Behubelni - Beißende Hunde bellen nicht!

Wer wir sind und was wir wollen:

Wir sind eine linke politische Gruppe, die mit den herrschenden Verhältnissen nicht glücklich ist und daran etwas ändern möchte. Wir haben uns im August 2001 unter dem Eindruck der Ereignisse beim G8-Gipfel in Genua zusammengefunden, um uns gemeinsam mit der kapitalistischen Globalisierung zu beschäftigen und ihr unseren Widerstand entgegenzusetzen. Wir sind eine bunt zusammengewürfelt Gruppe - bei uns gibt es Arbeitslose, WissenschaftlerInnen, Studierende, SchülerInnen, Selbständige, Angestellte, junge und nicht mehr ganz junge Menschen. Aus dieser Vielfalt, aus der Mischung von Kreativität, Spontaneität und Erfahrung ziehen wir unsere Energie.

Alle reden von Globalisierung - wir auch! Wir wenden uns gegen die Globalisierung der kapitalistischen Weltwirtschaft, weil wir denken, dass sie erkämpfte soziale und demokratische Rechte den Kräften des Marktes zum Fraß vorwirft. Dabei glauben wir nicht daran, dass alles wieder gut wird, wenn „die Politik“ ein bisschen mehr Steuern von „der Wirtschaft“ eintreibt. Wir glauben an die Notwendigkeit weiter reichender Änderungen - jenseits von Nationalstaat, Kapitalismus und Patriarchat. Dass die nicht von heute auf morgen kommen, ist klar. Dass wir aber hier und jetzt mit diesen Veränderungen anfangen müssen, auch!

Nötig sind sie allemal. Es herrscht Gewalt: Menschen werden ausgebeutet, bombardiert, ausgehungert, gedemütigt, ihr Wille gebrochen, ihre Träume zerstört. Jeden Tag sterben Zehntausende von ihnen in diesem ach so gut funktionierenden System - in dem wir nicht länger mitspielen wollen.

Unsere Perspektive ist die einer umfassenden Herrschaftskritik. Da wir der Meinung sind, dass Entscheidungen, die bestimmte Menschen betreffen, von genau diesen Menschen getroffen werden sollten (und nicht von PolitikerInnen oder FabrikbesitzerInnen), lehnen wir Zwangssysteme wie Kapitalismus, Staat und Parteihierarchien ab. Wir lehnen es ab, dass manche Menschen das Recht haben sollen, andere herumzukommandieren, oder dass einige Wohnraum „besitzen“ und andere dafür bezahlen müssen, dass einigen die Fabrik „gehört“ und andere ihre Lebenszeit verkaufen müssen, um zu überleben. Unter Demokratie verstehen wir etwas anderes: dass alle gemeinsam die Regeln bestimmen, nach denen sie zusammenleben wollen, dass alle die gleichen Rechte haben. Dazu gehört für uns auch, dass wir nicht dem Rest der Menschheit vorschreiben wollen, in welchem System sie zu leben hat, sondern dass wir uns eine Welt der vielen Welten vorstellen, in der Menschen mit verschiedenen Idealen auch auf unterschiedliche Weise zusammmenleben können.

Wir haben nicht den „Weltrettungsplan“ -  wir suchen „fragend“ nach dem Weg zu einer besseren Welt, eben weil wir uns unserer bisherigen Antworten nie 100%ig sicher sein wollen. Die Gesellschaft zu verändern, bedeutet den Alltag einer jeden von uns zu verändern. Es ist ein langfristiger Prozess, da es eben nicht den einen Punkt gibt, an dem wir einen Hebel ansetzen könnten, um die Welt aus den Angeln zu heben und sie auf eine andere Bahn zu befördern. Das zu tun hieße auch, einen Glauben an den einen richtigen Weg zu haben, was wieder nur in der Unterdrückung der Ungläubigen enden kann.

Der Gewalt der Verhältnisse wollen wir Widerstand entgegensetzen - allerdings keinen, der sich der gleichen Mittel bedient. Protest, Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikationsguerilla, Straßentheater, ziviler Ungehorsam und andere Aktionen - das sind unsere Waffen, und nicht etwa Gummiknüppel, Wasserwerfer oder Maschinenpistole.

Was wir bisher gemacht haben:

Straßentheater zu den Ereignissen in Genua und Göteborg, eine Dokumentations-CD-Rom, eine Veranstaltungsreihe zur EU-Politik, Grenzaktionstage anlässlich der Ausreiseverbote für DemonstrantInnen, Büchertische, Infostände, eine Ausstellung, usw. Darüber hinaus haben wir einen Mailverteiler eingerichtet, der Interessierte regelmäßig über Veranstaltungen, Aktionen und Ereignisse informieren sollte, ihn aber sträflich vernachlässigt ... wir bemühen uns, es in Zukunft besser zu machen.

Was wir demnächst machen werden:

Wir sind mit anderen dabei, ein regionales Sozialforum in Aachen ins Leben zu rufen: ein Forum, in dem sich unterschiedliche soziale und politische Inititativen, die zu „Globalisierung“ arbeiten (von kirchlichen und gewerkschaftlichen bis hin zu uns), austauschen und vernetzen. Dieses Sozialforum wird Ende Januar einberufen. In den nächsten Wochen wollen wir das Rote Büro (Charlottenstr. 6)oder das jeweils besetzte Haus mittwochabends zum „Globalisisierungscafé“ machen: aktuelle Themen werden vorgestellt, anschliessend kann man darüber diskutieren oder einfach wieder nach Hause gehen. Langfristig arbeiten wir zusammen mit anderen an der Einrichtung eines sozialen Zentrums in Aachen - nicht nur, weil das AZ zugemacht worden ist.

Wenn Ihr Lust habt, bei uns mitzumachen oder uns einfach mal kennenlernen wollt - kommt vorbei. Mittwochs ab 20 Uhr in der Charlottenstr. 6. Oder: http://beam.to/behubelni - Mails an: behubelni@nadir.org