land in sicht ordnungswidrige aktionstage 16. bis 22. august 2002 in hamburg

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Alles muss raus! - Ein Film über Spielregeln im öffentlichen Raum

16.08.2002 - Urbane Panik

Der Hamburger Hauptbahnhof ist die Visitenkarte der Stadt. Er ist Verkehrsknotenpunkt, Touristenattraktion, Shoppingmeile, Arbeitsplatz oder einfach nur Treffpunkt. Er liegt zwischen dem Wohnviertel St. Georg und der Einkaufsmeile Spitaler Straße. Hier treffen Arm und Reich, Shopper und Junkies, Manager und Obdachlose, Geschäftsleute und Straßenhändler aufeinander. Aber ist es wirklich ein Treffpunkt für alle?

Arbeitslosigkeit und Armut nehmen zu und werden immer sichtbarer auf den Straßen und Plätzen der Stadt. Öffentlicher Raum ist umkämpft und wird mehr und mehr zum Wirtschaftsfaktor. Anhand des Hamburger Hauptbahnhofes lassen sich die Folgen der Privatisierung öffentlichen Raumes erkennen.

Drogenabhängige, Obdachlose, Bettler, Alkoholiker und andere können sich spätestens seit der Privatisierung der Bahn Anfang der 90er Jahre nicht mehr im Hauptbahnhof aufhalten. Aber auch auf anderen Plätzen und Straßen sind sie zunehmend unerwünscht und werden mit Hilfe von Platzverweisen, privaten Wachdiensten oder baulichen Maßnahmen vertrieben.

Der Film zeigt einerseits die Sichtweisen der Verantwortlichen. So werden die Drogenabhängigen unterm Fischerturm in den Augen des Geschäftsführers der Betreuungsgesellschaft für den Hauptbahnhof zum „Verkehrshindernis für den Passantenverkehr“ und somit zum Sicherheitsrisiko. Der Hauptbahnhof ist aber auch „ein klein wenig die Wohnstube dieser Menschen“ stellt der Leiter des Polizeikommissariats fest.

„Das war im Sommer (...) wie in der Badeanstalt“ sagt ein Drogenabhängiger andererseits. Jetzt ist da ein Zaun, damit niemand sich mehr hinsetzen kann. Was bedeutet diese Entwicklung für Obdachlose, Bettler und Drogenabhängige? Was denken Anwohner, Passanten und Kritiker? Der Film läßt sie alle zu Wort kommen und versucht Alternativen und Lösungsansätze zu zeigen. Schließlich „können wir sie ja nicht alle irgend wohin schicken“, meint der Manager der Wandelhalle.