-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Wichtig! Bitte beachten Copyright ========= Archiv-Version der Antifaschistischen Nachrichten ================================================= Da mich immer wieder Anfragen nach älteren Ausgaben der Antifaschistischen Nachrichten erreichen, stelle ich die gesammelten älteren Ausgaben im Archiv der Nadeshda zum Download zur Verfügung. Bitte beachten Sie, daß das Copyright der Texte bestehen bleibt. Die Nutzung der elektronischen Ausgabe ist auf private Zwecke beschränkt. Im Zweifelsfall wenden Sie sich bitte an die Redaktion. ™ŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽœ Diese Datei darf nicht verändert werden. Zur Sicherung ist sie mit einem elektronischen Schutzumschlag versehen. Zur  Überprüfung brauchen Sie das Programm PGP und meinen  öffentlichen Schlüssel (bitte per e-mail oder per Diskette mit frankiertem Rückumschlag bei mir anfordern).  ÓŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽ® Die Verbreitung durch rechtsextreme Mailboxen, insbesondere des sog. Thule-Netzes, ist ausdrücklich untersagt. Sie erhalten die gesammelten Ausgaben der AN über den Fileserver der NAD-MEER. Er ist über das Internet weltweit erreichbar. Bitte senden sie eine elektronische Nachricht mit dem Inhalt HELP an: Inform@Nad-Meer.gun.de Online erreichen Sie uns unter den Nummern: 0211-212494 Nadeshda 02159-81961 Nad-Meer - ---------------------------------------------------------------- Meine Netzadressen: Internet, CL, Z-Netz M.DIETZSCH@nadeshda.gun.de Fido Martin Dietzsch 2:2440/225.27 Die AN-Redaktion ist zu erreichen unter dem Account J.DETJEN@link-k.cl.sub.de Martin Dietzsch (Stand: 12. Oktober 1994) - ---------------------------------------------------------------- Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN23* Antifa-Veranstaltungen Datum : Di 09.11.93, 12:00 Groesse : 3003 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Manifestation in Antwerpen gegen Rassismus - ------------------------------------------ Aachen. In Antwerpen wird am Sonntag, dem 28. November eine große Manifestation stattfinden unter dem Motto "Samen leven in Solidariteit voor Verdraagzaamheid = Racisme bestrijden - de Demokratie beschermen". Anlaß ist der Jahrestag des Wahlsiegs des faschistischen Flaams Blok in Antwerpen. Daß eine faschistische Partei in Europas Kulturhauptstadt zur stärksten Partei werden konnte, ist eine Herausforderung nicht nur für die AntifaschistInnen in Antwerpen. Die VVN / BdA Aachen wird zu dieser Kundgebung mobilisieren, möglichst zu einer gemeinsamen Fahrt mit dem Bus. Wer Interesse hat, bitte melden bei K. Heiler, Tel. 0241 / 50 34 29. Gemeinsam gegen rechts - ---------------------- Mönchengladbach. Unter dem Motto "Gemeinsam gegen Rechts" führt das "Antifaschistische Netzwerk Mönchengladbach vom 6. bis 14. 11. eine Aktionswoche durch. In der vom Antifa- Referat der FH, Antifa-Cafe, Bündnis 90 / Die Grünen, Eine Welt-Laden, MC Kuhle Wampe und VVN-BdA getragenen Antifa-Woche finden mehrere Film-, Kultur- und Informationsveranstaltungen statt. Auf einem am Freitag, den 12. 11. veranstalteten "internationalen antifaschistischen Festival" werden die Gruppen "Hass", "Comrade" und "The Magnificent" auftreten (19 Uhr, WESTEND, Alexianerstr. 6). Am Samstag, den 13. 11. findet eine antifaschistische Kundgebung für die Opfer der faschistischen Gewalttaten von 1933 - - 1993 statt. Für den "Volkstrauertag" rechnen die lokalen Antifaschisten mit einer Zusammenrottung neofaschistischer Gruppen in Mönchengladbach- Rheydt. Seit Mitte der 80er Jahre treffen sich im Rheydter "Schmölderpark" Anhänger von DVU, NPD, WJ, FDS u.a.m. jährlich einmal zu einer gemeinsamen Kundgebung. - - (peb) Antirassistischer Ratschlag in Thüringen - ---------------------------------------- Erfurt. Am 6. 11. wird im Haus der Gewerkschaften Erfurt der 2. Antirassistische Ratschlag stattfinden. Er beginnt mit einem Antifa-Demo-Mahn-Spaziergang um 10 Uhr, ab 13 Uhr dann Infobörse und Diskussionsforen zu verschiedenen Themen wie: - - Flüchtlingsland Deutschland Staatlicher Rassismus - staatliche Repression gegen Antirassisten - - Rassismus in den Medien - - Rassisten im Parlament - - Rassismus in den Schulen Informationen über Angelo Lucifero, Haus der Gewerkschaften, Juri-Gagarin-Ring 150, 99084 Erfurt, Tel. : 0361 / 6738293 # Internet: M.DIETZSCH@hot.zer.de # # XP-DES Passwort für PMs erwünscht # ## CrossPoint v2.92 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN23* Kroatische Kaempfer in Goettingen Datum : Di 09.11.93, 12:00 Groesse : 5426 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Kroatische Kämpfer im Klinikum Göttingen - ---------------------------------------- Mit Beginn des jugoslawischen Bürgerkriegs 1991 bildeten sich bei den im Ausland lebenden Kroaten zahlreiche Zirkel, die ihre Kriegspartei unterstützen, so auch in Göttingen. Maßgebliche Figur ist hier Zeljko Vujevic, der seit 1969 mit seiner Frau in Göttingen ein Restaurant betreibt. Er ist Vorsitzender des von ihm gegründeten Vereins "Göttinger Kroatienhilfe", der alle 1-2 Monate Waffen und Hilfsgüter zu den kroatischen Söldnern in Bosnien und nach Kroatien bringt. Im April 1993 wurde z.B. ein Transport nach Mostar gebracht, wo kroatische Milizen in blutigen Kämpfen die dort lebenden Moslems verdrängen. Der Johanniter Hilfsdienst stellte dafür 2 LKW's samt Fahrern zur Verfügung, die Feuerwehr Roringen spendete ein altes Feuerwehrauto. Die Kosten von über 1 Mio. DM pro Transport werden hauptsächlich von Göttinger Kroaten getragen, die dem Verein monatlich hohe Beträge spenden. Waffennarr Vujevic, seit Jahren sehr erfolgreich als Pistolenschütze im Schützenverein "von 1924 Freihand" aktiv, und seine Helfer begleiten die Transporte "voll bewaffnet", um zu verhindern, daß sie von Serben gestoppt werden. Seine einfache Logik stellt Vujevic in einem Interview vor: "Entweder die sehen uns und schießen oder wir sehen die und schießen." Den Göttinger Johannitern war dieses Risiko, das sie zugunsten der "kroatischen Sache" eingingen, offenbar nicht zu hoch. Die von der Kölner Zentrale geleiteten "Hilfsaktionen" zusammen mit der Kroatienhilfe werden jedenfalls fortgesetzt. Vujevic indessen trainiert in Göttingen dreimal wöchentlich jeweils 3 Stunden Schießen, außerdem kämpft er noch 3 Monate im Jahr als Freiwilliger in einer kroatischen Eliteeinheit. Seine Motivation ist Haß. Die Serben seien keine Menschen, und auch die Bezeichnung Tiere sei "viel zu gut für das, was die da machen". Die Serben lebten "heute noch im 13. Jahrhundert, nicht im 15. oder 16. Jahrhundert, was die Kultur betrifft (...), in dieser Kultur mit Blutrache und all sowas (...)". Er versteigt sich auch zu einem Vergleich mit den Nazis im 2. Weltkrieg: "Was die Serben mit uns auf dem Schlachtfeld anstellen, ist 1 000 mal brutaler. Die Nazis waren Waisenknaben dagegen." An diese "Waisenknaben" scheint Vujevic ein gutes Andenken zu haben, wenn er betont: "Wir haben im 2. Weltkrieg bis zum Ende auf der Seite von Deutschland gekämpft. Die Serben (...) haben dann aber die Fronten gewechselt und sind zu den Sowjets übergelaufen". Im Interview betont Vujevic mehrfach: "Wir haben einfach keine Waffen, um uns dagegen (gemeint sind die Serben) zur Wehr zu setzen." Ganz so schlimm scheint die Lage jedoch nicht zu sein, da er später über den Bürgerkrieg prognostiziert, daß er noch lange ("wahrscheinlich jahrelang") dauern wird. Vujevic schwebt aber eine schnellere Variante vor: Ausländische Truppen sollen die serbischen Stellungen bombardieren: "Die UNO oder NATO soll es so machen wie im Irak". Dort kostete das Eingreifen bekanntlich das Leben von 300 000 Zivilisten - mehr als bisher im bosnischen Bürgerkrieg starben. In einem zweiseitigen Interview mit dem "Klinik-Gourmet" konnte Vujevic - im Titel als "humanitärer Helfer und Söldner zugleich" gewürdigt - Mitte dieses Jahres seine Ideologien darstellen. Der naive Redakteur des monatlichen Werbeblatts, das von der Klinikleitung zugelassen ist, weil es den Mensa-Speiseplan abdruckt, rief sogar noch zu Spenden für die "Göttinger Kroatienhilfe" auf. Das wird Vujevic, der es vorzieht, mit Schußwaffen abgebildet zu werden, freuen, wo er doch Gerüchten zufolge seit der Vereinsgründung in steigendem Wohlstand lebt und auffällig besser motorisiert ist. Obwohl der Personalrat des Klinikums bei der Klinikleitung gegen das Werbeblatt protestierte und forderte, sich genauer mit dessen Inhalten zu befassen, hatte der Interviewabdruck keine negativen Folgen für den "Klinik-Gourmet". Der für den Inhalt allein verantwortliche Redakteur Lutz Stein (er gibt sich auch gerne als Astronaut aus) soll weiterhin nur bei klinikinternen Artikeln Rücksprache mit der Klinikleitung suchen. Er sieht deshalb auch keinen Grund, sich von seinem Interviewpartner nachträglich zu distanzieren. Offenbar stört es die Klinikleitung weniger, wenn kriegsverherrlichende und die Verbrechen der Nazis verharmlosende Schriften in mehreren 1 000 Exemplaren in ihrem Haus ausgelegt werden, als wenn über verschmutzte Tabletts in der Klinikums-Cafeteria berichtet wird (für einen Bericht darüber wurde Stein nämlich gerügt). Dienstaufsichtsbeschwerde und Protestbriefe eines Klinikangestellten an den hohen Verwaltungsbeamten Klabunde (in Vertretung des Justiziars) und die Verwaltungsdirektorin des Klinikums, Seidel-Kwemm, blieben jedenfalls seit Juni 1993 ohne Reaktion. - (b) # Internet: M.DIETZSCH@hot.zer.de # # XP-DES Passwort für PMs erwünscht # ## CrossPoint v2.92 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN23* Kurzmeldungen Datum : Di 09.11.93, 12:00 Groesse : 6627 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Deutsche Liga kandidiert in Brandenburg - --------------------------------------- Postdam / Cottbus. Zu den Kommunalwahlen in Brandenburg am 5. Dezember wird auch die "Deutsche Liga für Volk und Heimat" antreten. Eine offene Liste der "Deutschen Liga" in Cottbus wird von dem ehemaligen Bundesvorsitzenden der verbotenen "Deutschen Alternative", Frank Hübner (27) angeführt. - (blick nach rechts, 19. 10. 93) FAP-Demonstration in Bonn wurde verboten - ---------------------------------------- Bonn. Für den 30. 10. hatte die FAP in Bonn eine Demonstration angemeldet "Gegen Parteienverbote in Ost und West. Für ein nationales und freies Europa. Für die deutsch-russische Freundschaft." Als Redner waren angekündigt Busse, Petri, der russ. Nationalist Barkaschow, weitere Redner von JN, Wiking-Jugend, HNG und Anti-Antifa. Der Polizeipräsident verbot mit der Begründung, daß eine Glorifizierung von Nazipersönlichkeiten zu erwarten ist, die Leugnung der antisemitischen Greueltaten des Naziregimes ("Auschwitzlüge") und ausländerfeindliche Hetze. Es sei mit der Verletzung der Menschenwürde der hier lebenden Ausländer und der Opfer des Nationalsozialismus zu rechnen. - (u.b.) Fred Leuchter verhaftet - ----------------------- Köln. Fred Leuchter, amerikanischer "Spezialist" in Sachen "Auschwitzlüge", ist kurz vor seinem Fernsehauftritt in der Sendung "Schreinemakers live" am 28. 10. in Köln verhaftet worden. Leuchter war bei einer Veranstaltung der NPD in Weinheim 1991 mit seinen Thesen aufgetreten, konnte aber unbehelligt wieder ausreisen. Jetzt wurde auf Betreiben der Staatsanwaltschaft Mannheim Haftbefehl erlassen, eine Freilassung auf Kaution wurde abgelehnt. Die Beweislage ist eindeutig, da ein Videoband von der damaligen Versammlung existiert. Zu fragen bleibt, wieso Sat 1 diesen in aller Welt bekannten Vertreter der "Auschwitzlüge" überhaupt einlud. Normalerweise kann er nur in Faschistenkreisen als "Spezialist" auftreten. Überhaupt zu beabsichtigen, ihm ein Forum zu geben vor einem Millionenpublikum, sollte für die Verantwortlichen Konsequenzen haben. - (u.b.) Schlecht getarnt - ---------------- Braunschweig. Beim VW-Konzern haben Wahlen zur Vertreterversammlung der Betriebskrankenkasse stattgefunden. An sich kein Anlaß für Aufmerksamkeit, denn diese erregen solche Wahlen selbst bei der Belegschaft nicht. Deshalb ist es bei solchen Anlässen auch Brauch, eine sogenannte friedliche Wahl durchzuführen. Friedlich heißt in diesem Fall, daß es keinen Wahlkampf gibt und sich die Listen ohne tatsächliche Wahl auf die Zahl der Vertreter der einzelnen Listen einigen. Ein auch kostensparendes Verfahren, das wohl angebracht sein mag, wenn tatsächlich nur demokratische Listen zur Wahl stehen. In diesem Jahr kandidierte jedoch als Liste 4 eine sogenannte "Freie Liste", die dieses Prädikat keinesfalls verdient. So finden sich auf ihr zwei bekannte NPD-Funktionäre aus Niedersachsen. Friedrich Preuß aus Helmstedt-Emmerstedt sitzt als NPD-Funktionär im Rat seiner Heimatgemeinde, kandidierte für die NPD zum Landtag und zum Bundestag und war Mitglied im Landesvorstand. Ulrich Liss aus Wolfsburg-Mörse ist ebenfalls langjähriger Funktionär der NPD und gehörte ihrem Landesvorstand als Verantwortlicher für Öffentlichkeitsarbeit und Leiter des Referates für Arbeitsund Sozialpolitik an. Er ist außerdem Mitglied des neofaschistisch durchsetzten Deutschen Arbeitnehmer- Verbandes, dem unlängst die Tariffähigkeit aberkannt wurde, und kandidierte für diesen zum Betriebsrat. Repräsentant der angeblich freien Liste in der Vertreterversammlung der Betriebskrankenkasse ist Hartmut Behnken aus Kassel. Obwohl zumindest die Tätigkeit von Ulrich Liss im Werk Wolfsburg bei der IG Metall bekannt gewesen sein muß, wurde auch dieses Jahr das Verfahren der friedlichen Wahl akzeptiert. Erst nach einer Intervention durch die VVN-Bund der Antifaschisten versuchen jetzt Vertreter der IG Metall, den Wahlvorgang noch zu kippen. Die Tarnung war eben doch nicht gut genug. - (apz) Brandanschlag auf Grünen-Politikerin - ------------------------------------ Northeim. Schon zum zweiten Mal wurde auf das Haus der Grünen-Politikerin Heidi Lippmann-Kasten im südniedersächsischen Kreis Northeim ein Brandanschlag verübt. Unbekannte hatten in der Nacht vom 23. August einen Stall, der direkt an das Wohnhaus grenzt, in Brand gesetzt. Zum Glück wurde das Feuer rechtzeitig bemerkt, so daß kein größerer Schaden entstand. Vor dem ersten Anschlag hatte Lippmann-Kasten einen Brief mit rechtsextremistischer Diktion erhalten, in dem ihr angekündigt wurde, daß sie "ausgeräuchert" werde. Auch dem zweiten Anschlag gingen eindeutige Warnungen voraus. In der Nacht vor dem Anschlag waren mehrere Drohanrufe eingegangen, in denen u.a. "Ausländer raus" gerufen wurde. Heidi Lippmann-Kasten ist im niedersächischen Landesvorstand ihrer Partei für die Asylpolitik zuständig. Die Grüne war mit ihren drei Kindern schon nach dem ersten Anschlag in die Stadt Göttingen umgezogen. In dem Haus wohnte zum Zeitpunkt des letzten Anschlages eine örtliche Grünen-Politikerin. - (Der Rechte Rand, 24) Zweiter DSU-Landesververband West gegründet - ------------------------------------------- München. Mitte Oktober gründete die Deutsche Soziale Union (DSU) in München ihren zweiten westdeutschen Landesverband mit 170 Mitgliedern. Vorsitzender ist der Münchner Stadtrat Peter Recknagel, ehemaliges CSU- und dann ehemaliges Republikaner-Mitglied. - (uth) Document Center übergibt NS-Akten - --------------------------------- Berlin. Am 1. Juli 94 gehen die im Document Center in Berlin aufbewahrten NS-Akten an das Bundesarchiv über. Dies wurde laut Auswärtigem Amt in einem Abkommen mit den USA am 18. 10. vereinbart. In dem nur mit besonderer Genehmigung zugänglichen Document Center befinden sich die umfassendsten Bestände von NS-Akten, u. a. die Mitgliederkartei der NSDAP und ihrer Unterorganisationen. - (Der Tagesspiegel v. 19. 10. 93 - har) # Internet: M.DIETZSCH@hot.zer.de # # XP-DES Passwort für PMs erwünscht # ## CrossPoint v2.92 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN23* Reichskriegsflagge ueber Buchenwald Datum : Di 09.11.93, 12:00 Groesse : 3662 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Reichskriegsflagge über Buchenwald ! - ------------------------------------ Eine zweite Rudolf-Hess-Walhalla in Vorbereitung Die Regierungen in Bonn und Erfurt und einige von diesen Regierungen berufene Historiker drängen mit aller Macht zur Schaffung einer "Stiftung Buchenwald", die gleichermaßen die Gedenkstätte des ehemaligen KZ und die Gräber derer umfassen soll, die nach 1945 als Nazibonzen, Kriegsverbrecher etc. in "ihrem" ehemaligen Lager interniert worden sind. Alle seien "Opfer", wird von ministerieller Seite gesagt. Der NS-Amtswalter, der Blutrichter, der Kriegsverbrecher - und ihre ehemaligen Sklaven. Kein Mensch in Frankreich, Norwegen, Russland oder Israel käme auf solch eine Idee. Sie mußte wieder einmal in deutschen Köpfen geboren werden ! Aber nur im Ausschnitt : auch die Herren Minister und ihre Historiker denken nicht daran, etwa für Dachau, Bad Kreuznach, den Heuberg oder andere Internierungslager dasselbe zu planen ! Nein : Buchenwald soll es sein ! Denn die Nato-Alliierten, die im Westen Deutschlands genauso die Nazis internierten (es war ein Beschluß aller Mächte der Anti-Hitler-Koalition) sollen nicht erwähnt oder gar gekränkt werden. Gegen Buchenwald, das Mahnmal unerschrockenen antifaschistischen Widerstands auch hinter Stacheldraht soll diese "Stiftung" wirken. Nicht den siegreichen Aufstand der Gefangenen, nicht die internationale Solidarität, die diesen Sieg ermöglichte, soll die heranwachsende Generation der deutschen Jugend vor Augen geführt bekommen; nein : im "Opfer"-Begriff soll der Kampf gegen den Faschismus untergehen. Und da die überlebenden Antifaschisten im Stiftungs-Kuratorium ebenso (!) wie die Nazis und Kriegsverbrecher vertreten sein sollen, so könnte etwa ein Widerstandskämpfer von 1933 oder ein verschleppter Franzose oder Pole, "gleichberechtigt" mit dem KZ- Kommandanten von 1944 über die Gedenkstätte bestimmen (wenn der Herr Kommandant sich nicht aufgehängt hätte; man wird einen Anderen suchen müssen). Aber noch mehr : Diese Stiftung wird Buchenwald zu einem neuen Sammelpunkt der Neo-Nazis machen, die sich bisher auf das Grab des Hitler-Stellvertreters Rudolf Hess beschränken müssen. Eine Walhalla der Skinheads und ihrer Komplizen ! Und das mit ministerieller Absegnung ! Aufmärsche mit der Reichskriegsflagge und dem Hitlergruß... Welche Perspektive im Rechtsstaat von Bitburg, Mölln und Solingen ! Natürlich wollen die Herren Minister das nicht. Sie werden wieder "betroffen" und "erschrocken" sein. Wie immer. Vielleicht machen sie auch eine Lichterkette, sobald die Skinheads abgezogen sind ? Darf es erst soweit kommen ? Nein, Nein und dreimal Nein ! Das ist keine Angelegenheit der früheren KZ-Insassen, das ist eine Angelegenheit aller anständigen Deutschen ! Protest, Protest, Protest ! Alle sind aufgerufen : die SPD, die Gewerkschaften, die Grünen wie die Kommunisten; Liberale, Christen wie Juden : Buchenwald ist das Mahnmal des Widerstandes gegen Faschismus und Krieg ! Und das muß es bleiben. Fort mit den Neo-Nazis ! Hände weg von Buchenwald ! - (Emil Carlebach) # Internet: M.DIETZSCH@hot.zer.de # # XP-DES Passwort für PMs erwünscht # ## CrossPoint v2.92 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN23* Protest gegen Ritterkreuztraeger-Treffen Datum : Di 09.11.93, 12:00 Groesse : 4157 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Protest gegen das Bundestreffen der Ritterkreuzträger - ----------------------------------------------------- Presseerklärung des Bündnisses "Gegen das Vergessen - Nein zu Nazi-Orden", Celle An dem Protest gegen das Bundestreffen der Ritterkreuzträger vor dem Celler Schloß beteiligten sich am 16. Oktober etwa 400 bis 500 Personen. Viele PassantInnen äußerten großes Verständnis für unser Tun. Mitglieder des Celler Schloßtheaters trugen Rollenspiele und Sprechgesänge vor. Die Feier der Ordensträger ging weitgehend in Sprechchören und Trillerpfeifen unter. Wir möchten uns bei allen Teilnehmern für ihre Zivilcourage bedanken. Durch die Mobilisierung und Informationsarbeit im Vorfeld und durch die Kundgebung und das Lärmen vor dem Schloß wurde den Ritterkreuzträgern deutlich gezeigt, daß lange nicht alle CellerInnen solche Treffen dieser ewig Gestrigen kritiklos zulassen. Hervorheben möchten wir auch die oftmals engagierte und kritische Berichterstattung in verschiedenen Rundfunk- und Fernsehbeiträgen, sowie in etlichen Zeitungen und Zeitschriften. Kritischen JournalistInnen hatte die Ordensgemeinschaft im Vorfeld "Laufbahnschwierigkeiten" prophezeit - für alte Opas, die nur ihr Bier trinken wollen, ein äußerst ungewöhnliches Verhalten. Unsere Einschätzung über die Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger bestätigte sich. Etliche begrüßten sich freudig mit "Heil Hitler", andere sahen sich wohl in die Zeit ihrer Heldentaten zurückversetzt als sie riefen: "Dieses rote Gesocks - da müßte man mit dem Maschinengewehr zwischenhalten". Da trat diese KZ-Mentalität hervor, die keine Achtung vor dem menschlichen Leben kennt. Zu den Klängen des Heeresmusikzugs 3 der Bundeswehr sangen die Ordensträger geschlossen die erste Strophe des "Deutschlandliedes" ("Von der Maas bis an die Memel"). Alle Ritterkreuzträger haben ihren Orden mit dem Hakenkreuz von Adolf Hitler persönlich verliehen bekommen wegen ihrer "Heldentaten" im verbrecherischsten Krieg der Geschichte. Sie sind darauf ungebrochen stolz, wie die Tage in Celle zeigten. Uns hat dabei vor allem die völlig kritiklose Unterstützung dieses Verbandes durch die Bundeswehr und die Verantwortlichen der Stadt erschreckt und empört. Die Polizei hat zum Schutz der Nazihelden fünf Hundertschaften (darunter ein Sondereinsatzkommando), eine Hundestaffel und zwei Wasserwerfer aufgefahren - ein völlig überzogener und entsprechend teurer Einsatz. Der Schloßpark war hermetisch abgeriegelt; die Innenstadt großräumig gesperrt. Das Fliegen einiger Hühnereier nahm die Polizei zum Anlaß, um die Demonstranten auseinanderzutreiben. Dabei wurde eine ältere Frau von der Polizei niedergeschlagen und überrannt. 19 Personen wurden vorläufig festgenommen, gegen die - so die Cellesche Zeitung - "wegen Landfriedensbruch" ermittelt werden soll. Als die Feier der "alten Kameraden" bereits beendet war, sie ihren Kranz wieder eingepackt hatten und die Demonstranten sich langsam auf den Heimweg machten, schlug die Polizei erneut zu. Mit der völlig fadenscheinigen Begründung "Verhinderung weiterer Ausschreitungen" (wo hatte es welche gegeben ?), kesselte sie auf der Stechbahn gut einhundert Personen ein. Dies gab einigen Polizeibeamten die Gelegenheit, vielfältige Schikanen auszuüben: Schubsen, an den Haaren ziehen, Arme ausrenken, beleidigen usw. Exakt 109 Personen mußten ihre Personalien abgeben. Ein Polizeikessel ist gesetzlich äußerst umstritten, aber so hatte die Polizei die Berechtigung für ihr massives Aufgebot eben selbst geschaffen. - (Presseerklärung vom 20. 10. 93) # Internet: M.DIETZSCH@hot.zer.de # # XP-DES Passwort für PMs erwünscht # ## CrossPoint v2.92 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN23* Nazis in Weser-Ems-Lippe Datum : Di 09.11.93, 12:00 Groesse : 14894 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** NS marschiert an Weser, Ems und Lippe - ------------------------------------- Wo es am schönsten ist in Deutschland, hausen die häßlichsten Deutschen, ließe sich polemisieren im Hinblick auf die Kehrseite des Neuen Deutschlands, seine neuen und alten Nazis. Haben sie sich doch netzwerkartig über das flache Land verteilt, lauern wie Spinnen im Netz gerade dort, wo Otto Normalverbraucher gern seinen Urlaub verbringt. Und eine der schönsten Gegenden Deutschlands ist wahrhaftig der Nordrand der Mittelgebirge zwischen Göttingen, der Rattenfängerstadt Hameln, Bielefeld, dem Ruhrgebiet und Lüdenscheid am Rande des Sauerlandes, mit Solling, Eggegebirge, Sauerland und Teutoburger Wald, wobei letzterer mit seinen Externsteinen Deutschlands alte und junge Nazis nahezu magisch anzieht. In Detmold-Pivitsheide, mitten im teutonischen Walde, die Externsteine nicht weit, haust in einem ehemaligen Gasthaus einer der berüchtigtsten Jungnazis Deutschlands, Meinolf Schönborn, der Möchtegern-Schickelhuber von Detmold. Sein Haus war lange Zeit eines DER Zentren für Deutschlands Ultrarechte. Im Südwesten der Region, schon fast im Bergischen Land ist ein weiterer Eckpfeiler des Nazinetzes dieser Region mit Harald Th. Mehr, ultrarechter >Verleger< und Kleinkrämer, ebenso Aktivist der verbotenen NF und ihrer neuerstarkten Nachfolgehorden. Sauerländer Front, Bergische Front sind Gruppen, deren Namen für sich sprechen und die die Verbindung dieses Netzes mit denen an Rhein-Ruhr und in Nordhessen herstellen. Vöhl am Edersee (Fuchs), Waldeck (früher HIAG), Willingen (NPD) und Meschede sind Orte mit gutem Klang in rechten Ohren. Nicht zu vergessen Paderborn, wo gern Deutschlands ultrarechte, erzkonservative und erzkatholische Ordensritter (Ordo Militiae Crucis Templi) zusammentreffen, so bei ihrem Generalkapitel 1992 und der in anderem Zusammenhang mehr berüchtigte als berühmte Bischof dieser Stadt betete dabei für ihr Seelenheil; und Heil rufen dort auch junge Nazis, wenn sie ausländische StudentInnen überfallen. In Exetertal bei Finteln hat Peter Kühn sein rechtes Nest, das sich "Grenzen der Völker" nennt, Nomen es Omen. Für ihn wird in seiner >privaten< Druckschrift Nr. 18, 1993 in "Gerichtsurteilen das Werfen mit Brandsätzen (auf EinwanderInnenheime, d. Verf.) als Mordversuch interpretiert ...", jedoch Mordversuch ist das für ihn nicht, sondern dagegen "... jeder von Links fliegende Pflasterstein ...", wohlgemerkt nicht auf unbewaffnete und arglose EinwanderInnen, sondern auf bewaffnete PolizistInnen, die "...mit Schilden, Stahlhelmen und Gesichtsmasken ausgerüstet" sind. Nazi Kühn verschickt sein Machwerk hauptsächlich an die vielen deutschsprachigen militanten Rechtsextremen in Südafrika, aber auch hundertfach in deutsche Lande, ein Nazi, der im Stillen wirkt. Läßt es sich für Rechte auf dem flachen Lande wohler leben, fühlen sie sich dort besser der >deutschen Heimaterde verwurzelt<, läßt es sich hier besser verborgenhalten, sind hier Mitmenschen und Behörden, so auch die Polizei, toleranter ? Herrscht auf dem Lande eine eher rechte Grundstimmung vor ? Über die Gründe soll hier nicht spekuliert werden, typisch jedoch ist, daß noch viele andere schöne Gegenden Deutschlands, weit weg von den großen Städten mit solchen rechten Netzen überzogen sind, wie z.B. im angrenzenden Norhessen Schwalm, Knüll, Kellerwald und Vogelsberg. Nicht so sehr die vielen kleinen Aktivisten sind das große Problem, sondern die wenigen aktiven echten Naziführer, die hunderte von Gesinnungsgenossen um sich sammeln und nach neuesten Erkenntnissen die eigentlichen Scharfmacher und Hintermänner (Frauenanteil verschwindend gering !) der jugendlichen Kriminellen sind, wie hier Schönborn und Mehr zusammen mit den Aktivisten der Sauerländer und Bergischen Front. Meinolf Schönborn "...acht äußerst primitive Polizisten", so Schönborn in einem Rundschreiben vom Frühjahr 1993 an seine Anhänger, hätten "ohne rechtsgültigen Hausdurchsuchungsbefehl mitten in der Nacht (vom 27. zum 28. 11. 1992, d. Verf.)" seine Frau samt 11 Monate alten Sohn "aus den Betten geschmissen", die Wohnung seiner Eltern durchwühlt, bei denen beide nach Durchsuchung seiner Wohnung in Detmold-Pivitsheide untergekrochen waren, "...und nichts Belastendes gefunden". Nichts fanden sie auch bei der Durchsuchung seines Hauses in der Quellenstraße, so Schönborn, für den Staatsmacht und Beamte durchweg kriminell sind: "Eine völlig abgedrehte Polizei räumte (sein) Haus komplett leer. Sogar die Betten wurden gestohlen, alles, was nicht niet- und nagelfest war, wurde mitgenommen ... Natürlich ohne Quittung und Beschlagnahmeverfügung...", behauptet Schönborn in seiner Schrift. "NF-Sachen wurden nicht gefunden ... aus Wut darüber klaute die Polizei fast alle Privatsachen ..." Zwei beschlagnahmte Gewehre, Munition, Sprengstoff und volksverhetzendes Propagandamaterial verschweigt er dabei großzügig. Dieses ganze >kriminelle< Vorgehen der Staatsorgane spielte sich zudem unter den Augen zahlreicher JournalistInnen und Kamerateams ab, die bereits seit Stunden vor Schönborns Haus auf die Durchsuchung gewartet hatten. Kistenweise hatten Schönborn und seine Helfer in den Tagen davor NF- Material abtransportiert und in Sicherheit gebracht, Gelder vom NF-Konto abgeräumt und das davor immer als NF- Vermögen ausgewiesene Haus in Detmold-Pivitsheide, war wie durch ein Wunder auf einmal Privateigentum Schönborns. Mit solchen Machenschaften ist der Saubermann Schönborn bestens vertraut, wurde doch sein NF-Mitstreiter und engste Vertraute Michael Schubert bereits 1990 wegen dreifachen Bankraubes verurteilt, ein schlüssiges Finanzierungskonzept für die im Aufbau befindliche NF. Mit dem Geld, das er angeblich in Spielkasinos verspielt hatte, kaufte er offensichtlich das erste NF-Zentrum in der Bleichstraße in Bielefeld. 1,2 Mill. DM blieben verschwunden, offensichtlich der Grundstock für das Anwesen in der Pivitsheide und die weiteren Aktivitäten der NF. Wer ist nun dieser Biedermann Schönborn, dem so übel mitgespielt wird ? Bereits seit Anfang der achtziger Jahre war der damals 24-jährige gelernte Maschinenschlosser Schönborn in JN und NPD aktiv, sehr zum Mißfallen seines in Gütersloh lebenden Vaters, eines ehemals aktiven Gewerkschafters, der sich gleichwohl bis heute noch nicht von seinem Sohn losgesagt hat. Schönborns einziges Kind, ein Sohn, ist heute ca. 2 Jahre alt und seine Ehefrau ist ebenfalls in Nazigruppierungen aktiv, so z.B. in der von Christian Worchs Frau Ursula und Ursel Müller, Mainz-Gonsenheim, geleiteten, durch Presse und Fernsehen hinreichend bekannten und berüchtigten >Deut-schen Frauenfront<, die ebenfalls vom Hamburger Anwalt Rieger gesponsert wird. Trotz eines angeblichen Schadens von fast 300 000 DM, der bei der Durchsuchung im Herbst 1992 von Polizisten in seinem Klartext-Verlag angerichtet worden sei, betont Schönborn im Sommer 1993, von diesem Einmann-Unternehmen leben zu können, schließlich sei er 'kein Bundeskonsumbürger'. Gegen den ehrbaren Bürger Schönborn fanden zahlreiche Ermittlungsverfahren statt, mit unterschiedlichem Ausgang, deren Aufzählung hier den Rahmen sprengen würde. Seine kriminelle Laufbahn begann offensichtlich 1985, als er, obwohl noch bis 1987 offiziell Mitglied im Landesvorstand Nordrhein-Westfalen der NPD, im Vorstand der NF aktiv wurde, eine der kriminellsten und aggressivsten Organisationen der Nationalsozialisten in Deutschland und gemeinsam mit DA und FAP sowie anderen Organisationen wie z.B. die von den Nazi-Müllers geleitete HNG, quasi legaler Arm der illegalen GdNF, der (angeblich) gar nicht existierenden Inlandsorganisation der NSDAP/A0, deren langjähriger 'Führer' Michael Kühnen war und an dessen Stelle heute als Nachfolger Christian Worch, Hamburg, getreten ist, ein enger Freund und Vertrauter von Nazianwalt Rieger. Innenminister Seiters verbot 1992 eine bereits in Umstrukturierung begriffene NF, denn schon am 8. 8. 1992 hatte sich auf einem außerordentlichen Parteitag der größte Teil der 'Partei' abgespalten und in Kremmen, Brandenburg, einen neuen Vorstand gewählt. Per Gerichtsbeschluß konnte sich jedoch Schönborn den Namen NF und das Parteivermögen sichern. Als 'Förderwerk Mitteldeutscher Jugend' (FMJ) und übergeordnete Kaderpartei 'Sozial-revolutionäre Arbeiterfront' (SrA) formierte sich die Mehrheits-NF bereits vor dem Verbot neu und Vorsitzender wurde der bekannte Neonazi Andreas Pohl, Berlin. Hauptstreitpunkt war die von Schönborn innerhalb der NF gemeinsam mit dem NF-Mitglied, Anwalt Rieger, Hamburg, aufgebaute terroristische Vereinigung 'Nationales Einsatz-kommando" (NEK), eine Vorform der heutigen bundesweiten terroristischen Anti-Antifa. Wahrscheinlich ging es aber mehr um den selbstherrlichen Führungsstil Schönborns, der immer mehr die alleinige Führerschaft beanspruchte und den wachsenden Einfluß Riegers auf Schönborn.Immerhin verfügte die Rest-NF unter Schönborn noch über intakte Ortsgruppen in Braunschweig, Bremen und Detmold. Harald Th. Mehr Zur Mehrheits-NF gehörte dagegen die von Harald Th. Mehr, einem Ex-Skin (22), geführte Gruppe in Lüdenscheid. Ebenso wie Schönborn betreibt Mehr einen Versandhandel (übelste Aufkleber, Hetzschriften, Skin-Bedarf, Nazi- Rock-Platten), den 'Donnerversand' und gab die inzwischen indizierte und eingestellte militante NF-Kampfschrift 'Revolte' heraus. Die Wohnung von Mehr wurde erst relativ spät am 27. 11. 92, ebenso wie seine 'Geschäftsräume' durchsucht und nach einer ca. fünfstündigen Aktion konnte hier zahlreiches neonazistische Material abtransportiert werden, darunter zahlreiche Exemplare der 'Remer-Depesche' des Altnazis und Staufenberg-Mörders Otto Ernst Remer, 81, wie auch die volksverhetzende Ausgabe Nr.5 / 1992 dieses Naziblattes in der es u.a. heißt: "Große Siege in Mitteldeutschland: Deutsche Freiheitskämpfer haben die strategisch wichtigen Städte Hoyerswerda, Rostock und Quedlinburg zurückerobert." Und weiter, zu einem Bild des brennenden Einwandererheims in Rostock: "Nachdem rumänische Zigeuner wochenlang die Rostocker Bürger belästigten, den Stadtteil Lichtenhagen brutal terrorisierten, forderten die Bürger die mit den feindlichen Ausländern kollaborierende Stadtverwaltung auf, Abhilfe zu schaffen. Als Antwort eröffneten die Behörden neue Fronten mit Zigeuner- Einheiten ... Das Asylanten-Wohnheim, der Brückenkopf des Verbrechens, wurde angegriffen. Den Angriff auf diese feindliche Stellung zu wagen, war richtig". Weiter wimmelt es im Artikel und der gesamten Ausgabe von beleidigenden und volksverhetzenden Ausdrücken wie "Eingedrungene Zigeuner", "Neger und andere Invasoren", "die Banditenfestung Asylantenheim", "Zigeunergesindel", "das mörderische Joch aus Afrika und Asien", "Sozialbetrüger", "eingedrungene Feinde" und Bundespräsident Richard von Weizsäcker wird dann im gleichen Atemzug als "Volksverräter in Potenz" bezeichnet, der sich des "Hoch- und Landesverrats schuldig gemacht" habe, indem er die ""Höhlen des Verbrechens" (die EinwanderInnenheime) besucht habe. Remer, im Herbst 1992 wegen öffentlichen Abstreitens der Judenmorde in Auschwitz zu über einem Jahr ohne Bewährung verurteilt, spritzt so sein Nazi- Gift mit Hilfe von Mehr als besonders aktiven Verteiler dieser Materialien unter Deutschlands Jugendliche, die dann derart angestachelt und verhetzt zu Brandstiftern und Mördern werden. Bei allen Durchsuchungen im letzten Jahr wurden Remer-Depeschen beschlagnahmt. Anstatt diesen Mann endlich auf seinen Geisteszustand zu untersuchen und hinter die Gitter der geschlossenen Psychiatrie zu bringen, kann er weiter mit Mehr und noch vielen anderen HelferInnen Schlagzeilen wie "Afrikanische Mordbestie wird von Frankfurter Richterin ermutigt, auch in Zukunft Deutsche in Mordabsicht niederzustechen", unters Volk bringen. So tragen Remer und Mehr zur Verhetzung und Entmenschung von immer mehr Kindern und Jugendlichen bei, sind damit quasi nicht nur Beihelfer der Mörder von Solingen, Mölln und anderswo, sondern direkte Auftraggeber ! Entrüstet wies Mehr nach der Polizeiaktion vom 27. 11. den Vorwurf der NF-Mitgliedschaft zurück, war er doch schon seit mehreren Monaten Funktionär des FMJ und der SrA, die in Lüdenscheid unter dem Namen 'Deutsche Jugendinitiative' firmiert und als Adresse das Postfach 1449 angibt. Das von Mehr ist 1450, bequem gleich daneben ! Die NF - gestärkt durch Verbot Hauptsitz dieser NF-Nachfolge ist Berlin (Pohl) und neben Lüdenscheid existieren weitere Gruppen in Minden (Matthias Schwier), Kremmen, Brandenburg (Enno Gehrmann) und Detmold (Steffen Hupka). In Brandenburg verfügt die FMJ / SrA inzwischen über ein dichtes Netz von Ortsgruppen innerhalb Berlins, fast flächendeckend im Großraum um Berlin und Potsdam, im Spreewald und der Lausitz (Cottbus), wo sie fast alle, vor allem die jugendlichen, Anhänger der ebenfalls verbotenen DA an sich binden konnte. Und auch Schönborn ist noch lange "nicht am Ende" wie er in seinem Rundbrief schrieb, "sondern ich fange erst richtig an !" und fordert gleich noch alle Kameraden auf, jetzt "wirklich zu opfern" und meint damit ganz unverfroren Geld. Ein Spendenaufruf für Schönborn kam auch von Altnazi Georg Albert Bosse, Wolfsburg, veröffentlicht in seiner Nazizeitschrift >Recht und Wahrheit<. Bosse ist Vorsitzender des Vereins >Deutsche Freiheitsbewegung<, Gründer und Ehrenvorsitzender wiederum ist Otto Ernst Remer. Rechtsanwalt Rieger überzeugte seinen Klienten Schönborn, daß er nicht länger abseits stehen könne, und nach reichem Geldsegen nun wieder flüssig, schloß er sich mit seiner Untergruppe Förderkreis "Junges Deutschland" wieder der FMJ / SrA an, wobei seine Gruppe die Aufgabe übernimmt, finanzielle Förderer und alte Strategen zusammenzubringen und Finanzierung und Ideologisierung der FMJ / SrA zu übernehmen, Schönborn nimmt somit wieder zusammen mit Rieger eine Schlüsselstellung in der NF-Nachfolge ein und ganz unverfroren wirbt er mit einem alten NF-Flugblatt, auf dem das NF-Logo lediglich soweit übermalt wurde, daß es noch deutlich lesbar bleibt. - - (B. Frantner) Diese Recherche wird in der nächsten Ausgabe fortgesetzt. # Internet: M.DIETZSCH@hot.zer.de # # XP-DES Passwort für PMs erwünscht # ## CrossPoint v2.92 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN23* Von Revisionisten u. anderen Gesc Datum : Mi 10.11.93, 12:00 Groesse : 11224 Bytes Datei : 7290.msg, 09.11.93, 22:08:50 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** "Auschwitz muß weg" - ------------------- Von Revisionisten und anderen Geschichtsfälschern Eine Veranstaltung der Geschichtswerkstatt des DGB-Bildungswerkes in München Bei repräsentativen Meinungsumfragen wird immer wieder festgestellt, daß mindestens 15 Prozent der Bundesbürger ein geschlossenes rechtsradikales Weltbild haben. Daß sich dieses beunruhigende Ergebnis noch nicht in diesem Ausmaß bei Wahlen bemerkbar macht, liegt vor allem am Makel der Vergangenheit, an der Erinnerung an den Massenmord der Nazis an den europäischen Juden. Deshalb ist es das erklärte Ziel rechtsradikaler aber auch rechtskonservativer Kreise, die im 3. Reich von Deutschen begangenen Verbrechen zu bagatellisieren oder gar ganz zu leugnen. Auschwitz, d.h. die fabrikmäßige Ermordung von Millionen von Menschen durch Giftgas, kann man nicht bagatellisieren. Die Dimension des Verbrechens ist zu gewaltig. So blieben auch die anfänglichen Entschuldigungsversuche z.B. David Irvings, die Gaskammern in den Vernichtungslagern als Idee des krankhaften Hirns Heinrich Himmlers auszugeben, von denen Hitler nichts gewußt habe, eine jämmerliche Episode. Ewald Althans brachte das Problem auf den Nenner: "Auschwitz muß fallen, erst dann können die Leute akzeptieren, was wir wollen. Die Leute sagen alle, he, der Althans, das ist ein netter Typ. Aber Auschwitz: das ist das Problem." Auschwitz wird bestritten Um dieses Problem zu lösen, gibt es nur eine Möglichkeit. Es muß rigoros bestritten werden, daß der millionenfache Tod in den Gaskammern stattgefunden hat. Das ist jedoch selbst für Revisionisten, wie sich die Auschwitzleugner nennen, ein schwieriges Unterfangen. Obwohl nur wenige Häftlinge die Hölle der Lager überlebt haben, gibt es doch genügend Berichte und Aussagen vor Gericht, die die nazistische Tötungsmaschinerie genauestens beschreiben. Auch auf der Seite der Täter gibt es kaum einen, der den Völkermord bestreitet. Bestritten wurde vor Gericht in der Regel die eigene Beteiligung bzw. Verantwortung. So wurde es für Revisionisten zur Methode, Berichte wie etwa die Autobiographie des KZ-Kommandanten von Auschwitz, Rudolf Höß, als unter Folter erpreßt oder als gefälscht darzustellen. Äußerungen von Opfern wurden von vornherein als subjektiv und wertlos verleumdet. Ja, die überlebenden Häftlinge wurden sogar ungestraft vor Gericht verhöhnt, indem Rechtsanwälte der SS-Schergen ihre Angaben mit zu erwartenden Wiedergutmachungszahlungen in Zusammenhang brachten. Auch NS-Dokumente, die den Völkermord an den Juden dokumentieren, wie etwa das Wannsee-Protokoll, werden als von den Alliierten gefälscht abgetan. Jedoch war in der unmittelbaren Nachkriegszeit die Kenntnis der Bevölkerung von den Greueltaten der Nazis noch so präsent, daß sich die Revisionisten zunächst darauf beschränkten, die Zahl der Opfer und die alleinige Schuld der Nazis am Ausbruch des 2. Weltkriegs in Frage zu stellen. Eine neue Qualität wurde 1973 erreicht, als "Die Auschwitz-Lüge" von Thies Christophersen erschien. Christophersen war SS-Sonderführer in einem Nebenlager von Auschwitz gewesen, konnte also von den anderen Revisionisten als langersehnter Zeitzeuge in Beschlag genommen und sein Buch als objektive Quellendarstellung instrumentalisiert werden. Hinter dem reißerischen Titel verbirgt sich jedoch ein in Umfang und Stil bescheidenes Heftchen, das nur einen schwachen Versuch darstellt, die Existenz der Gaskammern in Auschwitz in irgendeiner ernsthaften Form zu widerlegen. Christophersen schreibt, er habe während seiner Zeit in Auschwitz nicht die geringsten Anzeichen von Massenvergasungen bemerkt. Das ist im Grunde genommen seine ganze Erklärung. Keine weiteren Aussagen, nichts. Hingegen weiß er sehr genau, was "selektieren" in Auschwitz bedeutete: "Natürlich wollte man den Häftlingen eine Beschäftigung geben - und auch die Häftlinge wollten beschäftigt werden. Selektieren war weiter nichts, als daß die Häftlinge nach ihren Neigungen, ihrem Können - aber auch nach ihrer körperlichen Verfassung zur Arbeit eingesetzt wurden." Im übrigen schildert er Auschwitz eher als eine Art Sanatorium denn als ein nazistisches Vernichtungslager. Der "Leuchter-Report" Einen ebenso herausragenden Stellenwert für Auschwitzleugner besitzt der "Leuchter-Report", angeblich die einzige naturwissenschaftliche Untersuchung der Gaskammern und Krematorien des KZ Auschwitz. Der Amerikaner Fred Leuchter, der in Revisionistenkreisen als "Gaskammerspezialist" gilt und als Ingenieur gehandelt wird, obwohl er zugegebenermaßen über keine entsprechende Ausbildung verfügt, reiste 1988 im Auftrag und auf Kosten des bekannten Rechtsradikalen Ernst Zündel nach Auschwitz und Majdanek. Unter äußerst dubiosen Umständen führte er dann Untersuchungen an einigen aus dem KZ-Gelände entwendeten Gegenständen durch. Er kam zu dem Ergebnis, daß es keinen Beweis dafür gebe, "daß irgendeine der Einrichtungen, von denen normalerweise behauptet wird, sie seien Gaskammern gewesen, jemals als solche benutzt worden sind" und "... daß diese Stätten schon von ihrer Konstruktion und Ausstattung her nicht als Gaskammern zur Menschentötung hätten verwendet werden können." So behauptet er, es habe in den Gaskammern weder abgedichtete Türen noch Entlüftungsanlagen gegeben. Im Museum der Auschwitzer Gedenkstätte werden die Bestellscheine für derartige Türen aufbewahrt und in den erhaltenen Bauzeichnungen sind die Ventilationsschächte in den Wänden eingezeichnet. Leuchter behauptet, die Verbrennung von Leichen in offenen Gräben sei wegen des hohen Grundwasserspiegels unmöglich gewesen. Das von Häftlingen angelegte weitverzweigte Entwässerungssystem verschweigt er geflissentlich. Leuchter versucht außerdem, die Zahl der Ermordeten herunterzurechnen. Bei der Frage, wieviele Menschen eine Gaskammer aufnehmen konnte, geht er von 1,2 Personen pro Quadratmeter aus. Allerdings weiß man, daß die Nazis bis zu 200 Juden in einen Eisenbahnwaggon von 20 Quadratmetern pferchten. Weiter setzt er für seine Berechnugen voraus, daß die SS mindestens die zehnfache Menge der tödlichen Dosis des Giftgases verwendet hat. Nun ging es den Nazis aber nicht um die Bequemlichkeit und den schnellen Tod ihrer Opfer, sondern darum, mit einer möglichst geringen Menge Zyklon B eine möglichst große Anzahl Häftlinge umzubringen. Leuchter geht also von einer geringen Personenzahl in den Kammern und einer großen Menge Zyklon B aus. Er deutet das Fehlen von Rückständen von Zyklon B an den von ihm untersuchten Gegenständen als Beweis dafür, daß es keine Vergasungen gegeben hat. Das Giftgas wurde zum größten Teil von den Vergasten eingeatmet und konnte sich daher kaum an Mauern absetzen. Untersuchungen von 1945 weisen im Haar von vergasten Frauen Blausäurerückstände auf. Kurz vor Kriegsende sprengte die SS die Gaskammern und Krematorien. Die Ruinen waren dann Jahrzehnte der Witterung ausgesetzt. Dieses sind die wahren Gründe, weshalb Leuchter keine Rückstände des Giftgases mehr vorfinden konnte. Seit 1988 ist dieser "Leuchter-Report" der absolute Hit im Lager der Rechtsradikalen. Ewald Althans macht mit ihm Geschäfte, David Irving propagiert ihn auf Vortragsreisen. Nun ist das Leugnen der Nazi-Massenmorde an den Juden gesetzlich verboten. Dennoch nehmen viele Revisionisten das Risiko einer Verurteilung in Kauf, wird diese doch durch den propagandistischen Erfolg aufgewogen. Oder sie kalkulieren darauf, einem solch verständnisvollen Richter gegenüberzusitzen wie Althans vor wenigen Monaten. Revisionismus ist nicht nur eine Spielwiese für spinnerte Rechtsextremisten. In abgeschwächter Form fordern auch nationalkonservative Politiker immer wieder die Enttabuisierung der deutschen Geschichte wie zuletzt der Präsidentschaftskandidat der CDU, Steffen Heitmann. Die Auseinandersetzung mit den Argumenten der Revisionisten mag widerwärtig erscheinen. Doch zählen in solchen Diskussionen nicht nur Emotionen und eine humanitäre Gesinnung, sondern eben auch die genaue Kenntnis der meist makaberen Fakten. - - (dad) Ein Info zu diesem Thema ist gegen Vorauskasse von DM 5,- plus Porto DM 1,50 erhältlich bei: Geschichtswerkstatt c/o E. Adam, Postfach 140 102, 80451 München. Der Spiegel 40 / 93 veröffentlichte aus den jetzt erst zugängigen Moskauer Akten Dokumente, die die Tatbeteiligung deutscher Ingenieure in Auschwitz belegen. Beim Bau der Gaskammern und Krematorien erwiesen sie sich als willige Werkzeuge der SS. Wir dokumentieren Auszüge aus einem der Verhör-Protokolle. Sander-Verhör vom 7. März 1946 Frage: Erzählen Sie von Ihrer Erfindung eines Krematoriums für Massenverbrennung. Sander: In einem Gespräch mit mir hatte Prüfer (ein anderer Ingenieur, d. Red.) 1942, den genauen Zeitpunkt habe ich vergessen, geäußert, daß die Krematorien durch die Zahl der Leichen, die verbrannt werden müßten, überfordert seien. Ich beschloß, ein Krematorium mit höherer Kapazität zu bauen. Im November 1942 schloß ich meinen Entwurf eines Krematoriums zur Massenverbrennung ab und reichte ihn beim Reichspatentamt in Berlin ein. Das Krematorium sollte nach dem Fließbandprinzip funktionieren, so daß die Leichen über einen Rost ununterbrochen in die Öfen transportiert worden wären und die Verbrennung in Gang gehalten hätten. Dieses Patent konnte nicht amtlich registriert werden, weil es als geheime Reichssache eingestuft war. ... Frage: Was erzählten Ihnen Prüfer und Schultze nach ihrer Dienstreise in das KZ Auschwitz ? Sander: Im Sommer 1943 erzählten mir Prüfer und Schultze, daß in den Gaskammern Menschen vernichtet und ihre Leichen in den Krematorien verbannt würden, wobei die Belastung der Öfen sehr groß sei, weil man jeweils drei Leichen in die einzelnen Öffnungen hineinstoße. Frage: Also wußten Sie, daß in Auschwitz unschuldige Menschen umgebracht wurden ? Sander: Ja, seit Sommer 1943 wußte ich, daß in Auschwitz unschuldige Menschen vergast und anschließend in den Krematorien verbannt wurden. Prüfer erzählte von riesigen Menschentransporten aus Polen, Griechenland und aus anderen Ländern nach Auschwitz, die dort vernichtet wurden. Frage: Obwohl Sie das wußten, haben sie auf eigene Initiative ein Krematorium für eine noch umfangreichere Massenverbrennung entworfen ? Sander: Als deutscher Ingenieur und Angestellter der Firma Topf habe ich mich verpflichtet gefühlt, mein Spezialwissen für den Sieg Hitler-Deutschlands einzusetzen - so wie jeder Flugzeugbauingenieur in Kriegszeiten Flugzeuge entwirft, die auch Menschenleben vernichten können. # Internet: M.DIETZSCH@hot.zer.de # # XP-DES Passwort für PMs erwünscht # ## CrossPoint v2.92 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN23* UNO-Ausschuss fordert Beseitigung Datum : Mi 10.11.93, 12:00 Groesse : 4086 Bytes Datei : 8576.msg, 09.11.93, 22:04:50 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** UN-Ausschuß fordert Bundesregierung zur Beseitigung von - ------------------------------------------------------- Diskriminierung auf - ------------------- Alle zwei Jahre muß die Bundesrepublik Deutschland wie auch die anderen Vertragsstaaten, die die "Internationale Konvention zur Beseitung jeder Form von Rassendiskriminierung" unterschrieben haben, dem UN-Ausschuß zur Überwachung der Konvention einen Bericht vorlegen. Wir dokumentieren im folgenden Auszüge aus den abschließenden Bemerkungen des Ausschusses zum Bericht aus Deutschland : C. Hauptbedenken 4. Der Ausschuß äußert schwere Besorgnis über die jüngsten Äußerungen von Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Rassendiskriminierung und rassistischer Gewalt in Deutschland. Trotz der Anstrengungen der Regierung, dagegen vorzugehen und sie zu verhüten, scheinen diese sich noch zu vermehren. Es scheint auch, daß das deutsche Polizeisystem in vielen Fällen dabei versagt hat, den Opfern und potentiellen Opfern von Fremdenfeindlichkeit und rassistischer Gewalt wirksamen Schutz, wie es die Konvention verlangt, zu gewähren. Der Ausschuß betont insbesondere, daß alle Funktionsträger im öffentlichen und politischen Leben in keiner Weise rassistische und fremdenfeindliche Gefühle anstacheln sollten. D. Vorschläge und Empfehlungen 5. Angesichts der Schwere der Manifestation von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rassendiskriminierung in Deutschland, empfiehlt der Ausschuß, daß vorbeugende Maßnahmen verstärkt werden sollten, besonders um Gewalttaten mit ethnischem Hintergrund zu verhindern, und daß die Täter bestraft werden. Gegen die beteiligten Organisationen und Gruppen müßen Maßnahmen ergriffen werden. 6. Die zuständigen deutschen Institutionen sollten sich ernsthaft mit der Notwendigkeit eines umfassenden Antidiskriminierungsgesetzes befassen, da gegen Rassendiskriminierung auf solchen Gebieten wie Zugang zu Arbeit, Wohnung und anderen Rechten des Art. 5(f) der Konvention nicht immer wirksam vorgegangen wird. Ein solches Gesetz wäre eine klare Bestätigung der deutschen Behörden, daß Rassendiskriminierung absolut unakzeptabel ist und Menschenrechte und Menschenwürde zerstört. Andere vorbeugende Maßnahmen wie Informationskampagnen, Erziehungs- und Ausbildungsprogramme besonders für Polizisten entsprechend Art. 7 der Konvention und der allgemeinen Empfehlung XIII des Ausschusses würde die Wirksamkeit gesetzlicher Regelungen erhöhen. 7. Der Ausschuß ist auch der Meinung, die deutsche Regierung solle allen in Deutschland ansässigen Minoritäten den gleichen Schutz gewähren. Außerdem soll die Regierung die Änderung gewisser kürzlich beschlossener restriktiver Vorkehrungen gegen Asylbewerber ins Auge fassen, um sicher zu stellen, daß sie nicht in Wahrheit zu einer Diskriminierung aufgrund ethnischer Herkunft führen. 8. Der Ausschuß erkennt an, daß die deutsche Regierung Maßnahmen ergriffen hat, um extremistische Organisationen, die Ideen von rassistischer Überlegenheit und Rassenhaß verbreiten, zu verbieten. Er meint, daß geeignete Maßnahmen auch gegen Organisationen und besonders gegen Personen und Gruppen ergriffen werden sollten, die sich an rassistisch motivierten Verbrechen beteiligen.... 11. Der Ausschuß ist der Meinung, daß die Situation in Deutschland weiterhin scharf beobachet werden sollte.... Der Text der Konvention, Auszüge aus dem Bericht der Bundesregierung sowie eine Stellungnahme von Forum Buntes Deutschland - SOS Rassismus sind in "Forum Buntes Deutschland" Nr. 8 abgedruckt, Bezugsadresse: Postfach 2644, 53016 Bonn, Jahresabo 60,- DM) Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN23* Nazitreffen in Singen 16.10.93 Datum : Mi 10.11.93, 12:00 Groesse : 6984 Bytes Datei : 4097.msg, 09.11.93, 22:03:38 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Nazitreffen in Singen - --------------------- Proteste von 200 AntifaschistInnen Seit längerem ist bekannt, daß die Region ein Schwerpunkt faschistischer Aktivitäten ist. Im Oktober war es wieder soweit: 200 AntifaschistInnen sahen sich mit 250 Neonazis und mehreren Hundertschaften Polizei konfrontiert. Wer am 16. Oktober im Raum Singen unterwegs war, konnte den Eindruck gewinnen, daß der Ausnahmezustand ausgerufen worden sei. Der Singener Bahnhof ist von Beamten des Bundesgrenzschutzes abgeriegelt, in den umliegenden Dörfern sind Polizeieinheiten aus Göppingen, Freiburg, Ravensburg, Stuttgart und aus Bayern stationiert und führen Personenkontrollen durch. In Hausen ist der Sammelpunkt der Einsatzkräfte, Wasserwerfer stehen hier bereit. Ungute Gefühle machen sich bei eintreffenden AntifaschistInnen breit, als immer neue Polizeifahrzeuge sichtbar werden. Zu oft ist schon die Erfahrung gemacht worden, welchem Zweck solche Aufgebote dienen sollen. Einige Wochen zuvor war bekannt geworden, daß an diesem Wochenende die "1. Oi- Party im Hegau" stattfinden soll. Obwohl das Aufruf-Flugblatt eindeutige Nazi-Parolen und NSSymbole enthält, verharmlosen der baden-württembergische Verfassungsschutz und die Lokalpresse die dahinterstehende Gruppierung als "eher unpolitisch". Organisiert haben das Fest die "Kreuzritter Deutschlands"; eine Band namens "Stuka Doitschland" soll spielen. Die Neonazis wollen des Todes von Ian Stuart Donaldson gedenken. Der war Sänger der englischen Skinhead- Band Skrewdriver und Kopf des internationalen Skin-Netzwerks "Blood and Honour", zudem Herausgeber des gleichnamigen Magazins. Es war in Erfahrung gebracht worden, daß der Singener Bahnhof den Nazis als Treffpunkt dienen solle. Näheres ist nicht bekannt, und so können noch am Vormittag des 16. Oktobers die neuesten Gerüchte ausgetauscht werden. Eine Gegendemonstration unter dem Motto "Kein Grund zum Feiern!" ist angemeldet worden. Etwa 200 AntifaschistInnen versammeln sich zu einem Zug durch die Singener Innenstadt. Gleich zu Anfang sorgen Zivilpolizisten für Mißstimmung, die die TeilnehmerInnen fotografieren. Die Demonstration verläuft ohne Zwischenfälle, und nach der Kundgebungsrede ist man sich einig, präsent zu bleiben. Im Verlauf des Nachmittags wird deutlich, daß die Befürchtungen angesichts des massiven Polizeiaufgebots berechtigt sind. Offensichtlich sind es nicht faschistische Skinheads, die die Staatsgewalt zum Einschreiten bewegen, sondern AntifaschistInnen, die verhindern wollen, daß die Nazis sich immer ungehinderter bewegen können. Das Geschehen am Bahnhof wirkt grotesk: Die BGS-Beamten schirmen den Bahnsteig ab; für Linke ist kein Zutritt. Die ersten Nazis sind eingetroffen und unterhalten sich mit den kooperativen Polizisten. Es kommt zu einem ersten Zwischenfall, als Antifa-Leute ein Faschoauto erkennen und darauf zustürmen. Sofort bilden Polizisten eine Kette darum, und als Gegenstände geworfen werden, stürmen sie los, um auf die AntifaschistInnen einzuknüppeln. Manche werden verhaftet, es gibt Verletzte. Die GegendemonstrantInnen beschließen, den Bahnhofsplatz zu verlassen, da sie den Eindruck haben, die Polizei versuche einen Kessel zu bilden. Als es beim Rathaus zu einem weiteren Angriff auf ein Faschosauto kommt, bei dem der erschrockene Fahrer auf eine Hauswand fährt, rücken erneut mehrere Einsatzfahrzeuge an. Eine bedrohliche Situation entsteht, da die Polizisten beginnen, auf die am Rathaus versammelten AntifaschistInnen vorzurücken. Diese fühlen sich bedroht, es werden Ketten gebildet. Einige setzen sich ab, der Rest versucht den Polizisten auszuweichen. Es ist nicht mehr möglich, darüber zu diskutieren, ob es Sinn machen würde, nach Tengen zu fahren, wo, wie sich inzwischen herumgesprochen hat, die Skin-Fete stattfindet. Die massive Polizeipräsenz läßt die meisten diese Idee verwerfen. Schließlich ziehen sich die Polizisten aus der unmittelbaren Nähe der Antifas zurück. Einige wollen zurück zum Bahnhof, andere versuchen nochmal eine gemeinsame Diskussion über das weitere Vorgehen zu initiieren. Als es dunkel wird, sind die etwa 100 gebliebenen DemonstrantInnen in der ganzen Innenstadt verteilt; das Schaufenster eines Militarialadens geht zu Bruch. Am Bahnhof kommt es nochmals zu einem brutalen Knüppeleinsatz gegen dorthin zurückgekehrte AntifaschistInnen, wieder gibt es Festnahmen und Verletzte. Insgesamt werden an diesem Tag 10 GegendemonstrantInnen verhaftet. Wenn auch sechs Faschisten verhaftet wurden, war dennoch deutlich sichtbar, wie die Sympathien der Polizei verteilt waren. Die Lokalpresse übernahm in der Berichterstattung hauptsächlich den Polizeibericht. Die Neonazis wurden als sauflustige Jugendbande verharmlost, Fragen nach politischen Hintergründen wurden nicht gestellt, und auch die Festnahmen lassen nicht erkennen, daß die Staatsgewalt in irgendeiner Weise versucht hätte, die Strukturen der faschistischen Organisierung zu durchleuchten. Lediglich bezogen auf die autonomen AntifaschistInnen wurde der Ruf nach dem starken Staat laut. Das Singener Wochenblatt etwa stilisierte autonome Gewalttäter zur eigentlichen Gefahr, die Demonstrationen unterwandern würden. An diesem Wochenende hat man den Eindruck gewinnen müssen, daß es für AntifaschistInnen immer schwieriger wird, ihren Protest gegen Versammlungen von Nazis zum Ausdruck zu bringen. Bei solchen Gelegenheiten zeigt sich, wie wenig ernstgemeint die zaghaften Ansätze staatlicher Verbotspolitik gegenüber neonazistischen Gruppierungen sein können, wenn es gleichzeitig für die ausführenden Organe selbstverständlich ist, in der Öffentlichkeit auftretenden Faschisten jede Möglichkeit zu geben, ihre Versammlungen abzuhalten. In der Region finden allwöchentlich Treffen dieser Art in kleinerem Rahmen statt. In der Waldhütte bei Tengen rotteten sich am 16. Oktober etwa 250 Nazis aus ganz Süddeutschland zusammen. Die verschärfte Lage, wie sie sich für die GegendemonstrantInnen an diesem Tag darstellte, führte eindringlich die Notwendigkeit vor Augen, sich um eine bessere Organisierung und gut funktionierende Koordinierung des antifaschistischen Widerstands zu bemühen. Den wohl effektivsten Beitrag dieses Tages leistete eine entschlossen auftretende Gruppe türkischer Jugendlicher. Wenn man weiterhin dafür kämpfen will, daß den Faschisten nicht die Straße überlassen wird, müssen Lehren aus den Ereignissen an diesem Wochenende gezogen werden. - (ow/stf) Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN23* Aus der faschistischen Presse Datum : Mi 10.11.93, 12:00 Groesse : 4788 Bytes Datei : 1702.msg, 09.11.93, 21:59:32 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Aus der faschistischen Presse ============================= Maunz, Gehlen und Maastricht - ---------------------------- Nationalzeitung, Nr. 43 / 93 Das Blatt berichtet erneut über die Verbindungen zu Maunz und Gehlen und dokumentiert Briefe (siehe Kasten) des deutschen Geheimdienstchefs an Frey. Über die Verbindung zu Maunz, der viele Rechtsgutachten für die DVU erstellte, meint das Blatt: "So sind dies überzeugende Beweise für die nahtlose Übereinstimmung mit Verfassung, Gesetzen und dem gesamten Recht." Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes überschreibt die Nationalzeitung ihren Artikel mit einem Zitat aus dem Urteil " >Der Vertrag begründet keinen Staat< ", dokumentiert ausführlich aus dem Urteil und bemerkt im Vorspann: "Ein Staatenbund ist zulässig, ein Bundesstaat nicht. Die Nationalstaaten gehen in der EG nicht unter, sondern behalten Unabhängigkeit und Souveränität. Die EG wird im wesentlichen auf >Tätigkeiten einer Wirtschaftsgemeinschaft< beschränkt. Es gibt keinen Automatismus zu einer Währungsunion. Der Maastrichter Vertrag ist kündbar." Dr. Frey gegen Maggy Thatcher - ----------------------------- Nationalzeitung, Nr. 44 / 93 Dr. Frey veröffentlicht einen ganzseitigen Artikel zu den Memoiren von Margret Thatcher. Ausführlich zitiert er aus dem Buch Passagen, wie Thatcher versuchte, die deutsche Einheit zu verhindern, und wie in diesem Kampf Kanzler Kohl gegen das "falsche Albion" und den französichen Erbfeind und insbesondere gegen die französischen Sozialisten obsiegte. In einem einzigen Satz faßt Frey seine Meinung zusammen: "Das Buch ist höchst empfehlenswert, liefert tausend Argumente und öffnet die Augen in bezug auf >echte Freundschaft< in der EG, der NATO, der KSZE und allen möglichen sonstigen multinationalen Einrichtungen." Wahlen im Mittelpunkt - --------------------- Nation und Europa 10 / 93 Neben den ständigen Rubriken stellt die Redaktion in der Oktoberausgabe die Wahlen des kommenden Jahres in den Mittelpunkt der Zeitschrift. Das beginnt bei der Wahl des Bundespräsidenten, wobei natürlich der CDU-Kandidat Heitmann unterstützt wird, den Harald Neubauer (Deutsche Liga, Mitglied des Europaparlaments) als "Träger gesunden Menschenverstands" gegen die "linksdriftende, sozialdemokratisierte Union" apostrophiert. Hauptthema aber ist die kommende Bundestagswahl, deren Aspekte von mehreren Autoren beleuchtet werden. Karl Richter beklagt im Editorial, daß "rechte Inhalte, rechte Themen, selbst rechte Politik" immer stärker von etablierten Parteien und Politikern vertreten würden, ihm "drängt sich die Frage auf, was etwa Rep- oder DVU-Bundestagsabgeordnete so viel anders machen würden". Den Ausweg aus diesem Dilemma sieht Richter in einer Orientierung gegen UNO und EG, d.h. gegen die Art und Weise, in der die Weltmachtbestrebungen der BRD derzeit politisch umgesetzt werden. Dem gleichen Problem wie Richter stellt sich Hartmut Hesse, der konstatiert: "Die Rechte sieht sich der tödlichen Gefahr gegenüber, ihre politischen Argumente an die etablierten Kräfte zu verlieren". Er stellt deshalb "Thesen für den anzustrebenden Wandel" auf, in denen er gegen die organisatorische Zersplitterung der Faschisten, für die Formulierung positiver Ziele, verdeckte Aktivitäten zur "Revision des gegenwärtigen Geschichtsbildes" und für eine stärkere Einbeziehung von Ethologie (Verhaltenslehre) und Ökologie in die Politikentwicklung eintritt. Natürlich darf in der Wahldiskussion auch Reinhold Oberlercher nicht fehlen. Oberlercher stellt eine Strategie für die Wahlen auf, die in zehn Zielen gipfelt, die in den kommenden Wahlkämpfen vertreten werden sollen. Ausländerfeindliche Forderungen sollen dabei vermieden werden, da sich "die Generalmaßnahme der Entausländerung Deutschlands " von selbst verstünde. Die mit Absicht allgemein gehaltenen Ziele sollen in der Bevölkerung unumstritten sein (gegen Arbeitslosigkeit und Wohnungsnot, gegen organisiertes Verbrechen, für Natur und Umwelt) und die "politische Klasse in allen ihren Verpuppungen" unter Leistungsdruck setzen. Es geht also über die Wahlen hinaus, um ein Konzept zur Hegemoniegewinnung, daß "als gemeinsame Grundlage deutscher Propaganda für alle handlungsfähigen Subjekte des nationalen Lagers" dienen soll. - (jöd, tri) Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN23* Dokumentation KZ Alt-Garge Datum : Mi 10.11.93, 12:00 Groesse : 3376 Bytes Datei : 2236.msg, 09.11.93, 21:57:32 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Die Hölle in der Idylle - ----------------------- Das Außenlager Alt-Garge des Konzentrationslagers Neuengamme ca. 200 Seiten, 24,- DM Bestelladresse: J. Hopp Postfach 1338 21413 Winsen / Luhe oder GNN-Verlag Hamburg Das KZ-Lager Alt Garge war eines der rd. 80 Außenkommandos im gesamten norddeutschen Raum, das dem KZ Hamburg-Neuengamme als Stammlager organisatorisch zugeordnet war. Im Hauptlager Neuengamme und den Außenkommandos zusammen waren insgesamt etwa 106 000 Gefangene aus 26 Nationen untergebracht ; von ihnen haben ca. 55 000 die KZ-Haft nicht überlebt. Die 1987 in erster Auflage erschienene und seinerzeit von John Hopp gemeinsam mit Grit Petersen verfaßte Dokumentation über das KZ Alt Garge vermittelt ein eindrucksvolles Bild vom Leben und Leiden der Häftlinge, die vielfach selbst zu Wort kommen und deren Berichte ergänzt werden durch die knappe Darstellung objektiv gesicherter Fakten. "Die Autoren haben ... auch versucht, das Gedenken an diesen Ort des Leids wiederzubeleben und die Mauern des Verdrängens und Vergessens zu durchbrechen. Ein Beitrag zur >Heimatkunde<, der sich allzu oft nur auf die angenehmen Seiten der Vergangenheit beschränkt" (aus dem Geleitwort zur ersten Auflage von Helga Schuchardt, Kultursenatorin von Hamburg von 1983 bis 1987). Die zweite Auflage des Buches konnte von John Hopp durch eine Reihe von neuen Informationen erweitert werden ; sie wurden zum Teil zu eigenständigen Kapiteln gestaltet, anderes wurde in den Text der ersten Auflage eingearbeitet. Neu in dem Buch ist u. a. ein Kapitel, in dem ein dänischer Widerstandskämpfer schildert, wie er und seine Genossen die KZ-Haft erlebt und bewältigt haben. Auch wird in einem anderen Kapitel dargestellt, wie die Hamburgischen Elektrizitätswerke ihre ambivalente Haltung zu ihrer NS-Vergangenheit, von der schon in der ersten Auflage berichtet war, ebenso unbekümmert bis heute beibehalten. An anderer Stelle wird berichtet, mit welch fadenscheinigen Begründungen und abstrusen Vorschlägen sich Bleckeder Ratsherren gegenüber neuen Initiativen für eine Gedenkstätte am Ort des ehemaligen KZ in Alt Garge verweigern. Wie unmittelbar an die Adresse dieser Ratsherren gerichtet erscheinen die Worte von Herbert Obenaus in seinem Geleitwort zur zweiten Buchauflage : "Wichtig erscheint, daß die Nachkriegsgeschichte des Lagers Alt Garge nicht ausgespart wurde ... Denn es bleibt dabei, daß es ohne die Kenntnis der Zeit des Nationalsozialismus kein Verständnis für die Entwicklungen nach 1945 geben wird. Will man verhindern, daß die kommenden Generationen in Deutschland mit einer ihnen unverständlichen Vergangenheit konfrontiert werden, so bedarf es einer auf Dauer angelegten Erinnerungsarbeit, gerade auch vor Ort, in der lokalen Idylle." (Prof. Dr. Herbert Obenaus, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats für Gedenkstättenarbeit im Land Niedersachsen). Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN23* Treffen von Opfern des Kalten Kri Datum : Mi 10.11.93, 12:00 Groesse : 3510 Bytes Datei : 7278.msg, 09.11.93, 21:53:04 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Treffen der Opfer des kalten Krieges in Lüneburg - ------------------------------------------------ Lüneburg. Rund 100 Frauen und Männer, die in den 50er und 60er von der Strafjustiz der Bundesrepublik verfolgt, verurteilt und inhaftiert wurden, folgten am 11. September einer Einladung der "Initiative für die Rehabilitierung der Opfer des kalten Krieges" nach Lüneburg. Vor der Veranstaltung wurde ein vielbeachteter Informationsstand in der Großen Bäckerstraße durchgeführt. Unter den Teilnehmern der Veranstaltung waren der ehemalige KPD-Bundestagsabgeordnete Fritz Rische, Prozeßbevollmächtigter seiner Partei im KPD-Verbots-Prozeß, der achtzigjährige Kurt Baumgarte aus Hannover, der unter den Nazis zehn Jahre Haft im Zuchthaus verbüßen mußte, davon ein Jahr in Fußfesseln, und der unter Adenauer wegen seiner Gesinnung erneut in Haft genommen wurde, und Gertrud Schröder von der VVN, die wegen der Organisierung von Kinderferienfahrten in die DDR ein Jahr Gefängnis absitzen mußte. Als Gäste nahmen Klaus Feske vom Honecker-Soldaritätskomitee, Helga Humbach vom DKP-Parteivorstand und der ehemalige Chefkommentator des DDR-Fernsehens, Karl Eduard von Schnitzler an dieser Veranstaltung teil. Lüneburg war von der Initiative zum Tagungsort gewählt worden, weil die 4. Strafkammer des hiesigen Landgerichts wegen ihrer besonders drakonischen Urteile berüchtigt war. In dieser Kammer und bei der zuständigen Staatsanwaltschaft wirkten ausnahmslos erfahrene ehemalige Nazijuristen. So wurde es von einigen Lüneburger Richtern sogar als strafverschärfend gewertet, wenn die Angeklagten wegen ihrer Gesinnung bereits von den Nazis verurteilt worden waren. Insgesamt wurden in dieser Zeit 500 000 Ermittlungsverfahren gegen Andersdenkende durchgeführt, 10 000 Männer und Frauen wurden von den politischen Sonderstrafkammern verurteilt. Auf der Veranstaltung wurde eine "Lüneburger Erklärung" verabschiedet, die in folgende Forderungen einmündet : - - die Beseitigung aller Gesetze und Verordnungen für politische Verfolgung und Berufsverbote, darunter die Beseitigung des KPD-Verbotsurteils, das zur Handhabe vieltausendfachen Unrechts wurde; - - daß sämtliche Urteile, insbesondere von politischen Strafkammern, aufgehoben werden; - - daß umgehend Schluß gemacht wird mit der erneuten Praxis politischer Strafjustiz und der Berufsverbote gegen Bürger des ehemals selbständigen und völkerrechtlich anerkannten Staates DDR; - - daß alle politisch Verfolgten aus der Zeit des kalten Krieges rehabilitiert werden, Entschädigung für erlittenes Unrecht erhalten, ihre Haftzeit als Ausfallzeit für die Rentenberechnung anerkannt wird und auch ihren überlebenden Ehepartnern zuerkannt wird; - - daß der kalte Krieg innenpolitisch endgültig beendet und politisches Unrecht von gestern und heute aus dem Leben unseres Landes verbannt wird. Unter diese Erklärung sollen bundesweit Unterschriften gesammelt werden und diese dann, verbunden mit einer politischen Aktion, im Bundeskanzleramt überreicht werden. - (Cornelius Kaal) Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN23* Neues Asylrecht - erste Erfahrung Datum : Mi 10.11.93, 12:00 Groesse : 5944 Bytes Datei : 6291.msg, 09.11.93, 21:51:18 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Elekronische Ausgabe. Artikelauswahl: M. Dietzsch. Copyright: AN. Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger frei. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln ***************************************************************** Das neue Asylrecht - ------------------ Erste Erfahrungen in der Praxis Am 13. 10. fand in Augsburg eine relativ gut besuchte Veranstaltung (ca. 80 Menschen)zu diesem Thema statt. Das Referat erläuterte die konkrete Situation seit der Änderung des Asylverfahrens. Der Referent Wilfried Buchhorn, Mitarbeiter beim UNHCR (Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen) bei der Zweigstelle Zirndorf, erwies sich als ein Mann der Praxis mit großem Sachwissen. Das UNHCR - gegründet 1951 - hat Beobachterstatus beim Auswärtigen Amt, wenn es um die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge geht. In der Praxis heißt das : Monatlich ca. 48 000 Entscheidungen über Asylanträge müssen von drei Mitarbeitern überprüft werden. Es sind also nur Stichproben möglich; auch das Recht, an der Anhörung teilzunehmen, wird damit erschwert. Einige konkrete Zahlen Für Augsburg: 640 neue Asylzugänge im Januar 1993, 220 im September, also Rückgang auf ca. ein Drittel. Bundesweit: 460 000 Asylbewerber sind in der BRD (zum Vergleich: etwa ebensoviele wie in Österreich), wobei es derzeit 19 Millionen Menschen als politisch Verfolgte auf der Welt gibt. Die Zahlen der Flüchtenden aus den sensiblen Ländern, wie Iran, Irak, sind bisher nicht zurückgegangen. Es kann daraus geschlossen werden, daß immerhin noch Menschen die BRD erreichen, auf welchem Weg auch immer. In den neuen Bundesländern sind die Neuanträge um 2 / 3 weniger geworden. Hier entsteht die unsinnige Situation, daß die Behörden Schwierigkeiten haben, die neu gebauten Asylbewerberheime voll zu kriegen. Es gibt weniger illegale Grenzüberschreitungen als im Vorjahr. Die Flüchtlingszahlen in den Niederlanden und in den nordischen Staaten sind leicht angestiegen. Die Preise der Schlepperbanden steigen. Abschiebestopp Im Fall Bosnien-Herzegowina und teilweise für Kroatien gibt es nach einer Entscheidung der Innenminister einen Abschiebestopp für die Dauer des Jugoslawienkonflikts. Heißt aber : bei Zurückweisung ins Nachbarland (Flüchtling kommt über Polen, Tschechei und wird direkt an der BRD-Grenze zurückgewiesen) gilt dieser Abschiebestopp nicht ! Er gilt nur für abgelehnte Asylanträge. Derzeit sind ca. 16 000 Verfahren aus Bosnien-Herzegowina und ca. 16 000 aus Kroatien / Slowenien anhängig. Sie wurden "vereinfacht", das heißt, es findet keine Individualprüfung statt. Es gibt eine Gruppenanerkennung bei Flucht aus gleichen Gründen und ein Aufenthaltsrecht auf Zeit. Eine Aufhebung ist bei neuer Situation jederzeit möglich. Die Anerkennungsquote für Bosnien beträgt 1,6 %. Situation in Polen Polen und Tschechei haben inzwischen ähnliche Zurückweisungs-Abkommen mit ihren Nachbarländern getroffen wie die BRD. Das bedeutet : Ein Flüchtling, der an die tschechische Grenze kommt, muß dort gleich Asylantrag stellen, auch wenn er weiterreisen will, denn sonst droht ihm im Fall der Zurückweisung von der BRD in die Tschechei ("sicheres Drittland") ebenfalls eine Zurückweisung von der Tschechei in das vorher durchreiste Land. In Polen droht derzeit keine Abschiebung mangels Kapazitäten des polnischen Staates. Es kann Asylantrag gestellt werden, es gibt aber kein Asylgesetz. Oft wird Menschen aus den GUS-Staaten abgeraten, einen Antrag zu stellen, denn die Flüchtlinge sind ohne finanzielle Unterstützung des polnischen Staates und auf sich allein gestellt. Es gibt zwar Flüchtlingslager, wo diese sich befinden, ist den Flüchtlingen jedoch meist nicht bekannt. Es gibt kein Infonetz oder andere Anlaufstellen, die sich um die Flüchtlinge kümmern und Beratung machen. Asylverfahren Wird die BRD auf dem Luftweg erreicht, kann der Asylantrag binnen zwei Tagen abgelehnt werden. Bei Ablehnung gibt es nur noch die Prüfung des Individualrechts auf Asyl über das Bundesverfassungsgericht. Dies hat in der Vergangenheit schon zu Erfolgen geführt. (Begründung : der Reiseweg führte in dem Einzelfall nicht durch ein sicheres Drittland.) Bisher war schon wegen der langen Verfahrensdauer noch einigermaßen abgesichert, daß der Flüchtling sich über seine Rechte informieren konnte und bei der Anhörung seine Situation nicht noch verschlechterte. Jetzt ist den Menschen oft nicht klar, daß es nur eine Anhörung gibt, bei der sie ohne Anwalt fast keine Chance haben. Nach Zustellung der Ablehnung hat der Flüchtling sieben Tage Zeit zu entscheiden, ob er dagegen Klage einreichen will. Perspektiven Eine politische Einschätzung durch den Referenten unterblieb nach seiner Aussage bewußt. Es wurden allerdings Alternativen aufgezeigt : - -`Einwanderungsgesetz weltweit: jedes der reicheren Industrieländer wird verpflichtet, eine bestimmte Flüchtlingsquote aufzunehmen. - -`Rückkehrprogramme, zumindest Finanzierung der Rückreise und ein Taschengeld - auch dies ist jetzt nicht abgesichert : oft wird nur die Rückreise bis zur Grenze des Herkunftslands gezahlt, alle weiteren Kosten, um den Wohnort zu erreichen, nicht. Den Bogen - Zusammenhänge von Flüchtlingsbewegungen, Rechtsradikalismus, Rassismus - riß Diskussionsleiter Ulrich Graf kurz an. Begrüßenswert seine Vorstellung, Flüchtlingsarbeit darf nicht nur karitativ sein, muß politischer werden. Richtungsvorstellungen in der weiteren Arbeit demnächst : Qualitätsverbesserung der Unterkünfte in Augsburg, Forderungen gegen Massenunterkünfte und wie gehen wir in Zukunft mit den Illegalen um. Eine Veranstaltung zum Thema ist geplant für November. - (elli) -----BEGIN PGP SIGNATURE----- Version: 2.6 iQCVAgUBLpr/+nugUuenT591AQGGVgQAiPYunN5trJnt3OiUrp1cfCspXxpWasAE k1w2GsYuKa8rx4mv5ux3VMrjxBBQAHZQnKpSYQnUAD0EMhWRLJHOtUi/S7XktBht AcPjZTurZz1fhma0NAOh/S9uQBvVSpZPN2om2471MACeqx6U9KQA0NfcBCDndG7N VTuuOeTSF34= =eKvW -----END PGP SIGNATURE-----