Dieser OriginalBayerWerbeslogan erschien 1996 als ganzseitige Anzeige für das Insektenvernichtungsmittel BAYGON in der größten Tageszeitung Guatemalas. Dieser zunächst als Entgleisung angesehene Spruch zeigt deutlich die ungebrochene Geisteshaltung des Konzerns. Der "plötzliche Tod" ist tatsächlich eine Spezialität von BAYER. Ob bei der Entwicklung chemischer Kampfstoffe oder der Produktion des Vernichtungsgases Zyklon B durch die IG FARBEN: BAYER kann durchaus auf eine speziell deutsche, den Tod bringende Geschichte zurückblicken.
Aufgrund der Empörung den diese Werbung auslöste, wurde sie kurz darauf von der Konzernleitung als "unglückliches Wortspiel" zurückgezogen. Die damit ausgelösten Assoziationen zur deutschen Vergangenheit und der Rolle die Bayer im Nationalsozialismus spielte, waren zu offensichtlich. Daß der Konzern nach wie vor keine Verantwortung für die eigene Geschichte zu übernehmen bereit ist, zeigt sich nicht nur im Umgang mit den ehemaligen ZwangsabeiterInnen, sondern auch in der Tatsache, daß Bayer in Staaten investiert, in denen z.B.die Todesstrafe eine gängige Praxis ist.
Die globale Macht der Konzerne... Seit über einhundert Jahren ist der BAYER Konzern international aktiv. Mit ihm verbinden sich nicht nur Produkte wie Aspirin oder Antibiotika. Der Konzern steht auch für chemische Kampfstoffe, zahllose Insekten und Haushaltsgifte, übelste Arbeitsbedingungen in seinen Werken in der sogenannten 3.Welt, die gentechnische Manipulation pflanzlichen, tierischen und menschlichen Lebens, Massenmord an ZwangsarbeiterInnen während der NSZeit und Engagement und Investition in Folterstaaten und Staaten die die Menschenrechte massiv missachten . Von Hitler bis Pinochet, immer wieder arbeitet der Konzern im Interesse seiner Profite und mit dem Segen seiner Aktionäre mit Diktatoren und Kriegsverbrechern zusammen. Es gibt kein Land der Erde, indem BAYER nicht mit einem Werk oder einer Niederlassung vertreten ist. Die sich dadurch ergebene Zahl der weltweit bei BAYER Beschäftigten oder von BAYER abhängigen Menschen ist faktisch nicht ermittelbar. Als einer der größten multinationalen Konzerne hat BAYER erheblichen Einfluss auf die Politik in allen Regionen der Welt. Im Zeitalter der Globalisierung versteht es der Konzern mit geringeren Lohnkosten sowie niedrigen sozialen und umwelttechnischen Standards seine Bestrebungen nach Höchstprofiten weltweit immer besser durchzusetzen.
Die von der deutschen Chemieindustrie betriebene (und auf Initiative von Bayer gegründete) IG FARBEN steht wie kaum ein anderer Konzern für die enge Verflechtung zwischen der deutschen Wirtschaft und dem faschistischen TerrorRegime der Nazis. Die IG FARBEN profitierte von der Politik der NSDAP wie die Nazis von der Unterstützung der IG FARBEN profitierten. Der Konzern perfektionierte das vom damaligen BAYERChef und heutigen Ehrenbürger der Stadt Leverkusen, Carl Duisberg, bereits im ersten Weltkrieg "erfundene" System der Zwangsarbeit. In allen Werken der IG FARBEN wurden Abertausende von ArbeitssklavInnen zu Tode geknechtet. In Auschwitz betrieb der Konzern sogar ein eigenes KZ. Alleine in diesem werkseigenen KZ Ausschwitz III Monowitz kamen bei einer Stammbelegschaft von ca. 10.000 Personen innerhalb von nur drei Jahren ca. 30.000 Häftlinge ums Leben. Erst über 55 Jahre nach der Verstrickung von BAYER in das System der Ausbeutung von SklavenarbeiterInnen bequemte sich der Konzern auf Grund massiven öffentlichen Drucks dem Stiftungsfond " Erinnerung , Verantwortung, Zukunft "beizutreten. Die Einzahlung in den Stiftungsfond kann jedoch nur als ein versuchter Freikauf von eventuellen Schadensersatzansprüchen von Seiten der ZwangsarbeiterInnen gewertet werden. In üblich gewordener grossdeutscher Schlussstrichmentalität soll das Kapitel Nationalsozialismus ein für alle mal geschlossen werden. Der Konzern weigert sich wie eh und je eine angemessene Verantwortung für einen entscheidenden Teil der eigenen Geschichte zu übernehmen. BAYER möchte sich unter der Bedingung, dass es anschließend keine Prozesse mehr geben soll, mit einer steuerfreien, lächerlich geringen Summe für jedes noch lebende Opfer auf ewig entlasten. Es gibt keinen Betrag, der die erlittenen Qualen der Betroffenen wirklich entschädigen oder gar wieder gut machen könnte. Fakt ist jedoch, daß die von der Industrie und der politisch Verantwortlichen angestrebte Summe nicht als akzeptabler Versuch gewertet werden kann den Forderungen der Menschen, die unter Zwang und Terror für die Profite der Konzerne geschuftet haben, entgegenzukommen. Es kann ohnehin nur noch die täglich geringer werdende Zahl der Überlebenden entschädigt werden. Bis heute lässt BAYER dabei jegliche eigenständige Initiative vermissen, das ungeheuerliche Feilschen um Entschädigungszahlungen durch sofortige Zahlung an seine ZwangsarbeiterInnen zu beenden. Die überlebenden ZwangsarbeiterInnen warten weiterhin auf eine Entschädigung und eine Entschuldigung der Konzernleitung, die ihnen der BAYER Vorstandstandsvorsitzende Schneider weiterhin verwehrt.
Seit 1982 wird der afroamerikanische Journalist und Autor Mumia AbuJamal in den Todestrakten USamerikanischer Gefängnisse festgehalten. . Mumia AbuJamal klagte in seiner Tätigkeit als Journalist in Reportagen, Talkshows und Sendungen die polizeiliche Gewalt gegen Schwarze, Rassismus, staatliche Willkür und die Unterdrückung von Minderheiten an und war der Polizei und den Herrschenden stets ein Dorn im Auge. In einem politisch und rassistisch motivierten Schnellverfahren wurde das frühere Mitglied der "Black Phanter Party" 1982 von dem als " Henker von Philadelphia" bekannten Richter Sabo wegen angeblichem Polizistenmord zum Tode verurteilt. In diesem Schnellprozess wurden nachweislich entlastendes Beweismaterial unterdrückt, Zeugen zu Falschaussagen gezwungen . Geschworene wurden nach rassistischen Motiven berufen und bewusst von der Staatsanwaltschaft und dem Richter manipuliert. Das Anwaltsteam von AbuJamal hat eine erdrückende Anzahl an Ermittlungs und Verfahrensfehler zusammengetragen. Weltweite Proteste und Solidaritätsbekundungen konnten 1995 und 1999 angesetzte Hinrichtungstermine verhindern. Trotzdem ist Mumia AbuJamal weiterhin von der Hinrichtung bedroht und benötigt dringend breite internationale Unterstützung ! Der für die Hinrichtungen im US Bundesstaat Pennsylvania verantwortliche Gouverneur Thomas Ridge, der im Laufe seiner Amtszeit bereits 171 Hinrichtungsbefehle unterzeichnet hat, bereiste im September 1999 Deutschland um für den Industriestandort Pennsylvania zu werben. Dort befindet sich die USZentrale des BAYER Konzerns. Der BAYER Vorstand hält seit langem engen Kontakt zur Regierung von Pennsylvenia und gilt dort als einflussreicher Investor. So besuchte Ridge auch die Konzernzentrale in Leverkusen. BAYER engagiert sich in einem Bundesstaat in dem die Vollstreckung der Todesstrafe eine gängige Praxis ist. Mit einem Politiker wie Ridge, der sich mit der Ermordung von Häftlingen profilieren möchte darf es keinerlei Zusammenarbeit geben . Der BAYER Vorstand hätte mit seinem großen Einfluß die Möglichkeit sich für die Freilassung des Journalisten und Bürgerrechtler Mumia AbuJamal und die Abschaffung der Todesstrafe einzusetzen.
Wir fordern:
Erstunterzeichner dieses Aufrufes:
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschisten VVN/BdA Leverkusen,
Unabhängige AntifaschistInnen Leverkusen,
Coordination gegen Bayergefahren (CBG) Düsseldorf,
Mumia AbuJamal Solidaritätstreffen Köln,
Antifa Leverkusen