Protestaktion im Hamburger Hafen am 08.06.11 gegen Atomtransporte und für die sofortige Entwidmung des Hamburger Hafens für Atomtransporte.

 

Im Hamburger Hafen wurde am 08.06.11 morgens auf der Elbe von rund 40 Anti-Atom-AktivistInnen mit einer Barkasseneskorte gegen den stattfindenden Atomtransport mit dem russischen Frachter 'Kholmogory' protestiert und die sofortige Entwidmung des Hamburger Hafens für Atomtransporte gefordert. An Bord der beiden Barkassen befanden sich Transparente u.a. mit der Forderung "Keine Atomtransporte durch Hamburg und anderswo." Die Aktion wurde vom Hamburger Anti-Atom-Plenum initiiert.
Mit dem Atomtransport aus Russland über den Hafen von Hamburg wurde in die Brennelementfabrik der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen offensichtlich angereicherte Urandioxidpellets (UO2) befördert. Der Atomtransport erfolgte über den Hafen von St.Petersburg/Russland mit dem Frachter 'Kholmogory' (IMO-Nr.: 9109081, MMSI: 273342810, Rufzeichen: UBTE2, Flagge: Russland) der Reederei Northern Shipping Company (NSC) mit Sitz in Arkhangelsk/Russland in den Hamburger Hafen, wo das Schiff am 08.06.11 eintraf. Im Hafen von Hamburg wurde die radioaktive Fracht auf Lkw umgeschlagen und zur Brennelementfabrik der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen transportiert.
Ein Sprecher der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) bestätigte zwischenzeitlich, daß von dem aus St. Petersburg in Russland kommenden Frachtschiff 'Kholmogory' "zwei Container mit uranhaltigem Material, das zur Weiterverarbeitung bestimmt ist", entladen wurden.

 

Zwei Fotos
 
     Bildschirmansicht                       Bildschirmansicht,

 

Film (YouTube, 10:23 min.) und kurzer Film (Graswurzel-TV, 1:48 min) zur Protestaktion und zum Bericht auf indymedia.

 

Zu der Aktion im Hamburger Hafen gegen die Atomtransporte gab es folgende Mitteilungen:

Proteste gegen Atomtransport in Hamburg am 8. Juni 2011:
Über das Hamburger-Stadtgebiet und den Hafen gehen eine Vielzahl von Atomtransporten. Hamburg ist eine Drehscheibe zur Versorgung und zur Entsorgung der AKWs im internationalen Atomgeschäft. Heute wurde gegen die Ankunft des Schiffes protestiert. Uranoxide, das extrem giftige Uranhexafluorid, unbestrahlte und bestrahlte Brennelemente oder andere Produkte im Zusammenhang mit der Nutzung der Atomtechnologie werden im Hamburger Hafen umgeschlagen und/oder durch das Hamburger Stadtgebiet transportiert. Eine Gruppe von Anti-Atom-Aktivist_innen empfing heute morgen mit einer Barkasseneskorte den russischen Frachter “Kholmogory” der Reederei NSC auf der Elbe, das zwei Container Urandioxid geladen hatte. Der Stoff ist Grundlage für die Herstellung von Brennelementen für AKWs, die im Werk in Lingen gefertigt werden. Die Aktivist_innen machten mit ihrer Aktion darauf aufmerksam, dass durchschnittlich alle 1,5 Tage ein Atomtransport durch Hamburg fährt. Sie fordern von dem Hamburger Senat die Entwidmung des Hafens für Atomtransporte. Seit 2004 haben mehr als 400 Atomtransporte durch das Hamburger Stadtgebiet per Schiff, Bahn und LKW stattgefunden. Davon allein in diesem Jahr, bis zum 06.05.09, 61 Transporte.

 

Einladung zur Pressekonferenz zum Atomtransport in Hamburg am Mittwoch 8 Juni 2011 um 5:00 Uhr, vom 7. Juni 2011:

Aktion für die sofortige Entwidmung (Juristische Veränderung der Hafenordnung) des Hamburger Hafens von Atomtransporten!

Der nächste Atomtransport aus Russland in den Hafen von Hamburg wird voraussichtlich am Mittwoch den 08.06.11 erfolgen. Das erwartete Atomtransportschiff 'Kholmogory' verließ am 04.06.11 um 19.27 Uhr (unserer Zeit) St. Petersburg, wir erwarten es gegen 6:00 Uhr am Burchardkai in Hamburg.
Das Hamburger Anti-Atom-Plenum, ein Zusammenschluss von Hamburger Gruppen und Einzelpersonen, wird bei der Ankunft des Atomtransportschiff aus St. Petersburg eine Aktion durchführen, um der Forderung nach der sofortigen Entwidmung des Hamburger Hafens Nachdruck zu verleihen.
Wir werden mit zwei Schiffen, die mit Transparenten geschmückt sind, den vor der Öffentlichkeit versteckten Atomtransport sichtbar machen.

Denn Norddeutschland ist eine wichtige Drehscheibe im internationalen Atomgeschäft.
- alle 1,5 Tage ein Atomtransport durch Hamburg!
- alle 2 Tage ein Atomtransport durch Bremen!
Uranoxide, das extrem giftige Uranhexafluorid (UF6), unbestrahlte und bestrahlte Brennelemente oder andere Produkte im Zusammenhang mit der Nutzung der Atomtechnologie werden in den Häfen umgeschlagen und/oder durch die Stadtgebiete transportiert. Empfänger und Absender des atomaren Materials sind Orte in der ganzen Welt.
Dabei werden z.B. radioaktiven Frachten im Hamburger Hafen auf LKW umgeschlagen und auf der Straße unter anderem zur Brennelementfabrik in Lingen, die Urananreicherungsanlage in Gronau sowie in Atomkraftwerke befördert. Außer den Gefahren, die von Atomtransporten ausgehen sind Atomtransporte von großer strategischer Bedeutung für das Funktionieren der Atomindustrie.

Die Atomkatastrophe in Japan ist keine Naturkatastrophe, sondern ein Verbrechen!
Wenn wir auf Japan schauen, sind wir entsetzt und erschüttert. Aber wir sind auch voller Wut und Zorn! Denn die Atomkatastrophe ist kein Schicksal, ist keinem Irrtum, einem Versehen oder einer Fehleinschätzung geschuldet - sondern ist von Menschen bewusst in Kauf genommen.
Für ihr Profitinteresse und Macht gehen sie über Leichen.

Atomtransporte verhindern heißt die Atomanlagen stilllegen und das ist genau unser Ziel.
Am 04.04, 11.04, 25.04 und 18.05 konnten wir die Atomtransportschiffe der Reederei Northern Shipping Company (NSC) aus dem russischen St. Petersburg nach Hamburg beobachten. Dieses ist nur ein Bruchteil der Atomtransporte, die fast täglich durch Hamburg gehen.

Für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen und der kapitalistischen Verhältnisse weltweit!
Für die sofortige Entwidmung aller Häfen und Städte für Atomtransporte!

Einladung zur Pressekonferenz zum Atomtransport am Mittwoch 08.06.2011 um 5:00 Uhr auf der Barkasse 'Uwe' - U-Bahn Baumwall am Anleger Vorsetzen (beim Feuerschiff)
Wer sich gemeldet hat, wird bis 21 Uhr informiert, wenn sich etwas ändern sollte. Bitte melden Sie sich, damit wir für sie Plätze reservieren und über den genauen Ablauf informieren können.
Weitere Informationen und Kontakte:
Systemoppositionelle Atomkraft Nein Danke Gruppe Hamburg:
www.nadir.org/sand sand@nadir.org
Meßstelle für Arbeits- und Umwelt-Schutz Bremen:
www.Maus-Bremen.de MAUS@MAUS-Bremen.de