Gib
Fixstern eine Schanze!
Die Schließung des Fixstern zum Ende des letzten Jahres stellt auch für
die
an irrationalen Entscheidungen nicht arme Hamburger Drogenpolitik ein Novum
dar.
Hier wurde eine Einrichtung geschlossen, nicht weil ihre Arbeit als qualitativ
schlecht beurteilt wird, sondern allein, weil mit dieser Schließung eine
Partei des derzeitigen Regierungsbündnisses glaubt, einen symbolischen
Erfolg ihrer Politik markieren zu können. Die Nachfolgeeinrichtung des
Fixstern auf der Brammerfläche soll zwar Beratung, Spritzentausch und
medizinische Grundversorgung anbieten. Auf einen niedrigschwelligen Bereich – Konsumraum
und Wärmestube - wird jedoch verzichtet; weiterhin gibt es keine Speisen
und Getränke zum Selbstkostenpreis mehr, keine Kleiderspenden, Duschen,
Toiletten sowie Gelegenheit, die Kleidung zu waschen - kurz: Ziel ist nicht
Hilfe für KonsumentInnen, sondern ihnen wird der letzte vorhandene Rückzugsraum
genommen. In „enger Kooperation“ mit der Polizei soll dafür gesorgt werden,
dass die Drogenszene bis 2005 aus dem Schanzenviertel verschwindet. Ist dieses
erreicht, soll der Betrieb der eigens errichteten „Interims“-Einrichtung, so
die Planung, wieder eingestellt werden. Die Ex-Gäste des Fixstern haben
größtenteils hier im Viertel ihren Lebensmittelpunkt und werden
nicht deshalb verschwinden, weil die Hilfeeinrichtung verschwunden ist. Sie
werden mit ihren Problemen allein gelassen, genauso wie die AnwohnerInnen mit
den ihren. Die einzige Lösung dieser Probleme scheint massive Polizeipräsenz
zu sein. Die finanziellen und sozialen Kosten dieser Repression sind immens
und bewirken lediglich eine Verdrängung derjenigen, die nicht mehr in
die schicke Schanze passen sollen.
Das Stadtteilbündnis „Fixstern bleibt!“ fordert nach wie vor
die Wiedereröffnung des Fixstern einschließlich Konsumraum.
Bereits am letzten Samstag, dem 17.01.04, sollte die einstweilige Wiedereröffnung auf dem Achidi-John-Platz stattfinden. Freitag nachmittag jedoch wurde uns von amts wegen mitgeteilt, dass weder Pavillon noch Heizung noch die kostenlose Abgabe von Essen und Getränken genehmigt sei. Schriftlich wurde hier gar nichts begründet, mündlich wurden mehrere Erklärungsansätze angeboten:
a) Essen-/Getränkeverteilung ruiniert die notleidenden Kneipen auf dem Schulterblatt sowie
b) Ansammlungen von Junkies sollen verhindert werden, deshalb wurde ja auch der Fixstern geschlossen (!)
Aus diesem Grund kam lediglich eine mobile Wärmestube (Bus) zum Einsatz, aus der das Essen an die Ex-Fixstern-Gäste verteilt wurde, auch interessierte Piazza-Besucher erhielten eine Tasse Tee oder Kaffee.
Selbstverständlich geben wir nicht auf, sondern versuchen es nochmal. Also:
S amstag, 24.01.04 ab 11:00 Achidi-John-Platz
einstweilige Wiedereröffnung der Wärmestube
+++leckeres
Essen+++warme Getränke+++wenn nichts dazwischen kommt...
Fixstern
zurück ins Schanzenviertel!
Stadtteilbündnis „Fixstern
bleibt!“ z.Zt. Schulterblatt 23 b
SPENDENKONTO: Rolf Becker - "FixStern bleibt", HASPA (20050550),
Kto.-Nr.1230 459 297
email: fixstern-bleibt@gmx.de Homepage: www.fixstern-bleibt.de.vu