Ministerium für Informationen

der freien Republik Wendland

Informationswiederbeschaffung

Abteilung 27b-6

Wir dokumentieren aus der Newsgroup cl.atom.aktionen


Teil I: Castor Gundremmingen -> Walheim


Die-In Offingen / Längere Blockade Westerstetten (Zusammenstellung von dpa-Meldungen & eigenen Berichten)

Gundremmingen

(dpa/lby) - [...] Um 09.19 Uhr öffneten sich die Tore des Kraftwerks, eine Diesellok zog den 85,5 Tonnen schweren Behälter zum nahegelegenen Bahnhof Offingen. Von dort aus fuhr er über Günzburg und Neu-Ulm in Richtung Walheim weiter, [...]. Der Sonderzug verließ bayerisches Gebiet um 10.30 Uhr.

Die Polizei hatte das Gebiet rund um das Kraftwerk und die Zufahrten zu umliegenden Gemeinden abgeriegelt. [...] Allein an Bord des Zuges befanden sich rund 200 Beamte, die in [zwei, d.A.] Personenwaggons mitfuhren.

Verstärkt wurde die schwäbische Polizei durch Bereitschaftspolizei und Bundesgrenzschutz. [...]

Die Demonstranten hatten einen Tag zuvor aufgegeben und ihre angekündigte Schienenblockade abgesagt. "Die Polizei riegelt das ganze so perfekt ab, daß wir gar nicht hinkommen", sagte Konrad Link von der "Mahnwache Gundremmingen". Er und elf Mitstreiter verbrachten die Nacht in einem Wohnmobil. Am Tag, als der Castor rollte, waren neun Atomkraftgegner übriggeblieben, die sich demonstrativ auf den Boden warfen, als der Behälter den Bahnhof verließ. [...]

[...] ein Dutzend Atomgegner demonstrierten am Bahnhof Offingen mit einem "Die-In". Als der Castor den Bahnhof verließ, legten sie sich auf den Boden, "um die tödliche Bedrohung sichtbar zu machen".

"Die Strecke ist sauber", verkündete ein Polizeibeamter. In der Nacht zuvor patroullierten Beamte ständig entlang der Strecke, die Gleise waren mit Scheinwerfern taghell erleuchtet. Auf den umliegenden Straßen gab es die ganze Nacht Verkehrskontrollen. (dpa/lby kh lg dö 281203 & 281323 Feb 97)

(eigener Bericht) - Nach Berichten von AtomkraftgegnerInnen setzte die Polizei in Gundremmingen und Neckarwestheim bzw. Walheim auch Störsender ein, um die Kommunikation mit Handys zu unterbinden. Entlang der Bahnstrecke beschnitt die Polizei schon Tage vorher Hecken, um besseren Überblick zu haben.

Westerstätten

(dpa) - [...] Bei Westerstetten in Baden-Württemberg mußte der Zug eine viertelstündige Zwangspause einlegen, weil Demonstranten die Schienen blockiert hatten. Sie wurden von der Polizei weggetragen. [...] (dpa tr/la/ am ik pi 281522 Feb 97)

(eigener Bericht) - Nach Berichten von AtomkraftgegnerInnen wurde in Westerstetten nicht nur der Zug mit zwei Personenwaggons voller Beamten und dem dahinter folgenden Castor-Waggon eine halbe Stunde lang blockiert, sondern infolgedessen auch ein ICE und IR, deren Passagiere durch Transparente so gut es ging über den Grund ihres Stops aufgeklärt wurden. Jüngere PolizeibeamtInnen zollten den BlockiererInnen Respekt, während die PolizeiführerInnen sich verärgert gaben. Die AtomgegnerInnen wurden erkennungsdienstlich behandelt und befinden sich inzwischen wieder auf freiem Fuß.

(Stand: 28.2.97, 16:30)


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