-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Wichtig! Bitte beachten Copyright ========= Archiv-Version der Antifaschistischen Nachrichten ================================================= Da mich immer wieder Anfragen nach älteren Ausgaben der Antifaschistischen Nachrichten erreichen, stelle ich die gesammelten älteren Ausgaben im Archiv der Nadeshda zum Download zur Verfügung. Bitte beachten Sie, daß das Copyright der Texte bestehen bleibt. Die Nutzung der elektronischen Ausgabe ist auf private Zwecke beschränkt. Im Zweifelsfall wenden Sie sich bitte an die Redaktion. ™ŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽœ Diese Datei darf nicht verändert werden. Zur Sicherung ist sie mit einem elektronischen Schutzumschlag versehen. Zur  Überprüfung brauchen Sie das Programm PGP und meinen  öffentlichen Schlüssel (bitte per e-mail oder per Diskette mit frankiertem Rückumschlag bei mir anfordern).  ÓŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽ® Die Verbreitung durch rechtsextreme Mailboxen, insbesondere des sog. Thule-Netzes, ist ausdrücklich untersagt. Sie erhalten die gesammelten Ausgaben der AN über den Fileserver der NAD-MEER. Er ist über das Internet weltweit erreichbar. Bitte senden sie eine elektronische Nachricht mit dem Inhalt HELP an: Inform@Nad-Meer.gun.de Online erreichen Sie uns unter den Nummern: 0211-212494 Nadeshda 02159-81961 Nad-Meer - ---------------------------------------------------------------- Meine Netzadressen: Internet, CL, Z-Netz M.DIETZSCH@nadeshda.gun.de Fido Martin Dietzsch 2:2440/225.27 Die AN-Redaktion ist zu erreichen unter dem Account J.DETJEN@link-k.cl.sub.de Martin Dietzsch (Stand: 12. Oktober 1994) - ---------------------------------------------------------------- Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN25* JRE-Bundeskonferenz 22./23.1.94 Datum : So 05.12.93, 12:00 Groesse : 2579 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** "Gemeinsam gegen Rechts" - ------------------------ JRE-Bundeskonferenz am 22. / 23. Januar 1994 in Frankfurt/Main Die 2. Bundeskonferenz von Jugend gegen Rassismus in Europa wird Jugendliche aus Ost- und Westdeutschland und aus ganz Europa zusammenbringen. Geboten werden zwei Tage voller interessanter Diskussionen, voller Erfahrungsaustausch, spannender Veranstaltungen und einer wilden Party am Samstag abend. Samstag: Plenumsdiskussion zum Thema: 1994 - Stoppt die Nazis im Superwahljahr ! Arbeitsgruppen / Foren unter anderem zu folgenden Themen: - - Sicherheit und Schutz vor faschistischen Angriffen - "By any means necessary ?" - Mit welchen Mitteln gegen die Nazis (als Diskussionspartner ist Ralph Giordano angefragt) - "Die Brandstifter sitzen in Bonn" - Diskussionsforum (angefragt sind Gregor Gysi, PDS; Heidemarie Wiczoreck- Zeul, SPD und Angelika Beer, Grüne/B 90) - Betriebliche und gewerkschaftliche Antifaschismus-Arbeit (eingeladen sind VertreterInnen der Gewerkschaftsjugend) - Fußballhooligans faschistisches Potential oder potentielle Antifaschisten ? (eingeladen werden Vertreter antifaschistischer Fanclubs) - JRE international (mit VertreterInnen der anderen JRE-Sektionen) - Nazi-Rock - Kulturrevolution von Rechts ? - Einladung an Herbert Grönemeyer , Campino (Die Toten Hosen) Samstag Abend / Nacht: ROCK GEGEN RECHTS Sonntag: Plenumsdiskussion zu: Bilanz und weitere Arbeit von JRE anschließend: - - Behandlung von Anträgen - - Wahl des JRE-Sprecherrates - - Internationale RednerInnen. Das alles kostet: 70 DM für Übernachtung und Essen, 5 DM Konzertbeitrag und ca. 35 DM Fahrtkostenausgleich (jeder zahlt die gleichen Fahrtkosten). Tagungsort ist das Haus der Jugend, Frankfurt / M. Anreise Freitag abend. Anmeldungen bis zum 7. 1. 94 an das JRE-Bundesbüro: JRE, Postfach 30 06 29, 50776 Köln. Tel. 0221 / 13 29 79. Fax 0221 / 13 72 80. Überweisung von 75 DM auf Konto: JRE, Konto-Nr. 254 322 87, Stadtsparkasse Köln BLZ 370 501 98 # Internet: M.DIETZSCH@hot.zer.de # # XP-DES Passwort für PMs erwünscht # ## CrossPoint v2.92 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN25* Kurzmeldungen Datum : So 05.12.93, 12:00 Groesse : 3189 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** "Kölner "Liga" kassiert 300 000 für Kommunalwahlen - -------------------------------------------------- Nach Angaben der Kölner Deutschen Liga soll am 14. November im hessischen Pfungstadt der Bundesparteitag der "Deutschen Liga" stattgefunden haben. Dieser Bundesparteitag soll der Kölner Liga einen "Zuschuß in Höhe von 300 000 DM" gewährt haben, vermeldet sie in einer Pressemitteilung. Nach Angaben der Liga hätte die Sammlung für die Unterstützungsunterschriften zu den Kommunalwahlen bereits begonnen. Diese Information bestätigt das Büro des Wahlleiters. Das heißt auch, das die Liga bereits 46 Kandidaten in Wahlkreisversammlungen zur Wahl aufgestellt hat. Bei den Kommunalwahlen in Brandenburg hat die "Deutsche Liga" den ehemaligen Vorsitzenden der inzwischen verbotenen Deutschen Alternative zu den Wahlen aufgestellt. - (jöd) Bund deutscher Arbeitsloser - --------------------------- Castrop-Rauxel. Auf Mitgliederwerbung ist ein "Bund deutscher Arbeitsloser und sozialschwacher Bürger" (BdAS) mit Sitz in Castrop-Rauxel. Der sich selbst als "loser Zusammenschluß" verstehende BdAS arbeitet mit dem "Arbeitskreis Deutsche Interessen" (ADI) zusammen und will "aktiv das Bestreben der >Deutschen Liga< unterstützen, ein Deutsches Bündnis" für das Wahljahr 1994 zu bilden. Der Geschäftsführer des BdAS, Adolf Steiner, ist nach eigenen Angaben Mitglied im Landesvorstand NRW der "Deutschen Liga" und deren Beauftragter für das Ruhrgebiet. Finanzielle Mittel erhofft sich der BdAS, indem er "deutsch gesinnten Kaufleuten" preisgünstig "Werbungen aller Art" (z.B. Verteilung von Werbeprospekten anbietet. Die Angabe von derzeit über 8 000 Mitgliedern im gesamten Bundesgebiet dürfte allerdings stark übertrieben sein. - (peb) REP-Aktionstrupp in Vorbereitung ? - ---------------------------------- Hünxe. In einem Schreiben von Uwe Goller, dem Landesvorsitzender der Republikaner NRW, an den Ortsvorsitzenden der REPs in Hünxe, R. Nagel, wird dieser gebeten, sich um den Aufbau einer Gruppe von etwa 100 aktiven Personen zu kümmern, die bereit sind, "innerhalb einer Woche bereitzustehen, um unsere Positionen ins Volk zu tragen. Es sollen mutige und anständige Kerle sein, die die Auseinandersetzung nötigenfalls nicht scheuen. Sie sollten aber auch gehorsam sein und unsere Vorgaben einhalten," so heißt es wörtlich. Offensichtlich werden hier Vorbereitungen für das Wahljahr 94 getroffen, eine "schlagkräftige" Truppe zusammenzustellen. Goller kündigt auch an, ein "Lager mit Fahnen, Plakaten und Transparenten" einzurichten, das dann schnell zum Einsatz kommen kann. - (u.b.) # Internet: M.DIETZSCH@hot.zer.de # # XP-DES Passwort für PMs erwünscht # ## CrossPoint v2.92 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN25* Bericht über Demo in Moabit 9.11.93 Datum : So 05.12.93, 12:00 Groesse : 4816 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Moabit, zum Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November 93 - ------------------------------------------------------------- Die brutalen Polizeiübergriffe auf unsere Demonstration ändern nichts an der Tatsache, daß sie ein Erfolg war ! Der Verlauf der Demo Für den 9. 11. hatten wir zum 4. Mal zu einer Demonstration anläßlich des Jahrestages der Reichspogromnacht aufgerufen. 1 500 Menschen (laut Polizei 1 100) sind diesem Aufruf trotz des Regens gefolgt. Viele haben uns während der Mobilisierung ihre Symphatie erklärt, und am Rande der Demonstration erhielten wir breite Zustimmung. Wir haben der Opfer des Faschismus gedacht, zwei Kränze wurden an den Mahnmalen an der ehemaligen Synagoge Levetzowstraße und auf der Putlitzbrücke niedergelegt. Doch wir haben uns nicht auf ein Gedenken beschränkt. Nein, wir haben auch Täter benannt, Täter wie die Redakteure der faschistischen "Jungen Freiheit", die versucht haben, sich in der Lehrterstraße 17 in Moabit einzunisten. Die "Junge Freiheit" ist eine der wichtigsten faschistischen Zeitungen in Deutschland, die durch ihr breites Meinungsspektrum für einen regen Austausch vom rechten Rand der CDU / CSU bis zu militanten Neofaschisten sorgt. Auch die AnwohnerInnen der Lehrterstraße haben bei der Kundgebung vor dem Gebäude deutlich gesagt: "Wir wollen keine Nazizeitung in unserer Nachbarschaft !" Wir haben auch rassistische Täter innerhalb der Polizei genannt. Alle erinnern sich noch an Zeitungsberichte, in denen zu lesen stand, daß AusländerInnen in der Polizeiwache Perlebergerstraße brutal mißhandelt wurden. Wir haben deutlich gemacht, daß Rassismus keine Zeitgeist-Erscheinung ist, sondern daß er gemacht wird. Von Menschen, gegen Menschen, im Interesse der Herrschenden. Viele hier im Kiez sehen das wie wir. Sehr viele Läden haben unsere Aufrufe ausgelegt, unsere Plakate aufgehängt. Und bis zur Perlebergerstraße war es eine kraftvolle, friedliche und dem Datum angemessene Demo. Ein Zwischenfall In der Lehrterstraße haben einige DemoteilnehmerInnen ihre Wut auf die SchreibtischtäterInnen der "Jungen Freiheit" zum Ausdruck gebracht. Ein paar leere Flaschen zerplatzten an der Fassade der Lehrterstraße 17. Eine nicht sehr kluge Aktion, die Redaktion befindet sich im Hinterhaus - , aber auch keine besondes schlimme. Niemand wurde verletzt, die Demonstration zog schnell weiter und der Vorfall war fast vergessen. Der brutale Polizeiangriff Doch dann griff die Polizei an der Ecke Perleberger / Rathenowerstr. die demonstrierenden Menschen mit brutalster Härte an. Sie haben mit ihren Schlagstöcken sehr viele zum Teil schwer verletzt, es gab Knochenbrüche, Platzwunden, starke Prellungen. Selbst auf Kinder schlugen sie ein. Die Polizeiführung der Demonstration hat diesen Einsatz mit den Flaschenwürfen in der Lehrterstraße begründet. (Den Verhafteten wurde dann später auf der Wache Vermummung vorgeworfen.) Unsere Einschätzung Wir glauben ihnen nicht, daß das ihr Grund war, so viele von uns krankenhausreif zu schlagen ! Unsere antifaschistische Arbeit hier im Kiez ist ihnen ein Dorn im Auge. Und deshalb tun sie alles, um uns zu kriminalisieren. Die Leute hier sollen denken, AntifaschistInnen seien Krawallmacher. Die Demo der AIM ist in der Presse auf Ausschreitungen reduziert worden. Alle, die da waren, wissen, daß die Polizei die Demo angegriffen hat, daß von Ausschreitungen nicht die Rede sein kann, und daß es eine prima Demo war. Politisch ist das brutale Vorgehen gegen unsere "Demonstration im Gedenken an die Opfer des Faschismus" ein Skandal, aber es paßt: Am Morgen des 9. 11. wurden Angehörige des Berliner Auschwitzkommitees aus der sogenannten zentralen Gedenkstätte in der Neuen Wache geprügelt, als sie gegen Kohls Politik der Verwischung deutscher Vergangenheit protestierten. Am Nachmittag wurde unsere antifaschistische Demo zusammengeknüppelt. Die Berliner Politik läßt mittels ihrer Polizei mitteilen, wohin die Reise gehen soll ... Augenzeugen, Opfer der Polizeiangriffe, aber auch Leute, die sich für unsere Arbeit interessieren, können uns über unser Postfach 21 02 35, 10502 Berlin erreichen. Flugblatt der Antifaschistischen Initiative Moabit (AIM) # Internet: M.DIETZSCH@hot.zer.de # # XP-DES Passwort für PMs erwünscht # ## CrossPoint v2.92 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN25* Volksfront-Resolution PKK-Verbot Datum : So 05.12.93, 12:00 Groesse : 5039 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Protest gegen Verbot der PKK, ERNK und kurdischer Vereine - --------------------------------------------------------- Resolution des Bundeskongresses der Volksfront In Kurdistan wird Völkermord betrieben. Die türkische Regierung hat erklärt, das Kurdistan-Problem bis Frühjahr 1994 zu lösen. Ende Oktober beging die türkische Armee ein Pogrom an der Bevöllkerung der kurdischen Stadt Lice und zerstörte diese weitgehend. Dies war nicht die erste Aktion dieser Art, und es ist zu befürchten, auch nicht die letzte. Die konkrete Androhung dieses Massakers war schon Wochen vorher bis auf die letzte Hinterbank des deutschen Bundestages bekannt. Es ist auch offiziell bekannt, daß die BRD die Türkei in ihrem Krieg gegen das kurdische Volk vor allem mit Waffen aktiv unterstützt. Deutschland und die Türkei sind in ihrer Tradition der Waffenbrüderschaft bewährte Freunde. Der seit Jahren andauernde Befreiungskampf des kurdischen Volkes wird von der Türkischen Regierung mit Vertreibung und Mord, mit Zerstörung der Felder, der Dörfer und Städte beantwortet. Ohne die massive Unterstützung durch die BRD wäre dies in diesem Ausmaße nicht möglich. In diesem Zusammenhang ist das Verbot der PKK, der ERNK, der kurdischen Dachverbände und Vereine, der Kurdischen Nachrichtenagentur und des Verlages durch den Innenminister zu sehen. Der Bundeskongreß der Volksfront verurteilt dieses Verbot mit aller Entschiedenheit. Er fordert die sofortige Rücknahme dieser Verbote und die Rückgabe aller beschlagnahmten Vereinsmittel. Er erklärt der PKK, der ERNK und den ihnen nahestehenden Vereinen und Institutionen seine Solidarität im Kampf gegen dieses Verbot. Mit diesen Verboten erreicht die Parteinahme von bundesdeutschen Konzernen und staatlichen Organen für den Völkermord am kurdischen Volk, gegen das Recht des kurdischen Volkes auf Selbstbestimmung, Selbstorganisation und Selbstbefreiung eine neue Dimension. Eine ausländische Befreiungsbewegung - die PKK - wird direkt und explizit verboten. Gleichzeitig werden einer ganzen Bevölkerungsgruppe von etwa einer halben Million Menschen ihre demokratischen Institutionen und kulturellen Vereine genommen. Sie werden in die Illegalität getrieben und jeglichen Rechts auf politische und kulturelle Verständigung beraubt. Das ist ein schwerer Verstoß der deutschen Staatsorgane gegen alle Normen von Völker- und Menschenrecht. Die Verbote sind zudem eine gezielte Provokation deutscher Sicherheitsapparate gegen die kurdische Bevölkerungsgruppe. Während ihre Freunde und Verwandten in Kurdistan mit Hilfe deutscher Waffen gemordet werden, werden der kurdischen Bevölkerung in der BRD elementarste demokratische Rechte, mit denen sie diese Verbrechen in Kurdistan enthüllen und dagegen protestieren können, genommen. Eine solche Politik ist geradezu darauf berechnet, Verzweiflungstaten auf der kurdischen Seite zu provozieren. Sie soll den deutschen Sicherheitsorganen einen Vorwand für weitere Verhaftungen, weitere Durchsuchungen, weitere Beschlagnahmungen, weitere Prozesse und Auslieferungen politischer Gegner an die Türkei geben. Der Bundeskongreß der Volksfront appelliert an alle demokratischen, antifaschistischen Kräfte und Organisationen in der BRD: - -`Protestiert gegen das Verbot der PKK, der ERNK, der kurdischen Vereine und Institutionen in der BRD, unterstützt die Proteste der Kurdinnen und Kurden gegen diese Verbote und fordert mit ihnen die sofortige Rücknahme der Verbote und die Rückgabe aller beschlagnahmten Mittel der kurdischen Vereine. - -`Verstärkt die Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf, verstärkt eure Bemühungen, die Verbrechen und Massaker am kurdischen Volk auch in der BRD bekannt zu machen und seinen Kampf um Befreiung zu unterstützen. - -`Verstärkt Euren Protest gegen die Zusammenarbeit deutscher und türkischer Militär- und Sicherheitsorgane, verstärkt den Druck für die sofortige Einstellung aller deutschen Waffenhilfe an das türkische Regime. Die BRD muß ihre Beteiligung an dem Völkermord am kurdischen Volk sofort beenden ! - -`Verstärkt gemeinsam mit den Organisationen des kurdischen Befreiungskampfes eure Bemühungen, auch von der BRD aus auf eine politische Lösung des "Kurdenkonflikts" auf der Basis der Anerkennung des Selbstbestimmungsrechts des kurdischen Volkes hinzuwirken. (Einstimmig beschlossen auf dem Bundeskongreß der Volksfront gegen Reaktion, Faschismus und Krieg am 28. November 1993 in Köln) # Internet: M.DIETZSCH@hot.zer.de # # XP-DES Passwort für PMs erwünscht # ## CrossPoint v2.92 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN25* REP nach dem Bundesparteitag Datum : So 05.12.93, 12:00 Groesse : 10688 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** "Allein unser Dasein verändert Deutschland..." - ---------------------------------------------- Die REPublikaner nach ihrem Bundesparteitag in Rastatt "Furchtlos, aggressiv, mit heißem Herzen, aber kaltem Kopf", so sollen die Parteimitglieder nach dem Willen von REP-Chef Franz Schönhuber in die kommenden Wahlkämpfe ziehen. Und wofür ? Der sogenannte Europa-Parteitag stellte die Weichen für eine differenzierte Euopaposition: faschistisch in den Kernaussagen, verfassungspatriotisch in der Ausgestaltung. Vor 500 Delegierten verlangte Schönhuber in seiner Grundsatzrede (Titel: "Europa, Maastricht und wir") eine "deutsche Widerstandsbewegung gegen das Versailles ohne Krieg". Dem inneren Feind, "sozialschmarotzenden" Asylbewerbern und Arbeitsimmigranten, wird nun ein äußerer Sündenbock hinzugefügt: "die monetäre Zwingburg Brüssel". Der Vergleich "Maastricht = Versailles" impliziert realitätsfremd, die BRD habe sich einem wirtschaftlichen und politischen Diktat von außen gebeugt, sei nicht Nutznießer sondern Opfer der europäischen Union. Die Einführung einer europäischen Währung führe zu ökonomischem Ausverkauf. Auffällig ist, daß sich die Reps dabei insbesondere solchen wirtschaftlichen Interessen andienen, die durch die Europäische Union einer heftigeren Konkurrenz ausgesetzt sind. Die "Vernichtung des Mittelstandes" wird beklagt, deutsche Transportunternehmungen und landwirtschaftliche Betriebe würden in den Bankrott getrieben. In einem "Staatsstreich von oben" habe die Regierung durch die "Maastrichter Verträge" demokratische Verfassungsgrundsätze außer Kraft gesetzt. Dabei beklagen die REPs, daß durch Einführung des Wahlrechts für EU- Ausländer und durch doppelte Staatsbürgerschaften die völkischen Regelungen im Staatsbürgerrecht ausgehölt würden. Geschickt knüpft die nationalistische Rechte von Frey bis Stoiber an bürokratiefeindliche Stimmungen in der Bevölkerung an und wendet die Kritik an der Demokratiefeindlichkeit europäischer Instanzen nationalistisch. "Europa-Ja, Maastricht-Nein, Für die Erhaltung des Nationalstaates Deutschland !", so lautet die Hauptparole der größten nach parlamentarischer Bedeutung strebenden Rechtspartei. Gegen einen europäischen Bundesstaat fordert das REP-Programm ein formiertes Europa nach außen und die Wahrung der Nationalismen im Innern. Eine bürgerlich-demokratische und föderale europäische Ordnung wird abgelehnt mit Hinweis auf "deutsche Volkssouveränität" und "deutsches Selbstbestimmungsrecht". Im Sinne der klassischen Volksgemeinschaftsregel soll Deutschland auch weiterhin mit "einer Stimme" sprechen. Hier wird deutlich, daß es den Reps nicht um das allüberall beklagte Demokratiedefizit der Europäischen Union geht, sondern um die kompromißlose Durchsetzung sogenannter deutscher Interessen. Ein solches "Europa der Vaterländer" bietet, ohne in Provinzialismus zu verfallen, den notwendigen Eurochauvinismus, um den ökonomischen Rahmenbedingungen und den weltläufigen Interessen des großen Kapitals zu entsprechen. Gleichzeitig schafft diese Idee, die auch in den regierenden Parteien gerne gehandelt wird, Raum für weitere rassistische und nationalistische Kampagnen. Daß Städte wie Athen, Brüssel, Tessaloniki, Turin und Mailand über keine Kläranlagen verfügen, ärgert den ökologisch gesinnten Saubermann Schönhuber mächtig. Daß BRD-Firmen Millionen von Tonnen Giftmüll ins Ausland karren, stört ihn nicht. Daß es in der Türkei keine Demokratie gibt, ist dem ehemaligen SS-Mitglied Grund, sie als "europafremdes" Land einzustufen. Gleichzeitig gehören Bismarck und Pilsudski zu den Vorbildern der REPs. Interessant ist, daß sich die REPs für eine stärkere EU-Einbindung der baltischen Staaten, Ungarns, Polens und der tschechischen Republik aussprechen. Gerade diejenigen Länder, die sich am ehesten zu einem neuen Kolonialgürtel der BRD entwickeln lassen, erklärt Schönhuber zu europäischen Kernländern. Noch vor einigen Monaten wurde von Politikern des rechten Unionfügels wie Mayer-Vorfelder die Haltung der REPs zu Europa als ein Haupthindernis für mögliche Koalitionen ins Feld geführt. Gibt es hier einen Wandel durch Annäherung ? Spätestens nach Stoibers Vorstoß gegen die EU kommen die Dinge wieder in Fluß. An der Oberfläche dominiert die Rivalität, die programmatischen Unterschiede zumindest zu Teilen der CDU / CSU verringern sich stetig. Mit Aushängeschildern wie dem ehemaligen Würzburger SPD-OB Dr. Klaus Zeitler, dem Ex-CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Rudolf Krause, dem als Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime herausgestellten Hans Hirzel und anderen vorzeigbaren Köpfen versucht sich die rechte Brückenpartei als sachkompetente politische Kraft, als neue Volkspartei anzubieten. Daß der großen Mehrheit der 23 000 Mitglieder nach wie vor eher neofaschistischer Stallgeruch anhaftet, paßt dem Vorsitzenden nicht ins Konzept. Orginalton: "Wer in Verbindung mit extremistischen Gruppen steht, fliegt raus". Um diese Seriosität noch zu unterstreichen und um ein "Schutzschild der Partei" zu schaffen, wurde auf dem Parteitag die Gründung eines REPublikanischen Beamtenbundes kekannt gegeben. Die Führungsriege der Partei fürchtet noch immer eine starke Strömung an der Basis, die sich für ein Zusammengehen mit der DVU, der NPD und der "Liga für Volk und Heimat" ausspricht, alles Parteien, die entweder auf Landesebene, im Europaparlament oder in Kommunalvertretungen über namhafte Mandatsträger verfügen. Zum Teil waren Vertreter dieser Gruppierungen auf dem Parteitag unter den 75 geladenen Gästen vertreten, so Karl Höffkes vom "Bund Heimattreuer Jugend", einer Vorfeldorganisation der Wikingjugend. Höffkes ist Autor in "Nation und Europa", die der "Liga" nahesteht, er fungiert auch als Vorstandsmitglied der "Gesellschaft für freie Publizistik", der größten rechtsextremen Kulturvereinigung mit engen Bindungen zur Naziszene. Spätestens zur Bundestagswahl, wo die 5 %-Hürde genommen werden muß, ist der interne Streit über ein rechtes Wahlbündnis vorprogrammiert. In der Parteipresse dagegen werden Überläufer aus der Union oder der SPD groß herausgestellt. So wechselte jüngst der SPD-Fraktionsvorsitzende in der Bezirksverordnetenversammlung von Berlin-Hellersdorf zu den Republikanern, die jetzt die stärkste Fraktion bilden. Dies geschieht ausgerechnet in einem Bundestagswahlkreis, in dem sich CDU und SPD über einen gemeinsamen Direktkandidaten für den Bundestag unterhalten, um ein drohendes Direktmandat der PDS zu verhindern. Trotz taktischer Abgrenzung gegenüber rassistischer Gewalt auf der Straße waren antisemitische Ausfälle und rassistische Ideologie fester Bestandteil auch dieses Parteitags: Nichts gegen Juden, Schönhuber hat sich sogar schon mit einigen von ihnen unterhalten, aber: "der jüdische Weltkongress hat nicht zu bestimmen, wer in Deutschland als Demokrat zu gelten hat". Ignaz Bubis könne nicht für alle Juden sprechen, schließlich gäbe es auch anständige. Er, Schönhuber, schätze beispielsweise Kishon und Broder. Im Hinblick auf die Bundestagswahl deutet sich eine neue programmatische Bruchstelle bei den REPublikanern an: Die als "kriminell" eingestuften Immigranten und Flüchtlinge taugen nach der Abschaffung des Asylrechts nur noch bedingt als Alleinschuldige für Wirtschaftsmisere und Erscheinungen wie Arbeitslosigkeit und Massenarmut. Werden die Reps verstärkt auf soziale Forderungen für "deutsche Arbeitnehmer", auf antikapitalistische Rhetorik und Sozialpatriotismus setzen ? Oder werden sie im Sinne ihrer Hauptklientel dem sozialen Kahlschlag zugunsten des "Wirtschaftsstandorts Deutschland" das Wort reden ? Der Parteitag ließ dies offen. Für eine breite Offensive gegen die REPs im Wahljahr 94 wird nicht unerheblich sein, welche Variante der Unmenschlichkeit die Oberhand gewinnt. - (Bernhard Strasdeit) Europaprogramm 1993 - ------------------- Der Republikaner, 11 / 93 Im folgenden Auszüge aus dem Europaprogramm der Republikaner, beschlossen am 31. Oktober in Rastatt: Wir Republikaner bekennen uns zu einer Einigung Europas. Der Einigungsprozeß darf jedoch nur mit dem Ziel eines europäischen Staatenbundes ("Europa der Vaterländer") vorangetrieben werden. Wir lehnen eine Europäische Union im Sinne eines föderalen Bundesstaates ("Vereinigte Staaten von Europa") ab: Europa ja - diese EG nein! Wir REPUBLIKANER lehnen den bürgerfernen EG-Absolutismus ohne effektive parlamentarische Kontrolle ab. Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Zentralismus im Osten wollen wir keinen neuen Zentralismus in Westeuropa. Die Erweiterung geht grundsätzlich einer Vertiefung des Einigungsprozesses vor. Eine Erweiterung der EG ist behutsam vorzunehmen, um die Lasten für die EG-Kernländer nicht zu groß werden zu lassen. Zunächst dürfen nur solche Länder aufgenommen werden, deren Wirtschaft- und Sozialstandards denen westeuropäischer Länder entsprechen. Von den mittelund osteuropäischen Ländern haben Ungarn und die Tschechische Republik sowie die Slowakei Vorrang. Die Länder des Balkans können allenfalls assoziiert werden. Die Türkei als kleinasiatisches Land gehört nicht zu Europa, kann demnach nicht Mitglied der EG werden. Für uns REPUBLIKANER bleibt der moderne Nationalstaat auch im Anbruch des 21. Jahrhunderts bestimmendes Subjekt der internationales Beziehungen ... Wir REPUBLIKANER lehnen den Vertrag über die Europäische Union vom 7. Februar 1992 (Maastrichter Verträge) ab. Wir fordern, auch in Deutschland eine Volksabstimmung über das Vertragswerk durchzuführen. Die Maastrichter Verträge verstoßen nach unserer Ansicht in eklatanter Weise gegen unabänderliche Verfassungsprinzipien wie dem Demokratieprinzip, der deutschen Volkssouveränität und der Gewaltenteilung ... Wir REPUBLIKANER fordern daher: - - Den Erhalt unseres Staates und unserer Verfassung. - - Den Erhalt unserer Souveränität und unserer Währung. - - Die Ablehnung der Einführung jedweden Ausländerwahlrechts. - - Deutsch als gleichrangige offizielle Amtssprache einzuführen ... # Internet: M.DIETZSCH@hot.zer.de # # XP-DES Passwort für PMs erwünscht # ## CrossPoint v2.92 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN25* Demonstration in Rostock am 27.11.93 Datum : So 05.12.93, 12:00 Groesse : 3537 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. 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Die Demo zog dann wie geplant zum Jugendzentrum "Max", einem wichtigen Treffpunkt der Neonazis. Davor standen 10 Nazis und bildeten eine Kette. Die Demoleitung entschloß sich, die Faschisten nicht anzugreifen, um sich nicht in unnötige Auseinandersetzungen mit der Polizei zu begeben. Das entschlossene Auftreten der Demonstration brachte die Polizei dann aber zur vorsorglichen Festnahme der bekannten Nazis. Nach Polizeiangaben wurden an diesem Tag insgesamt 60 Nazis verhaftet. Ein Beamter sinngemäß: "Wir wollten heute zeigen, daß die Rostocker Polizei nicht die Nazis schützt". Der einzige Grund für diese Polizeimaßnahmen war aber die antifaschistische Mobilisierung. Daß trotz massiver Einschüchterung im Vorfeld 500 gekommen sind, ist ein großer Erfolg. Das war jedoch nur der Anfang. Wir wollen die Faschisten zurückdrängen und mit JRE eine linke Gegenkraft in den Neubausiedlungen aufbauen. Daß das die entscheidende Aufgabe ist, zeigte sich schon Samstag nacht, als Faschisten wieder Überfälle auf Linke organisierten. Zur Situation in Rostock hieß es im Demo-Aufruf: "Vor allem in den öden Neubaughettos, in denen Faschisten schon lange die Straßen und Jugendclubs beherrschen und in denen sie sich sicher fühlen, verbreiten die Nazis Terror gegen alle, die sich ihnen entgegenstellen oder ihren deutschen Normen nicht entsprechen. Brandanschläge, Überfälle und Morddrohungen stehen auf der Tagesordnung. Andersdenkende und Linke werden eingeschüchtert und regelrecht aus ihren Wohnungen vertrieben. Es ist eine zunehmende Organisierung der Faschisten und ihrer Sympathisanten zu verzeichnen. Die NPD-nahe "Hamburger Liste für Ausländerstopp" organisiert sich in Rostock und Mecklenburg-Vorpommern unter dem Namen "Rostock bleibt deutsch" und "Mecklenburg-Vorpommern bleibt unser". Flugblätter und anderes Propagandamaterial wurden vor und nach den Pogromen von Lichtenhagen vom Jugendclub "MAX" aus verteilt. Dieser "Jugendclub" bereitete auch das Treffen der Wiking Jugend am 18. 9. 93 in Kühlungsborn mit vor. Der "MAX" in Groß-Klein ist inzwischen stadtbekanntes Rekrutierungsund Arbeitsfeld faschistischer Organisationen. So darf keine Jugendarbeit aussehen !" - (Jugend gegen Rassismus in Europa) # Internet: M.DIETZSCH@hot.zer.de # # XP-DES Passwort für PMs erwünscht # ## CrossPoint v2.92 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN25* Zunehmende Uebergriffe auf Schwule Datum : So 05.12.93, 12:00 Groesse : 2986 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Zunehmende Angriffe auf Schwule - ------------------------------- Die Angriffe auf Flüchtlinge und andere ausländische Einwohnerinnen und Einwohner in dieser Republik finden in den Medien Beachtung. Kaum registriert wird jedoch, daß mit der Herausbildung und Festigung der Neonazi-Szene und der verstärkten organisierten Tätigkeit dieser Gruppen auch die Angriffe auf andere Minderheitengruppen zugenommen haben, und zwar exakt auf die Gruppen, die nicht in das rassistisch definierte Bild vom "gesunden Deutschen" passen. Der Schwulenverband Deutschland (SVD) dokumentiert in einer Broschüre Aufsätze, die aus Referaten auf einer Tagung "Neonazis und Jugendgewalt - Gibt es eine homosexuelle Trendwende" beruhen. Die Tagung fand Ende 1992 statt. Der Sprecher des SVD, Günter Dworek, fordert am Ende seiner Betrachtung den Aufbau einer "neuen Bürgerrechtsbewegung", die sich für die rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung von Minderheiten einsetzen müsse. Dazu sei auch eine "Vernetzung der Minderheiten nötig": "Zwischen orthodoxen Muslimen und Schwulen gibt es wenig Gemeinsamkeiten außer der Erfahrung, Haßobjekt der Rechten zu sein. Dennoch ist es einen Versuch wert." Dworek tritt für den Aufbau einer Bürgerrechtsbewegung ähnlich der US-amerikanischen Regenbogenkoalition ein. Der Aufsatz des Journalisten Burkhard Schröder verbreitet im wesentlichen das unbewiesene Vorurteil, der Hauptteil der Neonazis sitze in der DDR (bisher sprechen die Wahlergebnisse z.B. deutlich dagegen). Wichtige Hinweise auf den Kampf der Schwulen gegen diskriminierende und unterdrückende Gesetze und für gesellschaftliche Gleichstellung gibt Hans-Georg Stümke. Michael Bochow erläutert die Ergebnisse einer soziologischen Umfrage zu Schwulen, an der mir zwei Gesichtspunkte interessant erscheinen: Erstens ergibt der Ost-West- Vergleich keineswegs eine reaktionärere Einstellung der Menschen in der ehemaligen DDR, sondern der Anteil der Leute, die ein generelles Verbot homosexueller Handlungen wollen, liegt mit 9,7 % in den Ost-Ländern deutlich unter den 13,4 % der Westdeutschen. Zweitens wird aber im Vergleich mit einer 1974 erstellten Studie deutlich, daß die Vorbehalte gegenüber Homosexualität kaum abgenommen haben. - (uld) Gefahr von Rechts - Gibt es eine antischwule Trendwende ? Dokumente 2, Redaktion Günter Dworek. Zu beziehen über: SVD, Postfach 103413, 50474 Köln, Schutzgebühr 5,- DM. # Internet: M.DIETZSCH@hot.zer.de # # XP-DES Passwort für PMs erwünscht # ## CrossPoint v2.92 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN25* Verurteilungen wg. Flugblatt zu Solingen Datum : So 05.12.93, 12:00 Groesse : 1779 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Verurteilungen wegen Flugblatt zu Solingen - ------------------------------------------ Berlin. Am 24. 11. gesteht das Bundeskriminalamt Mängel bei den Ermittlungen zu den Morden in Solingen ein. Die Beweislage gegenüber den Festgenommen sei löchrig. Angesichts der Bedeutung des Vorgangs könnte eine schwache Anklage und drohendes Scheitern eines Prozesses kaum als Zufall gewertet werden. Der Berliner Justiz gelang demgegenüber am 17. 11. eine gelungene Verurteilung eines Berliners mit türkischer Staatsangehörigkeit. Garip M. wurde wegen Verunglimpfung des Staates und Landfriedensbruch zu einem Jahr Gefängnis verurteilt - ohne Bewährung, weil einschlägig vorbestraft. Nach den Morden in Solingen hatte Garip am 23. Juni Flugblätter verteilt, die in türkischer Sprache "bösartige und üble Verleumdungen" der Bundesrepublik enthielten. So sei behauptet worden, "wen die Nazi-Hunde angreifen, bestimmen die Machthaber". Ferner wurden "Gerichtsbetrügereien", die als "Naziveranstaltungen organisiert" wurden, in dem TKP / ML-Flugblatt angegriffen. Als Landfriedensbruch wurde gewertet, daß Garip bei der Festnahme versucht habe, die ohnehin aufgeheizte Lage auf dem Platz in Kreuzberg noch anzufachen. - (ard) # Internet: M.DIETZSCH@hot.zer.de # # XP-DES Passwort für PMs erwünscht # ## CrossPoint v2.92 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN25* PDS fuer Antirassismusgesetz Datum : So 05.12.93, 12:00 Groesse : 3193 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Rassistische Diskriminierung muß geächtet werden! - ------------------------------------------------- Bonn. Einen Entwurf für ein umfangreiches "Antirassismus-Gesetz" brachte die PDS / Linke Liste am Donnerstag, den 25. 11. 93, in den Bundestag ein. Er sieht unter anderem vor, Behörden und Privatpersonen zu Schadenersatz oder Wiedergutmachung zu verpflichten, wenn sie andere aus rassistischen Gründen benachteiligen. Außerdem soll die Stellung der Ausländerbeauftragten wesentlich gestärkt und Verbänden die Möglichkeit eingeräumt werden, die Ansprüche Betroffener gerichtlich geltend zu machen. Zwar scheinen die Chancen der Verwirklichung des Gesetzespakets bei den augenblicklichen politischen Konstellationen gering, es soll aber auf diesem Weg ein Anstoß für die öffentliche Diskussion über die vielfachen Formen alltäglicher Diskriminierung gegeben werden. Dem Entwurf zufolge würden zum Beispiel Wohnungseigentümer zur Verantwortung gezogen, die gezielt keine Mietverträge mit Nichtdeutschen abschließen. Betroffen wären Gastwirte, in deren Lokalen Ausländer nicht bedient werden, Arbeitgeber, die Menschen anderer Hautfarbe, Rasse oder Nationalität bewußt nicht oder nur zu schlechteren Bedingungen beschäftigen als Deutsche. Sanktioniert würden Behörden, die Ausländer anders als Deutsche behandeln oder ihnen staatliche Leistungen vorenthalten. Der Ausländerbeauftragte der Stadt Rostock, Wolfgang Richter, sagte zum Beispiel, daß nach seinen Erfahrungen 90 Prozent der Beschwerden aus Diskriminierungen durch Behörden und andere Einrichtungen resultieren. So hatte auch die Konferenz der Ausländerbeauftragten von Bund und Ländern im März bereits ebenfalls ein Antidiskriminierungsgesetz gefordert und versucht derzeit, einen entsprechenden Entwurf zu erstellen. Auch das Bündnis 90 / Die Grünen arbeitet an Vorschlägen hierzu. In der SPD wird zur Zeit noch diskutiert. Andere europäische Länder haben eine entsprechende Gesetzgebung. Der UN-Ausschuß zur Überwachung der Konvention gegen Rassendiskriminierung hatte die Bundesregierung im Sommer ebenfalls aufgefordert, in dieser Richtung tätig zu werden: "Die zuständigen deutschen Institutionen sollten sich ernsthaft mit der Notwendigkeit eines umfassenden Antidiskriminierungsgesetzes befassen, da gegen Rassendiskriminierung auf solchen Gebieten wie Zugang zu Arbeit, Wohnen und anderen Rechten (Art. 5 der Konvention) nicht immer wirksam vorgegangen wird. Ein solches Gesetz wäre eine klare Bestätigung der deutschen Behörden, daß Rassendiskriminierung absolut unakzeptabel ist und Menschenrechte und Menschenwürde zerstört." (u.b.) # Internet: M.DIETZSCH@hot.zer.de # # XP-DES Passwort für PMs erwünscht # ## CrossPoint v2.92 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN25* Faschisten an der Uni Hamburg Datum : Mo 06.12.93, 12:00 Groesse : 9053 Bytes Datei : 2529.msg, 05.12.93, 21:33:18 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Faschisten an der Uni Hamburg - ----------------------------- Vor ein paar Monaten wurde durch die taz bekannt, daß der Hamburger Verfassungsschutz neofaschistische Burschenschaftler beobachtet und daß es in Hamburg scheinbar eine größere Gruppe von ebensolchen gibt. Nach ein paar Recherchen zeichnet sich nun langsam ein Bild dieser Szene ab. Zu den eindeutig neofaschistischen Burschenschaften zählen die Burschenschaft Germania Hamburg, die Burschenschaft Askania und die Pennale Burschenschaft Teutonia. Von der Germania ist schon seit längerem der gute Kontakt zur FAP bekannt, bis Dezember 1992 wohnte im Germanenhaus in der Sierichstraße auch der Hamburger Landesvorsitzende der FAP Andre Goertz. In dem Korporationshaus wurden auch mehrere Demonstrationen, z. B. welche des Bürgerforums für die deutsche Einheit, vorbereitet. Letzteres vereinigte ein breites Spektrum von Hamburger Nazis unter seinem Namen, wie REPs, NPD, DVU, FAP, NL und die studentische Gruppe 146. Außerdem finden im Hause der Germanen auch ideologische Schulungen statt, wie die vom 29. 4. 1993 über die sog. Konservative Revolution. Gehalten wurde ein Referat über Moeller van den Bruck, der für einen völkischen Ständestaat plädierte und dessen Buch Das dritte Reich Adolf Hitler als Vorbild diente. Der Referent distanziert sich in keiner Form von diesem "Wegbereiter des Faschismus" (Pätzold), sondern sprach in apologetischer Weise von dem "Nationalen Lager", in dem sich früher Moeller und heute die Burschen befinden würden. Die Germania wirbt auch regelmäßig in der neurechten Zeitung Junge Freiheit. Zweite braune Burschenschaft ist die Askania. Von ihr ist weniger bekannt, da sie die Öffentlichkeit scheut. Sie soll ca. 15 Mitglieder haben, welche als Neonazis eingeschätzt werden. Für eine Veranstaltung, die im Hause der "Deutschen Unitarier Religionsgemeinschaft", einer Nazisekte, stattfand, luden sie den General a. D. Uhle-Wettler ein. Dieser war in der REP-Programmkommission und ist ständiger Autor in der Jungen Freiheit. Für Nazis an der Schule ist die Schülerburschenschaft Teutonia Hamburgia zuständig. Sie gibt die Zeitung Freies Volk heraus. In der Redaktion sitzen Heiko Pätzmann, ehemaliger stellvertretender Vorsitzender der Hamburger REPs, und Rolf Leppert, ehemaliger Beisitzer der Partei. Die Zeitung orientiert sich anscheinend an dem großen Vorbild Junge Freiheit und versucht, mit Ethnopluralismus und nationaler Identität den Kampf um die Köpfe zu gewinnen. Doch manchmal gerät diesr Versuch doch etwas arg plump. Sätze wie : "insbesondere die Stadtteile Kreuzberg und Neukölln sind dermaßen überfremdet, daß eine Integration nicht mehr möglich ist" oder : "das Deutsche Reich, das Bismarck 1871 gegründet hat, ist der Nationalstaat des deutschen Volkes. Dazu gehören natürlich die Ostprovinzen Preußens nach dem Stande von 1914" verraten die völkische Absicht. Neben Werbeanzeigen der Nazi-Blätter Europa vorn, Junge Freiheit und den Unabhängigen Nachrichten findet sich in einer Ausgabe auch ein Interview mit dem selbsternannten "Nationalmarxisten" Reinhold Oberlercher. Dieser legte gerade ein "Hundert-Tage-Programm der nationalen Notstandsregierung" vor, welches locker den Vergleich mit dem NSdAP-Programm standhält und deswegen auch im "Index" der Zeitung von Christian Worch empfohlen wird. Angemerkt sei noch an dieser Stelle, daß die Teutonia einem "Allgemeinen Pennäler Ring" angeschlossen ist, in dem neun Schülerburschenschaften zusammengeschlossen sind. Ebenfalls im APR ist die Pennalie Albia Harburgensis, welche in der Jungen Freiheit wirbt. Alle drei braunen Burschenschaften : Germania, Teutonia und Askania haben nun wiederum im Sommer 1990 den Deutschen Freundeskreis (DFK gebildet. Dieser Zusammenschluß, der sich nach den revanchistischen DFKs in Polen (Schlesien) nennt, ist laut VS eine rein aus Korporierten bestehende Organisation. Wahrscheinlich wurde sie von enttäuschten Republikanern gegründet, die nach der gescheiterten Intellektualisierung der REPs durch den Republikanischen Hochschul Verband Schönhuber den Rücken kehrten und versuchen, nun ein Bündnisprojekt aufzuziehen. Zeitweilig stand der DFK auch der faschistischen "Deutschen Liga für Volk und Heimat" nahe. Bis Ende 1991 gab der DFK die Zeitung Horizont, verantwortlich war Ingo Curdts, heraus. Dort fand sich wiederum Werbung für die Teutonia, welch Wunder, da auch hier Rolf Leppert wieder in der Redaktion saß. Für den 9. November 1990 kündigte der DFK dann großkotzig eine Demo unter dem Motto "Nie wieder Sozialismus in Deutschland" in Die Welt an. Dort hieß es u. a. : "Keine internationalistische Gleichmacherei, keine multikulturelle Gesellschaft, die Deutschland seiner in Generationen gewachsenen kulturellen Identität beraubt." Reden durfte auf der Kundgebung der Nazi-Anwalt Jürgen Rieger. Am 3. Oktober 1991 machte der DFK dann nochmals eine Flugblatt-Aktion unter dem Titel "Solidarität mit allen unterdrückten Völkern !" In nationalrevolutionärer Weise wird der Bogen vom Selbstbestimmungsrecht der Völker, hier der Kroaten, Iren oder Basken, zum völkischen Chauvinismus der Deutschen geschlagen. Gefordert wird die Annexion von Schlesien, Pommern und Ostpreußen unter Brechung aller völlkerrechtlichen Grenzen. Auch der DFK machte verschiedene Veranstaltungen, so z. B. mit dem berüchtigten Auschwitzleugner David Irving und dem Leiter des neurechten Thule-Seminars, Pierre Krebs. Treffen des DFKs finden im Haus der Germania Hamburg statt. Eine Gruppe aus Burschenschaften, DFK-Mitgliedern und anderen Faschisten treibt auch regelmäßig Wehrsport in Niedersachsen. Geübt wird mit Übungs- und Leuchtspurmunition, Gotcha-Waffen und eigenen Fahrzeugen. Von den Ausbildern wurde 1992 das Komitee für freiwillige Reservistenarbeit (KON gegründet. Das KON erhofft sich durch die offizielle Gründung eine Anerkennung durch die Bundeswehr, um mit dieser gemeinsam zu trainieren. Trainiert wird für Anschläge auf ImmigrantInnen und für den Kampf gegen politische Feinde. Durch die Kontakte des DFKs zu Worch ist auch eine Verbindung zur Anti-Antifa nicht auszuschließen, zumindest tauchten schon dementsprechende Schmierereien an der Hamburger Uni auf. In dem geheimen Verfassungsschutzbericht, der in der taz zitiert wird, heißt es, es sei "keinesfalls mehr auszuschließen, daß sich auch fanatisch-nationalistische und von einem elitär-revolutionären Pathos beflügelte Korporationsstudenten dazu aufgerufen fühlen, das Vaterland mit Gewalt gegen Volksunterdrücker zu verteidigen. Es wäre nicht das erste Mal in der deutschen Geschichte, daß sich Korporationsstudenten in die erste Reihe einer Nationalrevolutionären Bewegung stellen würden." Nicht in der taz erwähnt wird die Landsmannschaft Mecklemburgia Rostock, welche Nachwuchs in der Zeitung des Sturmvogels, einer Abspaltung der Wiking Jugend, sucht. Die Meckis, wie sich die schlagenden Korporierten aus der Sierichstraße selber nennen, werben auch regelmäßig in der Jungen Freiheit, u. a. auch für eine Veranstaltung mit dem deutschnationalen Prof. Seiffert aus Kiel. Seiffert war mit Schönhuber im "Deutschlandrat", einer rechten Akademikerriege, die kurz vor Gründung der REPs ideologische Vorarbeit für diese leistete. In Hamburg fiel Seiffert durch eine Veranstaltung an der Uni auf, bei der ihm Schläger der faschistischen "Hamburger Liste Ausländerstopp" Saalschutz gewährten. Das Neueste von der Front völkischer Studis ist die Gründung eines Lesekreises der Jungen Freiheit. Wir sind sicher, daß auch hier wieder Korporierte dabei sind. Immerhin wurde diese "Rechte taz" schon 1990 von folgenden HHer Korporationen abonniert : Hammonmia-Marko Natangia, Mecklemburgia Rostock, Schlesvigia-Niedersachsen, alle sind Landsmannschaften im Coburger Convent, sowie von dem Pressereferat der Deutschen Burschenschaft in der Roonstraße. Der neofaschistische Charakter einiger Hamburger Korporationen läßt sich nicht mehr leugnen, und da die Uni-Leitung sicher wieder erklären wird, es gäbe keine juristischen Möglichkeiten gegen diese braunen Burschen, können wir an dieser Stelle nur empfehlen : Distanziert euch von jeglichen Korporationen ! Sorgt dafür, daß Burschenund Landsmannschaften an der Uni keine Möglichkeiten bekommen, ihre Propaganda zu betreiben ! Keinen Fußbreit den Faschisten und ihren Wegbereitern ! Hochschul-Antifa Hamburg (Quellen : taz, Freies Volk Nr. 1 - 3, Horizont, Flugblätter des Deutschen Freundeskreises, Index der Zeitung der "Nationalen Liste") Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN25* Aus der faschistischen Presse Datum : Mo 06.12.93, 12:00 Groesse : 3088 Bytes Datei : 4279.msg, 05.12.93, 21:29:32 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Aus der faschistischen Presse ============================= Hetzen gegen einen Juden - ------------------------ Nationalzeitung, 26. 11. 93 Einen üblen Hetzartikel verfaßte das Blatt gegen den Vorsitzenden der christlich-jüdischen Gemeinde Ignatz Bubis. Unter der Überschrift des Leitartikels "Bubis als Bundespräsident ?" hetzt das Blatt gegen einen solchen Kandidaten, den der jetzige Bundespräsident von Weizsäcker ins Gespräch gebracht haben soll. Dabei hat die Redaktion des Blattes, vielleicht war es auch Dr. Frey persönlich, die Form der Material- und Zitatenzusammenstellung gewählt, um presserechtlich davonzukommen. Der Artikel soll suggerieren, daß Bubis ein Jude war, aus einem "Arbeitslager" (es war wohl ein KZ) glimpflich davongekommen sei, sich danach mit Hilfe der sowjetischen Besatzungstruppe an den armen Deutschen bereichert habe und sich später immer wieder bereichert habe. Heute würde der bundesdeutsche Staat so jemand rund um die Uhr mit Leibwächtern und gepanzerten Limousinen bewachen. Im Schlußsatz heißt es dann: "Zweifellos ist Ignatz Bubis mächtig, sehr mächtig sogar. So liegt es in seiner Hand, Gräben zuzuschütten." Auffällig: Das Blatt veröffentlichte eine Anzeige der Firma Henning aus Breitscheid, in der für Gaspistolen geworben wird. Die Leser der Nationalzeitung müssen wohl für so etwas ansprechbar sein ! ? Gegen Kurden und Türken - ----------------------- Der Republikaner, 11 / 93 Im Aufmacher-Artikel unter dem Titel "Bürgerkriegsschauplatz Deutschland" hetzt die Redaktion gegen Türken und Kurden in der BRD. Demagogisch behauptet sie: "Auch wenn wir die gewalttätigen Ausschreitungen der Kurden nicht billigen, ist ihr Aufbegehren ... verständlich. Von dem Völkermord an den Armeniern ... bis heute führt eine türkische Blutspur. Und sie führt jetzt nach Deutschland." In dem Artikel wird die Durchleuchtung aller türkischen und kurdischen Organisationen und ihre sofortige Auflösung bei Verdacht von Gewalttätigkeit gefordert sowie die Abschiebung ihrer Mitglieder in die Türkei. Der ehemalige SPD-Oberbürgermeister von Würzburg, Dr. Klaus Zeitler, fordert in einem Zehn-Punkte-Programm zur Kommunalpolitik u.a.: "Mit Ausländern besetzte Arbeitsplätze sollten nur noch auf Zeit vergeben werden, ausländische Dauerarbeitslose und Sozialhilfeempfänger - nach Ablauf von zwei Jahren - in ihre Heimat zurückgeführt werden." Außerdem tritt er für Rationalisierung im öffentlichen Dienst, für die Ausdehnung der Arbeitszeit der Beschäftigten und Einschränkung aller Dienstleistungen, für die keine "kostendeckenden" Preise erzielt werden können, ein. Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN25* Grabert-Verlag Datum : Mo 06.12.93, 12:00 Groesse : 18373 Bytes Datei : 507.msg, 05.12.93, 21:24:00 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Hort des bundesdeutschen Revisionismus - -------------------------------------- Der neofaschistische Grabert- und Hohenrain Verlagskomplex Vom beschaulichen baden-württembergischen Universitätsstädtchen Tübingen aus verbreitet der "Grabert- Verlag" weltweit rechtsextreme Literatur übelsten Genres, steht an der Spitze bei der Vertreibung der Machwerke revisionistischer Geschichtsverfälscher und notorischer Holocaust- Leugner. Auf einer gemeinsamen Veranstaltung von französischen Zivildienstleistenden und Tübinger AntifaschistInnen referierte Anton Maegerle zu diesem Thema und stellte uns den folgenden Beitrag zur Verfügung. Namensgeber und Gründer des Grabert-Verlages ist der gleichnamige Herbert Grabert (geboren 17. 7. 1901 in Lichtenberg bei Berlin - gestorben 2. 8. 1978 in Tübingen), der von 1941 bis 1945 in Alfred Rosenbergs "Reichsministerium für die deutschen Ostgebiete" tätig war, als Dozent an den Universitäten Würzburg und Tübingen bis Kriegsende lehrte und daneben als Regierungsrat in der Kriegsgeschichtlichen Abteilung des Oberkommandos der Wehrmacht wirkte. Zuvor studierte Grabert in Berlin, Tübingen und Marburg Geschichte, Völkerkunde, Psychologie, Sozialwissenschaften und Religionswissenschaften, promovierte 1928 und habilitierte sich 1941. Religiös betätigte sich Grabert als Mitarbeiter von (Jakob) Wilhelm Hauer (geboren 14. 4. 1881 in Ditzingen / Württ. - gestorben 18. 12. 1962 in Tübingen), Universitätsprofessor, Indologe, Religionshistoriker und Mitbegründer der im Juli 1933 in Eisenach ins Leben gerufenen - und von ihm bis 1936 geführten - - "Deutschen Glaubensbewegung" (DG). An Adolf Hitler richteten die germanophilen Gründungsteilnehmer, deren Gemeinschaft im September 1933 schon 100 000 Mitglieder zählte, folgendes Telegramm: "Die in Eisenach am 29. und 30. Juli 1933 versammelten deutschgläubigen Männer und Frauen stehen mit dem Führer auf dem Boden des Dritten Reiches und wenden sich in ernster Gewisssensnot an ihn. Wir stehen in einem Deutschen Glauben, der seine Richtlinien aus dem religiösen Erbgut des deutschen Volkes nimmt, dessen schöpferische Kraft durch mehr als ein Jahrtausend bis heute lebendig geblieben ist. Wir alle bekennen uns dazu, daß wir in göttlicher Wirklichkeit wurzelnd mit unserem deutschen Ursprung vor ihr und inserem Volk Pflicht und Verantwortung tragen für einen deutschgeborenen Glauben. Wir haben die Hoffnung zum Führer, daß er uns als den Bekennern de lebendigen, germanisch-deutschen Glaubensgutes die öffentlich-rechtliche Anerkennung unserer deutschen Glaubensunterweisung und Erziehung unserer Kinder, in germanisch-deutschem Vorbilde verschafft." 1936 spaltete sich von der "Deutschen Glaubensbewegung", der Rudolf Heß, Stellvertreter Hitlers, mit dem sogenannten "Duldungserlaß" vom 13. 10. 1933 auch die vollen Rechte einer Religionsgemeinschaft zugesprochen hatte, unter Hans Kurth und Herbert Grabert, der radikalere Flügel ab und rief eine "Deutschgläubige Bewegung" (Zeitschrift: Durchbruch) ins Leben. Nach der militärischen Befreiung vom Hitler-Faschismus, zieht es den deutschgläubigen Grabert u.a. als Referent zur antichristlichen Religionsgemeinschaft "Deutsche Unitarier" (DUR), die ideologisch gesehen von der "Deutschen Glaubensbewegung" abstammt. Die DUR bot / bietet jenen eine Heimat, die vor 1945 zu deutsch- völkischen oder deutsch-christlichen Gemeinden gehört hatten. Grabert erhält wie Hauer, der Arbeiten veröffentlicht hat, wie "Eine indoarische Metaphysik des Kampfes und der Tat" oder "Glaubensgeschichte der Indogermanen", nach 1945 Lehrverbot und wird nicht in den Staatsdienst übernommen. 1953 ruft Grabert - neben dem gleichnamigen Verlag - die "Mitteilungen für den 131er-Hochschullehrer im Auftrage des Verbandes der nicht- amtierenden (amtsverdrängten) Hochschullehrer und der Forschungshilfe e.V." ins Leben, die sich an ehemalige nationalsozialistische Dozenten richten und diesen ein neues publizistisches Forum bieten. 1956 in "Deutsche Hochschullehrer-Zeitung, Zeitschrift für Hochschule, Wissenschaft und Forschung" umbenannt, erhält das Blatt 1972 seinen heute noch gültigen Titel "Deutschland in Geschichte und Gegenwart. Zeitschrift für Kultur, Geschichte und Politik" (DGG), und entwickelt sich neben "Nation + Europa" (1951 von Arthur Ehrhardt, ehemals Chef der sogenannten Bandenbekämpfung im Führerhauptquartier, SS- Sturmbannführer gegründet) zum bedeutendsten Ideologieorgan des bundesdeutschen Rechtsextremismus, das sich bereits in den sechziger Jahren auf Geschichtsrevisionismus spezialisiert, der darin gipfelt, den industriell betriebenen Holocaust pseudowissenschaftlich anzuzweifeln. 1979 erscheint im Grabert-Verlag das Buch "Der Auschwitz- Mythos" von Werner Stäglich, ehemals Ordonnanzoffizier im Stab einer Flakabteilung, die einige Monate bei Auschwitz zum Schutz der Industrieanlagen sowie der Arbeits- und Konzentrationslager eingesetzt war. In dem Machwerk, das von Volksverhetzung und Aufstachelung zum Rassenhaß nur so strotzt, wird der Holocaust bestritten: "Meine Nachforschungen haben zu dem sicherlich nicht überraschenden Ergebnis geführt, daß bis zum heutigen Tag auch nicht ein einziges Dokument vorgewiesen werden konnte, das den >Holocaust< in den sogenannten >Todesfabriken von Auschwitz< erhärtet". Das Buch, in der BRD verboten, wird heute u.a. von Thies Christophersen (Autor der "Auschwitz-Lüge"), Ex-SS-Sonderführer in Auschwitz in den Monaten Januar bis Dezember 1944, von Dänemark aus an braune Gesinnungskameraden verschickt. Nicht verboten ist das 1981 von Ingrid Weckert, Kühnen-treue Kämpferin, erschienene Buch "Feuerzeichen. Die Reichskristallnacht. Anstifter und Brandstifter - Opfer und Nutznießer". der "Grabert-Verlag" stellt Weckert als sachkundige Expertin mit hahnebüchener Begründung im Einband des Buches wie folgt dar: "Von Beruf Bibliothekarin scheint die Autorin wie kaum eine andere berufen, die Fragen der Nacht, in der die Synagogen brannten, zu beantworten." Auf rund 300 Seiten versucht die Bibliothekarin der LeserInnenschaft vorzugaukeln, daß die Pogromnacht durch Juden gesteuert worden sei, damit "möglichst viele Juden aus Deutschland nach dem damaligen Palästina einwanderten, um die Stellung der dortigen jüdischen Gemeinden zu verstärken und die wirtschaftliche Grundlage des "Jischuw" (Gesamtheit der jüdischen Gemeinden in Palästina) zu verbessern." Um die Nazis vom Makel des Holocaust reinzuwaschen, ist dem "Grabert- Verlag" auch purer Schwachsinn nicht zu schade, um Papier zu vergewaltigen. So ging den Verlagskunden 1991 das Buch "Die 2. babylonische Gefangenschaft. Das Schicksal der Juden im europäischen Osten" des Mathematikers Steffen Werner zu, in dem dieser die Auffassung vertritt, daß die Endlösung der Judenfrage darin bestand, "daß die Juden im Ostteil von Weißruthenien angesiedelt wurden". Dort werden sie heute noch "in einer Art Gefangenschaft gehalten". Rechtzeitig zu Weihnachten 1992 verschickt, erschien das 500 Seiten starke Machwerk, von antisemitischen Grundzügen gekennzeichnete Buch "Hitler - Geboren in Versailles", aus der Feder von Leon Degrelle (15. Juni 1906 in Bouillon / Luxemburg geboren), höchstdekoriertester Offizier der Waffen-SS und einer von wenigen bedeutenden Gegenwartsrechtsextremisten, die das Dritte Reich bewußt erlebt haben. Ungeniert wird in Büchern, Videound Toncassetten und Periodika des "Grabert-Verlages" sowie der angegliederten "Hoggan-Stiftung" und dem "Institut für deutsche Nachkriegsgeschichte" (Periodicum: "Richtigstellungen zur Zeitgeschichte"), das unter der Leitung von Rolf Kosiek, Ex-NPD- Multifunktionär, steht, über die "Kriegsschuld- und Vergasungslüge" gewettert, Führungspersonen des Dritten Reiches verklärt, die Kriegsschuld und Verbrechen Deutschlands geleugnet und rassistische Thesen vertreten. In DGG, dem publizistischen Schlachtschiff des "Grabert-Verlages", konnten bisher u.a. die Professoren Robert Hepp (Aktivist des Thule- Seminars", einer neu-rechten Ideologieschmiede), Fritz Münch (ehemals Vorstandsmitglied der "Deutschland- Stiftung" und Autor des "Deutschland- Magazins"), Heinrich Schade (Autor u.a. in Nation + Europa", Mitinitiator des rassistischen Heidelberger Manifests, Referent bei der "Gesellschaft für freie Publizistik", der größten rechtsextremen kulturpolitischen Vereinigung in der BRD), Zeitgeschichtler wie Dr. Alfred Schickel (Leiter des Katholischen Bildungswerkes und der "Zeitgeschichtlichen Forschungsstelle Ingolstadt", für die Rudolf Heß der "größte Friedensflieger aller Zeiten" ist) oder Dr. Georg Franz-Willing (Nazi-Apologet, Autor von Werken wie "Vergangenheitsbewältigung. Bundesrepublikanischer Nationalmasochismus"), politische Schriftsteller wie Alain de Benoist (führender Kopf der französischen Neuen Rechten, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der "Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung" des Nazi-Anwaltes Jürgen Rieger), Jordis von Lohausen (geopolitischer Stratege, Autor in den "Staatsbriefen", eines Kreises um den reichstreuen Hans-Dietrich Sander), Wilfried von Oven (1943 /45 persönlicher Referent von Goebbels) und Nikolaus von Preradovich (Autor u.a. in "Nation", einer der NPD nahestehenden Postille) und Vorgeschichtsforscher wie Jürgen Spanuth (Schillerpreisträger des "Deutschen Kulturwerkes europäischen Geistes", Atlantis-Fanatiker, der Helgoland mit dem legendären Thule für identisch hält und verkündet, daß unsere Urahnen Kulturbringer der ganzen Welt sind) faschistoides Gedankengut von sich geben. Geworben wird für DGG mit Selbstdarstellungen u.a. in der "National-Zeitung", der größten rechtsextremen Wochenpostille in der BRD, "Criticon", dem Organ bundesdeutscher Neokonservativer, in der Alt- und Neonazi- Hetzschrift "Die Bauernschaft", der rassistischen "Neuen Anthropologie" und der "Jungen Freiheit", deren LeserInnenschaft die gesamte rechte Breite vom Neonazi bis zum Wertkonservativen in der CDU umfaßt. Hier ein Auszug aus einer DGG- Selbstdarstellung: "In 32 Ländern der Welt gelesen, nimmt die Vierteljahreszeitschrift >Deutschland in Geschichte und Gegenwart< in Grundsatzartikeln zu den Hauptfragen Deutschlands und seiner europäischen Nachbarn Stellung, insbesondere tritt sie vorbehaltlos für die geistige und biologische Erhaltung des deutschen Volkes ein. Wissenschaftler und Schriftsteller deuten die Zeit, tragen neue Erkenntnisse vor und warnen vor Fehlentwicklungen. Allein dem gesamtdeutschen Anliegen verpflichtet, beachtet die Zeitschrift weder Umerziehungstabus noch opportunistische Zeitmoden, sondern vertritt eine moderne, auch von den Naturwissenschaften bestätigte konservative Haltung. Diese Offenheit gilt besonders für Fragen der Zeitgeschichte, deren Revision nach jahrzehntelanger Umerziehungspropaganda immer vordringlicher wird. So nimmt die Frage nach der Schuld an beiden Weltkriegen wie nach der Abwendung des unser Volk tödlich bedrohenden Geburtenschwundes eine ebenso wichtige Stelle ein, wie das Ringen um moderne gesellschafts- und staatspolitische Formen für Deutschland. Beide sind unlösbar mit der wieder stärker an die Öffentlichkeit getretenen Frage der deutschen Identität, des deutschen Selbstbewußtseins und Selbstbehauptungswillens verbunden, die ihrerseits ohne das Wissen um die deutsche Herkunft und Eigenart nicht zu beantworten sind." Bundesweite Aufmerksamkeit erfährt Grabert erstmals 1961, als er das Buch "Der erzwungene Krieg. Die Ursachen und Urheber des 2. Weltkrieges" (liegt derzeit in der 14. Auflage vor) des US- amerikanischen Autors David L. Hogan (geboren 22. 3. 1923 in Portland / Oregon - gestorben 7. 8. 1988) auf den Markt bringt, das er sowohl übersetzt als auch verlegt. Das rechtsextreme Standardwerk, das auf eine vollständige Entlastung Hitlers am Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zielt, ist gleichzeitig auch der 1. Band im Rahmen der Veröffentlichungen des "Institutes für deutsche Nachkriegsgeschichte". Wilfried von Oven dazu: Das Buch "brach der historischen Wahrheit, die heute nicht mehr aufzuhalten ist, eine Gasse. Herbert Grabert brachte den Durchbruch zuwege." Ein Jahr zuvor, am 30. 4. 1960 wurde Grabert als Autor des Buches "Volk ohne Führung", das er unter dem Pseudonym Hugo C. Backhaus verfaßt hatte, vom 3. Senat des Bundesgerichtshofes zu neuen Monaten Gefängnisstrafe auf Bewährung verurteilt. Graberts revisionistische Geschichtsbemühungen wurden von der "Deutschen National-Zeitung" anläßlich seines 75. Geburtstages in der Ausgabe vom 23. 7. 1976 gewürdigt: "Als Leiter des Instituts für deutsche Nachkriegsgeschichte erwarb sich der Lehrersohn ... große Verdienste um die notwendige Revision eines Geschichtsbildes, da die Sieger dem deutschen Volk, vor allem seiner Jugend, mit dem Mittel der Umerziehung nach 1945 aufzwangen." Nach dem Tode Graberts 1978 wird Wilfried von Oven, autorisierter Übersetzer des Strauß-Buches "Herausforderung und Antwort" ins Spanische, Hauptschriftleiter von DGG. Wigbert Grabert (geboren 18. 2. 1941), Reserveoffizier der Bundeswehr, der anschließend das Studium der Betriebsund Volkswirtschaftslehre in Tübingen absolvierte, als ältester Sohn von Herbert, und seit 1964 im väterlichen Betrieb tätig und diesen seit 1972 leitet, fungiert von nun an als Herausgeber. Oven, einer von wenigen Alt-Nazis, die erkannt haben, daß mit der alleinigen Rückbesinnung auf vergangene Zeiten die rechtsextreme Tendenzwende nicht erreicht werden kann, schafft erstmals 1979 in DGG direkte Bezüge auf die erfolgreiche französische "Neue Rechte", deren Strategiekonzept eine klar formulierte wissenschaftliche Weltanschauung, ein von belastenden historischen Hypotheken befreites Selbstbewußtsein und eine metapolitische Konzeption zur Umwandlung von Wertvorstellungen vorsah. Ein Jahr später, 1980, gehören Grabert und seine Frau Marieluise zu den Gründern und ersten Vorstandsmitgliedern des "Thule-Seminars", der bundesdeutschen Filiale der französischen "Neuen Rechten", die den diskreditierten Nationalsozialismus offiziell mit dem Rückgriff auf Ideengut des jungkonservativen Flügels der "Konservativen Revolution" um Moeller van den Bruck zurückläßt. Von nun an erscheinen Thule-Publikationen bei Grabert, den Aufsätzen der Thule-Aktivisten wird in DGG eine neugeschaffene Rubrik reserviert. Etwa 1983 "spaltet" sich die "Thule-Ideologiefabrik" auf: beim "Grabert-Verlag" verbleibt die "Stiftung Kulturkreis 2000". Veröffentlichungen der "Stiftung Kulturkreis 2000" werden heute in der Reihe "Forum" publiziert, die im "Hohenrain-Verlag" (Tübingen-Zürich-Paris), der am 2. 8. 1984 ins Leben gerufen wurde, erscheint. Inhaber des Verlages, der erstmals 1985 auch bei der Frankfurter Buchmesse vertreten ist, ist Wigbert Grabert. Im Gegensatz zum "Grabert-Verlag", dessen Büchersortiment ausschließlich aus der Feder rechtsextremer Autoren stammt, prägt den "Hohenrain-Verlag" die Kombination von rechtskonservativen und rechtsextremen Autoren; der Anschein von Seriosität wird erweckt. I grabertschen Verlagsimperium erscheint seit Mai 1990 auch ein "Euro- Kurier", ein mehrseitiges Blättchen, das aus Artikeln, Veranstaltungshinweisen und Werbung zusammengeschustert ist. In der jüngsten Ausgabe (Dezember 1992) nimmt Grabert selbst Stellung: "Die Vorfälle in Rostock wie jetzt in Mölln haben zu einer gefährlichen Polarisation geführt, weil gewissenlose Politiker und Massenmedien in beispielloser Volksverhetzung daraus unberechtigt Kapital gegen die Rechte schlagen wollen. Schon erscheinen Plakate in der Öffentlichkeit mit den Anschriften als rechts angesehener Bürger - so in Tübingen auch mit Nennung des Grabert-Verlages - worin unterschwellig zum Vorgehen gegen diese Personen aufgefordert wird. Wie 1959 die Beschmierung der Kölner Synagoge - nachträglich eindeutig als Werk des sowjetischen Geheimdienstes erwiesen - zu einer folgenschweren Welle der Vergangenheitsbewältigung führte, so besteht heute die Gefahr, daß, emotionell von Interessierten angeheizt, wieder eine solche Welle aufgeschaukelt wird, die jede sachliche politische Diskussion unmöglich machen soll. Die um sich greifende Normalisierung - auch auf dem Gebiet der Zeitgeschichte soll offenbar wieder unterbrochen oder gar umgekehrt werden. Statt der >Auschwitz-Keule< wird nun die >Ausländerfeindlichkeit< als Totschlagwort benutzt und gleichzeitig von den wahren Gründen der Mißstände und Übergriffe abgelenkt. Da gilt es ruhig zu bleiben, sich nicht provozieren zu lassen, die Heuchelei aufzudecken und mit allen Besonnenen und Verantwortungsbewußten ein Gegengewicht zu bilden, damit der Frieden erhalten bleibe, auch in unserem Land." Verlage wie der Grabert- und Hohenrainverlagskomplex bieten braunen Schreibtischtätern ein publizistisches Forum, das ursächlich für ein ständig steigendes Gewaltpotential rechtsextremistisch motivierter Straftäter, die nicht abreißende Kette brutaler Angriffe auf Asylsuchende, Brandanschläge auf Mahn- und Gedenkstätten, Schändungen jüdischer Friedhöfe sowie hohe Stimmenergebnisse für rechtsextreme Parteien verantwortlich zu machen ist. Die Bedeutung des grabertschen Machtimperiums liegt darin, daß in seinen Publikationen Themen popularisiert werden, die intellektuelle Vordenker aufbereitet haben, Argumente, Begriffe und Deutungsmuster vorgegeben und Gruppierungen und Parteien so zu einem einheitlichen Gebilde zusammengeführt werden können. Mit seinen Publikationen hat sich der "Grabert-Verlag" an die Speerspitze revisionistischer Geschichtsverfälscher gesetzt, die den Holocaust aus der deutschen Geschichte tilgen möchten, getreu dem Motto: Was (noch) nicht ins öffentliche Bild paßt, ist nicht gewesen. - (Anton Maegerle) Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN25* Antifa-Aktionatage Berlin Datum : Mo 06.12.93, 12:00 Groesse : 2959 Bytes Datei : 3052.msg, 05.12.93, 21:23:06 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Antifa Aktionstage in Berlin ? - ------------------------------ Gelungen ! Berlin. Vom 28. 10. bis zum 14. 11. haben Antifagruppen in Berlin Aktionstage durchgeführt. Dabei ging es darum, über faschistische Organisierung zu informieren, Nazitreffen zu verhindern, und vielen Menschen Mut zu machen, sich rassistischen und faschistischen Bemühungen in den Weg zu stellen. Ein Schwerpunkt lag dabei auf Information; auf Veranstaltungen, wie auf einer Plakatreihe wurde über die Rechten im Europaparlament und deren Berliner Umfeld aufgeklärt. Eine Infoveranstaltung mit Antifas aus Frankreich und Österreich platzte ebenso aus allen Nähten, wie eine von der Volkshochschule Friedrichshein getragene Vorführung des Films "Die Wahrheit liegt in Rostock." In Hohenschönhausen, einem Neubaugebiet in Ostberlin, in dem es massive Probleme mit Nazis gibt, veranstalteten dort ansässige F/Antifas einen Infotag. Auch hier waren die Räume zu klein. Ursprünglich war in das Konzept der Aktionstage die Verhinderung des geplanten Treffens der Eurorechten in Berlin fest eingebunden. Die Eurorechten kamen zwar nicht, dafür gab es eine Tagung von Emil Schlees "Aufbruch 94 - Freier Deutscher Wählerbund". Schlee sitzt im Europaparlament und hat dieses Mandat als Rep erlangt. Dieses Treffen fand im Kronprinzenpalais (einer der Prachtbauten unter den Linden) statt, geschützt von einem massiven Polizeiaufgebot. Sie haben die Antifas, die mit Transparenten und Flugis gegen das Treffen protestierten, dann auch sehr unsanft vertrieben. Die Berliner Medien haben das ganze Treffen totgeschwiegen, trotz einer Presseerklärung, trotz oder eben wegen seiner Brisanz. Denn es referierten ehemalige Rep- Größen, wie Konteradmiral a. D. Günter Poser oder auch Prof Dr. G. Rohrmoser aus Stuttgart, ein Braunzonentreffen also. Die Verhinderung des Naziaufmarsches in Halbe oder anderswo ist gelungen. Die Nazis konnten nirgendwo aufmarschieren, die Antifamobilisierung hat der Polizei Beine gemacht, aber auch Antifas waren den ganzen Tag unterwegs - für den Fall, daß die "Ordnungshüter" fuldaisieren. Schon im Vorfeld hatten u.a. die Berliner Fascho- OrganisatorInnen des Halbeaufmarsches unerwarteten Besuch bekommen. Fleißige Antifas hatten mit Plakaten und Flugblättern deren Nachbarschaft aufgeklärt, welch unangenehme und verabscheuenswürdige Personen nebenan wohnen. Insgesmt 16 Berliner Nazi- Funktionäre wurden so, als das was sie sind, in ihrer Nachbarschaft vorgestellt. - (wzw / hga) -----BEGIN PGP SIGNATURE----- Version: 2.6 iQCVAgUBLpsAC3ugUuenT591AQEJ2QQApktONevDaXRZwQexPIJng9mX6tkpU7ui 01q7EYeTG3loNuZNif/vIaKKptBX3O0ZU0OfOmLzNqAdirjIXejrqG9c8K6N564x zme5Qeu79q729CWPumze18U+sabzjNX77ktEcktIbI9xDgyr3F9zyHVWdt8Qqx4T oBeaYgHTsYE= =Wy8c -----END PGP SIGNATURE-----