AntifaschistInnen unter Druck Download
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Der Artikel wurde uns von Ludia proti rasizmu (People Against Racism) aus der Slowakei zur Verfügung gestellt.
 
Ludia proti rasizmu (People Against Racism)
P.O.Box 33
Bratislava 820 04
Republik Slowakei
info@rasizmus.sk
www.raszismus.sk International AntifaschistInnen unter Druck Brandanschlag auf Antifa-Büro in Bratislava / Die Kampagne für die Freilassung des antifaschistischen Aktivisten Mario Bango Brandanschlag auf Antifa-Büro
 
In der Nacht zum 7. Mai 2004 wurde das Büro der Gruppe Ludia proti rasizmu (People Against Racism) angegriffen und in Brand gesetzt. Ein Raum brannte total aus. Nur weil ein Kollege zu der Zeit im Büro war, konnte das Feuer früh genug gestoppt werden und breitete sich nicht in die anderen Räume aus. Das war nach Einschätzung der Gruppe kein Unfall, sondern ein geplanter Brandanschlag: Eine Flasche mit brennbarer Flüssigkeit sowie abgebrannte Streichhölzer wurden in der Nähe des Fensters gefunden. Die Antifaschisten vermuten, daß die Angreifer Neonazis waren. Hierfür sprechen mehrere Gründe. Der 8. Mai ist Staatsfeiertag, der Tag des Sieges über den Faschismus. Jedes Jahr organisieren sie dazu ein antifaschistisches Happening. Drei ihrer Mitstreiter wurden in der Woche zuvor angegriffen, als sie dabei waren, Plakate für diese Feierlichkeit zu kleben. Ein weiterer Grund ist die Tatsache, dass die Organisation besonders aktiv im Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus bzw. Neonazismus in der Slowakei ist. Sie haben dutzende Verfahren gegen Neonazis initiiert, haben Opfern rassistischer Übergriffe rechtliche Hilfe angeboten und Bildungsarbeit über die Gefahr von Neonazigruppen geleistet. Auch haben sie recht erfolgreich die Polizei dazu gebracht, ihren Umgang mit Neonazis zu verändern. Es gab in den letzten zwei Jahren keine Konzerte mehr, keine großen Versammlungen oder Demonstrationen. Alle wichtigen Musikbands werden verfolgt, viele Anführer sitzen im Gefängnis und warten auf ihre Prozesse in Untersuchungshaft. Dieser Angriff hat das Büro der Antifaschisten ernsthaft zerstört und der Schaden ist mangels Versicherung recht hoch. Drei Computer, ein Kopierer, eine Telefonanlage, ein Scanner und Möbel sind komplett zerstört. Daher bitten sie um Hilfe, um ihre Organisation wieder aufzubauen – sie benötigen Ausrüstung und Finanzierung für die Wiederaufbauarbeit und wären für jede Art von Hilfe dankbar.
 
Antifaschist in Haft
 
Die Kampagne »Free Mario« setzt sich für den jugendlichen Roma und antifaschistischen Aktivisten Mario Bango aus Bratislava ein. Der 21jährige sitzt seit über drei Jahren im Gefängnis, weil er im März 2001 seinen Bruder gegen einen neonazistischen Angriff verteidigt hat. Am 10. März 2001 waren Mario, sein Bruder und seine Mutter mit einem Bus auf dem Weg nach Bratislava, als sie von dem »stadtbekannten Nazi-Skinhead« Branislaw Slamka angegriffen worden. Es kam zu einer Auseinandersetzung, bei der der Angreifer schwer verletzt wurde. Die Familie hat selbst die Polizei gerufen und auf ihre Ankunft gewartet, während der Angreifer in ein Hospital gebracht wurde. Mario Bango wurde unverzüglich inhaftiert und saß bis zu seinem Prozess in Untersuchungshaft. Der Angreifer verstarb am 1. April 2001 an den Folgen seiner Verletzungen. In einigen Medien war von einem »ehrenhaften Jungen« die Rede, der gegen Roma-Taschendiebe vorging. Das slowakische Parlament hielt auf Antrag eines konservativ-nationalistischen HZDS-Abgeordneten eine Schweigeminute für den Toten ab. Im November 2003 wurde er wegen »versuchten Mordes« zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Die Angehörigen von Branislaw Slamka wurden juristisch von Robert Fico vertreten, dem Vorsitzenden der rechtspopulistischen Partei SMER.
 
Mario Bango ist politischer Aktivist und Antifaschist, er war an der Organisation eines Marsches der Jugend gegen Faschismus in Bratislava und Protesten gegen den IWFGipfel in Prag beteiligt. Er hat auch die slowakische Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung bei ihren politischen Kämpfen und Demonstrationen unterstützt. Aus diesem Spektrum wird auch die Kampagne »Free Mario« getragen. Solikonto wegen des Brandanschlags
 
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Free Mario
 
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