Flüchtlingshilfe / Fluchthilfe via Internet

u.a. bereits vorgestellt auf dem
II. Internkontinentalen Kongreß für die Menschlichkeit
und gegen den Neoliberalismus

in Spanien, Sommer 97

Die ohnehin geringen Chancen für Flüchtlinge und MigrantInnen, in die reichen Staaten Europas zu gelangen und dort bleiben zu können, werden durch immer rigidere staatliche Maßnahmen und bürokratische Hürden systematisch zunichte gemacht. Fundierte Informationen über die rechtlichen Bedingungen und sonstigen Möglichkeiten der Einreise und des Aufenthaltes sind daher wichtiger als je zuvor. Ein Austausch über die bestehenden oder erst zu schaffenden Möglichkeiten in den verschiedenen europäischen Staaten kann die Unterstützung für Flüchtlinge/MigrantInnen im eigenen Land oder zwischen mehreren Ländern effizienter machen.

Das Projekt

Wir möchten deshalb eine mehrsprachige Internetseite aufbauen, auf der konkrete Informationen zum Thema Migration/Flucht/Asyl in und um Europa zu finden sind. Der Informationspool soll sich sowohl an UnterstützerInnen als auch mittelbar oder unmittelbar an die Betroffenen selbst richten. So soll die Möglichkeit geschaffen werden, daß sich Flüchtlinge/MigrantInnen bereits in ihren Heimat- oder den Transitländern über die unterschiedlichen Möglichkeiten in Europa informieren können; UnterstützerInnen über die Situation in ihrem eigenen Land und darüberhinaus in anderen Ländern.

Umsetzung

Auf dem II. Internkontinentale Kongreß für die Menschlichkeit und gegen den Neoliberalismus wurde das Projekt positiv aufgenommen, und wir wurden mit dem Aufbau der Seite betraut. Wir beginnen zur Zeit auf internationaler Ebene unsere bestehenden Kontakte zu flüchtlingspolitisch arbeitenden Gruppen zu vertiefen und neue Gruppen zu kontaktieren. Daher bitten wir euch heute um eure Mithilfe.

Ein erstes Ziel ist der Aufbau einzelner Länderdossiers (wie ist die rechtliche Situation in Land x für Flüchtlinge/MigrantInnen aus Land y, wie werden die gesetzlichen Bestimmungen gehandhabt, gibt es regional unterschiedliche Bestimmungen/Handhabungen, wer kann wo weiterhelfen etc.), unter Berückdichtigung der Verschiedenheit der Flüchtlinge/MigrantInnen hinsichtlich des Herkunftslandes, des Geschlechts, Alters, der sexuellen Orientierung etc. Dafür brauchen wir von euch Informationen. Diese werden wir bearbeiten, übersetzen und auf der Internetseite plazieren. Sie werden somit weltweit abrufbar sein.

Darüber hinaus planen wir ein Diskussionsforum, in dem politische Einschätzungen öffentlich gemacht sowie Erfahrungen ausgetauscht und auch theoretische Positionen (z.B. über Fluchthilfe) erarbeitet werden können. Außerdem soll es einen Newsticker, einen Veranstaltungskalender und die Möglichkeit zu Protestbriefen per Internet geben. Unsere Seiten sollen so auch für JournalistInnen nutzbar sein.

Unterstützung

Damit das Projekt funktioniert, sind wir auf jeden Fall auf (kurze) Sachinformationen und politische Einschätzungen angewiesen, beispielsweise über Aufnahmebedingungen bzw. deren Änderungen in eurem Land.

Wir bitten euch in erster Linie um Basisinformationen, die Flüchtlingen und UnterstützerInnengruppen weiterhelfen. Zusätzlich könnt ihr uns eine Selbstdarstellung eurer Gruppe und auch Veranstaltungshinweise schicken. Auch können wir, solltet ihr im Netz sein, Links zu euch und anderen Gruppen einrichten.

Wenn ihr am Projekt Interesse habt, meldet euch bitte bei uns. Wir hoffen, daß ihr uns mit vielen brauchbaren Infos unterstützt, und bitten euch, andere Gruppen, die ihr kennt, über unser Projekt zu informieren.

Informationen, die nicht zur Veröffentlichung bestimmt sind, bitte kennzeichnen und falls nötig mit den entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen verschicken.

Als erstes bitten wir euch, den folgenden vorläufigen Fragebogen, der einer ersten Sondierung gilt, auszufüllen und zurückzuschicken. Wir melden uns dann auf jeden Fall noch einmal bei euch, um gezielter fragen, Lücken schließen und auf die unterschiedlichen Bedürfnissen besser eingehen zu können.

Wir werden auf jeden Fall alle uns zur Verfügung gestellten Informationen mit der gebotenen Sensibilität behandeln!

Grüße,

die Stadtratten

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