-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Wichtig! Bitte beachten Copyright ========= Archiv-Version der Antifaschistischen Nachrichten ================================================= Da mich immer wieder Anfragen nach älteren Ausgaben der Antifaschistischen Nachrichten erreichen, stelle ich die gesammelten älteren Ausgaben im Archiv der Nadeshda zum Download zur Verfügung. Bitte beachten Sie, daß das Copyright der Texte bestehen bleibt. Die Nutzung der elektronischen Ausgabe ist auf private Zwecke beschränkt. Im Zweifelsfall wenden Sie sich bitte an die Redaktion. ™ŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽœ Diese Datei darf nicht verändert werden. Zur Sicherung ist sie mit einem elektronischen Schutzumschlag versehen. Zur  Überprüfung brauchen Sie das Programm PGP und meinen  öffentlichen Schlüssel (bitte per e-mail oder per Diskette mit frankiertem Rückumschlag bei mir anfordern).  ÓŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽŽ® Die Verbreitung durch rechtsextreme Mailboxen, insbesondere des sog. Thule-Netzes, ist ausdrücklich untersagt. Sie erhalten die gesammelten Ausgaben der AN über den Fileserver der NAD-MEER. Er ist über das Internet weltweit erreichbar. Bitte senden sie eine elektronische Nachricht mit dem Inhalt HELP an: Inform@Nad-Meer.gun.de Online erreichen Sie uns unter den Nummern: 0211-212494 Nadeshda 02159-81961 Nad-Meer - ---------------------------------------------------------------- Meine Netzadressen: Internet, CL, Z-Netz M.DIETZSCH@nadeshda.gun.de Fido Martin Dietzsch 2:2440/225.27 Die AN-Redaktion ist zu erreichen unter dem Account J.DETJEN@link-k.cl.sub.de Martin Dietzsch (Stand: 12. Oktober 1994) - ---------------------------------------------------------------- Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN* DA-Treffen in Cottbus aufgeloest Datum : Fr 23.04.93, 12:00 Groesse : 1032 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Der folgende Beitrag wurde freundlicherweise von der Redaktion der AN zur Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger zur Verfügung gestellt. Copyright: AN. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Zülpicher Str. 7, 5000 Köln 1 ***************************************************************** Treffen der DA aufgelöst - ------------------------ Cottbus. Eine Versammlung von 60 Anhängern der verbotenen Deutschen Alternative (DA) wurde am 16. 4. von der Polizei aufgelöst, sechs Personen vorläufig festgenommen und nazistisches Propagandamaterial beschlagnahmt. Unter den sechzig Teilnehmern aus NRW, Hessen, Brandenburg und Berlin war auch der frühere DA-Vorsitzende Frank Hübner. (u.b.) # Internet: M.DIETZSCH@hot.zer.de # ## HOT 0208-405568 ## # XP-DES Passwort für PMs erwünscht # ## CrossPoint v2.1 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN* Aktionstag Goerlitz und Zgorzelec Datum : Fr 23.04.93, 12:00 Groesse : 2579 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Der folgende Beitrag wurde freundlicherweise von der Redaktion der AN zur Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger zur Verfügung gestellt. Copyright: AN. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Zülpicher Str. 7, 5000 Köln 1 ***************************************************************** Aktionstag in Görlitz und Zgorzelec - ----------------------------------- Berlin. Am 22. Mai wird es an der deutsch-polnischen Grenze in Görlitz / Zgorzelec einen Aktionstag unter dem Motto "Gegen den nationalistischen Haß" geben. Damit soll zum einen gegen den steigenden Nationalismus und Rassismus in der Bevölkerung protestiert werden. Gleichzeitig soll auch ein Zeichen gesetzt werden gegen die Revanchisten von CDU, Vertriebenenverbänden bis hin zu den Nazi-Parteien, daß die Oder-Neiße-Linie endgültig als deutsch-polnische Grenze bestehen bleibt. Das Existenzrecht der Polen und Polinnen muß heute leider (wieder) verteidigt werden, weil nach den "Ausländer Raus"-Rufen nun auch die Parolen wie "Schlesien (und anderes) bleibt unser !" laut werden. Und dies leider nicht nur von einigen politischen Dummköpfen. Der Aktionstag wird sich in erster Linie an die Bevölkerung richten, vor allem das Kulturprogramm, Ausstellung und Veranstaltungen sollen über die jeweils andere Seite informieren und zeigen, daß Rassismus und Nationalismus keine Lösung für wirtschaftliche und soziale Probleme sind. Die vorläufige Planung sieht vor: 12 Uhr offizieller Beginn, 16 Uhr Demonstration in Görlitz und in Zgorzelec, 17 bis 20 Uhr Kulturprogramm in beiden Städten, ab 20 Uhr Rockkonzert mit polnischen und deutschen Rockbands, ca. 2 Uhr Ende des Aktionstags, Rückfahrt oder Schlafen. Der Aktionstag wird in Polen organisiert von der ANF (Zusammenschluß unabhängiger antifaschistischer Gruppen) und in der Bundesrepublik von den "Edelweiß-Piraten" (bundesweite antifasch. Jugendbewegung). Genauere Informationen sind zu erhalten über: "Aktionstag Görlitz / Zgorzelec", c/o Cafe, Waldemarstr. 13, 4800 Bielefeld. Für Spenden wurde ein Sonderkonto eingerichtet: "Sonderkonto", Nr. 992 11-101, Postgiro Berlin, BLZ 100 100 10. Spenden werden dringend gebraucht, da das Projekt ca. 20 000 DM Kosten machen wird. # Internet: M.DIETZSCH@hot.zer.de # ## HOT 0208-405568 ## # XP-DES Passwort für PMs erwünscht # ## CrossPoint v2.1 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN* Polizei schuetzt Hitler-Feier Datum : Fr 23.04.93, 12:00 Groesse : 2989 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Der folgende Beitrag wurde freundlicherweise von der Redaktion der AN zur Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger zur Verfügung gestellt. Copyright: AN. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Zülpicher Str. 7, 5000 Köln 1 ***************************************************************** "Private" Hitlerfeier von Polizei geschützt - ------------------------------------------- Am Samstag, den 17. 4., feierten in Mainz-Gonsenheim auf dem Gelände der Gärtnerei von Curt und Ursula Müller ca. 350 Alt- und Neonazis Hitlers Geburtstag. Weil es sich um eine "private Feier" gehandelt habe, sei ein Einschreiten dagegen rechtlich nicht möglich gewesen, hieß es von Seiten der Behörden. Nach Berichten der taz waren mit dabei Kühnen-Nachfolger Christian Worch aus Hamburg und Faschisten aus Kroatien und Dänemark. Auch als die Reichskriegsflagge neben der FAP-Fahne gehißt wurde und die Arme zum "deutschen Gruß" gewinkelt wurden, Fotoreporter mit Leuchtspurmunition beschossen wurden, Steine flogen und vermummte und mit Baseballschlägern bewaffnete Neonazis vor der mit Stacheldraht gesichterten Mauer des Geländes in Position gingen, schritt die Polizei nicht ein. Zuvor hatte eine Demonstration von über 2 000 Antifaschistinnen und Antifaschisten stattgefunden unter dem Motto "Gegen die faschistischen Zentren vorgehen". Sie richtete sich gegen das Nazizentrum des Ehepaars Curt und Ursula Müller, wo seit Jahren ähnliche Treffen wie das am Samstag stattfinden. Aufgerufen zu dieser bundesweiten Demonstration hatte die Antifaschistische Aktion. In einem Flugblatt der Antifa Mainz / Wiesbaden heißt es dazu: "In der Öffentlichkeit wurde die Mainzer Nazi-Szene bisher immer als harmlos und unbedeutend dargestellt, obwohl die Gärtnerei MÜller in Gonsenheim schon seit den 70iger Jahren als Zentrum und Anlaufstelle für in- und ausländische Faschisten, auch terroristischer Gruppierungen, dient Das Gelände der Gärtnerei dient regelmäßig zum Abhalten von "Wehrsportübungen", zu sogenannten "Führerthings" sowie zur Rekrutierung von Jugendlichen. Bei den alljährlichen Nazifeierlichkeiten zu Hitlers Geburtstag und zur Sonnenwende finden sich bis zu 300 Personen aus der gesamten Bundesrepublik ein. Müller ist nicht der harmlose alte Mann, als der er auch in der Öffentlichkeit gerne hingestellt wird. Das zeigen seine Verfahren wegen Körperverletzung ebenso wie die Waffen- und Sprengstoffunde auf seinem Gelände bereits 1974. Sämtliche Waffen sowie 2 600 Schuß Munition wurden ihm übrigens damals von der Polizei zurückgegeben." (Quellen: taz, FR v. 19. 4., Flugblatt Antifa Mainz / Wiesbaden - u.b.) # Internet: M.DIETZSCH@hot.zer.de # ## HOT 0208-405568 ## # XP-DES Passwort für PMs erwünscht # ## CrossPoint v2.1 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN* "Mobilmachung" an den Ostgrenzen Datum : Fr 23.04.93, 12:00 Groesse : 2334 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Der folgende Beitrag wurde freundlicherweise von der Redaktion der AN zur Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger zur Verfügung gestellt. Copyright: AN. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Zülpicher Str. 7, 5000 Köln 1 ***************************************************************** "Mobilmachung" an den Ostgrenzen - -------------------------------- Die faktische Abschaffung des Asylrechts bedingt eine weitgehende Kontrolle der Grenzen. Um den notwendigen Druck auf Polen und die CSR zu entfalten, sich zu sogenannten "sicheren Drittstaaten" zu entwickeln, wird in den deutschen Grenzregionen ein neuartiges Grenzregime eingeführt. Mit der Einstellung von 1 500 "BGSUnterstützungskräften" wird eine politische Mobilisierung gesucht, die weit über dies Personal hinausgeht. Bereits Anfang März hatten sich über 4 000 Menschen beworben. Der Leiter der Auswahlkommission charakterisiert sie so: "70 bis 80 Prozent sind arbeitslos, die anderen identifizieren sich mit der politischen Situation an der Grenze und haben sich das echt vorgenommen, die illegalen Grenzübertritte zu beenden." Die Aktion des BGS schürt Engagement und schafft eine Art "Volkssturm" in den Grenzorten. Der Tagesspiegel befragte Bewerber. Eine 32 jährige aus Eisenhüttenstadt will ihre Situation verbessern "und was tun, damit nicht soviele Ausländer kommen". Eine 32 jährige Sekretärin will vom Schreibtisch weg. Außerdem: "So geht es nicht weiter, tagtäglich kommen die Ausländer und bekommen dann Geld in den Rachen geschmissen." Ein 29jähriger Baufacharbeiter: "Ich hab meinen Job, aber beim BGS werde ich dafür sorgen, daß kein polnischer Schlepper mehr meinen Garten ausräumt. Und außerdem will ich nicht, daß hier noch mehr polnische Fremdarbeiter einsickern, die billiger sind als wir." Ab 5. April werden die ersten Unterstützungskräfte in sechswöchigem Lehrgang ausgebildet. Die "Greiftrupps" sind mit BAT VIII (Ost) relativ billig. Tagesspiegel vom 4. 3. 93 - (ard / har) # Internet: M.DIETZSCH@hot.zer.de # ## HOT 0208-405568 ## # XP-DES Passwort für PMs erwünscht # ## CrossPoint v2.1 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN* Waffenfund bei REP-Funktionaer Datum : Fr 23.04.93, 12:00 Groesse : 1220 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Der folgende Beitrag wurde freundlicherweise von der Redaktion der AN zur Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger zur Verfügung gestellt. Copyright: AN. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Zülpicher Str. 7, 5000 Köln 1 ***************************************************************** Waffenfunde bei den Republikanern - --------------------------------- Herford. Am 2. April durchsuchte die Polizei die Wohnung des 19jährigen stellvertretenden Kreisvorsitzenden in Bad Oeynhausen. Dabei wurden 500 Schuß Munition unterschiedlichen Kalibers, mehrere Gas- und Schreckschußpistolen sowie ein Gewehr K 98 beschlagnahmt. An Propagandamaterial wurden u.a. Schriften der NSDAP / AO sowie der NF sichergestellt. Einen Tag später erklärte der geschäftsführende Landesvorstand der Republikaner gegenüber der Presse, daß "der Kreisverband Herford aufgelöst worden sei." (stb) # Internet: M.DIETZSCH@hot.zer.de # ## HOT 0208-405568 ## # XP-DES Passwort für PMs erwünscht # ## CrossPoint v2.1 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN* Auslaenderbeauftragte abgemahnt Datum : Fr 23.04.93, 12:00 Groesse : 13965 Bytes - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Der folgende Beitrag wurde freundlicherweise von der Redaktion der AN zur Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger zur Verfügung gestellt. Copyright: AN. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Zülpicher Str. 7, 5000 Köln 1 ***************************************************************** Ausländerbeauftragte von Karlsruhe wurde abgemahnt - -------------------------------------------------- Wegen kritischer Äußerungen zur regierungsamtlichen Förderung von Rassismus in der BRD hat Oberbürgermeister Seiler die Ausländerbeauftragte, Frau Pham-Thi abgemahnt. Er hat außerdem ihre anstehende Höhergruppierung für ein halbes Jahr ausgesetzt und angedroht, sie dann eventuell an eine andere Stelle zu versetzen. Oberbürgermeister Seiler wirft Frau Pham-Thi vor, bei einer FDP-Veranstaltung zum Jahrestag der Reichspogromnacht mit ihrem Vortrag "Gräben" zwischen Deutschen und Ausländern "aufgerissen" zu haben. Kaum drei Wochen vorher war der jüdische Friedhof in Karlsruhe von Faschisten geschändet worden, überall in der BRD hatte es zum deutschen "Nationalfeiertag" Anschläge auf Flüchtlinge und Immigranten gegeben. Als besonders disziplinierungswürdig empfindet der Herr Seiler Frau Pham-This Äußerungen: "Dabei sind die Zeichen der rassistischen Haltung seit Jahrzehnten unverkennbar; sei es die Unterlassung der Aufklärung, sei es die gezielte Kampagne zur Hebung des Selbstwertgefühls der eigenen Bevölkerung unter Inkaufnahme der Verachtung anderer Völker und Menschenrassen", und "Ausländerinnen und Ausländer fürchten sich auch vor Schlimmerem. Zum Beispiel vor der Enteignung ihres Eigentums". Oberbürgermeister Seiler hat die Disziplinarmaßnahme just zu einem Zeitpunkt verhängt, wo sich Frau Pham-Thi zu einem Urlaubsaufenthalt im Ausland befindet, so daß sie sich gegen die Angriffe in der Öffentlichkeit nicht wehren kann. Wie jetzt bekannt wurde, ist es zu der Abmahnung erst auf Intervention von Beamten des staatlichen Schulamtes beim Oberbürgermeister gekommen. Kaum war die Abmahnung bekannt, ließ das Schulamt seine und die Empörung "mehrerer Lehrerkollegien" über den Vortrag von Frau Pham-Thi verlautbaren, obwohl letztere natürlich nie gefragt wurden und den Vortrag auch gar nicht kennen konnten. Es fällt auf, daß der Republikaner und Gewerbelehrer Ritzka, jahrelang trotz Klagen der Schüler die Auschwitzlüge verbreiten konnte, ohne daß es so "betroffene" Stellungnahmen vom Schulamt und "seinen Lehrerkollegien" gegeben hätte. Es fällt auch auf, daß sich der Schulrat Neubarth und der Lehrer Kühn als Führer der Aktionsgemeinschaft Weststadt mit rassistischen Flugblättern und Leserbriefen gegen Flüchtlinge in der Öffentlichkeit präsentieren können, ohne daß irgendeinem Beamten in irgendeinem Amt irgendetwas auffällt. Man wird das Gefühl nicht los, daß es genau diese Leute und ihre "guten Kollegen" sind, die mit ihrer "Betroffenheit" jetzt jede eigenständige Kritik von hier lebenden Ausländern am Rassismus mundtot machen wollen. Herr Gottmann, der Chef des Lokalteils der BNN, hat jetzt noch eins draufgesetzt. "Auch an der Ausländerbeauftragten muß Kritik möglich sein" titelte er am 3. 4. 93 - und: "Die immer wieder und zu recht geforderte Gleichbehandlung aller Mitarbeiter im Rathaus hat die doch logische Konsequenz, daß sich städtische Mitarbeiter ausländischer Herkunft im Dienstverhältnis mit der Stadtverwaltung den Spielregeln unterwerfen müssen, die auch für alle ihre Kollegen gelten". >So weit sind wir in Deutschland schon gekommen, daß man solche Selbstverständlichkeiten sagen muß<, sagt sich der unvoreingenommene Leser und freut sich über den Mut von Herrn Gottmann, denn: >Man darf doch bald nichts mehr sagen, ohne als Rassist beschimpft zu werden<. Mit dem plumpen Trick, sich zum Vorkämpfer der "Gleichbehandlung" aufzuspielen, kehrt Herr Gottmann Täter und Opfer um: die angegriffenen, mundtot gemachten Ausländer beanspruchen angeblich "Sonderrechte", werden zu Aggressoren, die die Gleichheit außer Kraft setzen wollen, wo sie doch nicht einmal im Gemeinderat vertreten sind, wo doch der Ausländerbeirat nicht einmal die Tagesordnung seiner eigenen Sitzungen bestimmen kann. BNN, 31. 3., 2. 4., 3. 4. 93 - (bab) Offener Brief eines Mitglieds des Ausländerbeirates, J. S., an - -------------------------------------------------------------- Oberbürgermeister Seiler - ------------------------ "Als Mitglied des Ausländerbeirates der Stadt Karlsruhe und US-Amerikaner jüdischer Herkunft möchte ich meine Bestürzung wegen des Vorgehens der Stadt gegen Frau Pham-Thi ausdrücken. () Ich betrachte die Hauptaufgabe der Ausländerbeauftragten, den Ausländern, sowohl einzeln als auch kollektiv, beizustehen und vor allem zu helfen, sich politisch zueinander zu finden. Diese Aufgabe kann zur Integration der hier lebenden Ausländer führen. Die Integration hängt jedoch vom Verhalten der Deutschen ab, nicht von dem von Frau Pham-Thi oder von den Ausländern selbst. Oder haben Ausländer deutsche Wohnhäuser tausendfach angegriffen? Die Ausländerbeauftragte Frau Pham-Thi fördert die Integration der Deutschen und Ausländer, indem sie die soziologische Wahrheit spricht. Ich bin wie Frau Pham-Thi auch Soziologe und stelle ähnlich wie sie fest, daß die "neuen Gräben" zwischen Deutschen und Ausländern nicht durch Äußerungen oder Verhalten ausländischer Bürger "aufgerissen" worden sind. Die sind durch die Äußerungen und Verhalten der Deutschen, insbesondere der deutschen Politiker, "aufgerissen" worden, die selbst das Thema "Ausländer und Asylanten" emotionalisiert haben. Ihre Abmahnung und Zurückstellung der Höhergruppierung von Frau Pham-Thi gehört eindeutig zu diesem emotionalisierten Verhalten und erschwert erheblich die ohnehin nicht einfache Arbeit des Ausländerbeirats. Frau Pham-Thi verdient Lob statt Bestrafung. Frau Pham-Thi unter Bewährung zu stellen ist eine Unverschämtheit ersten Ranges und vergleicht sie implizit mit rassistischen Verbrechern, die allzuoft mit Bewährung davon kommen. Die Deutschen wie wir Ausländer sollten das Selbstbewußtsein besitzen, uns mit Andersdenkenden offen und ehrlich auseinanderzusetzen, ohne uns hinter Verwaltungsvorschriften zu verstecken. Das mag manchmal für Sie unangenehm sein, Herr Oberbürgermeister, aber private und politische Erfahrungen zeigen, daß tiefliegende Probleme nicht durch ihre Verdrängung gelöst werden können. Die Sorge über die Einstellung der Deutschen kann weder weggewünscht noch durch Disziplinarmaßnahmen abgebaut werden. Ich habe vier Jahre in Bonn gelebt. Dort hatte ich viel mit ausländischen Diplomaten zu tun. Ich kann bestätigen, daß Äußerungen wie die von Frau Pham-Thi eher die Regel als die Ausnahme sind. Für sie ist dies die Realität von Deutschland und ihre Realität muß ernst genommen werden. Wenn Sie der Meinung sind, daß Frau Pham-Thi, ich oder andere übertreiben, setzen Sie sich dann bitte mit den Argumenten und Tatsachen auseinander." Dokumentiert: Vortrag der Ausländerbeauftragten Frau Pham-Tie vom - ----------------------------------------------------------------- 8. November 1992 - ---------------- Es muß offenbar soweit kommen, daß Menschen in Deutschland durch rassistische Gewalttaten getötet, verletzt, vertrieben und gejagt werden, bis andere endlich wach werden und sich über die Gegenwehr Gedanken machen. Dabei sind die Zeichen der rassistischen Haltung seit Jahrzehnten unverkennbar; sei es die Unterlassung der Aufklärung, sei es gezielte Kampagne zur Hebung des Selbstwertgefühls der eigenen Bevölkerung unter Inkaufnahme der Verachtung anderer Völker und Menschenrassen. Die deutsche Bevölkerung wurde jahrzehntelang im Glauben gelassen neben dem Gedanken, ein Volk von Denkern und Dichtern zu sein - auch noch als Zahlmeister der Welt zu fungieren. Am Beispiel der Entwicklungshilfepolitik kann man es deutlich sehen: Anstatt über die Notwendigkeit der sogenannten Entwicklungshilfe als Teil des Geschäftes bzw. als Ausgleich wurde über großartige Hilfen im Sinne der Mildtätigkeit propagiert. Daß die genannten Millionensummen oftmals nicht in Devisen, sondern vielmehr in Gütern (die für Deutschland nicht mehr brauchbar sind) geliefert und mit Knebelverträgen versehen werden, ist der Bevölkerung nicht bekannt. Kenntnisse über wechselseitige Abhängigkeiten der industriellen Länder und der Länder der "dritten Welt" in allen Bereichen, insbesondere in wirtschaftlicher Hinsicht, bleiben einer Elitegruppe vorbehalten. In den Schulbüchern findet man heute noch zahlreiche Beispiele für eine rassistische Haltung : anders als im Verhältnis der Geschlechter wurde bislang nicht der Versuch ernsthaft gemacht, damit aufzuräumen. Das kollektive Selbstwertgefühl der Deutschen wurde ständig so aufgebaut, daß viele sich auf diesem "Podest" sicher wähnen und ihre Identität darin sehen. Die gute wirtschaftliche Situation begünstigt dies. Es ist falsch, die Überheblichkeit als bessere Rasse nur den sozialen Schichten mit wenig Bildung anzulasten; sie wird vielmehr von allen Schichten so verinnerlicht, daß deren Bewußtwerden für manche Intellektuelle eine schmerzhafte Erkenntnis ist. Aus dieser Haltung heraus, ist die Akzeptanz anderer Völker und Rassen nur bedingt und auf eine herablassende Art. Man akzeptiert beispielsweise die Gastarbeiter / innen als notwendiges Element des Wirtschaftlebens und zur exotischen Unterhaltung in dem Bereich Essen und Folklore. Das Betreuungskonzept der Bundesregierung fördert das Mißverständnis zusätzlich und schafft Abhängigkeitsverhältnisse. Die Selbstverständlichkeit der Spitzenleute in der Regierung mit Forderungen nach Sonderrrechten, gar Autonomiegebieten für Deutsche im Ausland bei gleichzeitiger Ablehnung der Gleichstellung der in Deutschland lebenden ausländischen Bevölkerung suggeriert und verfestigt die Einstellung, das deutsche Volk sei etwas besonderes und besseres : Sonderrechte seien damit selbstverständlich. Die kollektive durch die o.g. Maßnahmen aufgebaute Selbstwertigkeit ist schließlich für jeden Einzelnen / jede Einzelne eine geborgene, geliehene Identität, die von den Einzelnen auch so instinktiv als solche empfunden wird. In der sozialen oder persönlichen Krise sind Menschen "minderwertiger Gruppen / Rassen" als Sündenböcke schnell zu finden. Es wird für sie gefährlich, der Ausbruch von offenem Rassismus ist vorgezeichnet, den verbalen Diskriminierungen folgen Gewalttaten. Und wie fühlen sich die Ausländer und Ausländerinnen zur Zeit in Deutschland? Menschen, die sich auf eine Art und Weise mit dem versteckten Rassismus arrangiert haben, fühlen sich zunehmend bedroht. Viele erwägen aus Angst um ihr Leben die Auswanderung. Viele wurden bereits Opfer des Aggressionsausgleichs des seelischen und sozialen Ungleichgewichts der Deutschen. Ausländerinnen und Ausländer fürchten sich auch vor Schlimmerem. Zum Beispiel vor der Enteignung ihres Eigentums. Der Hinweis, es werde nicht so schlimm kommen, weil die Weltgemeinschaft das nicht zuließe, gibt den unmittelbar Bedrohten kein Sicherheitsgefühl, erleben sie doch tagtäglich den schonenden Umgang des Rechtsstaates gegenüber ihren (potentiellen) Aggressoren. Verzweifelte Ausländer / innen und Deutsche kommen nicht umhin, Vergleiche zu ziehen zwischen den unterschiedlichen Anwendungsintensitäten derselben Gesetze durch die verantwortlichen Institutionen. Tierquälerei zu beklagen findet zuweilen mehr Gehör in der Bevölkerung als Protest gegen Fremdenhaß und Rassismus. Deutschland hat gute Gesetze; die müssen nur für alle gleich angewandt werden. Deutsche können wahrlich stolz sein auf das Grundgesetz, aus dem sie die Basis ihres Selbstwertgefühls und ihrer Identität aufbauen können. Doch ausgerechnet dies wollen manche gründlich verschlechtern. Hoffentlich wird es nicht geschehen. Es hilft weder den Menschen, die derzeit in Angst leben, noch der Rettung der deutschen Demokratie, wenn man / frau nur noch lamentiert: "Ich schäme mich für die Gewalttaten". Es ist zu wenig, zu passiv. Es drückt vielmehr eine Identifizierung mit den Tätern aus. Nein, wir brauchen uns nicht zu schämen, sondern aktiv dieser Entwicklung entgegentreten. Dabei ist sowohl sofortiges Handeln wie auch langfristige Planung von Nöten. Zum sofortigen Handeln gehört die Aufklärung der Bevölkerung zum Beispiel über Fluchtursachen von Flüchtlingen und Asylsuchenden, über mittlerweile nicht mehr ableugbare Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft und unseres Wohlstandes von Arbeitsleistungen und der Intelligenz der Menschen nicht deutscher Nationalität in und außerhalb Deutschlands. () Neben der echten Lösung der sozialen Probleme - ohne das Ablenkungsmanöver zu Lasten der Nichtdeutschen muß die Förderung von ausländischen Kulturangeboten einen höheren Stellenwert bekommen. Woher soll die deutsche Bevölkerung auch wissen, daß es außer Deutschen, Franzosen, Engländern auch schwarze, gelbe, rote Literatinnen und Literaten, Dichter / innen, Maler / innen etc. gibt ? ? ? Obwohl längst bekannt, muß zum Schluß darauf hingewiesen werden, daß Menschen nicht aus purer Abenteuerlust ihre gewohnte Heimat und soziale Bindungen verlassen. Die Bekämpfung der Fluchtursachen muß ins Programm der Regierung aufgenommen werden, damit die wenigen Menschen unter den Flüchtlingen, welche überhaupt hierher gelangen, nicht erst das Elend der Flucht und anschließend die gewalttätige Ablehnung in Wort und Tat erleiden müssen. # Internet: M.DIETZSCH@hot.zer.de # ## HOT 0208-405568 ## # XP-DES Passwort für PMs erwünscht # ## CrossPoint v2.1 R ## Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN* Revanchismusvorwurf Waffenschmidt Datum : Sa 24.04.93, 12:00 Groesse : 3503 Bytes Datei : 2041.MSG, 23.04.93, 17:23:18 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Der folgende Beitrag wurde freundlicherweise von der Redaktion der AN zur Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger zur Verfügung gestellt. Copyright: AN. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Zülpicher Str. 7, 5000 Köln 1 ***************************************************************** Revanchismusvorwurf zu Recht - ---------------------------- Was treibt Staatssekretär Waffenschmidt in Ostpreußen ? Beim Außenministertreffen des sogenannten Ostseerates geriet der deutsche Außenminister Kinkel unter Kritik. Sein russischer Amtskollege Kosyrew hatte kurz zuvor in einer Rede vor Admiralität und Offizierskorps der russischen Baltikumsflotte die Notwendigkeit einer starken Flotte in dieser Region damit begründet, daß trotz des Verschwindens einer direkten militärischen Bedrohung neue Herausforderungen entstünden: "In Deutschland und in einigen anderen Nachbarländern haben extremistische Gruppierungen bis zum heutigen Tag ihre verrückten Pläne zur Annexion der Region Kaliningrad nicht aufgegeben." Kinkel tat nun so, als wüßte er von nichts, und sei das ganze ein Problem der "schwierigen innenpolitischen Lage in Rußland". Tatsächlich sind aber die Sorgen von russischer Seite überhaupt nicht unbegründet, zumal die "extremistischen Gruppierungen" Unterstützung von deutscher Regierungsseite genießen. Der für Aussiedlerfragen und besonders die Rußland-Deutschen zuständige Staatssekretär im Innenministerium, Waffenschmidt, eröffnete, kurz bevor Kosyrew seine Rede hielt, ein "deutschrussisches Haus" in Kaliningrad, oder wie er es nennt, Königsberg. Es soll als kulturpolitische Begegnungsstätte für in Kaliningrad angesiedelte RußlandDeutsche dienen. Wer hier wem welche Kultur vermittelt, kann erahnt werden, wenn man sich den Bauherrn und Auftraggeber ansieht: Das Bauprojekt entstand auf Veranlassung der "Stiftung Königsberg", in der sich große deutsche Firmen (unsere Quelle, die Neue Zürcher Zeitung, verrät in echt kapitalistischer Diskretion nicht welche) zusammengeschlossen haben - allesamt mit Hoffnungen auf die Errichtung einer Freihandelszone im Gebiet Kaliningrad. Die Bundesregierung steuerte 2,5 Millionen Mark bei. Insgesamt hat die Bundesregierung laut Waffenschmidt bisher in die Region Kaliningrad acht Millionen Mark zur Unterstützung von rund 10 000 Rußland-Deutschen gepumpt. Schon der Name der Stiftung - "Königsberg" - deutet an, an welche Art Kulturvermittlung angeknüpft wird (näheres kann jeder nachlesen unter Ostpreußen, deutsche Ostkolonisation) und macht verständlich, warum auf russischer Seite Befürchtungen entstehen. Und kaum zu deren Beruhigung dürfte beigetragen haben, daß in Waffenschmidts Begleitung der CSU-Abgeordnete Koschyk reiste: Er ist in der Unionsfraktion Vorsitzender der Arbeitsgruppe für Vertriebenen- und Flüchtlingsfragen und Funktionär bei den Vertriebenenverbänden. Koschyk hielt eine (Gebiets-)Ansprüche offenhaltende Rede: Zwar gehöre das nördliche Ostpreußen heute zur Russischen Föderation, bleibe aber Teil deutscher Geschichte und Kultur. Die russischen Behörden, die einige Zeit lang aus wirtschaftlichen Gründen (Hoffnung auf deutsche Finanzhilfen) eine Ansiedlung von Rußland-Deutschen in der Region Kaliningrad befürworteten, halten sich jetzt zurück. NZZ, 19. 3. - (alk) Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN* Ausstellung Koeln: Russ. Schtetl Datum : Sa 24.04.93, 12:00 Groesse : 5346 Bytes Datei : 7036.MSG, 23.04.93, 17:19:20 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Der folgende Beitrag wurde freundlicherweise von der Redaktion der AN zur Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger zur Verfügung gestellt. Copyright: AN. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Zülpicher Str. 7, 5000 Köln 1 ***************************************************************** Ausstellung "Leben im russischen Schtetl" - ----------------------------------------- Warum sollte es für jeden, der an einer realistischen Sicht der Geschichte des Deutschen Reiches interessiert ist, eine Notwendigkeit sein, sich diese Ausstellung über das Leben der jüdischen Bevölkerung im westrussischen Ansiedlungsgebiet anzusehen ? Die Ausstellung im RautenstrauchJoest-Museum in Köln beruht auf den Jüdischen Sammlungen des Staatlichen Ethnographischen Museums in Sankt Petersburg. Den Schwerpunkt bildet die Sammlung, die der Forscher und Schriftsteller An-Ski in den Jahren 1911 bis 1914 im Verlauf einer Forschungs-Expedition zusammentragen ließ. Die Expedition, deren Leiter An-Ski war, "besuchte über siebzig Schtetl vor allem in der Ukraine, sammelte Dokumente, Alltagsgegenstände und religiöse Objekte, Schmuck, Kleidung und Musikinstrumente, schrieb Märchen und Gleichnisse, Sprichwörter und Zaubersprüche nieder, zeichnete Melodien und Volkslieder auf und fotografierte das reiche Leben der Menschen, die in so kargen Verhältnissen lebten" (aus dem Ausstellungskatalog). Diejenigen, die die Ausstellung besuchen, lernen durch die Ausstellungsgegenstände konkret einiges aus dem Alltagsleben der jüdischen Menschen aus dem westrussischen Gebiet kennen. Die Sammlung An-Skis ist die letzte Zusammenstellung aus dem jüdischen Alltagsleben, bevor das Deutsche Reich Polen und die Sowjetunion überfiel und die deutschen Soldaten sicherten, daß, angeleitet von deutschen Beamten, die ihre gutdotierten Pensionen nach 1945 in der Mehrzahl in aller Ruhe verzehren konnten, von deutschen SS- und Wehrmachtstruppen die jüdische Bevölkerung fast vollständig ausgerottet wurde. Unsere Väter und Mütter taten und tun noch heute so, als ob dieser Völkermord nicht stattgefunden hätte. Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, sich das Leben der im Namen Deutschlands Ausgerotteten wenigstens ein Stück weit zu vergegenwärtigen. Und sich der Tradition des heute wieder aufstrebenden deutschen Imperialismus klarer zu werden. Die selbständige jüdische Kultur in diesem Gebiet war hoch entwickelt. Die von der heute vorherrschenden Universitäts-Lehre verbreitete und von einigen Linken unreflektiert weitergereichte Behauptung, daß das Leben in den russischen Schtetl vom Austausch zwischen Stadt und Land bestimmt war, übersieht, daß das für die meisten Bewohner nicht zutraf. Die jüdischen Massen waren nicht Teil einer Mittlerfunktion, die eine Ausbeutung der Bauern durch die Städte gewährleistete. Diese falsche Behauptung ist mehr von der Jahrtausende alten antisemitischen Legende bestimmt, daß die jüdische Bevölkerung nur so lebe, daß sie sich in den Poren der jeweiligen Gesellschaft einniste, als von der Untersuchung der tatsächlichen Realität, die anders aussieht : In der Ausstellung sind Photographien über die Arbeitsbereiche zu sehen, etwa aus den Handwerken Schmiede, Schreiner, Maler. Die christliche Tradition, die sich selbst als derjenige alleinwahre Bezugspunkt versteht, von dem herab alle anderen Religionen gemessen werden und der ein Ausgangspunkt des mörderischen Antisemitismus ist, findet sich auch in einer "Information für Jugendliche zur Ausstellung". An Jugendliche wird der christentumsbornierte Standpunkt weitergereicht : "Juden glauben an den selben Gott des Alten Testaments wie die Christen. Im Gegensatz zu diesen jedoch erkennen sie Jesus Christus, der selber ein Jude war, nicht als Gottes Sohn an." Von der Zeitfolge her war es gerade umgekehrt : Die Juden glaubten schon so an die tausend Jahre an ihren Gott, als die Christen dann auch an diesen Gott glaubten. Im Gegensatz zur Wahrheit dreht die "Information für Jugendliche zur Ausstellung" den Sachverhalt um, und behauptet, die Juden glaubten an den Gott der Christen. Durch diese Verdrehung werden die Christen in den Besitz des wahren Gottes gebracht und die Juden sind erst einmal abgetan und können als die hingestellt werden, die etwas "nicht" tun. Z.B. sie "anerkennen nicht". Was ? Jesus nicht als Gottes Sohn. Der Schreiber der "Information" formuliert so, als ob die Aussage "Jesus ist Gottes Sohn" eine Tatsache sei, die die Juden nicht anerkennen. Die Jugendlichen, derart indoktriniert, können nur noch verstehen : Die Juden anerkennen die Tatsache "Jesus ist Gottes Sohn" nicht. Für die christlichen Antisemiten aller Jahrhunderte war das allemal der Aufruf zum Mord an jüdischen Menschen. Für den Schreiber der "Information" ist der Satz : "Im Gegensatz zu den Christen erkennen die Juden jedoch an, daß der Erlöser, der Messias, noch kommen wird" unvorstellbar. Der Schreiber oder die Schreiberin käuen stattdessen den Jugendlichen den alten antisemitischen Dreck vor. Die Ausstellung ist noch bis 25. Juli 1993 geöffnet, dienstags bis sonntags 10 bis 17 Uhr. - (gba) Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN* Aus der faschistischen Presse Datum : Sa 24.04.93, 12:00 Groesse : 4429 Bytes Datei : 537.MSG, 23.04.93, 17:10:32 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Der folgende Beitrag wurde freundlicherweise von der Redaktion der AN zur Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger zur Verfügung gestellt. Copyright: AN. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Zülpicher Str. 7, 5000 Köln 1 ***************************************************************** Aus der faschistischen Presse ============================= Kommunalwahlen in Hessen - ------------------------ Europa Vorn, 1. 4. 93 Torsten Lemmer kommentiert den Ausgang der Kommunalwahlen als einen Triumpf der deutschen Rechten. Die Republikaner schafften, trotz der "kriminellen Kampagnen" gegen ihre Partei, nun auch jenseits der Mainlinie den Durchbruch. In allen Städten und Gemeinden, in denen die Rep's zur Wahl antraten, scheiterte die NPD an der Sperrklausel. Besonders gut zu beobachten war dies an Frankfurt. Nach Meinung Lemmers brachte die Wahl in Hessen einen klaren Sieg für die rechte Partei und ein "Waterloo" für die SPD. Schönhubers Kommentar zum Wahlergebnis: "Die uneingeschränkte Herrschaft der sogenannten Volksparteien ist endgültig gebrochen." Die "etablierte Klau-Brigade" - ----------------------------- Republikaner 4 / 93 In seinem Artikel auf der Titelseite beschreibt Burghardt Schmanck das hilflose Suchen nach politischen Problemlösungen der CDU, SPD, FDP und Grünen. Seiner Meinung nach haben diese "Altparteien" längst den Kontakt zu des Volkes Unwillen verloren, und "die Vordenker irren orientierungslos im Gelände politischer Probleme umher und greifen bedenkenlos nach jedem republikanischen Strohhalm." Sie schreiben republikanische Parolen ab, was jedoch sehr fruchtlos sei, da die zugrunde liegenden Überzeugungen fehlen. Den Fehler im Handeln der etablierten Parteien sieht B. Schmanck in ihren Motiven der politischen Zielsetzung. Diese müssen überzeugend wirken und nachvollziehbar sein. Seine Behauptung nach haben die Grünen z. B. keine Motive und die SPD "versteht von der Wirtschaft nicht mehr als die Kuh vom Eislaufen". Er unterlegt seine Behauptungen durch einzelne Beispiele. Im Gegensatz dazu gehen seiner Meinung nach die Republikaner progressiv und volksnah voran. Ihre Motive seien überzeugend und nachvollziehbar. Das ist auch das Fundament für einen notwendigen Durchsetzungswillen. Interview mit Streithofen - ------------------------- Junge Freiheit, Nr. 4 / 93, April 1993 In dem ganzseitigen Interview mit dem Dominikanerpater und Kanzlerberater Heinrich Basilius Streithofen zitieren die JF-Interviewer Roland Bubik / Dieter Stein diesen zum Deutschlandforum in der CDU und zu den Republikanern: "Die CDU muß die Ideen dieser Gruppen prüfen und integrieren Die Partei muß die verschiedenen Denkrichtungen integrieren. Links- und Rechtsradikale haben in der CDU nichts zu suchen. Aber dies sollte von Fall zu Fall entschieden werden. Die Sympathisanten der >Deutschlandforen< sollten in der Partei aktiv mitarbeiten und sich dort Mehrheiten schaffen Mit Schönhuber kann die CDU sich nicht verbünden. Ich halte die Republikaner für eine Übergangserscheinung." Krach bei der DVU - ----------------- Nationalzeitung, 9. 4. 93 Das Blatt berichtet, daß der Bundesvorstand der DVU gegen den DVU-Fraktionsvorsitzenden von Schleswig-Holstein, Stawitz, ein Parteiausschlußverfahren eingeleitet habe. Diese Kontroverse ist für die weitere Entwicklung der DVU nicht uninteressant und zeigt, wie faschistische Glücksritter sich aufführen. Stawitz soll in einem Interview geäußert haben: "Ich bin aus Ausländerhaß vor drei Jahren der DVU beigetreten" und: "Hitler hatte gute deutsche Absichten" gemacht habe. Das schien der DVU zu plump und "beschwören auch für die DVU eine Verbotsgefahr herauf." Die entscheidenden Gründen für ein Parteiausschlußverfahren werden dann aber lang und breit ausgeführt: Strawitz hätte als Fraktionsvorsitzender einen Dienstwagen benutzt und hätte seine monatlichen Diäten von 15 000 DM eingestrichen, die Fraktionsräume auf Staatskosten für "annähernd 100 000 DM" eingerichtet, Privatsekretäre für 11 000 DM angestellt usw. Der DVU-Vorstand sei der Meinung, daß dies Korruption sei. Dr. Frey hat es eben nicht gerne, wenn Gelder an ihm vorbeifließen. (dor, jöd, mar, uld) Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN* Gerichte zu Rassismus und "Nazis" Datum : Sa 24.04.93, 12:00 Groesse : 1310 Bytes Datei : 5400.MSG, 23.04.93, 16:55:58 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Der folgende Beitrag wurde freundlicherweise von der Redaktion der AN zur Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger zur Verfügung gestellt. Copyright: AN. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Zülpicher Str. 7, 5000 Köln 1 ***************************************************************** Gerichte zu Rassismus und "Nazis" - --------------------------------- Bad Kissingen. Ein Mitarbeiter des Landratsamtes Bad Kissingen (Ausländerabteilung) wird am 21. Mai vor Gericht erscheinen müssen. Er hat in seinem Dienstzimmer zweimal das inzwischen breit bekannte Gedicht "Asylbetrüger" aufgehängt, in dem Asylbewerbern vorgehalten wird, sie brächten Aids, sie handelten mit Rauschgift und nutzten schamlos das Sozialsystem in der BRD aus. Er ist jetzt wegen Volksverhetzung angeklagt. Das Amtsgericht Deggendorf hat entschieden, daß die Republikaner als "Nazis" bezeichnet werden dürfen. Geklagt hatte der Deggendorfer Kreisvorsitzende der Republikaner gegen "Die Falken" wegen Beleidigung. Das Gericht urteilte, scharfe und polemisierende Worte seien zur Kennzeichnung des politischen Gegners zulässig. (uth) Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN* Bund kauft bei Fleissner Datum : Sa 24.04.93, 12:00 Groesse : 2164 Bytes Datei : 7914.MSG, 23.04.93, 16:52:48 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Der folgende Beitrag wurde freundlicherweise von der Redaktion der AN zur Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger zur Verfügung gestellt. Copyright: AN. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Zülpicher Str. 7, 5000 Köln 1 ***************************************************************** Käufe bei Langen-Müller aus Bundesmitteln - ----------------------------------------- Bonn. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der PDS / Linke Liste hervorgeht, hat die Verlagsgruppe Langen-Müller in den letzten Jahren nicht schlecht an Bestellungen des Bundes verdient. Die PDS / LL hatte darauf verwiesen, daß die Gewerkschaft HBV darauf aufmerksam gemacht habe, daß die Verlagsgruppe Langen-Müller des Münchner Verlegers Fleissner, der auch Mitglied im Witiko-Bund ist, in rechtsextremen Zeitungen Werbung für ihre Bücher macht. Wiederholt sind in der "Jungen Freiheit", "Deutsche Rundschau", "Nation und Eruopa" Anzeigen erschienen. Außerdem verlegt Fleissner u.a. den Rep-Vorsitzenden Schönhuber sowie David Irving, Otto Skorzeny, Winfried Martini und Helmut Mosberg, letztgenannte mit Büchern, die die Verbrechen des Hitler-Faschismus abmildern oder zum Teil auch leugnen. Aus Bundesmitteln wurden unter anderem angekauft: "Unsere sittliche Pflicht. Leben für Deutschland" von Dr. Herbert Czaja für 2 380,- DM und "Große Deutsche aus Schlesien" von Herbert Hupka für DM 3 134. Acht weitere Titel aus dem Ullstein-Verlag (der zur Fleissner-Gruppe gehört) wurden seit 1977 in hunderten von Exemplaren angekauft, insgesamt für eine Summe von über 90 000 DM. Verwendet werden diese Bücher für bildungspolitische Zwecke durch den Verein durch das Deutschtum im Ausland (VDA), den Bund der Vertriebenen, die Bundeszentrale für politische Bildung oder ähnliche Organisationen, zum Beispiel zur Weiterleitung an Begegnungszentren für Deutsche in Polen, der CSFR und Ungarn. - - (Quellen: BT-Drucksache 12 / 4166 u. 12 / 4391 - u.b.) Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN* CDU-Rechtsaussen fuer Buendnis Datum : Sa 24.04.93, 12:00 Groesse : 1415 Bytes Datei : 8353.MSG, 23.04.93, 16:49:04 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Der folgende Beitrag wurde freundlicherweise von der Redaktion der AN zur Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger zur Verfügung gestellt. Copyright: AN. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Zülpicher Str. 7, 5000 Köln 1 ***************************************************************** CDU-Rechtsaußen wollen Bündnis mit Faschisten - --------------------------------------------- CDU-Rechtsaußen sammeln sich weiter und bemühen sich um Aufwertung und Zusammenarbeit mit Faschisten. Nach dem "Deutschland-Forum" hat sich jetzt in Sachsen-Anhalt ein "Gesprächskreis" um den ehemaligen Ministerpräsident Gerhard Gies gebildet, der "konservatives Gedankengut" in der CDU stärken will. Jeder dritte CDU-Landtagsabgeordnete habe eine "wertkonservative Neigung". Gespräche mit CDU-Vertretern im Mecklenburg und der CSU habe man auch schon aufgenommen. Aus Sachsen-Anhalt kommt auch der berüchtigte Sprecher des Deutschland-Forums, MdB Rudolf Krause. Dieser hat jetzt seine "Denkschrift" verschärft. In einem "Briefentwurf", der in der CDU kursiert, nennt er NPD, Republikaner, DVU und Deutsche Liga "rechtskonservativ" und "in ihren Programmen im wesentlichen verfassungskonform." Quelle: Die Welt, 3. 4. 93 - (rül) Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN* "Bosnien-Hilfe" - Kriegshetzer Datum : Sa 24.04.93, 12:00 Groesse : 1577 Bytes Datei : 6666.MSG, 23.04.93, 16:44:54 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Der folgende Beitrag wurde freundlicherweise von der Redaktion der AN zur Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger zur Verfügung gestellt. Copyright: AN. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Zülpicher Str. 7, 5000 Köln 1 ***************************************************************** "Bosnien-Hilfe": Deutsch-türkische Kriegshetzer - ----------------------------------------------- Etwa 2 000 Personen demonstrierten in München am 3. April gegen den "Völkermord in Bosnien" und für eine Intervention des Westens. Von Bedeutung ist, welches Bündnis von Kriegshetzern sich hier sammelt: Aufgerufen hatten die "Gesellschaft für bedrohte Völker", die ÖDP und offen faschistische Gruppen wie die türkischen "Idealistenvereine" (dahinter verbergen sich die faschistischen "Grauen Wölfe"). Gesichtet wurde ferner das von der sogenannten "Europäischen Arbeiterpartei" EAP gelenkte "Schiller-Institut". Hauptsprecher waren der Vizepräsident des türkischen Parlaments, Yarin Hatipoglu, und der als Balkan-Kriegshetzer berüchtigte CDU-Bundestagsabgeordnete Stefan Schwarz. Die Süddeutsche Zeitung (5. 4.) berichtet, ein Kurde, der an den türkisch-deutschen "Genozid an meinem Volk und an den Armeniern" und an den fürchterlichen "Schädelturm von Nitsch", von den Osmanen aus den Schädeln von hunderttausend ermordeten Serben errichtet, erinnerte, sei abgedrängt worden. (rül) Empfaenger : /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN Absender : M.DIETZSCH@HOT.zer.de (Martin Dietzsch) Betreff : *AN* Buch: Mord im Rombergpark 1945 Datum : Sa 24.04.93, 12:00 Groesse : 2202 Bytes Datei : 6483.MSG, 23.04.93, 16:42:16 - ---------------------------------------------------------------------- ***************** ANTIFASCHISTISCHE NACHRICHTEN ***************** Der folgende Beitrag wurde freundlicherweise von der Redaktion der AN zur Verbreitung in CL und in Fido Antifa.ger zur Verfügung gestellt. Copyright: AN. Bitte unterstützt das Projekt durch ein Abonnement der 14täglich erscheinenden Papierausgabe: Antifaschistische Nachrichten, GNN, Zülpicher Str. 7, 5000 Köln 1 ***************************************************************** Report über die Karfreitagmorde 1945 von Dortmund - ------------------------------------------------- - - Hauptverantwortliche blieben ungestraft - ----------------------------------------- "Wir werden nicht den gleichen Fehler machen, der 1918 begangen wurde. Wir werden unsere innerdeutschen Feinde nicht am Leben lassen", drohte angesichts des für die Nazis verlorenen Krieges der später nie gefaßte Gestapo-Chef und SSGeneral Heinrich Müller. Und er sandte Mordbefehle an die Gestapo-Leitstellen, auch nach Dortmund. Sie enthielten Blanko-Vollmacht zur "Sonderbehandlung" von in- und ausländischen "Umstürzlern". So nahmen die Nazis mit ihrem Massenmord im Rombergpark und in der Bittermark grausam Abschied vom Ruhrgebiet. Alljährlich finden Gedenkveranstaltungen für die 289 ermordeten Opfer aus dem In- und Ausland statt. Als vor nunmehr über 40 Jahren die Dortmunder Gestapo wegen dieser Morde vor Gericht stand, blieben die Hauptverantwortlichen unbestraft: die Schreibtischtäter aus dem Reichssicherheitshauptamt, die auch später nie belangt wurden. Dennoch verblaßt die Erinnerung an das grausame Geschehen gerade bei jüngeren Menschen, wie Untersuchungen zeigen. Den Antifaschisten aus vielen Ländern, die im Internationalen Rombergpark-Komitee vereint sind, ist es ein besonderes Anliegen, gerade die Jugend anzusprechen. Daher haben sie jetzt einen umfassenden Tatsachenbericht über die Morde von 1945 und über den Prozeß von 1951 / 52 vorgelegt. Er wurde in Zusammenarbeit mit dem Dortmunder grafit-Verlag herausgegeben: Mord im Rombergpark von Ulrich Sander 117 Seiten, zahlreiche z. T. bisher unveröffentlichte Fotos, Preis 9,80 DM, ISBN 3894259000, im Buchhandel erhältlich. -----BEGIN PGP SIGNATURE----- Version: 2.6 iQCVAgUBLpr/h3ugUuenT591AQFWjAP+OANIaV6pEYPIYfHak5AhmJ2rY91aK0IR pR9gnYgR4FvDfD7LJjVkiXsVzgrjSx45uGXJTf0x2BVX/+yeJFqh1uKbe/EQOKZ3 qLuk3y7RJLhMwEhxV8kgQ77Q+hfGN09hHho/ho0dB5T3CA3O5WWTV9rSft7aKfBK op1UPMGCA+w= =Zc1/ -----END PGP SIGNATURE-----