-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Wichtig! Bitte beachten Copyright ========= Archiv-Version der Antifaschistischen Nachrichten ================================================= Da mich immer wieder Anfragen nach älteren Ausgaben der Antifaschistischen Nachrichten erreichen, stelle ich die gesammelten älteren Ausgaben im Archiv der Nadeshda zum Download zur Verfügung. Bitte beachten Sie, daß das Copyright der Texte bestehen bleibt. Die Nutzung der elektronischen Ausgabe ist auf private Zwecke beschränkt. Im Zweifelsfall wenden Sie sich bitte an die Redaktion. ™ŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽœ Diese Datei darf nicht verändert werden. Zur Sicherung ist sie mit einem elektronischen Schutzumschlag versehen. Zur  Überprüfung brauchen Sie das Programm PGP und meinen  öffentlichen Schlüssel (bitte per e-mail oder per Diskette mit frankiertem Rückumschlag bei mir anfordern).  ÓŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽ® Die Verbreitung durch rechtsextreme Mailboxen, insbesondere des sog. Thule-Netzes, ist ausdrücklich untersagt. Sie erhalten die gesammelten Ausgaben der AN über den Fileserver der NAD-MEER. Er ist über das Internet weltweit erreichbar. Bitte senden sie eine elektronische Nachricht mit dem Inhalt HELP an: Inform@Nad-Meer.gun.de Online erreichen Sie uns unter den Nummern: 0211-212494 Nadeshda 02159-81961 Nad-Meer - ---------------------------------------------------------------- Meine Netzadressen: Internet, CL, Z-Netz M.DIETZSCH@nadeshda.gun.de Fido Martin Dietzsch 2:2440/225.27 Die AN-Redaktion ist zu erreichen unter dem Account J.DETJEN@link-k.cl.sub.de Martin Dietzsch (Stand: 12. Oktober 1994) - ---------------------------------------------------------------- Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN27* "Einblick"-Terrorliste Datum : Do 30.12.93, 00:00 Groesse : 6649 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Naziterrorliste "Der Einblick" - ------------------------------ Die erste Nummer der Nazizeitung Der Einblick hat bundesweit in den Medien Aufsehen erregt. Mit dem Einblick rufen Nazis unter dem Kampagnennamen "Anti-Antifa" zu Terroraktionen gegen all jene auf, die sich gegen Rassismus und Faschismus zur Wehr setzen. Der Einblick nennt auf 46 Seiten antifaschistische Treffpunkte, Zentren und Zeitschriften, aber auch Personen mit vollem Namen, Adresse, Tel.-Nr. und KFZ-Zeichen mit der kaum verhohlenen Aufforderung, gegen diese "Anarcho-Aktivisten, linken Gewalttäter, grünen Kommunisten, linken Chaoten ..." vorzugehen. Die Angaben des Einblick über Hamburg sind zum größten Teil übernommen aus dem Index Nr. 29 vom Aug. 1992 und folgende. Mit dieser Ausgabe begann die "Nationale Liste" (NL) der Herren Th. Wulff und Chr. Worch die "Anti-Antifa". Die Nazis haben in Hamburg keinen größeren Einblick in die Antifaszene ; fast ausschließlich werden Angaben gemacht, die jede/r bekommen kann, die/der mit offenen Augen durch Hamburg geht oder auch mal nur in die taz sieht. Genannt werden das Brakula, die Klausstraße, das No Pasaran, das Libertäre Zentrum, die Rote Flora, das Cafe & Buch, die Chemnitzstraße, das VSP- Büro, der Kopierladen Schanzenblitz, der Schwarzmarkt, das Cafe Flop, das Juz Kora sowie neu aufgenommen der Theorie und Praxis Verlag und die TLD (die Nazis haben ihre Umbenennung in SpAD nicht mitbekommen). Außerdem werden zwei Menschen mit ihrer vollen Adresse angegeben : ein Antifaschist aus Eidelstedt, der in der Presse gegen Faschismus Stellung bezog, und der ehemalige Drucker des Index. So bedrohlich die Nennung für die Betroffenen ist, die Zahl der Angaben ist sehr gering und zeigt, daß die hiesige Naziszene im Gegensatz zu anderen Orten keine kontinuierliche Beobachtung der Linken betreibt. Die Funktion der NL ist vielmehr die eines Initiators. Worch läßt gern andere Nazis für sich laufen, während er selbst im Hintergrund agiert. Die Drahtzieher In Mainz wurden die Nazis Michael Petri und Sascha C. (Cumic ?) wegen des Einblicks festgenommen. Petri kommt aus der "Aktionspartei Nationalrevolutionärer Kameraden" (ANK), einem zeitweiligen Auffangbecken für Mitglieder der verbotenen "Nationalistischen Front" (NF) und "Deutschen Alternative" (DA) in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Mittlerweile leitet er die "Deutschen Nationalisten" (DN, ebenso wie ANK und DA eine Untergliederung der "Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front" des Michael Kühnen). Er und Cumic hatten schon des öfteren Ärger mit der Polizei wegen der Hetzparolen auf ihren "Nationalen Infotelefonen". Über diese Telefone lief seit einigen Monaten auch die Aufforderung, Angaben über AntifaschistInnen für die "Anti-Antifa" zu sammeln und ihnen mitzuteilen. Obgleich der Einblick ohne Namen in Randers / Dänemark erscheint, war ihr Mitwirken doch offensichtlich genug, daß die Staatsanwaltschaft zugreifen mußte. Andere - klügere - Drahtzieher werden bislang allerdings nicht behelligt. Wie schon erwähnt, war es der Index der Herren Wulff und Worch, der die "Anti-Antifa" ersann. Ferner finden sich im Einblick Hinweise auf die NL : für die aus Hamburg benannten Szeneobjekte können bei der NL "gute Fotos ... erstanden werden", und auf einem Hetzflugblatt der "Anti-Antifa Rhein/Main" ist neben einem Bonner Kontaktpostfach auch das Postfach der NL angegeben, mit der Aufforderung, dort Informationen über AntifaschistInnen zusammenlaufen zu lassen. Auch wenn Hamburg noch relativ wenig betroffen ist, sollten wir uns nicht darüber hinwegtäuschen, daß hier versucht wird, Nazis zu bewegen, Linke auszuspähen und gewalttätig gegen sie vorzugehen. Die "Anti-Antifa" steht erst am Anfang, und wenn es jetzt nicht gelingt, sie im Aufbau dieser Strukturen zu stoppen, kann das schlimme Folgen für einige von uns haben. -- (F) VVN gegen Terror der Neofaschisten - ---------------------------------- Die VVN - Bund der Antifaschisten (Hamburg) hat anläßlich des Erscheinens des Einblicks sich in einem Brief an die Präsidentin der Hamburger Bürgerschaft und in weiteren Briefen an die Fraktionen gewandt. "... Zu den betroffenen Verfolgten gehören unsere Mitglieder Gerd Lentz und seine Frau. Herr Lentz hatte sich vor kurzem dafür eingesetzt, daß eine ausländerfeindliche Schmiererei "Deutschland den Deutschen - Ausländer raus" entfernt werden sollte. Danach fanden sich Namen, Anschrift und Telefonnummer des Herrn Lentz zunächst im Index, einem Papier der "Nationalen Liste", und dann im Einblick. Am 14. Dezember 1993 wurde Herrn Lentz ein Brief zugestellt, in dem er als "Jude Gerhard Israel Lentz", seine Frau als "die Jüdin Waltraud Sarah Lentz" angesprochen und sie wegen der Mitwirkung an der Fernsehsendung Stern-TV vom 8. 12. 93 - wie es dann heißt - - "zum Tode verurteilt" wurden. Es folgt dann als "Begründung" eine Fülle übelster Beleidigungen, Beschimpfungen und Darstellungen möglicher Mordarten. Wir meinen, daß diese verbrecherische Vorgehensweise eine neue Stufe neonazistischer Aktivitäten und Umtriebe darstellt, die man nicht losgelöst von der geradezu systematischen Tolerierung der verschiedenen Neonaziorganisationen beurteilen kann. Ist nicht jetzt endlich der Moment gekommen, wirksam und vom Grunde her gegen diese Gefahr für den einzelnen und das politische Leben in unserer Stadt vorzugehen ? Sind nicht NSDAP, SA und SS in Hamburg und in der Bundesrepublik genau wie deren Ersatz- und Nachfolgeorganisationen verboten ? Wie soll diesem Verbot Geltung und Wirksamkeit verschafft werden? Müssen nicht gesellschaftliche Tatbestände geschaffen werden, die den Nährboden für Neofaschismus beseitigen ? Muß man nicht öffentlich über die Ursachen nachdenken, daß zuständige Staatsinstitutionen bis vor wenigen Tagen Pamphlete wie Der Einblick für strafrechtlich irrelevant gehalten haben ? Wir erwarten in Sorge um das politische Leben in unserer Stadt und um das Leben von Menschen wie Gerd Lentz und seiner Frau Ihre Antwort ..." # Internet: M.DIETZSCH@HOT.gun.de # # PGP-Key als Empfangsbestaetigung # ## CrossPoint v2.93 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN27* Fluechtlinge im Hungerstreik (Hamburg) Datum : Do 30.12.93, 00:00 Groesse : 3733 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Flüchtlinge im Hungerstreik - --------------------------- Hamburg. Seit dem 11. 12. befinden sich 40 Flüchtlinge im Hungerstreik. Sie haben die Kantine eines Wohnschiffes in Neumühlen besetzt. Sie fordern den Stop aller Abschiebungen, freie Wahl des Wohnortes für alle Flüchtlinge sowie keine Unterbringung auf Wohnschiffen und in anderen Sammelunterkünften. Am Samstag, den 11. 12., gab es die erste Kundgebung vor den Schiffen. Im Laufe der Zeit waren ca. 200 UnterstützerInnen da. Nach der Kundgebung gab es noch eine Demonstration zum Volkshaus. Aufgrund fehlender Informationen nahmen daran nur 80 Menschen teil. Da viele gar nichts von dieser wußten, waren sie schon vorher nach Hause gegangen. Am Dienstag spitzte sich die Situation zu, da die Behörden die Räumung der Kantine planten. In Verhandlungsgesprächen forderten Vertreter der Ausländerbehörde die Flüchtlinge auf, ihre Aktion zu beenden. Sie sollten ihre Namen angeben, damit die Fälle noch einmal einzeln überprüft werden könnten. Die Absicht hierbei ist eindeutig. Die Flüchtlinge lehnen dies natürlich ab. Sie wollen eine Lösung, die für alle gilt, und wollen sich nicht spalten lassen. Abends gab es ein Plenum vor den Schiffen, da eine Räumung befürchtet wurde. Um 19.00 Uhr war ein Ultimatum abgelaufen. Seit diesem Dienstag wird Journalisten und anderen Leuten, die nicht auf den Schiffen wohnen, der Zutritt zu den Schiffen verwehrt. Vor den Schiffen gibt es seitdem rund um die Uhr Wachen von Unterstützergruppen, um Kontakt zu den Flüchtlingen zu gewährleisten. Am Donnerstag nachmittag fand noch eine Demonstration mit 300 TeilnehmerInnen zu den Schiffen statt. Inzwischen haben die Flüchtlinge ihren Hungerstreik beendet. -- (Fr) Erklärung der hungerstreikenden Flüchtlinge auf den Schiffen - ------------------------------------------------------------ HH-Neumühlen vom 13. 12. 93 - --------------------------- Die wichtigsten Punkte unserer Situation : 1. Wir werden abgeschoben, obwohl die Verantwortlichen wissen, daß die politische Situation in unseren Ländern, mit der wir konfrontiert werden, für uns lebensbedrohlich ist. 2. Wir werden menschenunwürdig behandelt, innerhalb der Schiffe, beim Sozialamt und besonders bei der Ausländerbehörde. 3. Wir fragen : Warum wird den Presseleuten nicht erlaubt, zu uns zu kommen, aber gleichzeitig darf die Polizei unbehelligt auf die Schiffe kommen, obwohl alle wissen, daß wir nichts anderes machen, als für unsere Rechte zu kämpfen ? 4. Bis diese ungerechten Beschlüsse und deren Umsetzung nicht zurückgenommen werden, ziehen wir es vor, hier zu sterben. Wir kämpfen : 1. gegen die Abschiebungen 2. gegen das neue Asylgesetz, welches unser Selbstverständnis bricht 3. gegen die schlechten Unterbringungsbedingungen 4. gegen die Verteilung in andere Bundesländer, in denen unser Leben gefährdet ist 5. gegen unbegründete Verhaftungen (z. B. wegen Verstoßes gegen Aufenthaltsbestimmungen) 6. für den sofortigen freien Zugang der Presse und der BesucherInnen. Im Namen der beteiligten Flüchtlinge (unterschiedlicher Nationen), die entschlossen sind bis zum Tode. # Internet: M.DIETZSCH@HOT.gun.de # # PGP-Key als Empfangsbestaetigung # ## CrossPoint v2.93 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN27* Waehlergemeinschaft WIR Koeln Datum : Do 30.12.93, 00:00 Groesse : 6154 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** "WIR - Kölner Bürger": - ---------------------- Faschisten blitzen ab ! Ein großes Aufgebot ihrer Anhänger hatte die Deutsche Liga zur ersten öffentlichen Veranstaltung der neuen Wählervereinigung "WIR - Kölner Bürger Gemeinschaft" mobilisiert. Ungefähr ein Zehntel der Interessierten die sich am 10. 12. im Isabellensaal des Gürzenich eingefunden hatten, um sich über die Neugründung zu informieren, hörte auf das Kommando Manfred Rouhs, der in der Diskussion auch selbst das Wort ergriff. Doch hatte er ebensowenig Glück wie seine Freunde: Die meisten der über 200 Anwesenden waren nicht gekommen um den Faschisten zuzuhören und sorgten empört dafür, daß diese nicht zu Wort kamen. Wer aber gehofft hatte, an diesem Abend etwas über die kommunalpolitischen Vorstellungen der Kölner Bürger (in der Tat spielen die Bürgerinnen in der Vereinigung keine Rolle) zu erfahren, sah sich getäuscht. Stattdessen verbreitete der angekündigte Stargast, der Kölner Soziologieprofessor Erwin Scheuch, recht allgemeine Thesen über die Politikverdrossenheit der Wählerinnen und Wähler, deren Ursache er in der "Oligarchisierung der Parteien" sah. Diese entwickelten sich immer mehr zu "Kaderparteien", in denen die wichtigen Entscheidungen in kleinen Führungszirkeln fielen. Jetzt sei die Zeit gekommen, eine neue Art von Menschen, in ihren Berufen erfolgreiche Amateurpolitiker, in den Rat der Stadt zu wählen. Im Großen und Ganzen wurde dieses Credo mit kleineren Variationen von allen Rednern wiederholt. K.H. Fuchsius, der Vorsitzende der Vereinigung, wandte sich ebenfalls gegen Berufspolitiker, die von der Wirtschaft keine Ahnung hätten - die Parteien seien der Grund allen Übels. Das "Unternehmen Köln" müsse von Profis geführt werden, wie er sie in der Person Alfred Neven DuMonts, Herausgeber des Stadt- Anzeigers und Präsident der IHK, verkörpert sah. Überhaupt müsse die gesamte Ratsarbeit entschlackt werden, um es den Ratsvertretern zu ermöglichen, mit einem Nachmittag pro Woche für ihre parlamentarische Arbeit auszukommen. Auf wiederholte Nachfragen nach den inhaltlichen Vorstellungen der Kölner Bürger, räumten diese ein, kaum welche zu haben. Ihre Programmlosigkeit sei aber gerade Programm: Sachfragen seien schließlich Sache von Spezialisten und sollten zu gegebener Zeit von diesen entschieden werden. Die Ratsmitglieder in spe würden diese Sachentscheidungen dann in Beschlüsse umsetzen. Schließlich könne man heute doch noch nicht sagen, wie man z.B. zur Müllverbrennung stehe, die Experten stritten schließlich noch darüber. Fest stehen nur recht allgemein populistische Zielstellungen, die zum Teil deutlich rechts angesiedelt sind. So wird in den "Grundgedanken" der neuen Gemeinschaft neben "solider und sinnvoller Wirtschafts- und Finanzpolitik" und "bürgernaher und ehrlicher Politik" auch die "Verhinderung des Asylmißbrauchs, Sachleistungen statt Barleistungen" gefordert, eine deutliche Anleihe beim gesunden Volksempfinden. Die inhaltlichen Leerstellen hielten allerdings viele Interessierte, die meisten über 50 und deutlich dem Mittelstand angehörend, nicht davon ab, den Vertretern der WIR - Kölner Bürgergemeinschaft lebhaften Beifall zu spenden und sich der Gruppe anzuschließen. Köln wird wohl mit ihnen rechnen müssen. -- (tri) Aufstand der Bürger - ------------------- Mutete vieles beim ersten öffentlichen Auftritt der Wählergemeinschaft "WIR - Kölner Bürger Gemeinschaft" auch skuril an, ist die Gründung dieser Gruppe doch ein deutliches Signal. Den bürgerlichen Parteien, insbesondere CDU und FPD, die immer vorgaben, die Interessen des Mittelstandes zu vertreten, laufen die Wähler weg. Sie fühlen sich von Politikern, die in der Tat oft in erster Linie ihre persönlichen Interessen im Auge haben, nicht mehr vertreten. Die Auswirkungen der Krise tun ein Übriges: Die "Mitte" radikalisiert sich. Nun könnte die Linke diesem Prozeß gelassen zusehen, trüge er nicht auch, oder sogar in erster Linie Gefahren für die arbeitenden, arbeitslosen, studierenden Menschen dieser Stadt, für die große Mehrheit der Bevölkerung in sich. Die Bürger vertreten nämlich eine Ideologie, die sich von der faschistischen Idee der Volksgemeinschaft nur unwesentlich unterscheidet. Kern ihres "Programms" ist die Behauptung, alle Bürger Kölns hätten eigentlich die gleichen Interessen. Diese Interessen seien objektiv und könnten mit Hilfe von Spezialisten in Entscheidungen umgesetzt werden. Das "Unternehmen Köln" müsse gemanagt werden wie eine Firma - aber in welcher Firma herrscht schon Demokratie ? Parteien, die ohnehin ausschließlich ihr eigenes Süppchen kochten, stören da nur. Und wofür braucht der Arbeiter und die Angestellte eigentlich Gewerkschaften, wenn ohnehin für alle das Gleiche gut ist ? Die Ideen der Kölner Bürger sind im Kern undemokratisch, laufen hinaus auf die Abschaffung selbst bürgerlicher Errungenschaften. Deshalb war der Andrang der Deutschligisten so groß, sie gedachten die Anwesenden für ihre Ziele zu gewinnen. Die Empörung der großen Mehrheit zeigt, daß sich die meisten Menschen vermutlich über die Konsequenzen der Politik der Kölner Bürger nicht im Klaren sind, vielleicht nicht einmal die Gründer der Vereinigung selbst, die einen politisch eher naiven Eindruck machen. Mit Sicherheit weiß aber Professor Scheuch diese Konsequenzen einzuschätzen - und das gibt zu denken. Die Linke sollte sich jedenfalls mit den Kölner Bürgern auseinandersetzen, es steht zu befürchten, daß sie uns noch eine Weile erhalten bleiben. - -(tri) # Internet: M.DIETZSCH@HOT.gun.de # # PGP-Key als Empfangsbestaetigung # ## CrossPoint v2.93 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN27* Kurzmeldungen Datum : Do 30.12.93, 00:00 Groesse : 7210 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Neue Rechts-Partei zur Europawahl Hamburg. "Wir sind das Volk - Wir sind ein Volk" ist das bezeichnende Motto der neuen Gruppe "Aufbruch '94 - Deutscher Freier Wählerbund", der zu den Europa- und Bundestagswahlen 1994 gegründet wurde. Zielsetzungen der Partei "unter 1 000" Mitgliedern sind: - - Reduzierung des Parteienstaates durch Dezentralisierung und Deregulierung, - Vier-Tage-Woche ohne Lohnausgleich, am fünften Tag zwangsweise "ehrenamtliche Aufgaben" in der Gemeinde, - Verbesserung der Inneren Sicherheit (was nicht näher erläutert wird), - Ständiger Sitz im UNO-Sicherheitsrat und Wegfall der "Feindstaatenklausel" gegen die BRD, Staatsschuldenabbau durch "Rückführung des sozialen Wildwuchses auf die tatsächliche Wirtschaftskraft der Bundesregierung". In der Parteiführung taucht neben einem Franz-Josef Becher aus Mainu und Eva-Maria Geier (ehemalige hess. CDU-Abgeordnete) ein alter Bekannter auf, der nun genau zum schattenhaften Bild der Partei paßt. Es ist der Europaabgeordnete Emil Schlee (Ex-Patrioten, Ex-REP), der sich da eine neue Heimat für seine alten Anschauungen sucht. - -- (Ostpreußenblatt v. 11. 12. 93 - F) Keine Postzustellung von rassistischen Pamphleten ! - --------------------------------------------------- Frankfurt. Daß Abmahnungen ungeeignet sind, Gewissensentscheidungen zu revidieren, befand eine Kammer des Frankfurter Arbeitsgerichts im Prozeß von 13 Postzustellern (unterstützt durch die Deutsche Postgewerkschaft) gegen die Postdirektion. Die Zusteller konnten das Austragen von Briefwurfsendungen der faschistischen DVU nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren. Da die Post durch das baden-württembergische Verwaltungsgericht jedoch zur Austragung verpflichtet wurde, ging die Post gegen die Zusteller mit Abmahnungen vor. Diese müssen jetzt zurückgenommen werden. Die Generaldirektion Postdienst in Bonn behält sich jedoch vor, in Berufung zu gehen. Einen Weg aus der widersprüchlichen Rechtslage der Post weist Waldemar Schütze von der DPG: Bundespostminister Bötsch (CSU) äußerte im Oktober auf dem Kongreß der DPG die Absicht, sich für eine Änderung der Postverordnung einsetzen zu wollen. Das internationale Abkommen zur Beseitigung der Rassendiskriminierung soll in die Bestimmungen einfließen und möglich machen, unabhängig von einer strafrechtlichen Beurteilung derlei Druckerzeugnisse abzulehnen. - -- (FAZ, 16. 12. 93 - udi) "Republikaner" keine Chance in Brandenburg - ------------------------------------------ Neben den wenigen Kandidaten der Deutschen Liga traten zu den Brandenburger Kommunalwahlen in zwei weiteren Gemeinden noch REP-Kandidaten an. In Templin erhielten die sechs REP- Bewerber 270 Stimmen und kein Mandat. In Eisenhüttenstadt erhielten die vier REP-Kandidaten 1,8 Prozent der Stimmen, das einzige Mandat erhielt Wilfried Steinberg. -- (u.b.) Bewährung - aber auch Berufungsrichter lobt rassistisches Urteil - ---------------------------------------------------------------- Essen. Die IX. Strafkammer des Essener Landgerichts hat die vom Essener Amtsgericht verhängte 10-monatige Haftstrafe gegen eine bisher nicht vorbestrafte Frau aus Rumänien in der Berufungsverhandlung (wir berichteten) zur Bewährung ausgesetzt. Gegen das von rassistischen Vorurteilen strotzende Urteil von Amtsrichter Bovermann hatte sich öffentlicher Protest regt. Die Bewährungsentscheidung sei in der Kammer des Landgerichts allerdings nicht einstimmig gefallen, entschuldigte sich der Vorsitzende Richter Selhorst. Er fand dann auch lobende Worte für das Urteil des Amtsrichters und zeigte so, wo seine Sympathien liegen. -- (syb) FAP-Aufmarsch in Kassel wurde verboten - -------------------------------------- Kassel. Die faschistische FAP hatte durch Friedhelm Busse und Dirk Winkel (Winkel hatte auch die Demonstration in Fulda angemeldet) in Kassel für den 18. 12. 1993 um 10 Uhr auf dem Königsplatz zu einer bundesweiten Demonstration aufgerufen. Die zuständigen Stellen der Stadt verboten den Aufmarsch. Mit 500 Faschisten wollte die FAP angeblich kommen, vermutlich als Racheakt gegen die JRE-Aktionen in den letzten Wochen gegen führende Nazis in Kassel und als Gegenaktion zur geplanten Demonstration am 18. 12. von DGB, JRE, SchülerInnen und StudentInnen. -- (Kasseler AntifaschistInnen) Jüdischer Friedhof in Worms geschändet - -------------------------------------- Worms. Unbekannte Täter haben in der Nacht vom 19. uaf den 20. 12. den jüdischen Friedhof in Worms geschändet. Sie warfen über 40 Grabsteine um. Einige der Grabsteine sind nicht mehr zu verwenden. Die Täter werden in der Faschoszene vermutet. Die Staatsanwaltschaft Mainz ermittelt und hat eine Belohnung von 5 000,- DM ausgesetzt. Schon im Sommer dieses Jahres verunstalteten Unbekannte 100 Grabsteine mit Hakenkreuzschmierereien. Es gibt deutliche Hinweise auf eine ausgedehnte Faschoszene im Bereich Worms und Frankenthal. Im Sommer dieses Jahres fand in der Nähe von Worms eine Nazifeier statt, bei der sich ca. 120 Faschos trafen. Im Anschluß an diese Feier kam es zu gewalttätigen Übergriffen der Faschos gegen dort demonstrierende Antifas. -- (Antifa Rheinhessen) Schweigen aus Angst vor dem braunen Mob ? - ----------------------------------------- Hamm. In der Nacht vom 20. 12. schlug eine randalierende Horde die Scheiben im "Klösterchen", dem Asylbewerberheim in der Ostenallee ein. Fast scheint es, als würden alle beteiligten Behörden (die andererseits popelige 10-DM-Wohnungseinbrüche gern melden) bei allen Delikten mit fremdenfeindlichem Hintergrund systematisch "dichtmachen" und die Öffentlichkeit am liebsten gar nicht informieren. Weil die Stadtverwaltung als "Träger" über Vorfälle rund um ihre Unterkünfte nur wenig auskunftsfreudig ist, weil die Hammer Polizei von Amts wegen nicht zuständig ist und weil auch die in der Lippestadt ansässige "politische Außenstelle" aus Dortmund nicht mitteilungsbefugt ist, bestätigte erst ein Sprecher des Polizeipräsidenten Dortmund auf Anfrage des Westfälsichen Anzeigers einen Zeugenhinweis, nach dem in der Nacht zum Sonntag gegen 0.07 Uhr eine etwa 10 bis 15 Mann starke Gruppe die Scheiben im Flüchtlingsheim an der Ostenallee 88 (Klösterchen) zertrümmert und dabei einen Sachschaden von rund 1000 Mark angerichtet hatte. Die Polizei stellte in derselben Nacht sieben Personen, die "in einem bekannten Gebäude" in zwei Pkw mit HSK-Kennzeichen aufgriffen worden waren und die vermutlich der rechten Szene zuzuordnen sind. Ob sie aber für die Tat in Frage kommen, müsse erst noch ermittelt werden. -- (A.P.) # Internet: M.DIETZSCH@HOT.gun.de # # PGP-Key als Empfangsbestaetigung # ## CrossPoint v2.93 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN27* Roma-Aktion in Dachau doch erfolg Datum : Fr 31.12.93, 00:00 Groesse : 3709 Bytes Datei : 4664.msg, 30.12.93, 15:23:38 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Dachauer Roma-Aktion doch noch erfolgreich - ------------------------------------------ Nachdem sich ein Großteil der Roma in einer Vollversammlung Mitte Oktober für eine Einzelfallprüfung entschieden hatte, war die Situation etwas ratlos. Wie sollte eine Einzelfallprüfung aussehen ? Es war klar, daß eine Prüfung in der gleichen Art wie das Asylverfahren innerhalb kurzer Zeit zu einer Ablehnung und damit zu einer Abschiebung führen würde. Inzwischen wurde die schon von Dachau aus gestellte Petition an das Europäische Parlament vom Petitionsausschuß für "zulässig" erklärt. Das passiert sehr selten und heißt, daß die Petition in aller Regel auch vom Plenum angenommen wird. Mit dieser Rückendeckung entschloß sich die Aktion Zuflucht, den Roma anzubieten, Anträge zu formulieren, die ausschließlich politisch argumentieren. Die Anträge berufen sich auf die Artikel 30 (Aufenthaltserlaubnis aufgrund humanitärer Gründe) und 55 (Duldung wegen Staatenlosigkeit) des Ausländergesetzes. Diese Anträge stehen außerhalb des Asylverfahrens, was nebenbei den Vorteil hat, daß die Roma nicht dem Asylbewerberleistungsgesetz (Freßpakete) und der Beschränkung des Aufenthaltsortes unterliegen. Zur Begründung wird auf die Petition verwiesen: 1. Wir sind wie die Juden aus der ehemaligen Sowjetunion während des "Dritten Reiches" verfolgt und ermordet worden. Wir wollen wie sie ohne individuelle Prüfung ein Bleiberecht in Deutschland als Kontingentflüchtlinge bekommen. 2. Wir waren Roma mit jugoslawischer Staatsangehörigkeit, als wir nach Deutschland flüchteten. Jetzt gibt es den Staat Jugoslawien nicht mehr, und die neuen Staaten definieren sich ethnisch (z. B. ist Mazedonien der "Nationalstaat des mazedonischen Volkes" nach der Verfassungs-Präambel). Wir Roma sind jetzt ein Volk ohne Staat, ohne Land, ohne Heimat, und wir wollen nicht durch Abschiebung z. B. nach Mazedonien eine (mazedonische) Staatsbürgerschaft von deutschen Behörden zwangsverordnet bekommen. Ein derartiger Antrag kann im Prinzip immer gestellt werden. Nur schützt er normalerweise nicht vor Abschiebung. Das Innenministerium hat aber aufgrund des Kampfes der Roma vor den europäischen Gremien zugesichert, nicht abzuschieben, solange die Anträge geprüft werden. In dieser Situation konnte der Schritt gewagt werden. In Zusammenarbeit mit dem Roma National Congress und Rechtsanwälten wurde ein Musterantrag erstellt. Er wurde den Roma bei einer Versammlung am 9. Dezember vorgestellt. Eine große Mehrheit der Roma entschied sich für diese Form des Antrags. Die Chancen dieses Antrags werden als sehr gut eingeschätzt, da das Innenministerium unter dem Druck der europäischen Institutionen steht. Auch die KSZE wird sich auf ihrer nächsten Sitzung im Herbst 1994 als Hauptthema mit Roma befassen. Selbst wenn die Anträge vom Innenministerium abgelehnt werden, steht der normale Rechtsweg offen - durch alle Instanzen bis vor den Europäischen Gerichtshof. Damit ist die Frage, die manchmal im Raum stand "Waren die fünf Monate Kampf nicht doch umsonst ?" nicht nur mit "nein" zu beantworten. Im Gegenteil läßt sich sagen, daß die Aktion die Flüchtlingsarbeit mit Roma zwei Schritte vorangebracht hat. -- (Matthias Pfisterer) Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN27* Aus der faschistischen Presse Datum : Fr 31.12.93, 00:00 Groesse : 3877 Bytes Datei : 6928.msg, 30.12.93, 15:32:22 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Aus der faschistischen Presse ============================= Dr. Alfred Seidl - ---------------- Nationalzeitung, 51 / 93 Das Blatt veröffentlicht Dokumente über die Verbindungen von Dr. Frey zum ehemaligen Bayerischen Landtagsabgeordneten, Bayerischen Innenminister, Staatssekretär im Justizministerium und Fraktionsvorsitzenden der CSU Dr. Alfred Seidl. Dabei stellt das Blatt stark in den Vordergrund, daß Seidl der Verteidiger von Rudolf Heß gewesen ist. Es veröffentlicht Dokumente aus dem Nürnberger Tribunal, aus denen hervorgeht, daß der Vorsitzende Richter 1946 ein Plädoyer von Dr. Seidl gerügt hatte, weil er sich, wie die Nazipropaganda, über die "Ungerechtigkeit des Versailler Friedensvertrages" ausgelassen hatte. Das Blatt behandelt diese Nazi- Hetze als Heldentat und wirbt für Heß-Medaillen. Schirinowskij und die DVU - ------------------------- Nationalzeitung, Nr. 51 / 93 Der russische Liberaldemokrat und Wahlsieger Schirinowskij gab der Nationalzeitung ein Exklusivinterview, in dem er erklärte, "Dr. Frey ist mein Freund und die Deutsche Volksunion unser Partner". Zur Wirtschaftspolitik erklärt er: "Die Kommunisten lassen nur die gesellschaftlichen Eigentumsformen zu und die bisherigen Regierungsparteien setzen nur auf private Wirtschaft. Doch wir wollen beides verbinden. In der ersten Etappe wird wahrscheinlich der staatliche Wirtschaftssektor vorherrschen." Zur Politik Jelzins äußert er sich vorsichtig: "Jelzin macht Fehler, aber er zerstört das Land nicht. Er irrt in einigen Fragen. Aber in seinem tiefsten Inneren steht er auf seiner patriotischen Plattform." Schirinowskij sagt, die "Oder-Neiße- Linie ist nicht das letzte Wort der Geschichte" - und wenn das Blatt eine Zwischenüberschrift einfügt "Königsberg - Lösung für Deutschland" sieht dies Schirinowskij zur Zeit etwas anders: "Das Königsberg-Gebiet darf kein Zankapfel zwischen Deutschland und Rußland sein. Es darf dort keine Grenzen zwischen Deutschland und Rußland geben. Wir werden eine Formel finden, die Deutschland zufriedenstellt. Nichts darf uns trennen." "Glückliches Italien" - --------------------- Europa vorn 62 / 92 So kommentiert Manfred Rouhs das Abschneiden von MSI und Lega Nord bei den Kommunalwahlen. "Die Weltanschauung der MSI", so Rouhs, "ist eine andere als die der demokratischen Rechten in Deutschland, der eher die Lega Nord nahesteht. Lega Nord und aber auch der MSI haben deutlich gemacht, daß rechte Politik in Europa prinzipiell mehrheitsfähig werden kann. Würde die deutsche Rechte parteipolitisch ähnlich dastehen wie die Italiener, dann müßten auch SPD und CDU / CSU Angst haben, unter die Fünf-Prozent-Hürde zu fallen." Andreas Kudjer beschäftigt sich mit der "schwachen Beweislage" im Fall Solingen, wo man seiner Meinung nach die Rechte vorschnell zu Tätern erklärte. Er geht so weit zu unterstellen, der Staatsschutz könne den Brand womöglich selbst gelegt haben, "um Ziele zu erreichen, die lange vor der Tat feststanden: ... Repression gegen die demokratische Rechte und Auflösung Deutschlands im Multikulturalismus." Die eindeutigen Hinweise auf Verbindungen der Täter zur neonazistischen Szene, ja direkt auch zur Deutschen Liga, gerade im Fall Solingen, stellt er als konstruiert hin. Die "Propaganda-Seifenblasen" würden zerplatzen ... die Herrschenden noch den letzten Rest ihrer Glaubwürdigkeit verlieren." -- (jöd, u.b.) Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN27* Wissenschaftler zum Wahljahr 94 Datum : Fr 31.12.93, 00:00 Groesse : 2348 Bytes Datei : 2386.msg, 30.12.93, 15:35:10 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Keine politische Mobilisierung ethnischer Gefühle ! - --------------------------------------------------- Mit der folgenden Erklärung wandten sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an die politischen Parteien in Bonn: "1994 wird ein Jahr der Wahlkämpfe sein, wie es die Bundesrepublik noch kaum erlebt hat. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, daß regelmäßig Zuwanderung von Aussiedlern, Arbeitsmigranten und Asylbewerbern in die Wahlkämpfe hineingezogen werden und zwar sogar zum Teil selbst dann, wenn vorher andere Absichtserklärungen abgegeben wurden. Damit sind Ängste in der Bevölkerung nicht nur aufgegriffen, sondern auch geschürt worden. Derzeit besteht vor allem die Gefahr, daß das Problem "Ausländerkriminalität" zu einem beherrschenden Thema wird, in das auch verdeckt die Asylproblematik wieder mit einbezogen werden könnte. Wir wissen aus anderen Gesellschaften, daß die politische Mobilisierung ethnischer Gefühle zur Eskalation von Gewalt bis hin zum Bürgerkrieg geführt hat. Ein solcher Verlauf kann insbesondere dann eintreten, wenn die Lage der Gesellschaft sozial wie ökonomisch angespannt ist und die politischen Bewältigungsanstrengungen nicht oder noch nicht greifen. Die Suche nach Problemlösungen darf die Diskriminierung ethnisch Anderer nicht beinhalten oder auch nur in Kauf nehmen. Wir fordern daher die politischen Parteien auf, ihre Wahlkämpfe so anzulegen, daß jede Ermutigung und Legitimierung von Fremdenfeindlichkeit ausgeschlossen ist. Wir als unterzeichnende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden Versuche der politischen Instrumentalisierung ethnischer Gefühle markieren und ihnen öffentlich entgegentreten. gez. Prof. Dr. Roland Eckert, Fachbereich IV- Soziolgie an der Universität Trier; gez. Prof. Dr. Heitmeyer, Fakultät für Pädagogik an der Universität Bielefeld; sowie 61 weitere Wissenschaftler/ innen. Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN27* RAP - Projekt an Hamburger Gesamt Datum : Fr 31.12.93, 00:00 Groesse : 4138 Bytes Datei : 1388.msg, 30.12.93, 15:33:08 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** "Es reicht mir - ich bring die Botschaft direkt zu Dir" - ------------------------------------------------------- RAP-Projekt an Hamburger Gesamtschule "Die Forderung, daß Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an die Erziehung", sagte T. W. Adorono 1969. Wird das heutige Schulsystem diesem Anspruch gerecht ? Die Auseinandersetzung mit den während des Nationalsozialismus begangenen Greueltaten und vor allem mit der Frage, wie es dazu kommen konnte, ist zweifellos äußerst wichtig. Adornos Forderung nach einer "Erziehung zur Mündigkeit" (Buchtitel) kann jedoch ohne die Einbeziehung eigener Erfahrungen und Ausdrucksformen von Jugendlichen nicht auskommen. In diesem Zusammenhang interessant ist die Inititive des RAP-Projektes an der Bruno-Tesch-Gesamtschule in Hamburg / Altona. Dort war vor den Herbstferien eine Projektwoche durchgeführt worden. Anfang Oktober wurden die Ergebnisse der Arbeiten dann in der Pausenhalle vorgestellt. Unter anderem präsentierten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 bis 10 selbstbearbeitete Musikarrangements, mit Texten, die es wert sind, veröffentlicht zu werden. -- (cdv, kun) Stoppt den Haß (Sultan Yalcin, 10 b) - ------------------------------------ Vor 30 Jahren da wollten sie uns, jung und frisch sollten alle sein. Männer und Frauen verließen ihr Land, kamen her in dies fremde Land. Voller Freude, voller Hoffnung und voller Mut, für die Drecksarbeit waren sie alle gut genug. Zogen groß ihr eigen Fleisch und Blut. In der Krise ist dies Land, das schnell einen Sündenbock fand. Heute sieht man brennende Häuser, fließendes Blut, Hoyerswerda liegt in Asche und Schutt. Nach Mölln schlugen sie auch in Solingen zu. Der Haß zieht durchs ganze Land, die Täter bleiben unbekannt. Frauen und Kinder starben, damit die Kahlen ihren Spaß haben. Der Nachbar stellt sich blind, er ist das RECHTE Lieblingskind. Stoppt den Haß, stoppt den Haß. (...) Mann oh Mann (Onur Bayraktar, 8 a) Was ist los in Deutschland ? Nazis provozieren, demonstrieren mit der Hakenkreuzfahne in der Hand durch das ganze Land durch die Straßen mit ihren Massen und ihren Glatzen, üben Gewalt aus - natürlich an anderen Rassen ! Solingen, Mölln, Hoyerswerda, Lichtenhagen : soviel Brutalität kann ich nicht mehr ertragen. Die ausführende Gewalt kollaboriert mit dem Feind N E I N ! Das lasse ich lieber sein. Allein gegen die dunklen Mächte, Ausländer sein bedeutet "keine Rechte, keine Wahlen, aber die Steuern bezahlen". Doppelte Staatsbürgerschaft - das ist doch nur formal. Die Chaoten, sie werden von der Polizei beschützt, rechte Parteien werden vom Staat unterstützt. Und wir Ausländer, wir werden ausgenutzt, benutzt wie Zweiteklasse-Menschen, ich hab jetzt genug von der ganzen action ! Jetzt ist Schluß Es reicht mir - ich bring die Botschaft direkt zu Dir. (...) Freundschaft muß sein (Sedat Örs, 9 c) Freundschaft muß sein, darum Ausländer rein ! Es gibt schwarz und weiß, was für Nazis Ausländer heißt. O.K. ich sehe etwas anders aus, wieso muß ich dann aus Deutschland raus ? Wenn wir darüber reden, wird es vielleicht bald wieder Frieden geben. Aber solange sie weiter Häuser niederbrennen, werden wir ihre Gesichter erkennen. Dann schnappen wir die Glatzen und hauen ihn in die Fratzen. Die echten Rassisten sitzen im Staat - Das sind die Faschisten. Unsere Eltern haben die BRD aufgebaut und wenn ein Auto fort ist, heißt es, ein Ausländer hätt 's geklaut. Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN27* Deutsche Liga feiert Erfolge Datum : Fr 31.12.93, 00:00 Groesse : 1748 Bytes Datei : 5146.msg, 30.12.93, 15:31:10 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Deutsche Liga feiert Erfolge - ---------------------------- Köln. Bei den Kommunalwahlen in Brandenburg kandidierte auch die Deutsche Liga. In der Gemeinde Peitz (bei Cottbus) gelang es der "Liga", den einzigen rechten Gemeinderatskandidaten überhaupt in Brandenburg durchzusetzen, Helmut Wandtke mit 3,8 %. In Cottbus blieben zwar die beiden Kandidaten der Deutschen Liga mit 0,5 % der Stimmen erfolglos. Für den Oberbügermeisterposten kandidierte aber außerdem Frank Hübner auf der Liste der Deutschen Liga und erhielt 2,75 % der Stimmen. Hübner war Vorsitzender der verbotenen "Deutschen Alternative". Der Bundesvorstand der Liga distanzierte sich von der Kandidatur. Die Deutsche Liga in Köln teilte in einer Presseerklärung mit, daß sie der Liberaldemokratischen Partei Rußlands zu ihrem Wahlerfolg gratuliert habe. Originalton M. Rouhs: "Aus nationalistischer Sicht kommt weder für Deutschland, noch für Rußland eine Veränderung der Grenzen Finnlands, der Ukraine und der baltischen Staaten in Frage ... Ziel deutscher Außenpolitik sollte es vielmehr sein, die 1918 und 1945 völkerrechtswidrig abgetrennten Ostgebiete in das Deutsche Reich zurückzuführen und die in Ostdeutschland lebenden polnischen Ausländer auf human vertretbarer Grundlage in ihre Heimat umzusiedeln." -- (jöd) Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.gun.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN27* Abschiebung von Kindern u. Jugendlichen (Köln) Datum : Fr 31.12.93, 00:00 Groesse : 6145 Bytes Datei : 5073.msg, 30.12.93, 15:22:36 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung nur in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Stadt Köln bleibt hart: Ausweisung von Mustafa S. läuft - ------------------------------------------------------- Große Proteste gegen die Abschiebungen Köln. Seit Monaten läuft in Köln die Auseinandersetzung um die Abschiebung von ca. 70 ausländischen Kindern und Jugendlichen. Sie leben nur bei einem Elternteil oder bei Verwandten, und nach den Bestimmungen des neuen Ausländergesetzes hat das Ausländeramt ihre Ausreise verfügt. Aufgrund der vielfältigen Proteste aus der Bevölkerung und durch die massiven Anstrengungen des Unterstützerkreises der Kinder konnte für einige inzwischen Aufenthaltsrecht erwirkt werden. Das Innenministerium signalisierte der Kölner Verwaltung, sie habe Freiraum bei der Auslegung des Begriffs der "besonderen Härte". Umso empörender, was sich jetzt abspielt: "Sensibel" wie gewohnt schlug das Kölner Ausländeramt dann einen Tag nach dem Kongreß der AG Arsch Huh "173 Völker - 1 Stadt" zu: Der 19-jährige makedonische Mustafa S. wurde aufgefordert, die Bundesrepublik innerhalb von 3 Tagen zu verlassen. Mustafa, der 1974 in Köln-Kalk geboren wurde und 1975 mit seiner Mutter und seinem Bruder nach Ex-Jugoslawien zog, kam auf eigenen Wunsch als 15-jähriger 1989 zurück zu seinem Vater nach Köln. Auf Dauer hier leben könnte Mustafa laut Gesetz nur, wenn seine Mutter bis zu seinem 16. Lebensjahr auch eingereist wäre. Mustafas Vater wurde erst im Mai '93 nach einem unter Druck zustande gekommenen gerichtlichen Vergleich (Mustafa sollte anstatt sofort erst bis 31. 8. 93 Deutschland verlassen) auf den Unterstützerkreis aufmerksam. Der neu vermittelte Anwalt beantragte sofort die Aufhebung des Vergleichs, da in ihm nicht gebührend berücksichtigt wurde, daß die Mutter 1989 mit Mustafa nach Köln kommen wollte, aufgrund einer schweren Erkrankung aber zurückbleiben mußte. Als dann der Jugoslawienkonflikt voll ausbrach, traute sich die Mutter als türkische Staatsangehörige und Muslimin nicht, das benötigte Visum im serbischen Belgrad zu beantragen. Ferner wurde darauf hingewiesen, daß Mustafa sofort zum makedonischen Militär eingezogen würde. Es gibt wenig offizielle Berichte über die ethnischen Konflikte in Makedonien, es ist jedenfalls z. Zt. nicht auszuschließen, daß Mustafa als Muslim Diskriminierungen und Repressalien zu erwarten hätte. Doch die Behörde verweigerte weiterhin die Duldung und Arbeitserlaubnis, obwohl Mustafa in zwei Betrieben eine Ausbildung beginnen konnte. Mustafas Vater, der sich bereits vor einem Jahr einer schweren Operation unterziehen mußte, wurde über diese Angelegenheit krank und ist seit September '93 arbeitsunfähig. Er leidet unter starken Allergien sowie Kreislaufund Herzbeschwerden. Er ist auf Hilfe im Haushalt angewiesen und darf nicht längere Zeit alleine sein. Auch auf diese neue Tatsache wurde letzte Woche in einer neuen Eingabe an die Ausländerbehörde und den Landesinnenminister hingewiesen. Es gäbe für die Kölner Verwaltung also viele Möglichkeiten, die Ordnungsverfügung zurückzunehmen und auf Mustafas Ausreise aufgrund von besonderen Härten und humanitären Erwägungen zu verzichten. Doch auch die Kölner SPD-Fraktion ist längst wieder auf den harten Kurs der Verwaltung eingeschworen. Die am 16. 12. von der SPD beantragte Fragestunde im Rat zum Fall Mustafa S. war eine Farce, eine abgesprochene Sache, um Ruschmeier die Gelegenheit zu geben, seine harte Haltung lang und breit öffentlich zu rechtfertigen. Mit der Ausweisung von Mustafa S. soll eine Abschiebewelle eingeleitet werden. Der Fall soll für Köln eine Norm setzen bzw. ein Exempel statuieren. Doch die Kölner SPD und die Verwaltung hat nicht mit einem solch breiten Protest der Kölner Bürger gerechnet, die im Gegensatz zu ihren Volksvertretern mit den Schlagworten "Ausländerfreundlichkeit" und "Integration unserer ausländischen Mitbürger" auch konkretes Handeln fordern. Es hagelte hunderte Protestbriefe an Politiker und Zeitungen, viele Initiativen und Organisationen bezogen eindeutig Stellung. Prominente wie Anke Brunn, Alfred Neven DuMont und Konrad Weiss setzen sich vehement für Mustafa und die vielen anderen von Abschiebung bedrohten Kinder und Jugendlichen ein. Auch die Medien nahmen sich des Falles an. Auch wenn OB Burger die Verwaltung mit einer menschenverachtenden und sachlich falschen Erklärung im KStA vom 18. 12. 93 rechtfertigt, so ist doch zu erkennen, daß man von diesem breiten Protest sehr überrascht und getroffen ist. Für Mustafa, dessen Mutter nun bald nach Köln kommen will (sie hat mittlerweile in der neuen Botschaft in Skopje ein Visum beantragt), richtet sich die ganze Hoffnung auf die erwähnte neue Eingabe. Für die vielen anderen Betroffenen ist zu hoffen, daß die Stadt endlich nachdenkt, auch über ihre Hardliner in der Ausländerbehörde, die selbst in eindeutig positiven Fällen noch Gründe konstruieren, um Kinder und Jugendliche, Studenten und Musiker abzuschieben. Die Menschen in Köln erwarten, daß die Verantwortlichen endlich von selber auf die ausreichend vorhandenen Gründe und Möglichkeiten für die Erteilung von Bleiberechten stoßen und nicht erst immer nach öffentlichen Druck oder Intervention von höheren Stellen. Schnoor selber hat mittlerweile klargemacht, daß die Kölner Behörde doch bitte selbständig entscheiden solle und er dem Hauptausschußbeschluß nicht Folge leisten wird. - -- (wos) ÁKL056 g10Der Unterstützerkreis für die von Abschiebung bedrohten Kinder und Jugendlichen veranstaltet am 10. 1. 94 um 20.00 Uhr in der Alten Feuerwache, Sudermannplatz, einen Informationsabend für Initiativen und Interessierte, an dem auch weitere Aktivitäten besprochen werden. -----BEGIN PGP SIGNATURE----- Version: 2.6 iQCVAgUBLpsAHHugUuenT591AQGCgAP+OwgfkVl9bTF6iVFOInRu27xZ8mdd84b7 YWr0029IHUgljh3mR97lb0xQGz+mY2oNIrwF6jYI7yGu8IvWWvfxGOn4ckCCWH6Y kOuAzhrEGx5dL6V3NSASwzHWOaDnDZnW3sXwg/t/rvIFnmhcbNsqbDbfWxLZxlrX P4YAqKI0p08= =CnoO -----END PGP SIGNATURE-----