Atomtransporte mit Fährschiffen der Reederei Scandlines über die Ostsee

 

(Letzte Aktualisierung: 21.06.2011)

Nicht nur über das Hamburger Stadtgebiet und den Hafen, über Bremen und insbesondere den Bremerhavener Hafensondern auch über die Häfen von Rostock, Puttgarden/Fehmarn und Sassnitz/Rügen gehen eine Vielzahl von Atomtransporten. Hamburg, Bremen/Bremerhaven, Rostock, Puttgarden und Sassnitz sind Drehscheiben zur Versorgung der Atomkraftwerke im internationalen Atomgeschäft.

Unbestrahlte Brennelemente, das extrem giftige Uranhexafluorid (UF6) sowie andere Produkte im Zusammenhang mit der Nutzung der Atomtechnologie werden u.a. in diesen Häfen umgeschlagen und/oder durch Stadt- und Urlaubsgebiete transportiert.

=> Atomtransporte werden nachweislich mit Fährschiffen der Reederei Scandlines auf den 
      Routen
Rostock - Trelleborg, Puttgarden - Rødby sowie auf der Linie Sassnitz - Trelleborg 
      über die Ostsee durchgeführt.

Die Reederei Scandlines teilt am 20.06.11 in der Pressemitteilung 10/2011 mit der Überschrift "Sichere Transportwege mit Scandlines" u.a. mit: "Neben dem Passagierverkehr ist Scandlines für die verladende Wirtschaft und für Speditionen seit vielen Jahrzehnten zuverlässiger Transportpartner im Ostseeraum. Zum Portfolio zählt auch der Transport von Gefahrgut."
Scandlines gibt in der Pressemitteilung die Durchführung von Atomtransporten über die Ostsee zu: "
Auf den Ro/Pax-Fähren von Scandlines werden auch Gefahrgüter der Klasse 7 [radioaktive Frachten] transportiert, jedoch keine, die unter den INF-Code (Internationaler Code für die sichere Beförderung von verpackten bestrahlten Kernbrennstoffen, Plutonium und hochradioaktiven Abfällen mit Seeschiffen) fallen. Demnach befördert Scandlines keine hochradioaktiven Stoffe wie Plutonium, Abfälle oder Brennelemente, die bereits im Einsatz waren. Sämtliche Gefahrgutklassen kann Scandlines unter Einhaltung der entsprechenden Verordnungen auf der Route Puttgarden-Rødby mit der Gefahrgutfähre 'Holger Danske' und auf der Route Rostock-Trelleborg auf gesondert eingerichteten Gefahrgutabfahrten transportieren - wobei auch hier der INF-Code eine Einschränkung darstellt."

Die Ostsee-Zeitung (ostsee-zeitung.de) berichtet am 17.06.11 unter dem Titel "Atomfracht rollt auch über die Ferieninsel Rügen" u.a.: "Die heimlichen Atom-Transporte durch Norddeutschland werden nicht nur über den Rostocker Seehafen abgewickelt: Auch über die Häfen Sassnitz auf Rügen und Puttgarden auf Fehmarn werden Brennelemente für AKW in Deutschland, Frankreich und der Schweiz transportiert." Von der Ostsee-Zeitung wird in dem Arikel mitgeteilt. "Die Fracht wird von Fähren der Rostocker Reederei Scandlines über die Ostsee verschifft. Das bestätigte  Scandlines-Sprecherin Susanne Kock der OZ [Ostsee-Zeitung]. Auch das Transportunternehmen NCSG (Nuclear Cargo Service Group) aus Hanau (Hessen) räumt ein, dass Lkw mit nuklearer Fracht über die Urlaubsinseln Rügen und Fehmarn rollen. "
"Auf der Route Fehmarn - Rødby setze Scandlines", laut dem Bericht in der Ostsee-Zeitung, "für die gefährlichen Stoffe die Gefahrgutfähre 'Holger Danske' ein. Auf den Strecken Trelleborg - Sassnitz und Trelleborg - Rostock würden die Atommaterialien auf normalen Fähren - etwa der 'Mecklenburg-Vorpommern' - mitgenommen."

Von den Lübecker Nachrichten (ln-online.de) wird am 17.06.11 unter der Überschrift "Radioaktive Brennstäbe rollen auch über Fehmarn" u.a. informiert: "Die geheimen Atomtransporte durch Schleswig- Holstein und Mecklenburg-Vorpommern werden nicht nur über den Rostocker Überseehafen abgewickelt: Nach LN-Informationen werden auch im Fährhafen Sassnitz auf Rügen sowie auf der Route Puttgarden-Rødby Brennelemente für Atomkraftwerke in Deutschland, Frankreich und der Schweiz transportiert." In dem Bericht der Lübecker Nachrichten wird ausgesagt: "Die Fracht wird von Fähren der Rostocker Reederei Scandlines über die Ostsee verschifft. Das bestätigte eine Unternehmenssprecherin. Auch das Transportunternehmen NCSG (Nuclear Cargo Service Group) aus Hanau (Hessen) räumt ein, dass Lastwagen mit der nuklearen Fracht über die beliebten Urlaubsinseln Fehmarn und Rügen rollen."
"Erst Anfang dieser Woche war bekannt geworden, dass allein im April und Mai 2011 sieben Transporte durch Schleswig-Holstein unterwegs waren. Die Kernbrennstoffe stammten", nach Angaben der Lübecker Nachrichten, "unter anderem aus einer Nuklear-Fabrik im schwedischen Västeras, wurden von dort in die Atomkraftwerke Brokdorf bei Hamburg und Gundremmingen (Bayern) sowie Meiler in Frankreich und der Schweiz geliefert. Die Brennelemente sind nach Auskunft des Schweriner Innenministeriums nur schwach radioaktiv."
Von den Lübecker Nachrichten wird die Scandlines-Sprecherin Susanne Kock mit der Aussage:
"'Wir haben eine Genehmigung, auf all unseren Routen Gefahrgüter der Klasse 7 zu transportieren'" zitiert ."Auf der Route Fehmarn–Rødby setze Scandlines" demnach "für die radioaktiven Stoffe fast nur die Gefahrgutfähre 'Holger Danske' ein. Auf den Strecken Trelleborg–Sassnitz und Trelleborg–Rostock würden", laut dem Artikel in den Lübecker Nachrichten, "die Atomtransporte aber auf Passagierfähren mitgenommen.
Die Lübecher Nachrichten teilen in dem Bericht weiter mit: "Welche Transporte welche Route nahmen und wie viele Lkw über die Fähren rollen, sagt Scandlines allerdings nicht. 'Das Transportunternehmen ist für uns ein normaler Kunde. Wir äußern uns daher nicht zu Details', so Kock. Auch die NCS Group hält sich bedeckt, bestätigt lediglich Fahrten auf allen drei Fährlinien."

Unter der Schlagzeile "Geheime Atom-Transporte über den Rostocker Seehafen - Eine Nuklearfabrik in Schweden beliefert über Rostock Atomkraftwerke in ganz Europa" wird am 14.06.11 von der Ostsee-Zeitung (ostsee-zeitung.de) u.a. informiert: "Über den Rostocker Überseehafen wird offenbar seit Jahren heimlich Atom-Material für Kernkraftwerke in ganz Europa verschifft - und das in großem Stil." Die Ostsee-Zeitung gibt in dem Bericht weiter bekannt: "Das Schweriner Innenministerium bestätigte jetzt der OZ [Ostsee-Zeitung] einen Transport mit radioaktiver Fracht, der bereits am 4. Mai [2011] durch Rostock rollte. Aus einer Atom-Fabrik in Västeras (Schweden) wurden frische Brennelemente für das Kraftwerk Brokdorf bei Hamburg per Schiff nach Rostock gebracht." "Dieser Transport ist kein Einzelfall", so die Ostsee-Zeitung in dem Artikel weiter. "Laut aktuellen Transportlisten des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter dürften allein seit Januar [2011] insgesamt 21 Transporte im Hafen angekommen sein.“
Der Rostocker Hafenkapitän Gisbert Ruhnke äußerte sich dazu gegenüber der Ostsee-Zeitung mit den Worten: "Dass Brennstäbe über Rostock transportiert werden, ist völlig normal."

 

Atomtransporte mit Fährschiffen der Reederei Scandlines über den Hafen von Rostock  

Atomtransporte werden u.a. über den Hafen in Rostock an der Ostseeküste mit den RoPax-Fähren (die Abkürzung RoPax steht als Kurzform für Roll On/Roll Off für Ladung sowie gleichzeitig für Passagiere) 'Mecklenburg-Vorpommern' (IMO-Nr.: 9131797, MMSI: 211245200, Rufzeichen: DQLV, Flagge: Deutschland) und 'Skane' (IMO-Nr.: 9133915, MMSI: 265463000, Rufzeichen: SIEB, Flagge: Schweden) der Reederei Scandlines von und nach Trelleborg in Schweden durchgeführt. Dabei werden u.a. angereichertes Uranhexafluorid und unbestrahlte Uran-Brennelemente über die Ostsee befördert.

=>Transporte von angereichertem Uranhexafluorid aus Urananreicherungs-Anlagen in der EU erfolgen auf der Straße über die Bundesländer Bremen und Hamburg zum Hafen von Rostock an der Ostseeküste. Dort wird das Uranhexafluorid mit RoPax-Fähren der Reederei Scandlines über die Ostsee nach Trelleborg in Schweden verschifft. Aus Trelleborg gehen diese Transporte anschließend weiter zu der Brennelementfabrik der Westinghouse Electric in Västeras/Schweden.  

=> Transporte von unbestrahlten (neuen) Uran-Brennelementen werden aus der Brennelementfabrik der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen auf der Straße durch die Bundesländer Bremen und Hamburg in den Hafen von Rostock an der Ostseeküste durchgeführt. Dort werden die unbestrahlten Brennelemente mit RoPax-Fähren der Reederei Scandlines über die Ostsee nach Trelleborg in Schweden verschifft. Aus Trelleborg gehen diese Transporte anschließend weiter in die AKW Ringhals in Väröbacka/Schweden, AKW Forsmark in Osthammar/Schweden und AKW Oskarshamn in Oskarshamn/Schweden.

=> Transporte von unbestrahlten (neuen) Uran-Brennelementen werden aus der Brennelementfabrik der Westinghouse Electric in Västeras/Schweden in die schwedische Hafenstadt Trelleborg transportiert. Dort werden die unbestrahlten Urandioxid-Brennelemente mit RoPax-Fähren der Reederei Scandlines aus Trelleborg in Schweden über die Ostsee in den Hafen von Rostock befördert. Aus Rostock gehen diese Atom-Transporte weiter auf der Straße durch die Bundesländer Hamburg und Bremen zu den betreffenden Atomkraftwerken in Deutschland, Frankreich und der Schweiz.  

Bundesregierung: Atomtransporte werden von der Reederei Scandlines durchgeführt

Auf eine Kleine Anfrage von der Fraktion 'BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN' im Deutschen Bundestag mit dem Titel "Uranhexafluorid - Sichere Lagerung und sachgemäßer Umgang zur Vermeidung von Umweltrisiken" antwortete die Bundesregierung am 16.12.09 in der Drucksache 17/253:
Frage von der Fraktion 'BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN': "15. Welche Transporte von UF6 wurden seit Beginn des Jahres 2007 weltweit grenzüberschreitend und innerhalb Deutschlands durchgeführt (wie viele zur See/Straße/Schiene), und welche Beförderer führten sie durch (bitte aufschlüsseln entsprechend der Antwort zu Frage 28 auf Bundestagsdrucksache 16/5381)?“
Antwort der Bundesregierung: "
In der nachfolgenden Tabelle sind die Daten zum Transport von angereichertem UF6 (Kernbrennstoff) für den Zeitraum vom 6. Januar 2007 bis zum 2. Dezember 2009 zusammengestellt. Als Beförderer waren u. a. die Firmen Nuclear Cargo + Service GmbH, Transkem, Kieserling, Sommer und Grotke, Atlantic Container Line, Hanjin Shipping, Aspol Baltic und Scandlines tätig. Die Transporte von UF6 mit natürlichem oder abgereichertem Uran bedürfen keiner Genehmigung gemäß § 4 AtG durch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und werden deshalb vom BfS statistisch nicht erfasst."

Auf eine Kleine Anfrage von der Fraktion 'Die Linke' im Deutschen Bundestag mit dem Titel "Transporte und Lagerung von Uranhexafluorid in der Bundesrepublik Deutschland" antwortete die Bundesregierung am 21.05.07 in der Drucksache 16/5381:
Frage von der Fraktion 'Die Linke': "28. Welche Transporte von UF6 wurden seit Beginn des Jahres 2000 weltweit grenzüberschreitend und innerhalb Deutschlands durchgeführt (bitte die Einzeltransporte aufgeschlüsselt auflisten entsprechend den Spalten der Anlagen 1 und 2 in der Antwort zu Frage 3 der Bundestagsdrucksache 14/6692), und welche Beförderer führten sie durch?"
Antwort der Bundesregierung: "In der nachfolgenden Tabelle sind die Daten zum Transport von angereichertem UF6 (Kernbrennstoff) für die Jahre 2000 bis 2006 zusammengestellt. Als Beförderer waren u. a. die Firmen Nuclear Cargo + Service GmbH, Transkem, Kieserling, Sommer und Grotke, Atlantic Container Line, Hanjin Shipping, Aspol Baltic und Scandlines tätig. Die Transporte von UF6 mit natürlichem oder abgereichertem Uran bedürfen keiner Genehmigung gemäß § 4 AtG durch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und werden deshalb vom BfS statistisch nicht erfasst."

Innenministerium MV bestätigt rund 300 Kernbrennstoff-Transporte allein in den Jahren 2002 bis 2006 über den Rostocker Seehafen

Offensichtlich aufgrund der Medienresonanz zu den Atomtransporten über den Seehafen in Rostock hat das Innenministerium Mecklenburg-Vorpommern am 15.06.11 eine Stellungnahme unter dem Titel "Transport von Kernbrennstoffen: Innenminister Lorenz Caffier weist populistische Angriffe der politischen Gegner zurück" herausgegeben. Darin äußert sich der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern Lorenz Caffier (CDU) u.a. mit den Aussagen:
... "'Als erstes stelle ich fest: Diese Kernbrennstofftransporte von nicht gespaltenen Uranprodukten, über die man sich hier künstlich aufregt und Verunsicherung unter die Menschen tragen will, sind für die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes nicht gefährlicher, als andere Gefahrguttransporte, die tagtäglich durch unser Land rollen. Die Kernbrennstofftransporte strahlen sogar geringer als die natürliche Strahlung, die von einem Düngemitteltransport ausgeht', erklärte Innenminister Lorenz Caffier. 'Deswegen ist es fahrlässig und unverantwortlich, mit unwahren und unvollständigen Behauptungen bewusst Ängste zu schüren.'" ...
... "Hinzu komme, dass vor Beginn aller Kernbrennstofftransporte das Lagezentrum des Bundesinnenministeriums den Lagezentren der Innenministerien der Länder, durch die ein solcher Transport geführt werden soll, den Transport ankündigt." "'Das Lagezentrum meines Ministeriums informiert dann unverzüglich die zuständigen Stellen im Land, das Landesamt für Umwelt und Natur in Stralsund, das jeweils zuständige Hafenamt Rostock, das Polizeipräsidium Rostock sowie das Landeswasserschutzpolizeiamt und die Wasserschutzpolizeistation Rostock-Seehafen', erklärt der Innenminister" Lorenz Caffier "das seit vielen Jahren übliche Informationsmanagement für derartige Transporte in Mecklenburg-Vorpommern."
Der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern Lorenz Caffier (CDU) stellt abschließend fest: "Im Übrigen habe ich an diesem Informationsmanagement in den letzten Jahren nichts geändert, sondern es so vom bisher zuständigen Umweltministerium übernommen. Unter dem damaligen Umweltminister gab es in den Jahren 2002 bis 2006 ebenfalls rund 300 solcher Transporte." ...

Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern: Atomtransporte finden über Rostock von und nach Trelleborg in Schweden statt

Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern gibt im Internet zu den 'Kernmaterialtransporten' in Mecklenburg-Vorpommern u.a. bekannt: "Im Rahmen der Aufgaben nach dem Atomgesetz (AtG) ist das LUNG [Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie] Aufsichtsbehörde nach § 19, Abs. 1 bis 3 und zuständige Behörde nach § 20 für die Beförderung von Kernbrennstoffen im Straßen- und Schiffsverkehr (§ 2 Abs. 4 der Zuständigkeitsverordnung Atomgesetz - ZustVO-AtG). Diese Aufsicht schließt auch die Überwachung der Einhaltung von Maßnahmen zur Sicherung der Transporte ein. Transportiert werden überwiegend unbestrahlte Brennelemente über den Seehafen Rostock von und nach Schweden. Mecklenburg-Vorpommern ist dabei Transitland. Die Transporte erfolgen bis/ab Seehafen Rostock per LKW, der Transport von/nach Trelleborg [Schweden] erfolgt auf dem Wasserwege."...

Bremer Senat: Atomtransporte erfolgen über Bremen und Rostock von und nach Schweden

Nach Angaben des Bremer Senats in der Drucksache 17/973 vom 27.10.09 auf eine Große Anfrage "Atomtransporte durch das Land Bremen" der Fraktion 'Die Linke' in der Bremer Bürgerschaft fanden im Zeitraum vom 30.05.06 bis zum 25.10.06 mittels Lkw fünf Atomtransporte aus der Brennelementfabrik der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen mit unbestrahlten Urandioxid-Brennelementen für die schwedischen AKW Ringhals und Oskarshamn durch das Land Bremen statt, die über Hamburg und Rostock weiter per Schiff nach Schweden gingen.
Drei Atomtransporte mit unbestrahlten Urandioxid-Brennelementen erfolgten im Zeitraum vom 06.06.06 bis zum 21.06.06 aus der Brennelementfabrik der Westinghouse Electric in Västeras/Schweden per Schiff über Rostock und weiter mittels Lkw durch die Bundesländer Hamburg und Bremen zu dem französischen AKW Belleville.
Ein Atomtransport mit unbestrahltem Uran in Form von Uranhexafluorid mit max. 5% Anreicherung erfolgte am 24./25.10.06 aus der Urananreicherungs-Anlage der Urenco Nederland B.V. in Almelo/Niederlande durch die Bundesländer Bremen und Hamburg per Lkw nach Rostock, von dort aus weiter mittels Schiff nach Schweden zu der Brennelementfabrik der Westinghouse Electric in Västeras.

Hamburger Senat: Atomtransporte werden über Hamburg von und nach Schweden durchgeführt

Nach Angaben des Hamburger Senats in der Drucksache 19/3835 Anlage 1 vom 11.09.09 auf eine Große Anfrage der Fraktion DIE LINKE "Atom-Transporte durch den Hamburger Hafen und das Hamburger Stadtgebiet" erfolgten im Zeitraum vom 05.05.04 bis zum 10.08.09 insgesamt 69 Transporte mit angereichertem Uranhexafluorid (max. 5% Anreicherung) aus Urananreicherungs-Anlagen in der EU auf der Straße durch das Hamburger Stadtgebiet zu der Brennelementfabrik der Westinghouse Electric in Västeras/Schweden.
(In Schweden befindet sich keine Urananreicherungs-Anlage, daher muß das gesamte angereicherte Uranhexafluorid für den Betrieb dieser Brennelementfabrik aus dem Ausland importiert werden. - Urananreicherungs-Anlagen befinden sich in der EU in Gronau/Deutschland, Almelo/Niederlande, Pierrelatte (Tricastin)/Frankreich und Capenhurst/Groß Britannien.)

Dabei wurden insgesamt rund 800 Tonnen angereichertes Uranhexafluorid (max. 5% Anreicherung) befördert. - Aus der Urananreicherungs-Anlage in Pierrelatte/Frankreich erfolgten 44 Transporte (561 Tonnen UF6), aus der Urananreicherungs-Anlage in Almelo/Niederlande erfolgten 15 Transporte (142 Tonnen UF6) und aus der Urananreicherungs-Anlage in Gronau erfolgten 10 Transporte (86 Tonnen).

Nach den Listen der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wurden für diese Transporte Genehmigungen erteilt, die außer dem Straßentransport auch einen Seetransport beinhalten. Da das BfS bei diesen Transporten keinen Umschlag genehmigt hatte, kommen für die Beförderungen des angereichertem Uranhexafluorids RoPax-Fähren in Frage, solche sind von der Reederei Scandlines auf der Linie Rostock - Trelleborg im Einsatz.

Nach Angaben des Hamburger Senats in der Drucksache 19/3835 Anlage 1 vom 11.09.09 auf eine Große Anfrage der Fraktion DIE LINKE "Atom-Transporte durch den Hamburger Hafen und das Hamburger Stadtgebiet" erfolgten im Zeitraum vom 05.05.04 bis zum 22.07.09 insgesamt 76 Transporte mit unbestrahlten Urandioxid-Brennelementen aus der Brennelementfabrik der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen mittels Lkw über das Hamburger Stadtgebiet in schwedische Atomkraftwerke.
Dabei wurden rund 696 Tonnen unbestrahlte Urandioxid-Brennelemente befördert.
In die Atomkraftwerke in Schweden erfolgten 76 Transporte (rund 696 Tonnen unbestrahlte Urandioxid-Brennelemente) aus der Brennelementfabrik der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen auf der Straße durch Hamburg: AKW Ringhals in Väröbacka/Schweden (46 Transporte), AKW Forsmark in Osthammar/Schweden (29 Transporte), AKW Oskarshamn in Oskarshamn/Schweden (ein Transport).

Nach den Listen der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wurden für diese Transporte Genehmigungen erteilt, die außer dem Straßentransport auch einen Umschlag und einen Seetransport beinhalten. Die Transporte von unbestrahlten Uran-Brennelementen wurden auf der Straße durch Bremen und Hamburg in den Hafen von Rostock an der Ostseeküste durchgeführt und dort umgeschlagen und anschließend auf dem Seeweg über die Ostsee nach Trelleborg in Schweden befördert wurden. Für die Beförderungen der unbestrahlten Urandioxid-Brennelemente kommen RoPax-Fähren in Frage, solche sind von der Reederei Scandlines auf der Linie Rostock - Trelleborg im Einsatz.

Nach Angaben des Hamburger Senats in der Drucksache 19/3835 Anlage 1 vom 11.09.09 auf eine Große Anfrage der Fraktion DIE LINKE "Atom-Transporte durch den Hamburger Hafen und das Hamburger Stadtgebiet" erfolgten im Zeitraum vom 30.06.04 bis zum 16.04.09 insgesamt 78 Transporte mit unbestrahlten Urandioxid-Brennelementen aus der Brennelementfabrik der Westinghouse Electric Sweden AB in Västeras/Schweden auf der Straße durch das Hamburger Stadtgebiet zu Atomkraftwerken in Frankreich, Deutschland und der Schweiz.
Dabei wurden rund 490 Tonnen unbestrahlte Uranoxid-Brennelemente befördert. - Nach den Atomkraftwerken in Frankreich erfolgten 58 Transporte (rund 384 Tonnen unbestrahlte Urandioxid-Brennelemente) aus der Brennelementfabrik der Westinghouse Electric Sweden AB in Västeras/Schweden durch Hamburg:
AKW Belleville in Lere/Frankreich (11 Transporte), AKW Dampierre in Ouzouer Loire /Frankreich (11 Transporte), AKW Cruas in Cruas/Frankreich (10 Transporte), AKW Tricastin in Saint-Paul-Trois/Frankreich (10 Transporte), AKW Chinon in Avoine/Frankreich (5 Transporte), AKW Gravelines in Gravelines/Frankreich (5 Transporte), AKW Bugey in Camp de Valbronne/Frankreich (2 Transporte), AKW Montaigne in Noisy le Grand/Frankreich (2 Transporte), AKW Blayais in Saint-sur-Gironde/Frankreich (1 Transport) und AKW Saint-Laurent in Saint-Laurent/Frankreich (1 Transport).

Nach Atomkraftwerken in Deutschland erfolgten 10 Transporte (rund 52 Tonnen unbestrahlte Urandioxid-Brennelemente) aus der Brennelementfabrik der Westinghouse Electric Sweden AB in Västeras/Schweden durch Hamburg:
AKW Grohnde (4 Transporte), AKW Philippsburg (3 Transporte), AKW Krümmel (1 Transport), AKW Emsland (1 Transport), AKW Neckarwestheim (1 Transport).

In die Schweiz erfolgten in das AKW Leibstadt in Leibstadt 8 Transporte (rund 41 Tonnen unbestrahlte Urandioxid-Brennelemente) aus der Brennelementfabrik der Westinghouse Electric Sweden AB in Västeras/Schweden durch Hamburg.

Nach den Listen der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wurden für diese Transporte Genehmigungen erteilt, die außer dem Straßentransport auch einen Seetransport beinhalten. Da das BfS bei diesen Transporten keinen Umschlag genehmigt hatte, kommen für die Beförderungen unbestrahlter Urandioxid-Brennelemente RoPax-Fähren in Frage, solche sind von der Reederei Scandlines auf der Linie Rostock - Trelleborg im Einsatz.

 

Atomtransporte mit Fährschiffen der Reederei Scandlines auf den Routen Rostock - Trelleborg, Puttgarden - Rødby Havn und Sassnitz - Trelleborg

"Die Scandlines GmbH ist", nach eigener Darstellung im Web, "eine der größten Fährreedereien Europas. Das Unternehmen wurde 1998 durch die Fusion der beiden größten nationalen Fährgesellschaften Deutschlands und Dänemarks gegründet.
Unser Geschäft ist die schnelle, zuverlässige und komfortable Beförderung von Passagieren und Fracht auf internationalen Routen in dänischen, deutschen und schwedischen Gewässern sowie in die baltischen Staaten und Finnland.
"Unser Kernmarkt ist das Dreieck zwischen Deutschland, Dänemark und Schweden - hier unterhalten wir das dichteste Liniennetz aller Fährreedereien. Unser Ziel ist es, sowohl Individualreisenden als auch Transportunternehmen eine angenehme, effiziente und wettbewerbsfähige Beförderung von Passagieren und Waren anzubieten"
"Scandlines betreibt neun Fährverbindungen zwischen 13 Häfen im Ostseeraum. Im Jahr 2010 beförderte die Reederei rund 12 Millionen Passagiere sowie 2,8 Millionen Pkw und 800.000 Lkw und Trailer.
Die Scandlines GmbH, mit Sitz in Rostock, vereint unter ihrem Dach die Tochtergesellschaften Scandlines Deutschland GmbH und Scandlines Danmark A/S mit Hauptsitz in Rostock bzw. Kopenhagen."

Scandlines betreibt nach eigenen Angaben folgende Fährlinien auf der Ostsee: Puttgarden - Rødby, Helsingør - Helsingborg, Rostock - Gedser, Rostock - Trelleborg, Rostock - Hanko, Travemünde - Ventspils/Liepaja, Sassnitz - Trelleborg und Nynäshamn - Ventspils. Eisenbahnfähren werden nur auf den Linien Puttgarden - Rødby (nur Personenverkehr), Rostock - Gedser (nur Güterverkehr) und Sassnitz(Mukran) - Trelleborg eingesetzt.

=> Atomtransporte werden nachweislich mit Fährschiffen der Reederei Scandlines auf den Routen Rostock - Trelleborg, Puttgarden - Rødby sowie auf der Linie Sassnitz - Trelleborg durchgeführt.

Gefahrgutbeförderung mit Fährschiffen der Reederei Scandlines

Zum Thema Gefahrgutbeförderung, dazu gehören auch Atomtransporte, gibt Scandlines in dem "Scandlines Frachtbrief Ausgabe 02/08" u.a. bekannt: "Scandlines transportierte im Jahr 2007 rund 35.000 Straßenfahrzeuge und 2.000 Schienengüterwagen mit ca. 400.000 Tonnen Gefahrgütern auf seinen Routen über die Ostsee. Allein auf dem MS 'Mecklenburg-Vorpommern' wurden gut 70.000 Tonnen über die Linie Rostock - Trelleborg verschifft. Auch zwischen Puttgarden und Rødby ist der Anteil der Gefahrgüter hoch: Aufgrund der hohen Abfahrtsfrequenz und des zusätzlichen Einsatzes der speziellen Gefahrgutfähre 'Holger Danske' wurden auf dieser Route rund 100.000 Tonnen transportiert."
Der Großteil der im Jahr 2007 transportierten Gefahrgüter bestand aus Gasen, entzündbaren Flüssigkeiten (z. B. Benzin, Farben), ätzenden Stoffen (z. B. Laugen und Säuren) sowie verschiedenen Gefahrgütern der Klasse 9. Aufgrund der Gefahren, die von diesen Stoffen bei falscher Verpackung oder ungesichertem Transport ausgehen können, sind die Bestimmungen für sie wesentlich strenger als bei gewöhnlicher Ladung. So sind beispielsweise für bestimmte Güter besondere bauliche Voraussetzungen auf dem Schiff vorgeschrieben. Scandlines legt auf die genaue Einhaltung dieser Vorschriften größten Wert, denn Sicherheit von Passagieren und Ladung ist das oberste Gebot. So sind z. B. die Frachträume aller unserer Fähren, die für den Transport der Klasse 2 (Gase) zugelassen sind, mit einer speziellen Entlüftung ausgestattet. Diese garantiert, dass im Ernstfall austretendes Gas abgeleitet werden kann."
"Für die Überwachung von Gefahrguttransporten auf der Ostsee werden modernste Systeme eingesetzt, um noch mehr Sicherheit zu gewährleisten. Hierzu zählt die automatische Meldung transportierter Gefahrgüter durch HISMV (HafenInformationsSystem MecklenburgVorpommern) an das ZMGS (Zentrales Meldesystem für gefährliche Güter auf See). Über HIS-MV sind z. B. alle deutschen Ostseehäfen mit einem EUServer verbunden, auf dem jede Fracht dokumentiert wird. Von der EUZentrale aus kann im Notfall sofort reagiert werden. Scandlines war die erste Reederei, die Gefahrguttransporte über HISMV anmeldete.".

In dem "Scandlines Frachtbrief Ausgabe 02/08" äußert sich Uwe Hauer, Gefahrgutbeauftragter bei Scandlines, in einem Interview zu Transporten von radioaktiven Frachten mit Fährschiffen der Scandlines. Frage: "Herr Hauer, unter Gefahrgut fallen sehr viele verschiedene Stoffe. Welche Gefahrgutklassen befördert Scandlines?" - Antwort: "Grundsätzlich dürfen auf unseren Schiffen und Routen alle Klassen transportiert werden. Die einzige Ausnahme bilden Stoffe der Klasse 7 (radioaktive Stoffe wie z. B. bestrahlte Kernbrennstoffe oder hochradioaktive Abfälle), die nach dem INF-Code klassifiziert sind." 
Von dem Gefahrgutbeauftragten bei Scandlines wird jedoch nur der Transport von radioaktiven Stoffen, die nach dem INF-Code klassifiziert sind, ausgeschlossen. Sogenannte "Kernbrennstoffe" nach dem Atomgesetz, wie z.B. angereichertes Uranhexafluorid, angereichertes Urandioxid oder unbestrahlte Brennelemente werden dagegen im INF-Code nicht aufgeführt. Radioaktive Güter werden nachweislich von Scandlines befördert, wie aus den Frachttarifen eindeutig hervorgeht (s.u.)

Hintergrund: Die Einstufung nach dem INF-Code (International Code for the Safe Carriage of Packaged Irradiated Nuclear Fuel, Plutonium and High-Level Radioactive Wastes on Board Ships) gilt nur für
- bestrahlte (abgebrannte) Brennelemente, die Uran, Thorium und/oder Plutonium enthalten,
- Plutonium, das von der Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelementen stammt,
- hochradioaktiven Atommüll in Form von Flüssigkeiten oder Feststoffen (Glaskokillen) aus einer Wiederaufarbeitungs-Anlage.
Für die Beförderung dieser zuvor aufgeführten INF-Frachten müssen die Transportschiffe eine bestimmte Zulassung nach dem INF-Code haben. 

"Zudem gibt es für RoPaxFähren eine Fahrgastbeschränkung beim Transport bestimmter gefährlicher Güter", wird von dem Gefahrgutbeauftragten in dem Scandlines Frachtbrief Ausgabe 02/08 weiter ausgeführt. "Darum haben wir in unseren Fährplänen spezielle Gefahrgutabfahrten gekennzeichnet und setzen auf der Route Puttgarden - Rødby das MS 'Holger Danske' als reines Gefahrgutschiff ein."

Atomtransporte auf der Fährlinie Rostock - Trelleborg/Schweden der Scandlines

"Die Route bietet die perfekte Mischung aus Ruhezeit und schneller Überfahrt, nicht nur für Verkehre aus Schweden / Norwegen nach Süd- bzw. dem östlichen Zentraleuropa. Über die  BAB 20 sind auch die westeuropäischen Güterzentren sowie die Rhein - Ruhr - Region optimal mit Rostock - Trelleborg vernetzt", wirbt Scandlines auf ihrer Website. Dreimal täglich verkehren demnach die Fährschiffe auf dieser Linie, die Überfahrt dauert ca. 5,5 Stunden.

Für die Beförderung von Gefahrgut mit Passagierbeschränkung hat Scandlines einen speziellen Fahrplan (Stand: Mai 2011).
Zu folgenden Abfahrtszeiten gibt es eine "Beförderung von Gefahrgut mit Passagierbeschränkung":

Fährschiff 'Mecklenburg-Vorpommern' (IMO-Nr.: 9131797, MMSI: 211245200, Rufzeichen: DQLV, Flagge: Deutschland)
So., 07:30 Uhr Abfahrt Trelleborg / 13:45 Uhr Ankunft Rostock
Mi., 15:00 Uhr Abfahrt Trelleborg / 21:00 Uhr Ankunft Rostock
Do., 15:00 Uhr Abfahrt Trelleborg / 21:00 Uhr Ankunft Rostock

Fährschiff 'Skane' (IMO-Nr.: 9133915, MMSI: 265463000, Rufzeichen: SIEB, Flagge: Schweden)
So., 07:45 Uhr Abfahrt Rostock / 13:45 Uhr Ankunft Trelleborg
Mi., 15:00 Uhr Abfahrt Rostock / 21:00 Uhr Ankunft Trelleborg
Do., 15:00 Uhr Abfahrt Rostock / 21:00 Uhr Ankunft Trelleborg

Aus den "Frachttarifen für Gefahrgüter auf der Linie Rostock - Trelleborg" geht deutlich hervor, daß Scandlines auf dieser Fährlinie Atomtransporte durchführt: "Frachtraten in EUR für IMDG/ADR-Klassen 1 und 7: auf Anfrage - Die Frachtbuchung nach Bestimmung des IMDG-Codes hat spätestens 24 Stunden vor Verladung zu erfolgen. Das Frachtgut ist gemäß IMDG-Code zu kennzeichnen. Die hierfür notwendigen Dokumente sind vom Verlader vorzulegen."  
Gefahrgüter der
IMDG/ADR-Klasse 1 sind Explosivstoffe, Gefahrgüter der IMDG/ADR-Klasse 7 sind radioaktive Stoffe (
IMDG: International Maritime Code for Dangerous Goods, ADR: Accord européen relatif au transport international des marchandises Dangereuses par Route (Europäisches Übereinkommen über die Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße)).

Fährschiff 'Mecklenburg-Vorpommern' 
(IMO-Nr.: 9131797, MMSI: 211245200, Rufzeichen: DQLV, Flagge: Deutschland) in Warnemünde
Fährschiff 'Skane'
(IMO-Nr.: 9133915, MMSI: 265463000, Rufzeichen: SIEB, Flagge: Schweden) in Rostock

Atomtransporte auf der Fährline Puttgarden - Rødby Havn/Dänemark der Scandlines

"Warteliste unbekannt! Abfahrten alle 30 Minuten mit unseren schnellen Doppelendern. Perfekter Fahrerservice und hochmotivierte Teams sichern Ihren erfolgreichen Ladungsverkehr. Reduzieren Sie Ihre Rundlaufzeiten und senken Sie somit die Kosten", wird von Scandlines auf ihrer Website geworben. Über 50 mal täglich verkehren demzufolge die Fähren auf dieser Route, die Überfahrt dauert nur rund 45 Minuten.

Für die Beförderung von Gefahrgut mit Passagierbeschränkung hat Scandlines einen speziellen Fahrplan (Stand: Mai 2011).
Zu folgenden Abfahrtszeiten gibt es eine "Beförderung von Gefahrgut mit Passagierbeschränkung":

Fährschiff 'Deutschland' (IMO-Nr.: 9151541, MMSI: 211188000, Rufzeichen: DMLQ, Flagge: Deutschland), Fährschiff 'Prinsesse Benedikte' (IMO-Nr.: 9144421, MMSI: 219000431, Rufzeichen: OYDX2, Flagge: Dänemark), Fährschiff 'Prins Richard' (IMO-Nr.: 9144419, MMSI: 219000429, Rufzeichen: OZLB2, Flagge: Dänemark), Fährschiff 'Schleswig-Holstein' (IMO-Nr.: 9151539, MMSI: 211190000, Rufzeichen: DMLM, Flagge: Deutschland)
Mo. - So., 03:35 Uhr Abfahrt Puttgarden / 04:20 Uhr Ankunft Rødby
Mo. - So., 05:25 Uhr Abfahrt Puttgarden / 06:00 Uhr Ankunft Rødby

Fährschiff 'Holger Danske' (IMO-Nr.: 7432202, MMSI: 219000737, Rufzeichen: OUSB2, Flagge: Dänemark)
Mo. - Sa., 09:06 Uhr Abfahrt Puttgarden / 10:10 Uhr Ankunft Rødby
Mo. - Sa., 12:06 Uhr Abfahrt Puttgarden / 13:10 Uhr Ankunft Rødby

Fährschiffe 'Deutschland', 'Prinsesse Benedikte', 'Prins Richard', 'Schleswig-Holstein'
Mo. - So., 01:15 Uhr Abfahrt Rødby / 02:00 Uhr Ankunft Puttgarden
Mo. - So., 03:15 Uhr Abfahrt Rødby / 04:00 Uhr Ankunft Puttgarden

Fährschiff 'Holger Danske'
Mo. - Sa., 07:36 Uhr Abfahrt Rødby / 08:45 Uhr Ankunft Puttgarden
Mo. - Sa., 10:36 Uhr Abfahrt Rødby / 11:45 Uhr Ankunft Puttgarden

"Gefahrgut der Klassen 1, 4.2 + 5.2 nur mit MS 'Holger Danske' möglich."

Aus den "Frachttarifen für Gefahrgüter auf der Linie Puttgarden - Rødby" geht zweifelsfrei hervor, daß Scandlines auf dieser Fährlinie Atomtransporte durchführt: "Frachtraten in EUR für IMDG/ADR-Klassen 1 und 7, exkl. 1.4S: 96,00 € - Die Frachtbuchung nach Bestimmung des IMDG-Codes hat spätestens 24 Stunden vor Verladung zu erfolgen. Das Frachtgut ist gemäß IMDG-Code zu kennzeichnen. Die hierfür notwendigen Dokumente sind vom Verlader vorzulegen." 
Gefahrgüter der IMDG/ADR-Klasse 1 sind Explosivstoffe, Gefahrgüter der IMDG/ADR-Klasse 7 sind radioaktive Stoffe (IMDG: International Maritime Code for Dangerous Goods, ADR: Accord européen relatif au transport international des marchandises Dangereuses par Route (Europäisches Übereinkommen über die Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße)).

 

Gefahrgutschiff 'Holger Danske' 
(IMO-Nr.: 7432202, MMSI: 219000737, Rufzeichen: OUSB2, Flagge: Dänemark) im Fehmarnbelt

Atomtransporte auf der Fährlinie Sassnitz - Trelleborg/Schweden der Scandlines

"Als 'Königslinie' bekannt, stellt diese Route seit über 100 Jahren die kürzeste Verbindung zwischen Deutschland und Schweden dar", verkündet Scandlines auf ihrer Website. Demnach verkehren verkehren die Fährschiffe auf dieser Linie täglich dreimal, die Überfahrt dauert ca. 5,5 Stunden. - Seit 1998 fahren die Fährschiffe nicht mehr direkt vom Stadthafen Sassnitz aus, sondern vom neuen Fährhafen im Stadtteil Mukran.

Nach Aussage der Reederei Scandlines fahren die Fährschiffe MS 'Sassnitz' (IMO-Nr.: 8705383, MMSI: 211189000, Rufzeichen: DQEJ, Flagge: Deutschland) und MS 'Trelleborg' (IMO-Nr.: 7925297, MMSI: 265186000, Rufzeichen: SIZM, Flagge: Schweden) im Wechsel. Von Scandlines wird ausgesagt: "Gefahrgut ist spätestens 24 Stunden vor Abfahrt beim Abfertigungsagenten anzumelden. - Keine Beförderung von Gefahrgut mit Passagierbeschränkung."

Aus den "Frachttarifen für Gefahrgüter auf der Linie Sassnitz - Trelleborg" geht jedoch hervor, daß Scandlines auch auf dieser Fährlinie Atomtransporte durchführt: "Frachtraten in EUR für IMDG/ADR-Klassen 1 und 7: auf Anfrage - Die Frachtbuchung nach Bestimmung des IMDG-Codes hat spätestens 24 Stunden vor Verladung zu erfolgen. Das Frachtgut ist gemäß IMDG-Code zu kennzeichnen. Die hierfür notwendigen Dokumente sind vom Verlader vorzulegen."  
Gefahrgüter der
IMDG/ADR-Klasse 1 sind Explosivstoffe, Gefahrgüter der IMDG/ADR-Klasse 7 sind radioaktive Stoffe (
IMDG: International Maritime Code for Dangerous Goods, ADR: Accord européen relatif au transport international des marchandises Dangereuses par Route (Europäisches Übereinkommen über die Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße)).

 
Fährschiff 'Sassnitz' 
(IMO-Nr.: 8705383, MMSI: 211189000, Rufzeichen: DQEJ, Flagge: Deutschland) in Sassnitz-Mukran
Fährschiff 'Trelleborg' 
(IIMO-Nr.: 7925297, MMSI: 265186000, Rufzeichen: SIZM, Flagge: Schweden) bei Sassnitz-Mukran

Auf den Fährlinien Rostock - Gedser/Dänemark, Rostock - Hanko/Finnland, Travemünde - Ventspils/Liepaja in Lettland, Helsingør/Dänemark - Helsingborg/Schweden und Nynäshamn/Schweden - Ventspils/Lettland werden von Scandlines zwar Gefahrguttransporte durchgeführt, augenscheinlich aber keine Atomtransporte.

 

Atomtransporte über die Ostsee werden von der Reederei TT-Line dagegen grundsätzlich abgelehnt

Von der Reederei TT-Line werden nach deren Darstellung im Netz u.a. die Fährlinien zwischen Travemünde - Trelleborg und Rostock - Trelleborg betrieben. Nach Aussage der TT-Line befördert die Reederei ausdrücklich kein Gefahrgut der Klasse 7 "Radioaktiv":

Von der TT-Line wird dazu mitgeteilt: "Für die Verschiffung von Gefahrgut mit TT-Line gelten folgende Bedingungen: TT-Line fährt gemäß dem IMDG Code in Verbindung mit dem 'Ostsee Memorandum' mit 'Passagierschiffen'. Auf diesen Abfahrten können die meisten Gefahrgüter befördert werden. Detaillierte Informationen bekommen Sie in unseren Frachtbüros."

"TT-Line akzeptiert kein Gefahrgut der   Klasse 7 'Radioaktiv' und Klasse 1 'Explosionsfähige Stoffe und Gegenstände' (Ausser Klasse 1.4S, nur auf Anfrage)"

"Auf bestimmten Abfahrten werden 'Frachtschiffe' mit begrenzter Passagieranzahl eingesetzt, um folgende Gefahrgüter verschiffen zu können: Klasse 2 'Brennbare Gase' (=ADR Klasse 2F / IMDG Klasse 2.1). 'Giftige Gase' (=ADR Klasse 2T / IMDG Klasse 2.3),
'Tiefkalte Gase', Klasse 5.2 alle Güter, Klasse 6.2 alle Güter und Klasse 8 alle Güter mit Verpackungsgruppe I und II."

"TT-Line behält sich das Recht vor, die erwähnten 'Frachtabfahrten' kurzfristig in 'Passagierabfahrten' umzuändern. (Einschränkungen der Gefahrgutbeförderung)
Gefahrgut (auch Limited Quantities) muß immer 24 Stunden vor Abfahrt schriftlich angemeldet sein.
Gefahrgutbuchungen sind erst definitiv, nachdem alle Gefahrgutdaten von TT-Line kontrolliert sind und die Buchung als 'Gefahrgutbuchung' bestätigt ist. "