Seeblättle <<  >>  Quelle:  Seeblättle  Jg. 2001  Nr.1


Berchenspielplatz-Neugestaltung

Wünsche der jugendlichen Benutzer

Im letzten Herbst wurde mit der Umgestaltung des Berchenspielplatzes begonnen. Insbesondere der Bereich für die größeren Kinder war trostlos. Mittlerweile ist die kahle Asphaltdecke teilweise aufgebrochen und der Platz mit Bäumen verschönert worden. Außerdem gibt es eine Tischtennisplatte und einen brauchbaren Basketballkorb. Der Unterstand jedoch, der als Treffpunkt für die Jugendlichen herhalten soll, ist ein Witz: Ein winziges Holz-Winkel-Objekt mit zwei "Sitzbalken". (Ein Aussiedlerkind meinte dazu: "Wie ein sibirisches Klo!") Die offenen Seiten zeigen nach Nordosten, wo die kältesten Winde her wehen. Um es noch etwas "luftiger" zu gestalten, sind die zwei verbleibenden Wände oben offen. Dadurch sei es viel zu kalt, um sich dort aufzuhalten. Der ganze Spielplatzabschnitt liegt in den Wintermonaten sowieso ab dem Spätnachmittag völlig im Dunkeln. Folglich ist die windgeschützte und beleuchtete Bushaltestelle weiterhin der Treff der Berchen-Kids. Die etwa 13 bis 14 Jahre alten Schüler wünschen sich einen komfortableren Unterstand, mindestens wie den in der Brandenburger Straße, der nicht so zugig ist und zudem noch zwei echte Bänke und einen Tisch aufweist. Dort könnten sich Leute wirklich treffen. Außerdem hätten sie gern ein bis zwei "Straßenlaternen", damit sie auch am Abend noch Basketball spielen können.( Wenn die Anwohner Angst vor Kinderlärm hätten, könne man das Licht ja um 22 Uhr ausschalten!) Was sie sich aber ganz besonders wünschen, ist ein Platz mit zwei Toren, wo man "richtig" Fußball spielen kann!

Diese Äußerungen sind in zwei ca. 10-minütigen Unterhaltungen mit einigen pfiffigen Mädchen und Jungs aus der Karlsruher und Magdeburger Straße getan worden. Es ist also gar nicht so schwer herauszufinden, was junge Menschen wünschen und brauchen. Deshalb müssen sowohl die erwachsenen als auch die jungen Anwohner nach ihren Vorstellungen und Befürchtungen befragt werden, damit nicht nachher viel Geld für etwas rausgeworfen wird, was keiner haben will und keiner brauchen kann. Richtig gut wäre natürlich, wenn die Kids direkt mit in die Planung und Ausarbeitung mit einbezogen würden. Dann haben sie danach ein besseres Verhältnis zu "ihrem" Spielplatz und gehen sorgfältiger damit um. Außerdem könnten die "überschüssigen Kräfte", die sonst oft zu mutwilligen Zerstörungsakten führen, sinnvoll und eventuell sogar mit Vergnügen genützt werden. Es gibt solche Erfahrungen schon an anderen Orten. Dadurch wird das Zusammenleben, gerade in Ballungsgebieten, erheblich solidarischer und entspannter.

Die Jugendlichen sind ab nachmittags an der Haltestelle Karlsruher Straße und manchmal auch im Treffpunkt "sibirisches Klo" zu erreichen. Je nach Wetterlage und Sonnenstand. Auf geht´s!

(lir)


Diskussion:
Sofern Sie diesen Beitrag kommentieren möchten, schicken Sie uns eine Mail


linksrheincm26.02.2001