WIEDER MENSCHENRECHTVERLETZUNG IN PERU
 
 
Massaker im Gefõngnis Yanamayo (Peru) !

Dringender Aufruf an ÄrztInnen, an die nationale und internationale Solidarität und an die unabhängige Presse

Wir grüßen am Internationalen Frauentag alle Frauen Perus und der Welt, und ganz besonders all jene Frauen, die aufgrund ihrer politischen Auffassungen ihrer Freiheit beraubt und grausamer und erniedrigender Behandlung ausgesetzt sind.

Leider müssen wir am heutigen Internationalen Frauentag die nationale und internationale Öffentlichkeit darüber informieren, daß die Diktatur Alberto Fujimoris zunehmend ihr Ziel erreicht, die politischen Gefangenen zu liquidieren. Am 7. Februar wurden 21 politische Gefangene aus der MRTA während ihrer Überführung aus dem Gefängnis von Canto Grande nach Yanamayo brutal geschlagen. Als Ergebnis dieser brutalen Aggression und wegen der anschließenden völligen Verweigerung von medizinischer Versorgung durch die Gefängnisleitung starb einige Tage später einer dieser Genossen an einem Lungenödem. Als Reaktion auf diese Vorfälle haben unsere Genossen zu Recht mit Empörung gegen die Gefängnisleitung protestiert. Dieser gerechte Protest wurde von der Gefängnisleitung als Meuterei dargestellt und als Vorwand benutzt, um repressiv gegen unsere gefangenen Genossen vorzugehen und auf sie zu schießen. Viele der gefangenen Genossen haben Schußwunden erlitten, und möglicherweise hat es Tote gegeben. Darüber gibt es bisher noch keine gesicherten Informationen, da die Informationssperre der offiziellen Stellen verhindert, daß genaue Details der Ereignisse der letzten Tage bekannt werden.

Besorgt über die Gerüchte der Gewalttaten gegen ihre  Söhne sind zwei Angehörige nach Yanamayo gefahren, um etwas über ihre Kinder zu erfahren. Heute ist Frau Palomino, die Mutter von Eladio Palomino Seguras, nach Puno zurückgekehrt. Die Eindrücke aus Yanamayo haben ihr so zugesetzt, dß sie in ein Krankenhaus eingeliefert werden mußte, denn unter den verletzten Gefangenen befindet sich auch ihr Sohn, sowie Montalban Segura, Cerna Ponce, Yoni Romero, Edinson Loayza, Alejandro Astorga und Miguel Rincón. Zwei von ihnen sind schwer , verletzt.

Wir sind besorgt um die Gesundheit und das Leben aller politischen Gefangenen und ihrer Angehörigen.
Darum rufen wir die Menschenrechtsorganisationen dazu auf, im Rahmen ihrer  Arbeit für den Schutz des Lebens und der elementaren Menschenrechte, Abordnungen nach  Peru zu schicken, um das Leben der Gefangenen zu retten, die sich in einer schutzlosen  Situation befinden.

Wir rufen auch besonders die Hilfsorganisationen aus dem Gesundheitsbereich dazu auf,  Delegationen nach Yanamayo in Puno zu schicken um zu versuchen, menschliches Leben zu  retten.

Wir fürchten um das Leben der gefangenen GenossInnen im Gefängnis Yanamayo und fordern deshalb alle bewußten Frauen und Männer in Peru und in der Welt auf, dieses abscheuliche Verbrechen zu verurteilen und zu den Peruanischen Botschaften und Konsulaten weltweit zu mobilisieren.

8. März 1998
VOZ REBELDE


Sendet Protestfaxe an:
Sr. Ministro de Justicia Alfredo Quispe
Fax: 00 51 1 42 23 57 7

und Kopien an die Menschenrechtsorganisationen:

Jorge Santisteban de Noriega, Defensoria del Pueblo
Fax: 00 51 1 42 64 90 0

Coordinadora Nacional de Derechos Humanos
Fax: 00 51 1 44 11 53 3