einen Bericht von einer kürzlich in Berlin von Anthroposophen durchgeführten Seminarreihe "Rassismus und Nationalismus und deren Überwindung durch die Anhtroposophie" geben. Nach den bisherigen Erfahrungen gehen wir davon aus, daß die anthroposophische Bewegung als ganze nicht an sich rassistisch ist. Gleichwohl finden sich in etlichen Vorträgen von Rudolf Steiner rassistische Einstellungen und Ansichten. Auch wenn wir diese in den zeitlichen Bezug seines Lebens und Denkens stellen, verlieren sie nichts von ihrer Problemhaftigkeit. Vor allem vor dem Hintergrund, daß Steiner von vielen AnhängerInnen der Anthroposophie immer noch als Verkünder letzter esoterischer Weisheiten gilt. Als Referent für das Seminar konnte Volkmar Wölk, Mitglied im BundessprecherInnenkreis der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschisten (VVN/BdA) gewonnen werden. Er arbeitet als freier Journalist und Buchautor zu den Themen Nationalismus, konservative und faschistische Ökologiekonzeptionen u.a. Am Samstag, den 21. 5., wird er um 14 Uhr einen öffentlichen Vortrag halten zum Thema: "Rassistisches Denken in der Anthroposophie ? Das Beispiel Werner Georg Haverbeck". Werner Georg Haverbeck, ehemaliger Pfarrer der anthroposophischen Christengemeinschaft, hat seine Interpretation des Anthroposophie in dem Buch "Rudolf Steiner Anwalt für Deutschland" dargelegt. Haverbeck wohnt und arbeitet in Vlotho und war lange Jahre im Vorstand des Weltbundes zum Schutze des Lebens / Deutschland (WSL/D), einer Gruppe mit zentraler Funktion im ökorechten Spektrum. Anmeldungen und Informationen: AKE-Bildungswerk, Horstweg 11, 32602 Vlotho tel. 05733 / 68 00 fax. 05733 / 1 81 54 Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN8* Argumente gegen "Auschwitz-Lüge" Datum : So 24.04.94, 00:00 (erhalten: 24.04.94) Groesse : 6074 Bytes Datei : 7051.msg, 22.04.94, 18:40:14 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Tatsachen zur "Auschwitz-Lüge" - Argumente gegen rechts - ------------------------------------------------------- Die neonazistische Lügenpropaganda behauptet,... - ------------------------------------------------ ... es habe keine mobilen Gaswagen zur Ermordung von Juden gegeben. Tatsache ist, daß seit Mai 1941 von den SS-Einsatzgruppen in den besetzten Ostgebieten Speziallastwagen eingesetzt wurden, in denen pro Wagen 60 bis 100 Juden und Jüdinnen durch ins Wageninnere geleitete Auspuffgase ermordet wurden. SS-Vollzugsmeldung vom 5.6.42: "Seit Dezember 1941 wurden beispielsweise mit 3 eingesetzten Wagen 97 000 verarbeitet, ohne daß Mängel an den Fahrzeugen auftraten..." ...Hitler habe von der Massenvernichtung der Juden nichts gewußt. Tatsache ist, daß zum Beispiel die Meldung Nr. 51 vom Reichsführer SS Heinrich Himmler an Hitler vom 29.12.42 den Titel hat: "Meldung an den Führer über die Judenbekämpfung". Darin teilt Himmler mit, daß in 4 Monaten 363 211 Juden in der Ukraine, Südrußland und Bialystok exekutiert wurden. Eine Routinemeldung von vielen. Hitler war über Gang und Ausmaß des Judenmords genauestens informiert. ...im Konzentrationslager Auschwitz seien keine Juden vergast worden. Tatsache ist, daß der Lagerkommandant von Auschwitz, SS-Obersturmbannführer Rudolf Höß, in seiner Autobiographie die Vergasungen selbst schildert: "Ich durfte mich noch nicht einmal abwenden, wenn allzu menschliche Regungen in mir hochstiegen. Mußte kalt zusehen, wie die Mütter mit den lachenden oder weinenden Kindern in die Gaskammern gingen. Einmal waren zwei kleine Kinder so in ihr Spiel vertieft, daß sie sich absolut nicht von ihrer Mutter davon wegreißen lassen wollten. Selbst die Juden des Sonderkommandos wollten die Kinder nicht aufnehmen. Den um Erbarmen flehenden Blick der Mutter, die bestimmt wußte, was geschieht, werde ich nie vergessen. Die in der Kammer wurden schon unruhig - ich mußte handeln. Alles sah auf mich - ich gab dem diensthabenden Unterführer einen Wink, und er nahm die sich heftig sträubenden Kinder auf die Arme und brachte sie mit der herzzerbrechend weinenden Mutter in die Kammer. Ich wäre am liebsten vor Mitleid von der Bildfläche verschwunden - aber ich durfte nicht die geringste Rührung zeigen. Ich mußte alle Vorgänge mitansehen. Ich mußte selbst bei der grausigen, unheimlichen Gestank verbreitenden Ausgrabung der Massengräber und dem Verbrennen stundenlang dabeistehen. Ich mußte auch durch das Guckloch des Gasraumes den Tod selbst ansehen, weil die Ärzte mich darauf aufmerksam machten." ...es seien nur 200 000 oder 300 000 Juden während der NS-Zeit umgekommen. Tatsache ist, daß beim Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozeß enge Mitarbeiter Adolf Eichmanns zugaben, daß die Zahl der jüdischen Opfer zwischen 5 und 6 Millionen betrage. Nach jahrzehntelanger deutscher und internationaler Forschung stehen gesicherte Minimalzahlen für den Massenmord an den europäischen Juden fest. Diese Zahlen sind berechnet worden auf der Grundlage von Deportationslisten der SS, Transportmeldungen, Zugangslisten und Sterbebüchern von Konzentrationslagern, sowie Meldungen der SS-Einsatzgruppen. Der Massenmord an 6,2 Millionen jüdischen Frauen, Kindern und Männern ist eine historische Wahrheit. Deutsches Reich: 165 000 Österreich: 65 000 Frankreich und Belgien: 32 000 Niederlande: 102 000 Luxemburg: 1 200 Italien: 7 600 Griechenland: 60 000 Jugoslawien: 60 000 Tschechoslowakei: 143 000 Bulgarien: 11 000 Albanien: 600 Norwegen: 735 Dänemark: 50 Ungarn: 502 000 Rumänien: 211 000 Polen: 2 700 000 Sowjetunion: 2 200 000 Insgesamt: 6 261 185 ...daß der Grundwasserspiegel in Auschwitz-Birkenau 61 cm hoch sei; deshalb hätte die Verbrennung von Tausenden von Leichen in Gruben gar nicht stattfinden können. Es sei unmöglich, Leichen unter Wasser zu verbrennen. ("Leuchter-Report") Tatsache ist, daß die Verbrennungsgruben bei den Bunkern I und II 1,5 bis 3 Meter tief waren. Der verhältnismäßig hohe Grundwasserspiegel ist damals durch ein umfangreiches Grabensystem abgesenkt worden. Der sogenannte Königsgraben leitete das Wasser in die Weichsel. ...daß in Auschwitz Zyklon B nur zum Zweck der Desinfektion und Entlausung benutzt worden sei, aber nicht zur Tötung von Menschen. Fred Leuchter hatte in Gesteinsproben aus den Ruinen der Gaskammern keine oder nur sehr geringe Spuren von Blausäure festgestellt, etwas stärkere Spuren jedoch in den Gebäuden, die als Desinfektionsräume gedient hatten. Tatsache ist, daß die Gaskammern in Auschwitz-Birkenau von der SS 1945 gesprengt wurden, kurz bevor die Rote Armee das Lager befreite. Die Ruinen waren also seit über 40 Jahren Wind und Wetter ausgesetzt. Giftgas wirkt tödlich, indem es eingeatmet wird. In den mit Menschen vollgestopften Vergasungsräumen, die zudem leistungsstarke Entlüftungsanlagen hatten, konnte sich weniger Blausäure an den Wänden niederschlagen als in den Desinfektionsräumen. Zyklon B wirkt bei Menschen schon in geringer Dosis sehr schnell tödlich, während eine Laus beispielsweise aber auch bei einer weit höheren Menge erst nach zwei Stunden tot ist. Quellen: Amoklauf gegen die Wirklichkeit: NS-Verbrechen und "revisionistische" Geschichtsschreibung. Wien, 1991. Benz, Wolfgang, Hrsg.: Legenden, Lügen, Vorurteile. München: dtv, 1992. Höß, Rudolf: Kommandant in Auschwitz: Autobiographische Aufzeichnungen. München: dtv, 1963 # Internet: M.DIETZSCH@HOT.gun.de # # PGP-Key als Empfangsbestaetigung # ## CrossPoint v3.02 R ## -----BEGIN PGP SIGNATURE----- Version: 2.6 iQCVAgUBLpsAbHugUuenT591AQEXbgP/Z+GJxZhH70Bu72QYgNCSE2FLQDtxPKC6 8w7fh2bSldbwNYCQLeqw5MBng2tFEvpKWQdX2KvC/qzTonn0wbfzhVV7Os98T/GG I0F6bQPHODlMXjY2svuV3sttKUicsI84KQpmHnv1695/5W4IyutkXHpdnt5KQ/DY yTsKZAktRaA= =EfV/ -----END PGP SIGNATURE-----