Infos/Artikel zu Mumia Abu­Jamal

Anatomie einer Lüge

Mumia Abu­Jamal
26/7/99

Nachricht: Ein 47jähriger Ersatzlehrer gibt bekannt, daß er gehört habe wie der ehemalige Black Panther Mumia Abu­Jamal den Mord ein einem Philadelphia­Polizisten gestand. Die Zeitschrift Vanity Fair drückt ein Interview mit Phillip Bloch ab, in dem er erzählt, daß Jamal ihm das Geständnis im Winter 1992 während seines Besuchs in Huntingdon­Gefängnis machte. Die Polizei lobt Bloch für seinen "Mut", und die Philadelphia­Staatsanwaltschaft behauptet, damit sei Jamals Schuld bewiesen.

Fast eine Woche lang bringen Zeitungen in Sommer 1999 überdimensionierte Schlagzeilen, und Talkshow machen mit der obigen Geschichte ein gutes Geschäft. Das tratschorientierte Disney­Gesellschafts gehörende Fernsehprogramm 20/20, nennt es einen "signifikanten Entwicklung" im Fall Jamal und bläht die Bedeutung dieses neuen Zeugen, eines Mannes, der behauptet, ein einger Freund Jamals zu sein, schamlos auf.

Keine einzige Zeitung oder sogenannte "Nachrichten"­Programm machte sich die Mühe, seine Geschicht bei mir zu überprüfen oder seine Angaben über sich selbst bei der Pennsylvania Prison Society, der Organisation, für die er tätig war während seiner Besuche in den Staatsgefängnissen Pennsylvanias, zu überprüfen. Eine überraschende Abweichung von journalistischen "Standarden". Stattdessen, überstürten sich Zeitungen und andere Medien mit der alten Rechtfertigung "sie machten es ­ also können wir es machen", um ihre Auflage mit dieser "heißen" neuen Geschichte zu steigern! Man konnte sie fast nach lechzen hören! nach der "Sensation!" Presse anhalten! Selten hat eine Lüge soviel Tinte, Videoband oder Bäume vergeudet!

Laß uns (der Einfachheit halber) annehmen, daß Bloch die Wahrheit sagt. Seit wann werden Denunzianten bei den Bullen so herzlich gelobt? In Wahrheit, hassen die Bullen Denunzianten, wie Fälle, wo Bullen gegeneinander aussagen, deutlich machen! Wurden die Bullen, die über die brutalen Angriff gegen Abner Louima in New York aussagten, für ihren "Mut" gelobt, oder wurden sie verflucht und geächtet? Was meints du?

Bloch behauptet, daß ich "enger Freund" von ihm war, gibt aber zu, daß seine Briefe jahrelang unbeantwortet blieben! Wenn seine Geschichte wahr ist, ist er nicht ein Denunzianten und Verräter?

Blochs Enthüllung ist unwahr, we seine eigenen Worten zeigen. Nehmen wir nochmal der Einfachheit halber an, daß alles, was er sagte, wahr ist. Warum denn, hätte er mir, sechs Monate nach meinem "Geständnis", die folgenden Worten schreiben sollen?

I sah den Film ­ ‘Incident at Ogalala’ [sic] letzten Monat ­ Nachdem Peltiers Mitangeklagten von den Geschworenen freigesprochen wurden ­ (in einem getrennten Verfahren) ­ die FBI (Interview) sagte, daß die Geschworene und ihre Familien von den Indianern eingeschüchtert wurden. Dann wurde der Obmann der Geschworenen interviewt ­ er sagte, daß keiner der Geschworenen je einen Indianer gesehen hätte ­ die Behauptungen der FBI unwahr wären. Dann guckte er in die Kamera und sagte ­ I dachte, daß die FBI­Agenten uns alle (die Geschworene) umbringen wurden ­ nachdem das Urteil vorgelesen wurde. Also ­ es ist möglich Gerechtigkeit von einer Geschworenenjurie zu bekommen ­ nicht immer ­ aber, manchmal. Also, wenn du ein neues Verfahren bekommst ­ hast du gute Chancen freigesprochen zu werden, denke ich mir. (Brief; 17. July 1993) […Bloch]

Frage: Warum jemandem schreiben, und über neue Verfahren oder Freispruch schreiben, wenn dieser dir seine Schuld gestanden hat? Antwort: Einfach. Es gab kein Geständnis. Punkt. Herr Bloch wußte das sechs Monaten nach dem angeblichen Geständnis, was bedeutet, das er jetzt lügt.

Hat Bloch dieses "Geständnis", wie die Bullen des 6. Distrikts, auch "vergessen"? Ich weiß es nicht, und ehrlich gesagt, es interessiert mich nicht, warum er erst jetzt damit kommt. Vielleicht ist er enttäuscht, das er immer noch ein Ersatzlehrer ist, und braucht die Hilfe von Freunden mit guten Bezeihungen? Vielliecht sucht er die Wärme der Scheinwerfer? Wer weiß? Wen interessiert es?

Seine eigene Worten beweisen, er mag kein Denunzianten noch ein Verräter sein ­ aber, ein Lügner.

Mit diesem Auftritt, beweist er, wie dreckig sogenannte Mulljournalismus werden kann.

© 1999 MAJ
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