Infos/Artikel zu Mumia Abu­Jamal

Verleihungsfeier in Antioch ein großer Erfolg

Von C. Clark Kissinger

Bei der Feier unter freiem Himmel waren alle 1000 Sitzeplätze besetzt, Hunderte von anderen Studenten mit Freunden und Familien mußten stehen bzw. saßen auf der Notausgangstreppe des Gebäudes hinterm Podium. Die Treppe war mit Mumia­Fahnen geschmuckt, die von der Hawaii Ortsgruppe von Refuse & Resist an den Studenten geschickt wurde. 150 Meter entfernt standen ein paar Hunderte mürrischen Gegendemonstranten.

Seit Wochen versuchen verschieden Bullenorgenisationen die Universität Antiochs unter drück zu setzten, die Einladung an Mumia als Ehrenredner zurückzunehmen. Aber die Studenten und die Leitung der Universität blieben fest, Hunderte von Einwohnern Yellow Springs unterstützten die Universität und stellten sich als Ordner zur Verfügung.

Ein paar Nächte vorher stopften die faschistische “National Alliance” die Briefkästen in Yellow Springs voll mit rassistischer Propaganda. Michael Smerconish, Moderator eines Radio­Talk­Show von Philadelphia und ehemaliger Gehilfe des verstorbenen rassistischen Bürgermeisters Frank Rizzo, sendete von einem provisorischen Studio in einer nahe gelegenen Bar. Und Maureen Faulkner wurde bei der lokalen Medien vorstellig.

Da Mumias geplannte Rede für öffentlichen Diskurs gesorgt hat, bot Antioch Universität beide Parteien ihre Räumlickheiten für eine Debatte mit einem neutralen Moderator zur Verfügung an. Die FOP, Maureen, Smerconish, Lynn Abrahams und Dan Flynn lehnten es ab zu debatieren. Während die Stühle der FOPler unbesetzt blieben, erörterten einige Stunden vor der Feier Rosemari Mealy, Clark Kissinger, Mark Taylor, und Pam Africa in einem überfüllten Saal die Argumente für ein neues Verfahren für Mumia.

Da Mumia nicht anwesend sein konnte, bat die Studenten Autorin Leslie Feinberg eine Rede zu halten. Leslies Rede gab das breitgefächertes Publikum eine ausgezeichnete Einblick in den Fall Mumia.

Als es endlich so weit war, sagte der Präsident Antiochs, daß diejenige, die dagegen seien, die Rede Mumias abzuspielen, aufstehen dürften und dem Podium den Rücken zeigen. Als die Kassette abgespielt wurde, taten dies 9 Menschen und einer der graduierenden Studenten verließ die Zeremonie. Nachdem die Kassette zu Ende war, gab es lange Applaus der über 1.000 Anwesenden.

Bis dahin waren die paar Hunderte Gegendemonstrantion schon längst verschwunden. Einige der graduierende Studenten hielten eine Rede, u.a. der Student, der gegen die Abspielung der Rede Mumias war. Der Wünsch nach Gerechtigkeit für Mumia war so überwältigend, daß er es sich nicht traute Mumias Namen zu erwähnen, stattdessen forderte er eine Gedenkminute für Daniel Faulkner. Dies verursachte bei nicht wenigen im Publikum einen Hustenanfall.

Als die Absolventen aufs Podium gingen um ihre Diplome überreicht zu bekommen, trugen ein halbes Dutzen von ihnen Mumia­Aufkleber auf ihrer Kleidung. Noch ein Mal obsiegt die Forderung der Jugendlichen nach Gerechtigkeit.

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