Webjournal zum Flüchtlingskongress vom 21. April bis 1. Mai in Jena zurück | back

Aktion gegen die Abschiebung von Alabi Adebayo

Stoppt Abschiebung! Aktion gegen die Abschiebung von Alabi Adebayo, führendes Mitglied des "The Voice Africa Forum" Jena

Seit seiner Ankunft in Deutschland im Juni 1998 ist Alabi Adebayo auf medizinische Behandlung angewiesen, und er hat begründete Angst um seine Gesundheit und Sicherheit.

Alabi Adebayo

Er ist auch im deutschen Exil Sprecher des"Oodua Peoples Congress", einer politischen, sozialen und kulturellen Organisation, welche für die Interessen und Rechte der indigenen Yoruba in Nigeria und weltweit kämpft. Gemeinsam mit anderen führt er eine Kampagne gegen die derzeitige "Militärdemokratie" und setzt sich für ein landesweites Programm in Nigeria ein, welches dazu beitragen soll, die zahlreichen Defizite der nigerianischen Politik zu beheben. Durch seine Aktivitäten im Exil kritisiert er die unakzeptable Regierungsgewalt in seiner Heimat. Alabi Adebayo ist ein Koordinator des Flüchtlingskongresses und Mitglied der Koordinationsgruppe des "The Voice Forum", und der Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen. Beispielsweise in Weißenfels, Halle und Jena ist hat er einen beachtlichen und weit reichenden Beitrag zu diesem Kampf geleistet.

Die ethnischen Spannungen, welchen schon hunderte von Leben in Nigeria zum Opfer fielen, dauern an, das "Bayelsa State"-Massaker, die Massaker im Nigerdelta durch Regierungsorgane, die religiösen Konflikte und Morde im Norden nehmen kein Ende, ebenso der erbitterte Krieg gegen den "Oodua Peoples Congress". Der neue Präsident, General Obasanjo a.D., gab den Befehl "Sichten und Vernichten". Das alles ist Alltag in Nigeria, während der Präsident in der Welt herumfährt und behauptet, in seinem Land sei alles in Ordnung. Es ist allgemein bekannt, daß er sich im Austausch gegen finanzielle Unterstützung mit den deutschen Machthabern arrangiert hat, so daß Deutschland AktivistInnen wieder nach Nigeria abschiebt, wo sie nicht selten der Tod erwartet. So soll wenigstens die Opposition im Ausland zum Schweigen gebracht werden. Der Leopard wirft sein Fell niemals ab; einmal Soldat, immer Soldat - und Obasanjo ist für seine Unmenschlichkeit berüchtigt.

Nun ist Alabi Adebayo akut von Abschiebung bedroht, die deutschen Behörden verlangen, dass er bis Ende Mai die BRD verlässt. Er wurde zum Zweck der Passbeschaffung für die Abschiebung zu einer Anhörung vor Angehörigen der nigerianischen Botschaft gezwungen, denen er als "Sicherheitsrisiko" für die Regierung bekannt ist, und die nun bei seiner drohenden Abschiebung und Verfolgung mit den deutschen Behörden kollaborieren. Ein Flug für 29. Mai ist bereits gebucht. In dieser Situation ist Alabi Adebayo dringend auf unsere Unterstützung angewiesen. Die Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen ruft alle dazu auf, die Kampagne gegen die Abschiebung von Alabi Adebayo zu unterstützen, da wir denken, dass dieses Verfahren von entscheidender Bedeutung für alle nigerianischen Flüchtlinge ist.
* Wir fordern die sofortige Wiederaufnahme des Asylverfahrens von Alabi Adebayo!
* Wir fordern die ungehinderte Weiterführung von Adebayos exilpolitischen Aktivitäten zu der Situation der Menschenrechte in Nigeria und Afrika!
* Adebayo darf nicht aufgrund seines Kampfes für Abschiebestop nach Nigeria abgeschoben werden!
* Wir fordern die sofortige Beendigung der Kollaboration der deutschen Behörden mit der nigerianischen scheindemokratischen Regierung!
* Jede Abschiebung von Personen, die wie Adebayo führende afrikanische politische Aktivisten und Menschenrechtler sind, bedeutet die Verletzung der persönlichen Menschenrechte und die Behinderung ihres Engagements im Exil für die Herstellung und Einhaltung der Menschenrechte!
* Wir fordern einen Abschiebestop für politisch, rassistisch und geschlechtsspezifisch verfolgte Flüchtlinge in Deutschland!
* Wir fordern die Abschaffung der Todesstrafe und der repressiven Regierung in Nigeria! Wir unterstützen die Initiative für eine souveräne Nationalkonfrenz in Nigeria!

Schicken/faxen Sie den umseitigen Formbrief oder ein selbst formuliertes Schreiben unterschrieben an den Innenminister von Sachsen Anhalt, an das Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge und die zuständige Ausländerbehörde:

Innenministerium des Landes Sachsen-Anhalt, Halberstädter Straße 2, 39112 Magdeburg, Tel.: 0391/ 567 55 16, Fax: 0391/ 567 55 20

Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge,
Außenstelle Halberstadt,
Friedrich-List-Str. 3,
38820 Halberstadt,
Tel.: 03941/ 676-0, Fax: 03941/ 676 199;

Ausländerbehörde Hohenmölsen,
Landkreis Weissenfels,
tel.: 03444/143458; fax:03444/143480

Bitte schicken Sie auch eine Kopie Ihres Schreibens an:
Internationaler Menschenrechtsverein Bremen e.V.,
Wachmannstr. 81,
28207 Bremen,
Tel : 04215577093, Fax: 04215577094, e-mail:mail@humanrights.de sowie an: Info- und Lesecafé, Ludwigstr. 37, 06110 Halle, fax: 0345/1701241

Betreff: Bleiberecht für Alabi Adebayo

Sehr geehrte Damen und Herren,

Herr Alabi Adebayo aus Nigeria lebt zur Zeit als abgelehnter Asylbewerber mit Duldung in der Flüchtlingsunterkunft Markwerbener Strasse 24 in Weissenfels. Er kam im Juni 1998 als politischer Flüchtling in die BRD. Er ist seit seiner Studienzeit in den frühen 80er Jahren ein engagierter Aktivist für Demokratie und Menschenrechte. Ab 1993 beteiligte er sich an Kampagnen und Protesten gegen die Annulierung der Wahlen durch die Militärs. Er ist auch im deutschen Exil aktiv in der Organisation "Oodua Peoples Congress"(OPC), einer politischen, sozialen und kulturellen Organisation, die sich für die Belange der Yoruba einsetzt. Während der Proteste der nigerianischen Menschenrechtsbewegung im Frühjahr 1998,an denen er sich als Mitglied der "Campaign for Democracy" beteiligte, wurde er inhaftiert und gefoltert, schliesslich gelang ihm die Flucht in die BRD. Trotz dem Tod von General Sani Abacha im Juni 1998 und den angeblich demokratischen Wahlen im Februar 1999 hat sich an der Situation in Nigeria nichts gebessert. Die ethnischen Spannungen, denen bereits hunderte Menschen zum Opfer fielen, und die staatlichen Masaker im Nigerdelta dauern an. Vor allem der "Oodua Peoples Congress"(OPC), in der sich Adebayo auch engagiert, ist verschärfter politischer Verfolgung durch die nigerianische "Militärdemokratie" ausgesetzt. Präsident und Ex-General Olusegun Obasanjo gab gegen die Mitglieder der Organisation die Order "Sichten und erschiessen", wie es auch hier zu lande der internationalen Presse zu entnehmen war.

Während seiner Zeit in Deutschland betätigte sich Alabi Adebayo als einer der Koordinatoren der Menschenrechtsorganisation "The Voice Africa Forum Jena" und als Mitorganisator der "Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen". Besonders in Weissenfels, Halle und Jena leistete er einen beachtlichen Beitrag im Kampf für die Menschenrechte von Flüchtlingen in der BRD. Er ist Mitorganisator des Flüchtlingskongresses in Jena, bei dem er auch die Gelegenheit wahrnahm, um über die Verbrechen der nigerianischen Regierung zu berichten.

Nun ist Alabi Adebayo akut von Abschiebung bedroht. Er bekam von der Ausländerbehörde die Aufforderung, die BRD bis Ende Mai zu verlassen. Zum Zweck der Passbeschaffung wurde von der Ausländerbehörde zu einer Anhörung vor nigerianischen Botschaftsangehörigen gezwungen, denen er als Angehöriger der Opposition bekannt sein dürfte. Ein Abschiebeflug für den 29. Mai ist bereits gebucht.

Wir, die AktivistInnen und UnterstützerInnen der Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen, betrachten es als Skandal, dass Adebayo in der BRD kein Asyl gewährt wird, obwohl im als exponiertem Kritiker des nigerianischen Regimes in Nigeria Gefahr für Leib und Leben droht. Wir betrachten es als Skandal, dass die Deutschen Behörden ihn in Kollaboration mit Behörden des Verfolgerstaates abschieben wollen. Wir werden alles in unserer Macht stehende unternehmen, um dies zu verhindern.
* Wir fordern die sofortige Wiederaufnahme des Asylverfahrens von Alabi Adebayo!
* Wir fordern die ungehinderte Weiterführung von Adebayos exilpolitischen Aktivitäten zu der Situation der Menschenrechte in Nigeria und Afrika!
* Adebayo darf nicht aufgrund seines Kampfes für Abschiebestop nach Nigeria abgeschoben werden!
* Wir fordern die sofortige Beendigung der Kollaboration der deutschen Behörden mit der nigerianischen scheindemokratischen Regierung!
* Jede Abschiebung von Personen, die wie Adebayo führende afrikanische politische Aktivisten und Menschenrechtler sind, bedeutet die Verletzung der persönlichen Menschenrechte und die Behinderung ihres Engagements im Exil für die Herstellung und Einhaltung der Menschenrechte!
* Wir fordern einen Abschiebestop für politisch, rassistisch und geschlechtsspezifisch verfolgte Flüchtlinge in Deutschland!
* Wir fordern die Abschaffung der Todesstrafe und der repressiven Regierung in Nigeria. Wir unterstützen die Initiative für eine souveräne Nationalkonferenz in Nigeria!
Name Organisation/Adresse Beruf/Profession Unterschrift/Signature

 

top of page Internationaler Menschenrechtsverein Bremen mail@humanrights.de

back