Presseerklärung

 

Tausende Menschen in Hamburg und Bremen fordern sofortigen Stopp aller Atomtransporte und Stilllegung aller Atomanlagen weltweit !

 

 

Über die Stadtgebiete und die Häfen von Hamburg und von Bremen/Bremerhaven gehen eine Vielzahl von Atomtransporten: Im Durchschnitt alle zwei Tage durch das Hamburger Stadtgebiet, alle vier Tage durch Bremen und Umland. Damit ist Norddeutschland eine wichtige Drehscheibe im internationalen Atomgeschäft.

Durch den Betrieb und die Versorgung von Atomanlagen und die Entsorgung radioaktiver Stoffe wird die Gesundheit und das Leben von Millionen von Menschen leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Dagegen wehren sich in Bremen und Hamburg Tausende Menschen mit Ihrer Unterschrift unter die Kampagne "Stilllegung aller Atomanlagen und Atomtransporte Stopp – sofort und weltweit !"

Uranoxide, das extrem giftige Uranhexafluorid, unbestrahlte und bestrahlte Brennelemente oder andere Produkte im Zusammenhang mit der Nutzung der Atomtechnologie werden in den Häfen umgeschlagen und/oder durch die Stadtgebiete transportiert.

Selbst ein Transport von 11 Tonnen radioaktivem Stoff mit einer waffenfähigen Anreicherung von 20% Uran-235 aus den USA an das Hahn-Meitner-Institut in Berlin hat 2004 stattgefunden.

Erst kürzlich – am Montag, den 08. März 2010 – wurde ein 15-Tonnen-Transport mit Uranhexafluorid - ein Vorprodukt für Brennelemente - von Beamten der Gefahrengutüberwachung wegen "gravierender Mängel" ( s. www.Polizei.Bremen.de ) auf der A1 bei Bremen in Fahrtrichtung Osnabrück aus dem Verkehr gezogen. Das Uranhexa-fluorid stammt aus den USA, wurde im Hamburger Hafen auf einen LKW umgeschla-gen und sollte zur Urananreicherungsanlage nach Gronau (Nordrhein-Westfalen) gebracht werden.

Empfänger und Absender des atomaren Materials sind verschiedene Orte in Deutschland, Belgien, Schweiz, Niederlande, Schweden, Großbritannien, Norwegen, Frankreich, Spanien, Kanada, USA, Argentinien, Australien, Süd-Korea, Russland, Kasachstan, Namibia, Brasilien, Süd-Afrika, Finnland.

Ein extrem gut florierender weltweiter Handel!

Unfälle, die zur Freisetzung radioaktiver Stoffe führen, können verheerende Folgen haben.

Für die Betroffenen im unmittelbaren Umfeld gibt es keinen Schutz. Die einzige sichere und vernünftige Präventionsmaßnahme ist, diese Transporte einzustellen.

Deshalb:

Atomtransporte sind von größter strategischer Bedeutung für das Funktionieren der Atomindustrie. Atomtransporte stoppen heißt, die Atomanlagen stilllegen. Genau das ist unser Ziel !

Dass diese Vorstellungen von breiten Teilen der Bevölkerung getragen werden, zeigt, dass in drei Monaten 10 321 Menschen in Hamburg und 6 024 Menschen in Bremen mit ihrer Unterschrift die folgenden Forderungen unterstützt haben:

1. sofortige und endgültige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit !

2. sofortiger und endgültiger Stopp von Atomtransporten durch Bremen/Bremerhaven, Hamburg und anderswo !

3. Keinen Atomstrom nach Bremen/Bremerhaven, Hamburg und nach anderswo !

4. um Schutzmaßnahmen treffen zu können: Offenlegung der Transportfirmen, der Schiffsnamen, der Transportrouten, sowie der Schutzmaßnahmen !

 

 

Ausführlicher Text zu Atomtransporten unter:

www.MAUS-Bremen.de          www.nadir.org/SAND

Kontakt:   MAUS@MAUS-Bremen.de          SAND@nadir.org      Tel.: 0163 – 983 54 67

 

Systemoppositionelle AtomKraft-Nein-Danke (SAND), Hamburg

Meßstelle für Arbeits- und UmweltSchutz (MAUS)

Bremen, 15.03.2010