Resolution

Dem Staat die Krallen zeigen

Die Herbstkonferenz der Anti-AKW-Bewegung vom 22.10. - 24.10.99 im Wendland, verurteilt den Angriff des Staatsschutzes vom 6.7.99 auf rd. 20 Objekte und Personen aus Berlin, Bremen, Hamburg sowie den Landkreisen Lüchow-Dannenberg und Lüneburg. Sie spricht den betroffenen Personen ihre uneingeschränkte Solidarität aus und ruft zu ihrer (auch finanziellen) Unterstützung auf. Die Konstruktion von BKA und BAW, daß die Beschuldigten die "ührungskader" der autonomen Gruppen seien, die die Hakenkrallenanschläge auf die DB im Vorfeld von X 3 im Winter 1996/97 organisiert haben sollen, setzen wir entgegen:

WIR SIND ALLE UNSERE EIGENEN FÜHRUNGSKADER

WIR ENTSCHEIDEN SELBST ÜBER UNSERE PROTEST-
UND WIDERSTANDSFORMEN

Mit dem Konstrukt einer terroristischen Vereinigung nach §129a und dem Vorwurf eines "gefährlichen Eingriffs in den Schienenverkehr" im Zusammenhang mit Widerstandsaktionen gegen das AKW Krümmel, wird der Versuch unternommen, nicht nur die Betroffenen, sondern die gesamte Bewegung einzuschüchtern. Dies gilt auch für die Bußgeldforderungen sowie die Schadensersatzklagen z.B. der DB und der Atominindustrie gegen AKW-GegnerInnen. Dieser Versuch wird ohne Erfolg bleiben! Auch in Zukunft werden wir zu Protest und Widerstand gegen die menschenverachtende Atomtechnologie aufrufen und uns an Aktionen gegen sie beteiligen! Wir lassen uns nicht kriminalisieren oder spalten und erklären, daß der Protest und Widerstand gegen diese Technologie legitim ist. Er sollte sich jedoch in letzter Konsequenz. auch gegen die herrschende staatliche Ordnung richten.
Nicht die Atomanlagen sind der Fehler, sondern das System, welches die Profitinteressen der Konzerne über die Lebensinteressen der Menschen stellt, welches Menschen nach ihrer Verwertbarkeit klassifiziert und selektiert, welches sexistische, rassistische und autoritäre Strukturen nutzt und fördert, - gegen ein solches System leisten wir Widerstand.
Diejenigen, die die Macht ausüben öffentlich zu benennen und ineffektiv zu machen ist unser erklärtes Ziel.
Das global agierende Kapital hat längst zum Gegenschlag ausgeholt, gegen erkämpfte soziale Errungenschaften und Freiheitsrechte. Ihm entgegenzutreten wird zu einer immer dringlicheren Aufgabe.
Wir werden den Angriff des Staates auf die Anti-AKW-Bewegung nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern dafür sorgen, daß der Stein den Sie gegen uns erhoben haben auf ihre eigenen Füße fällt.

Wir wünschen allen Betroffenen ganz viel Mut und Kraft,
ihr steht nicht allein!!!!

Und nicht vergessen: Anna und Arthur haltens Maul!!!