President William J. Clinton
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Sehr geehrter Präsident Clinton,

Ich schreibe Ihnen um meine volle Unterstützung für die Bewährung von Herrn Peltier auszudrücken. Herr Peltier ist ein Native American, der seit 24 Jahren im Gefängnis ist, nachdem er des Mordes an zwei FBI­Agenten für schuldig gefunden wurde. Herr Peltier hat stets seine Unschuld beteuert. In Wirklichkeit gibt es bis zum heutigen Tag keinen einzigen Beweis einer Mitbeteiligung Herrn Peltiers an dem Tod der beiden Agenten und US­Staatsanwälte haben in den Jahren 1986, 1993, 1995 und 1997 auch zugegeben, daß sie "...nicht wissen wer die Agenten tötete". Im Gegenteil, es existieren genügend Beweise, die die Fairness seines Verfahrens und die anschließenden Berufungen und Anhörungen in Frage stellen: ­ Falschaussagen wurden vom FBI wissentlich benutzt um Herrn Peltiers Auslieferung aus Kanada an die USA zu erwirken
­ der Richter im Prozess, Richter Benson, war für seine Anti­Indianer Haltung bekannt
­ Herr Peltier wurde nicht von einer Jury seinesgleichen verurteilt, sondern von einer ausschließlich weißen Jury
­ Richter Benson ließ die Vorlegung von Beweisen von Amtsvergehen des FBI's nicht zu und beeinflußte die Verhöre von belastenden Zeugen
­ Den Anwälten von Herrn Peltier wurde das Recht, relevante entlastende Zeugen vorzuladen, verweigert
­ ballistische Berichte wurden erfunden um eine direkte Beteiligung Herrn Peltiers am Tod der Agenten vorzutäuschen

Angesichts dieser und anderer Fakten verabschiedete das europäische Parlament und die Regierungen Italiens und Belgiens eine Resolution, in der sie eine Begnadigung fordern. Die Assembly of First Nations (AFN) in Kanada und das National Congress of American Indians (NCAI), Amnesty International, Friedensnobelpreisträger Rigoberta Menchu Tum und Desmond Tutu, das Kennedy Memorial Center for Human Rights, Jesse Jackson, der Dalai Lama, der Erzbischof von Canterbury, der ehemalige Justizminister der USA General Ramsey Clark, viele Parlamentarier der USA, Frankreich und Großbrittaniens und Millionen Menschen in der Welt fordern die Freilassung von Herrn Peltier.

Herr Peltier hat eine viel längere Haftstrafe als andere für ähnliche Straftaten verbüßt und hat sich während der vielen Jahre seiner Gefangenschaft vorbildlich benommen. Er hat ständig versucht, seinem Volk zu dienen, er arbeitet mit medizinischen Fachkräften zusammen um das Gesundheitswesen in den Reservationen zu verbessern; half Pläne zu Förderung von begabten indigenen Jugendlichen aufzustellen; war maßgeblich an einem Stipendiumprogram für Native Americans an der Universität New Yorks beteiligt, half eine Zeitung für Native Americans im Bundesstaat Washington zu gründen. Außerdem spielte er eine Schlüsselrolle in einer Kampagne zu Förderung von Kunst von Gefangenen. Diese Taten alleine reichen aus, um Herrn Peltier zu begnadigen.

Ich bin besonders besorgt wegen des sich verschlechternden Gesundheitszustandes von Herrn Peltier.Er ist mittlerweile 55 Jahre alt und leidet nicht nur unter Herzbeschwerden und Diabetes, sondern er hat auch fast die volle Sehkraft eines Auges aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung verloren. Er hat ein Kiefer­Leiden, so daß Herr Peltier ständige Schmerzen hat und seinen Kiefer nicht mehr bewegen und sein Essen nicht mehr kauen kann. Dr. Keller, ein Spezialist der Mayo Klinik, hat eine kostenlose Behandlung angeboten, hat aber von der Gefängnisbehörde keine Genehmigung erteilt bekommen. Aus all diesen Gründen bitten wir Sie eindringlichst, Hern Leonard Peltier zu begnadigen.

mit freundlichen Grüßen,