Für Samstag, d. 13. Oktober 2001 hat der sogenannte NPD-Landesverband Schleswig-Holstein einen Aufmarsch an der Exe angemeldet, der offiziell um 11 Uhr beginnen soll. Hinter diesem Landesverband verbirgt sich eine Führungsriege, deren Funktionäre wegen ihrer offenen Bekenntnisse zum NS-Staat und extremster Gewaltbereitschaft, selbst mit ihrer eigenen Bundespartei im Konflikt liegen.
 

BETEILIGT EUCH AN DER VORBEREITUNG DER PROTESTE GEGEN DEN GEPLANTEN AUFMARSCH DER NPD AM 13. OKTOBER IN FLENSBURG!

Die Erinnerung an den 23.10.1999 ist noch frisch: Da zogen 75 Neonazis mit drei Stunden Verspätung und unter heftigen Protesten und Behinderungen mehrerer hundert GegendemonstrantInnen auf einer verkürzten Route durch das Viertel am Friesischen Berg. Unter den weit überwiegend von auswarts angereisten Nazis befanden sich auch NPDler (s. Foto), die aber lediglich "schmückendes" Beiwerk der vom Bündnis Rechts für Lübeck (BRL) gesteuerten Hetzkampagne gegen das alternative Wohnprojekt Hafermarkt in Flensburg bildeten.

Inzwischen haben sich die Kräfteverhältnisse innerhalb des neonazistischen Lagers deutlich verschoben. Der schleswig-holsteinische NPD-Landesverband ist auf zwei Parteitagen in Tönning von dem äußerst gewaltbereiten NS-Flügel der sogenannten Freien Nationalisten übernommen worden. Jürgen Gerg aus Lübeck (hier links neben dem Anmelder des in Flensburg bevorstehenden NPD-Aufmarsches, Jšrn Lemke) stammt aus dem Umfeld des bekannt-berühtigten Christian Worch aus Hamburg, und ist heute angestellter "Landesgeneralsekretär" des NPD-Landesvorstandes. Gegen ihn wurde vom Präsidium der Bundes-NPD ein Ausschlu§verfahren eingeleitet, das mit "nationalsozialistischen Bekenntnissen" Gergs begründet wurde.

Das herausragendste Vorstrafenregister im neuen Landesvorstand der NPD - v. a. wegen zahlreicher Gewaltdelikte - besitzt wohl der im Februar d. J. zum Landesvorsitzenden selbst gewählte Peter Borchert aus Kiel (s. Foto rechts). Er ist zwar wegen seiner aktiven Beteiligung an einem 1. Mai-Aufmarsch der Freien Nationalisten vom Vorstand der Bundespartei abgesetzt worden, bekleidet aber faktisch diese Position weiterhin. Allein am 25. 08.01 wurden gegen ihn (in Kiel) zwei weitere Strafanzeigen wegen neuer übergriffe gestellt.

Am 13. Oktober 2001 wird es in Flensburg darauf ankommen, vielfältige Proteste und Interventionen gegen den Aufmarsch des rassistischen und menschenverachtenden Neonazismus durchzuführen. Es sollte praktisch deutlich werden, dass eine zunehmende Anzahl FlensburgerInnen weder gewillt ist, ihm ihre Stra§en zu überlassen noch seine rassistische Propaganda zu tolerieren. Wie die Geschichte gezeigt hat und zeigt, geht es dabei nicht so sehr um weltfremde akademische Fragen wie "legal oder illegal", "Gewaltlosigkeit oder Gewalt". Vielmehr geht es um verantwortbares persönliches und politisches Handeln mit Augenmaß. Je mehr Menschen sich den Neonazis entgegenstellen, desto enger wird ihr Spielraum, und desto weniger Druck lastet objektiv auf der Polizeiführung, den Aufmarsch um jeden Preis zu gewährleisten.

Linkes Plenum gegen den NPD-Aufmarsch, 
c/o "Schlachterei", Norderstr. 135

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