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Nazis Stoppen!

Am 18.8.07

In Friedrichshafen.

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Am 08.10.05 fand in Friedrichshafen ein Aufmarsch von Nazis des "Freien Widerstands Süd" statt. Der Verfassungschutz wusste angeblich nicht viel, die Polizei beschwichtigte, die Stadt genehmigte den Aufmarsch und versuchte die Anmeldung nicht bekannt werden zu lassen. Bürger organisierten eine Gegendemo und ein Fest weitab der Demo.


Eine breite Gegenmobilisierung rund um den Bodensee versammelte an dem Tag überraschend zahlreiche und entschlossene AntifaschistInnen, die sich den Nazis kämpferisch in den Weg stellten. 800 Polizisten knüppelten den Nazis den Weg durch die Friedrichshafener Innenstadt und setzten sogar Wasserwerfer ein.

Pressespiegel

Eine Stadt steht auf gegen Rechts

07.07.2006, 14:06, Südkurier
Friedrichshafen  |  

Programm für Gegenaktion am 15. Juli steht - Alle Bürger sind aufgerufen - Wunsch: Radikale ohne Publikum Mit einer groß angelegten Gegenaktion auf die Kundgebung Rechtsradikaler am 15. Juli will die Stadt am selben Tag ein Zeichen setzen gegen Extremismus. Oberbürgermeister Josef Büchelmeier ruft alle Häfler zur Teilnahme auf.


Bild: Stadt
Sylvia Hiss, Oberbürgermeister Büchelmeier und Pfarrer Markus Hirlinger fordern die Häfler auf, mit Grün-Weißen Bändern Zeichen zu setzen.

Friedrichshafen - So viele Bürger wie möglich sollen Flagge zeigen gegen Rechts, gegen Extremismus, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit: Das wünschen sich die Organisatoren der Gegenaktion, die am Samstag, 15. Juli, um 12.30 auf dem Adenauerplatz beginnt. Bereits ab 12 Uhr wird Live-Musik gespielt, an zwei Bauernmarktständen werden Imbisse angeboten.

In der Gegenaktion, die von Stadt, Gemeinderat, dem überparteilichen Bündnis für Toleranz und Demokratie und der evangelischen und katholischen Kirche getragen wird, sehen sich die Demokraten der Stadt vereint. So werden auch Büchelmeier und als Vertreter der Kirchen Pfarrer Markus Hirlinger kurze Ansprachen halten. Gegen 13.15 Uhr, nach einem Gebet, werden die Kirchenglocken der Stadt läuten - als Mahnung zur Wachsamkeit gegenüber all jenen, die die Demokratie in Frage stellen. Zum Ende der Gegenaktion werden rund 300 Luftballons in den Stadtfarben Grün-Weiß aufsteigen, die zuvor an die Teilnehmer verteilt wurden.

"FN - Für Demokratie und Toleranz": Diesen Leitgedanken sollen die Farben grün-weiß an diesem Wochenende in die Öffentlichkeit tragen, und dieser Satz steht auch auf zwei Bannern am Adenauerplatz und am Rathaus. Außerdem werden in der ganzen Stadt grün-weiße Bänder angebracht, an Gebäuden und Bäumen. Die Bürger bekommen bei der Gegenaktion Armbänder in den Stadtfarben und werden aufgerufen, auch entsprechend ihre Autos und Zäune zu schmücken. "Eine Stadt steht auf gegen Rechts", wünschte sich Büchelmeier gestern vor der Presse.

"Wir wollen den Radikalen ein Bekenntnis entgegensetzen im Sinne von Toleranz, Demokratie und Weltoffenheit", sagte Büchelmeier. Zugleich appellierte er an alle Bürger, die Kundgebung der Rechtsextremen zu meiden, ein Anliegen, das jüngst auch die Polizei vorgetragen hatte. Bekämen die Extremen - rund 300 Rechte und doppelt so viele Linksautonome werden erwartet - ein großes Publikum, würde das ihre demokratiefeindlichen Anliegen nur aufwerten. Auch der Einsatz der Polizei werde dadurch erschwert, ganz abgesehen von der persönlichen Gefahr, in die man sich begebe, warnte Büchelmeier: "Ich rufe die Menschen in unserer Stadt dazu auf, stattdessen zu unserer Gegenaktion zu gehen."

Auch die Kirchen wollen sich an diesem Tag bewusst engagieren. "Die Kirche muss unbedingt ihre Stimme erheben, wenn die Menschenwürde in Frage gestellt wird, wenn Menschen, die keine Stimme haben, nicht zu Wort kommen und wenn Gewalt zur Durchsetzung von Zielen gewählt wird", sagte Hirlinger. Einig ist sich auch das parteiübergreifende Bündnis für Toleranz und Demokratie. "Hier darf die Parteifarbe keine Rolle mehr spielen", sagte ÖDP-Stadträtin Sylvia Hiss. Auch das Bündnis ruft die Bürger auf, nicht zum Bahnhof zu gehen, wo die Rechten aufmarschieren werden. Büchelmeier legte gestern noch ein flammendes Bekenntnis zu "seiner" Stadt ab: "Wir sind eine junge, dynamische Stadt, eine Wohlfühlstadt." Die Rechten sollten spüren, dass sie hier nicht erwünscht seien.

HELMAR GRUPP
Südkurier, 7.7.2006