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Nazis Stoppen!

Am 18.8.07

In Friedrichshafen.

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Am 08.10.05 fand in Friedrichshafen ein Aufmarsch von Nazis des "Freien Widerstands Süd" statt. Der Verfassungschutz wusste angeblich nicht viel, die Polizei beschwichtigte, die Stadt genehmigte den Aufmarsch und versuchte die Anmeldung nicht bekannt werden zu lassen. Bürger organisierten eine Gegendemo und ein Fest weitab der Demo.


Eine breite Gegenmobilisierung rund um den Bodensee versammelte an dem Tag überraschend zahlreiche und entschlossene AntifaschistInnen, die sich den Nazis kämpferisch in den Weg stellten. 800 Polizisten knüppelten den Nazis den Weg durch die Friedrichshafener Innenstadt und setzten sogar Wasserwerfer ein.

Pressespiegel

Polizei-Taktik bewährt sich

17.07.2006, 22:29, Südkurier
Friedrichshafen  |   Demonstration  |  

Die befürchtete Eskalation der Gewalt blieb aus: Mit einer ausgeklügelten Taktik hielt die Polizei am Samstag in Friedrichshafen rund 300 Gegendemonstranten aus der linksautonomen Szene auf Distanz zu den 150 Teilnehmern einer rechtsradikalen Kundgebung. 1100 Einsatzkräfte aus dem ganzen Land hatten die Stadt in eine Sicherheitszone verwandelt.



Fotogalerie zur Kundgebung:

Neo-Nazi-Kundgebung

Bild: Spezialeinheiten der Polizei wie Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten marschierten in Friedrichhafen auf, um Randale zwischen Rechtsextremisten (großes Bild) und linken Gegendemonstranten zu verhindern. Bilder: Lewang

Friedrichshafen - Keine ernsten Zwischenfälle, keine Verletzten, doch rund 15 Festnahmen ausnahmslos von Personen aus dem linken Spektrum. Karl-Heinz Wolfsturm, Leiter der Polizeidirektion Friedrichshafen, zog sichtlich erleichtert die Bilanz eines "unter polizeilichen Aspekten sehr gut gelaufenen" Einsatzes. Früh schon war die Taktik der Einsatzkräfte - rund 1100 waren in der Stadt präsent, weitere 400 hauptsächlich an Bahnhöfen im Umland - aufgegangen: Zu keinem Zeitpunkt des rund zweistündigen Marsches hatten Rechte und Linke die Gelegenheit, sich auf weniger als 100 Meter anzunähern. Von Beginn der Kundgebung an hatte die Polizei die beiden Lager konsequent separiert.

Der einzige nennenswerte Zwischenfall ereignete sich im Bereich der Polizeidirektion, als aus den Reihen der Linken Steine und faule Eier in Richtung der Rechtsradikalen flogen. Berittene Polizei drängte die Werfer daraufhin in eine Seitenstraße zurück.

Nach den gewaltsamen Auseinandersetzungen im Oktober vergangenen Jahres hatte die Polizei im Vorfeld mit dem Schlimmsten gerechnet. Immerhin hatten sowohl die rechte als auch die linke Szene bereits seit Wochen auf einschlägigen Internetseiten für die Kundgebung am Samstag mobilisiert. Das befürchtete Szenario, 300 Rechtsradikale stünden rund 600 bis 700 Linken gegenüber, wurde nicht Realität. Auch aufgrund konkurrierender Veranstaltungen im Land, war es beiden Seiten nur gelungen, gerade einmal halb so viele Teilnehmer zu rekrutieren. Auch die Friedrichshafener selbst machten den Organisatoren der Kundgebung, an deren Spitze ein 21-jähriger, einschlägig bekannter Münchner Rechtsextremist steht, einen Strich durch die Rechnung: Die eindringlichen Appelle von Polizei und Stadtverwaltung wurden erhört, nur wenige Schaulustige säumten die Demonstrationsroute - ein Umstand, der der Polizei den Einsatz deutlich erleichterte.

Stattdessen hatten sich rund 600 Menschen zur gleichen Zeit auf dem Platz vor dem Rathaus zu einer von der Stadt initiierten Gegenaktion versammelt. Dort forderte Oberbürgermeister Josef Büchelmeier die Gesetzgeber in Land und Bund auf, einen Missbrauch des Versammlungsrechtes durch eindeutigere Regelungen zu erschweren. "Es darf nicht sein, dass Verfassungsfeinde und ihnen nahe stehende Gruppen der Demokratie auf der Nase herumtanzen", sagte Büchelmeier.

Noch habe er keine Hinweise auf eine mögliche vierte Wiederkehr der Rechtsradikalen, sagte der Friedrichshafener Ordnungsamtsleiter Bruno Walter. Gut möglich, dass seine Hoffnung erhört wird. Das Verhalten der Polizei sei "akzeptabel" gewesen und "gibt uns keinen weiteren Anlass, wieder nach Friedrichshafen zu kommen", hieß es gestern schon auf der Internetseite der rechten Kundgebungs-Organisatoren.

VON HELMAR GRUPP

Südkurier 17.07.2006