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Nazis Stoppen!

Am 18.8.07

In Friedrichshafen.

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Am 08.10.05 fand in Friedrichshafen ein Aufmarsch von Nazis des "Freien Widerstands Süd" statt. Der Verfassungschutz wusste angeblich nicht viel, die Polizei beschwichtigte, die Stadt genehmigte den Aufmarsch und versuchte die Anmeldung nicht bekannt werden zu lassen. Bürger organisierten eine Gegendemo und ein Fest weitab der Demo.


Eine breite Gegenmobilisierung rund um den Bodensee versammelte an dem Tag überraschend zahlreiche und entschlossene AntifaschistInnen, die sich den Nazis kämpferisch in den Weg stellten. 800 Polizisten knüppelten den Nazis den Weg durch die Friedrichshafener Innenstadt und setzten sogar Wasserwerfer ein.

Pressespiegel

Neonazis kleben Parolen

24.08.2006, 12:28, Südkurier
Friedrichshafen  |   Freier Widerstand Süd  |  

Friedrichshafen - Neonazis haben in der Nacht zum Donnerstag mehrere hundert postkartengroße Aufkleber an Schaufenstern, in Unterführungen, an Lichtmasten und öffentlichen Gebäuden angebracht sowie mehrere Graffitis gesprüht. Sie bezeichnen darin den Tod des Hitler-Stellvertreters Rudolf Hess am 17. August 1987 als Mord. Etwa 40 Aufkleber befanden sich allein an den Fenstern des SPD-Abgeordnetenbüros von Norbert Zeller.


Bild: Lancé Mit Aufklebern übersät, auf denen der Tod von Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß am 17. August vor 19 Jahren als Mord bezeichnet wird: die Fenster der SPD-Parteizentrale in der Mötelistraße. SPD-Landtagsabgeordneter Norbert Zeller hat Strafanzeige erstattet.


SPD-Landtagabgeordneter Norbert Zeller traute gestern Morgen seinen Ohren kaum, als seine Tochter anrief und ihm mitzuteilen, dass die Fenster des SPD-Abgeordnetenbüros in der Moltkestraße mit rechtsradikalen Aufklebern übersät ist. Sein Büro war nur eines von vielen Zielen dieser Aktion von Neonazis. Am Bahnhof, an Straßenlampenmasten, in Unterführungen sowie an Schaufenstern klebten die Aufkleber, die teilweise sogar auf Paketkarten der Deutschen Post gedruckt waren. Zudem sprühten die Täter in der Unterführung zwischen der Bismarck- und der Mötelistraße eine Internetadresse. Ein weiteres Werk dieser Art in der Bahnhofunterführung blieb unvollendet. Nach Auffassung der Bundespolizei passierte die Aktion zwischen 23.30 Uhr und 1.30 Uhr. 150 bis 200 Aufkleber wurden von der Polizei noch in der Nacht entfernt. Im Internet behauptet der "Freie Widerstand Südwest", dessen Internetadresse auf den Aufklebern angegeben ist, über 1000 Aufkleber in Friedrichshafen, Ravensburg und Wangen verklebt zu haben. Diese Gruppe steckte auch hinter den Neonazi-Kundgebungen im Oktober vergangenen Jahres sowie im Mai und im Juli dieses Jahres. Sie soll die Aktion sogar im Internet angekündigt haben. Unklar ist allerdings, ob eine Gruppe Friedrichshafener Neonazis - die gibt es - oder aber eine besonders dafür aufgestellte Gruppe der Organisation verantwortlich ist, die sich "Freier Widerstand Südwest" nennt. Jedenfalls gab es in der Nacht zum Dienstag Sprühereien in München mit ähnlichem Inhalt. In der Nacht zum Mittwoch wurden in Augsburg die gleichen Aufkleber wie in der Nacht zum Donnerstag in Friedrichshafen geklebt.

Dass sich die Neonazis das Abgeordnetenbüro von Norbert Zeller als eines der Ziele ihrer Aktion aussuchten, dürfte kein Zufall sein. "Das ist sicher bewusst geschehen, weil die Position der SPD und meine Position klar sind und weil ich aktiv gegen die rechte Szene vorgegangen bin", sagte Zeller gestern. "Das wird mich aber nicht hindern, so weiter zu machen, sondern eher beflügeln.", so Zeller.

Über die Behauptung der Neonazis, es sei kein Privateigentum beschädigt worden, kann Norbert Zeller nur den Kopf schütteln. Denn zumindest die bedruckten Paketkarten gehen kaum mehr ab.

Er hat jedenfalls Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Sachbeschädigung gestellt. Die Kriminalpolizei hofft nun, auf den Aufklebern Fingerabdrücke zu finden, die sie mit Fingerabdrücken ihnen bekannter Neonazis vergleichen kann. Sie bittet zudem um Hinweise unter der Telefonnummer 07541/7010.


VON WOLFGANG BOLLER
Südkurier, 18.08.2006