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Nazis Stoppen!

Am 18.8.07

In Friedrichshafen.

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Am 08.10.05 fand in Friedrichshafen ein Aufmarsch von Nazis des "Freien Widerstands Süd" statt. Der Verfassungschutz wusste angeblich nicht viel, die Polizei beschwichtigte, die Stadt genehmigte den Aufmarsch und versuchte die Anmeldung nicht bekannt werden zu lassen. Bürger organisierten eine Gegendemo und ein Fest weitab der Demo.


Eine breite Gegenmobilisierung rund um den Bodensee versammelte an dem Tag überraschend zahlreiche und entschlossene AntifaschistInnen, die sich den Nazis kämpferisch in den Weg stellten. 800 Polizisten knüppelten den Nazis den Weg durch die Friedrichshafener Innenstadt und setzten sogar Wasserwerfer ein.

Material

Dokumentation: Sprengstoff in München. Martin Wiese, Kameradschaft Süd, NPD

10.02.2007, 02:54, A.I.D.A.--Archiv
NPD  |   Kameradschaft Süd  |   Autonome Nationalisten München  |   Martin Wiese  |   Norman Bordin  |   Hayo Klettenhofer  |     |  

40 seitige Broschüre zum Umfeld der terroristischen Kameradschaft Süd, aus dem auch die Organisatoren der Nazi-Aufmärsche in Friedrichshafen stammen.



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Was hat diese Doku mit Friedrichshafen zu tun?

Was hat Friedrichshafen mit geplanten (und zum Glück verhinderten) Sprengstoffattentaten in München zu tun? Wer sind die Anmelder der Nazi-Aufmärsche der Jahre 2005 und 2006 in Friedrichshafen? Antworten auf diese und andere Fragen finden sich in einer Broschüre der antifaschistischen Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München e.V. vom Oktober 2005, in der die Recherchen zu den Hintergründen des geplanten Attentats auf das neue jüdische Gemeinschaftszentrum in München aufgearbeitet werden.

Rechtsterrorismus aus München und die Zeit danach

Der Rechtsterrorist Martin Wiese, der das Sprengstoffattentat plante, wird 2003 zusammen mit weiteren Mitgliedern der Kameradschaft Süd festgenommen und im Mai 2005 wegen Rädelsführerschaft in einer terroristischen Vereinigung und zahlreicher Verstösse gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und anderer Waffengesetze zu 7 Jahren Gefängnis verurteilt. Weitere Urteile gegen Mitglieder der Organisation belaufen sich wg. ähnlicher Straftaten auf 5 Jahre und 9 Monate für Alexander Maetzing, 4 Jahre und 3 Monate für Karl-Heinz Statzberger, 2 Jahre und 3 Monate für David Schulz und 2 Jahre für Dominic Baumann. Gegen weitere Personen des inneren Zirkels werden nie Prozesse angestrengt. Die Organisation selbst wird nicht verboten und existiert mit leicht verändertem Namen als Kameradschaft München weiter.

Die Kameradschaft Süd / Aktionsbüro Süddeutschland war 2001 aber nicht von Wiese sondern von Norman Bordin gegründet worden, dem gleichen Norman Bordin, der nach der Verhaftung von Wiese im Jahr 2003 die Reste der ehemaligen Kameradschaft Süd wieder um sich sammelt und die Kameradschaft München gründet. Später wird er in der Abspaltung "Autonome Nationalisten" agieren - zusammen mit Hayo Klettenhofer und Phillipp Hasselbach. Diese Namen sind in Friedrichshafen gut bekannt, seit die von ihnen organisierten Aufmärsche im Oktober 2005, im Mai und im Juli 2006 auf eine breite Gegenmobilisierung stiessen. Für Friedrichshafen war Bordin im Oktober 2005 als Redner eingeplant, Hayo Klettenhofer war der Anmelder der Demonstration.

Der Verfassungschutz behauptet davon nichts zu wissen

Das Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg weiß jedoch im Oktober 2005 angeblich "noch nicht allzu viel" über die Anmelder der Demonstration. "Das scheint ein loser Zusammenschluss von Skinheads und Rechtsextremisten aus Bayern und Baden-Württemberg zu sein, dessen Bedeutung wir zurzeit als nicht sehr schwerwiegend einstufen", zitiert die Schwäbische Zeitung am 21.9.2005 die LfV-Pressestelle.

Gegensätzlicher können diese abwiegelnde Aussage und die vorliegende antifaschistische Recherche kaum sein! Die beinahe zeitgleich mit dieser LfV-Erklärung veröffentlichte A.I.D.A.-Publikation fusst ja nicht zuletzt auch auf der Beobachtung des beinahe 2 - jährigen Prozesses gegen die Kameradschaft Süd, einem Prozess, der auch den Landesämtern für Verfassungsschutz nicht entgangen sein kann. Die Kameradschaft Süd war 2003 sogar von einem V-Mann bespitzelt und mit Wanzen abgehört worden.

Kein Verbotsversuch der Stadt

Trotz genauer Informationen über die Gefährlichkeit dieser Nazi-Gruppierungen, werden 2005 Falschinformationen an die Friedrichshafener Öffentlichkeit lanciert, die OB Büchelmeier Argumentationshilfe bei seinem Vogel-Strauß-Kurs des "engagierten Ignorierens" geben. Die Stadt macht nicht mal einen Versuch, die Aufmärsche zu verbieten.